Montag, 22. Dezember 2014

Rund um den Homerskopf



Gestern war Wintersonnenwende! Das heisst, es wird wieder früher hell und später dunkel! Der Frühling steht also fast vor der Tür! Zeit, die Rennradsaison einzuläuten!

Genau das dachte ich mir heute morgen an meinem dritten Urlaubstag, als die Straße trocken und der Himmel hell schien.

8° C draußen, also die warmen Klamotten incl. Neoprenüberzieher an und rauf aufs Rennrad! Ich fuhr zunächst über Sinnerthal und Landsweiler-Reden nach Stennweiler und merkte schon nach 10 km, dass ich zuletzt am 02.11. auf dem Rennrad gesessen habe. Es ist halt was anderes, ob man läuft, sogar was anderes, ob man MTB fährt (was ich ja zuletzt gestern tat) oder eben Rennrad.

Auch wenn meine lieben MTB-Freunde mich jetzt dissen - es ist nun mal die eleganteste, geschmeidigste, schnellste und damit schönste Art, Rad zu fahren. Aber auch, zumindest, wenn man dauerhaft schnell sein will, die anstrengendste.

Ich fuhr über Welschbach und Hirzweiler das Illtal hoch und in Urexweiler weiter Richtung Remmesweiler. Dann probierte ich mal was Neues - einen Asphaltweg hoch auf die Römerstraße Richtung "Römerkastell" und von dort Richtung Habenichts auf die alte Römerstraße. Hinter der nächsten Marpinger Exklave mit Namen Rheinstraße hat man einen schönen Panoramablick ins obere Bliestal rund um Sankt Wendel.

Blick von Rheinstraße Richtung Sankt Wendel


Ich verliess kurz danach die Römerstraße und bog rechts ab runter nach Winterbach - hier wäre es am Ende der Mecherstraße fast zu einem Unfall gekommen, als ein rücksichtsloser Autofahrer mit Kombi (WND-Kennzeichen) die schmale Straße (die zudem für den normalen PKW-Verkehr gesperrt ist) so befuhr, als sei er alleine drauf. Ich konnte aber bremsen und mich in den Graben "retten", danach problemlos weiterfahren.

Von Winterbach aus ging's Richtung Bliesen, und dort dann über die junge Blies in Richtung Bahntrasse, die ich aber nur kurz parallel befuhr und dann den Radweg in Richtung Güdesweiler nahm. Ich kam am Ortsende in Richtung Namborn wieder auf die Hauptstraße und fuhr auch gleich in Richtung Namborn.

Dort  ging's dann hoch Richtung Heisterberg - hier war ich im Leben noch nie! Nach der Querung der Bahntrasse ging's Richtung Mosberg-Richweiler, ich querte die B41 und fuhr auf einer Strecke, die ich schon kannte, in Richtung Asweiler.

Dort dann die nächste Begegnung der dritten Art mit WND-Autofahrern: In der schmalen Freisbachstraße kam mir hinter einem parkenden Auto ein Mercedes mit Ehepaar entgegen. Schätzungsweise beide um die 75, er fuhr mit Hut, sie saß mit Oma-Dauerwelle daneben. Anstatt vorschriftsmäßig hiner dem parkenden PKW zu warten und mich erst passieren zu lassen, fuhr der Chef neben (!) den parkenden PKW und blieb dann stehen - so blieb nur eine ca. 60 cm breite Gasse. Ich hatte das schon kommen sehen und angehalten, nur machte ich Handzeichen, er möge doch bitte ganz durchfahren. Da hatte ich aber nicht mit der Madame gerechnet. "Ma männt, Du häddsch se nimmeh all! Awei faar!" rief sie und gestikulierte wie wild. Er sagte - gar nichts. Total verdaddert quetschte ich mich durch die 60-cm-Lücke, verpasste haarscharf den linken Außenspiegel und machte, dass ich Land gewann. Mit solchen Leuten legt man sich besser nicht an...

Nun ging's hoch in Richtung Reitscheid. Hier war ich schon mal runtergekommen. Aber auch bergauf machte die Strecke Spaß. Oben in Reitscheid, am höchsten Punkt der Strecke, entschied ich mich dann, statt der geplanten 85-km-Runde abzukürzen und direkt über Sankt Wendel heimzufahren. Der Wind blies heftig, und die Kälte hatte sich schon durch meine Kleider gefressen. Zudem begann es ganz fein und fisselig zu regnen. Der Gegenwind blieb mir über die L133/132 über Furschweiler in Richtung Sankt Wendel auch treu.

Skulptur an der L132
So wie an meinem Garmin Edge begann auch bei mir langsam der Akku leerzuwerden. Ich quälte mich, trotzdem es das Bliestal hinabging. In Sankt Wendel am Bahnhof machte ich eine kurze Essenspause. Aber auch danach wurde es nicht besser. Jede Steigung tat weh, und in Ottweiler war ich völlig lustlos. Egal, ab über Wiebelskirchen - ich nahm nicht mal den Kuchenberg mit, sondern fuhr über den Radweg Schillerstraße.

Mehr schlecht als recht schleppte ich mich in Neunkirchen über Ring- und Brunnenstraße Richtung Heimat. War mein Schnitt oben in Reitscheid noch respektabel mit 25,3 km/h, kam ich zuhause mit gerade einmal 24,7 an. So geht's halt, wenn die Tanks leer sind. Trotz Erkältung im Dezember nur fünf sportfreie Tage und zwei Wettkämpfe - vielleicht sollte ich mal auf die Bremse treten. Über Weihnachten wäre dazu eigentlich ganz gut Gelegenheit...






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen