Samstag, 6. Juni 2020

Abfahrt. Reh. Sturz. Fraktur.

Erster Sturz nach über sechs Jahren


Acetabulum und Schambein lädiert

Jetzt hab ich wieder Zeit zum Bloggen...



Am 01. Mai 2014 war ich bei sehr regnerischem Wetter unterwegs auf der Homburger RTF und damals auf der Abfahrt nach Kapellenberg ziemlich übel gestürzt, als ich mich auf nassem Untergrund verbremste und - zum Glück in eine weiche Wiese - “abflog”. Damals hatte ich mir das Kreuz ordentlich verrenkt, aber war ansonsten mit dem Schrecken davongekommen und nach 23 Tagen wieder auf dem Rennrad.

Blick hinunter ins Tal des Niederlinxweiler Sulzbaches
Zwischen diesem Tag und dem 04.06.2020 war ich 347mal mit dem Rennrad unterwegs - 26.122 km kamen da zusammen, fast 343.000 Höhenmeter, über 650.000 kCal in 964:20:18h. Das bedeutet bei einer durchschnittlichen Trittfrequenz von 82: Meine Rennradkurbel hat sich 4.744.545 mal gedreht, ehe ich das nächste Mal “über den Lenker abstieg”.

Vieles war ähnlich: Plötzlich eine überraschende Situation, die mich überforderte (in der Abfahrt in Richtung Krottelbach sprang von rechts aus dem Wald plötzlich ein recht großes Reh auf die Fahrbahn, dem ich ausweichen konnte, aber die Kontrolle übers Rad verlor), sauberes Abrollen (die Judo-Ausbildung in der Jugend hilft mir heute noch) und eine weiche Landung im Straßengraben. Nur die Konsequenzen waren diesmal ein wenig gravierender. Eine sogenannte “inkomplette Beckenringfraktur” (das Schambein ist glatt durch) wird es mir für die nächsten Wochen nicht erlauben, an Lauf- und Radsport auch nur zu denken.

Oberhalb von Sankt Wendel, hinten der Schaumberg
Glücklicherweise ergab die Diagnose der Unfallchirurgen in Homburg, wohin mich der Rettungsdienst, den ich selbst rufen konnte, brachte, dass eine Operation wohl nicht nötig sein wird - ich habe eine gute Gesamtkonstitution, und dass ich in den letzten sechs Monaten fast zehn Kilo “abgeschmissen” habe (das Wort hab ich von Julian Lange), hat sicher auch geholfen - weniger Masse gleich weniger Energie, die auf das Becken traf.

So ist jetzt erst mal Ruhe angesagt. Leichte Mobilisation ab Tag eins nach dem Unfall (klappte gut, und heute lief’s schon viel besser als gestern), Krücken wohl ab Montag
, und wenn alles gut läuft, kann ich Mitte nächster Woche heim. Nur falls das Kontrollröntgen kein sauberes Zusammenwachsen der Bruchstellen aufzeigt, wäre dann doch eine OP nötig - das brauche ich aber wirklich nicht.

Danke an die beiden netten Damen, die (eine mit dem Rad, die andere mit dem Auto) vorbeikamen und bei mir blieben, bis der Rettungsdienst vom DRK da war, dem ich ebenfalls herzlich danke. Ebenso den Beschäftigten in der Uniklinik, die mich toll behandeln und versorgen.

Ins Ziel leider auf vier Rädern...
Jetzt hab ich auch die Zeit und die Muße, meinen sträflich vernachlässigten Blog (in den letzten beiden Jahren, die für mich nun eher turbulent waren, blieb leider neben dem Sport wenig Zeit, noch darüber zu schreiben) wenigstens ein bißchen “nachzupflegen” - zumindest bzgl. einiger Läufe bzw. Radtouren, die ich als Höhepunkte bezcichnen würde.

Ich arbeite aber ansonsten natürlich weiter (Home-Office ist ja mittlerweile fast normal) und hoffe, nächste Woche wieder im Rathaus hinterm Schreibtisch sitzen zu können.

Aber wie gesagt, einige “Highlights” aus der Zeit zwischen Herbst 2018 und Sommer 2020 werde ich schon noch präsentieren - es waren nicht wenige!

Eins noch: Es war überwältigend, wie viele Menschen mir in den letzten beiden Tagen gute Besserung gewünscht haben. Ich danke jedem/jeder einzelnen!

Das hilft ungemein, wieder auf die Beine zu kommen. Und das werde ich - versprochen. Bis zum nächsten Sturz kann sich die Kurbel gern wieder fast fünf Millionen mal drehen - und von mir aus noch öfter.














Montag, 1. Juni 2020

Idarkopf, and then some...

Über den Hunsbuckel, Part III



Jetzt aber der Idarkopf!

Jede Menge Auf und ab im schönen Hunsrück




Start war wieder am Rathaus in Nohfelden
So wie jede gute Filmreihe drei Teile hat, so war auch nach der schönen Fahrt gestern klar, dass meine „Kopf-Ausflüge“ in den Hunsrück vom 23. und 31. Mai kein „Double Feature“ bleiben würden: Dafür hatte mir die Fahrt gestern einfach zu viel Spaß gemacht.

Und meine ursprüngliche Absicht, auf den Idarkopf, den siebthöchsten Berg des Hunsrücks, zu fahren, hatte mich logischerweise nicht losgelassen. Außerdem rattert in meinem Schädel seit Tagen die "Kopfkarte", wenn ich mich nach und nach an frühere Touren in einer bestimmten Region erinnere und dann wie in einem Puzzlespiel langsam die Teile zusammensetze, die dann irgendwann ein großes Ganzes ergeben - ein faszinierender Prozess!

Zwischen dem Nahetal und Ellweiler
Meine Frau Doris hatte heute Spätdienst, daher hatte ich am Nachmittag schön Zeit. Ich war wieder zum Start nach Nohfelden gefahren, so wie gestern, und auch diesmal sollte meine Runde im Traunbachtal beginnen, allerdings mit einer leichten Variation zu gestern. Zum einen wollte ich nicht an der Mündung des Traunbachs in die Nahe ins Tal einfahren, sondern schon kurz vorher am Steinbruch Ellweiler nahe der A 62 über einen kleinen Hügel springen, um nach Ellweiler zu kommen.

Die Strecke hoch ins Mündungsgebiet des Idarbaches bzw. nach Hüttgeswasen teilweise über die B269 von Brücken aus war mir nicht ganz unbekannt, weil ich im Mai 2017 beim Schmelzer Möve-Marathon genau diese schon einmal in umgekehrter Richtung gefahren war. Daher variierte ich auch hier leicht, um noch mal was Neues zu sehen - aber dazu später mehr!

Das Kriegerdenkmal in Ellweiler
Wie gestern war das Wetter herrlich, und ich merkte von Anfang an, dass ich recht gute Beine hatte. So sprang ich flugs über den Hügel, der das Kellerbachtal vom Traunbachtal trennt, und schon war ich in Ellweiler, wo mir zum ersten Mal das massive Kriegerdenkmal im Ort auffiel. Das Eiserne Kreuz springt einem direkt ins Auge - für mich ruft das von Jahr zu Jahr mehr und mehr  unangenehme Gefühle hervor.

Ich bin ein Freund der Erinnerungskultur, und diese Monumente in den Orten überall sollten nicht nur erhalten, sondern sogar ausgebaut und gepflegt werden, weil sie uns an dunkle Zeiten gemahnen und auch die konkrete Verbindung gerade zum Heimatort der Toten herstellen, so dass sie dort nicht vergessen werden. Aber es ist an der Zeit, diesen Fokussierung auf die Soldaten und den ganzen heroischen Beigeschmack mal zu überdenken. Eiserne Kreuze, Waffen, Helme, teilweise anderes Kriegsgerät - muss das heute noch sein?

Ortsausgang Brücken - hier begann der Anstieg
Warum ergänzt man diese Denkmäler nicht beispielsweise um die Menschen aus diesen Orten, die, ohne "gefallen" zu sein, in den Weltkriegen bzw. auch kurz davor oder danach umkamen - gleich aus welchem gewaltsamen Grund? Viele starben in Konzentrationslagern oder als Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - auch ihrer sollte an solchen Orten gedacht werden. Eine schöne, lohnende Aufgabe für lokale Heimatforscher. Der Gedanke begleitete mich noch eine ganze Weile.

In Brücken bog ich dann nicht wie am Tag vorher in Richtung Erbeskopf ab, sondern fuhr weiter parallel zum Osthang des "Hunsbuckels", allerdings auch hier gleich nach dem Ortsende parallel zum Löschertsgraben bergauf in Richtung Buhlenberg. Hier hat man kurz vorm Ortseingang nach rechts blickend einen wunderschönen Blick auf die Kreisstadt Birkenfeld, wo ich später noch hinkommen sollte.

Kurz vor Buhlenberg: Blick hinunter nach Birkenfeld
Ich durchfuhr den Ort, im Ort hätte ich links über die Hauptstraße und einen Waldweg, der teilweise asphaltiert sein soll, zur "Kalle Bure" kommen können, angeblich eine der schönsten Quellen der Region und beliebtes Ziel vieler Mountainbiker.

Aber ich wollte meine 28er-Rennradreifen nicht über Gebühr Stress aussetzen - sie sollten heute noch genug bekommen. Auf jeden Fall wäre ich dann aber in Rinzenberg rausgekommen, wo ich nun eben über die Hauptstraße hinkam.

Kurz danach stieß ich dann auf die B269 und befuhr diese in Richtung Erbeskopf für einige hundert Meter. Bis hierhin entsprach die Strecke genau dem umgekehrten Verlauf wie beim Möve-Marathon.

Oberhambach, Anstieg nach Hattgenstein
Blick zurück aufs Schwimmbad des Ferienparks
Ich wollte aber was Neues sehen! Also bog ich an der nächsten Kreuzung rechts ins Hambachtal ein, einem Nebental des Schwollbachs und war auch schon gleich mitten im Ferienpark Hambachtal in Oberhambach. Statt talabwärts zu fahren, bog ich gleich wieder nach links ab mitten durch die Wohnanlagen des Ferienparks (hier hatten offenbar vor einiger Zeit gleich mehrere Orkane gewütet, der Baumbestand oder das, was davon übrig war, sah jedenfalls so aus) auf die L175 in Richtung Hattgenstein.

Der Ort würde besser "Hattgensteil" heißen! Hier verläßt man das Hambachtal endgültig und gelangt auf den Höhenzug zwischen Hambach- und Schwollbachtal und über eine lange Gerade direkt zurück zur B269 - nach rechts zweigt mittendrin die "Sprudelstraße" ab, die zur Produktionsstätte der bekannten Schwollener Sprudel GmbH & Co KG führt.

In Hattgenstein: 600m, 60 hm (10% im Schnitt)
Ich fuhr aber zurück auf die B269 und von da an stetig bergan, parallel zum jungen Schwollbach und immer weiter in Richtung Hüttgeswasen.

Ein interessanter Ort: Nur wenige Häuser beherbergen sowohl ein Institut für tiergestützte Pädagogik (im alten Forsthaus), aber auch ein Etablissement mit dem Namen "Fun & Joy", dem das Corona-Virus offensichtlich den Garaus gemacht hat.

Auch lokalgeschichtliche Berühmtheiten residierten hier: Johann Peter Petri (* 1752; † nach 1812), Räuber und Komplize des „Schinderhannes“, lebte mit seiner Familie elf Jahre lang als Holzfäller und Köhler in Hüttgeswasen. Das ist der, von dem das Kinderkartenspiel "Schwarzer Peter" möglicherweise seinen Namen hat...

Auf der B269 schraubt man sich nach oben auf den Hunsbuckel...
Von dort ging's dann bergab an die "große Kreuzung" B269/B422/L169 hinunter ins Quellgebiet des Idarbaches und über die B422 den Idarbach hinab - wie gestern! Diesmal kannte ich die Strecke halt, über Allenbach, Wirschweiler und Sensweiler ging's nach Bruchweiler links des Idarbachtals.

Im Gegensatz zu gestern hielt ich mich jetzt aber im Ort links und fuhr weiter in Richtung Höhengrat des Hunsrücks.


Links lag der Steingerüttelkopf (wie ich so höre, leider nicht für Rennradtouren erschlossen), die fünfthöchste Erhebung von Rheinland-Pfalz (und des Hunsrücks, der die ersten sechs Plätze der entsprechenden Liste belegt) und sogar noch elf Meter höher als der Idarkopf.

Zu diesem war ich ja unterwegs - aber den beiden (dem armen Steingerüttelkopf wie dem Idarkopf)
fehlt halt auch die Dominanz, um als eigenständiger Berg zu gelten - beiden leiden eben unter dem die Landschaft dominierenden Erbeskopf. Und das, obwohl z.B. der Steingerüttelkopf fast zehn Meter höher ist als die Hohe Acht in der Eifel und der Idarkopf nur ca. einen Meter niedriger.
Unterwegs nach Bruckweiler: Vorne die Wildenburg,
rechts die Taleinkerbung des Idarbachtals
Es ging ordentlich bergan, dann gab's eine kurze Abfahrt ins Tal des jungen Fischbachs, dem ich später wieder begegnen sollte - hier war ich nun gerade mal 200m von seiner Quelle entfernt - und dann gleich wieder hoch auf den Grat des Hunsrücks, der an dieser Stelle das Einzugsgebiet der Mosel von dem des Rheins trennt.


Nun war ich schon wieder klar über 700m über N.N. - aber vor mir lag erst mal eine recht lange, schnelle Abfahrt in Richtung Dhrontal nach Hinzerath, von wo aus ich dann den Anstieg zum Idarkopf in Angriff nehmen wollte.
Ich fuhr also ab bis an den Ortseingang, machte noch ein paar Fotos von der Hunsrückhöhenstraße und begann wieder zu klettern.


Hinzerath - im Hintergrund die Hunsrückhöhenstraße
Irgendwann nach dem Forsthaus kam dann links die schnurgerade, asphaltierte Straße aus Richtung Morbach aus dem Wald heraus, die auf der anderen Seite ihre ebenso schnurgarde, asphaltierte Fortsetzung in Richtung Idarkopf fand. Hier wollte ich rein! (OK, jetzt kann ich's ja zugeben - Minuten vorher hatte ich die Abfahrt schlicht verpasst...)
Das war nun wieder ein Stück Abenteuer. Ich wusste eben nicht sicher, ob die Straße rennradgeeignet (d.h. durchgehend asphaltiert im optimalen, nur leicht geschottert im sonstigen Fall) war oder was mich genau erwartete. Das ist ja das Spannende!


Aber zunächst mal rollte es prächtig, ganz leicht bergab und wie gesagt schnurgerade. Für 1,5 Kilometer. Dann kam aber ein genauso langes Stück, das man nur noch mit ganz viel gutem Willen unter "strade bianche" (weiße Straßen, nach der Färbung des am häufigsten benutzten Kiesschotters) kategorisieren konnte.

Über ein wenig Schottertraße ging's dann doch...
Egal, es ging. Dann kam wieder ein kurzes Stück Asphalt, und schon ging's in die heftige Steigung, die aus Richtung Hochscheid Richtung Idarkopf führte.
Zwischen Hinzerath und Hochscheid wandert übrigens die Wasserscheide zwischen Mosel und Rhein herunter vom Grat, und zwar genau über die kurze, gerade Strecke durch den Wald, die ich eben gefahren war: Dort hatte ich noch den Käsbach überquert, einen der Quellbäche der Dhron, die der Mosel zufließt.


Nun am Ende der Traverse lag links von mir die Quelle des Kreischbachs, der sich weiter unten im Tal mit anderen kleinen Bächen (Altbach, Hirschbach, Wahlenauer Bach, Koppelbach, Strunzelbach) zum Idarbach vereinigt.

Achtung: Das war nicht der Idarbach, den ich bei Allenbach verlassen hatte, sondern ein kleinerer Bach gleichen Namens, der durch Rhaunen fließt und später in den Hahnenbach mündet, welcher wiederum bei Kirn der Nahe zufließt - und somit später dem Rhein.


Idarkopf: Lohn für die Mühen ist ein herrliches Panorama!
Die Steigung hoch zum Idarkopf hat's in sich. Von dem Moment an, wo ich auf die Hauptstraße kam, bis zur Passhöhe, wo's links ab recht flach auf mäßigem Untergrund in Richtung Idarkopf geht, überwindet man - abgesehen von wenigen flachen Metern am Anfang und am Ende - auf knapp zwei Kilometern satte 126 Höhenmeter, das ergibt 6,5% Steigung im Schnitt.

Für geübte Rennradfahrer kein Problem, aber Alltags- und Hobbyfahrer stoßen da schon an ihre Grenzen, zumal einige "Knüppel" drin sind.
Dann bog ich links ab und fuhr die restlichen zwei Kilometer bis hoch zum Idarkopf. Oben angekommen, entschädigte mich ein grandioser Fernblick auf die Landschaft des Idarbachtals hinunter in Richtung Nahetal. Und wieder einen Gipfel abgehakt, auf dem ich bisher noch nicht war. Leider war der große Aussichtsturm coronabedingt ebenso gesperrt wie der auf dem Erbeskopf.


Zwischen Stipshausen und Hammerbirkenfeld
Dann ging's in die Abfahrt in Richtung Stipshausen. Von dort sprang ich wieder über eine Wasserscheide, raus aus dem Idarbach-Einzugsgebiet rüber ins Fischbachtal.

An eben jenem Fischbach, den ich wie gesagt ja schon früher überquert hatte, füllte ich meine Flasche wieder auf und machte mich auf zurück in Richtung Bruckweiler.

Von dort fuhr ich zunächst mal wie gestern: Durch Kempfeld am Fuße des Wildenburger Kopfes wieder hinunter ins Idarbachtal, vorbei an der Steinbachtalsperre, über Katzenloch den Idarbach hinunter, aber diesmal nicht bis nach Tiefenstein, sondern diesmal bog ich rechts ab bergan in Richtung Kirschweiler.

Die Steigung war kurz und hart, aber das Dörfchen ist schön: Noch heute wird das gewerbliche Leben Kirschweilers von Betrieben des Edelsteinschleifer- und Goldschmiedehandwerkes geprägt, früher ein Markenzeichen der einstmals reichen Region um Idar-Oberstein.

Kirschweiler: Ein schönes Dörfchen!
Wahrzeichen sind der Edelsteinbrunnen in der Mitte des Dorfes und der Kristallbrunnen an der Hans-Becker-Halle. Hier gibt's auch einen Golfclub - der Vereinsname lautet - wenig überraschend - "Edelstein".

Da ich ohnehin "auf der Höhe" war, gelangte ich auch schnell nach Hettenrodt, das ich bisher immer nur aus Tiefenstein kommend angefahren war.

Nun ging's hinunter ins Siesbachtal, aber die Abfahrt über die L175 war echt eine Entdeckung, die ich umgekehrt unbedingt mal fahren muss: So eine schöne, gleichmäßige, gewundene Straße mitten durch Waldgebiet finden Rennradfahrer selten!

Über Nockenthal, wo nochmal eine knackige Steigung wartete, gelangte ich ins Schwollbachtal, das ich hinabfuhr bis Niederbrombach, dann ging's weiter in Richtung Elchweiler wie gestern. Hier schnappte ich mir die Strava-KOM auf dem "Udo-Bölts-Quälstich", die ich leider kurz darauf an einen schnelleren Sportkameraden verlor - aber egal, ich weiß, dass ich sie mal hatte!

Der Naheradweg zwischen Birkenfeld und Neubrücke
Oben angekommen, also oberhalb von Birkenfeld, variierte ich wieder und fuhr über den Radweg direkt hinab in die Stadt. Dort fand ich schnell den wunderbar ausgebauten Naheradweg entlang des Steinaubachs, der parallel zur B41 verläuft.

Auf dem drückte ich meine Durchnittsgeschwindigkeit bis nach Neubrücke mit einer 5:34 für die 3,57 km (Schnitt: 40,0 km/h) in Richtung der 28,0 km/h für die gesamte Runde hoch.

Diese "28" zementierte ich dann auf dem letzten Stück von Neubrücke die Nahe hoch bis zum Auto.

Auch zum Ende hin waren die Beine noch echt gut. Auf der ersten Hälfte meiner Runde bis zum Idarkopf hoch war ich die 51,5 km in einem Schnitt von 25,1 km/h gefahren (Normalized Power 247 Watt, Höhenmeter 1.162), die zweiten 52,5 km überwiegend "bergab" hingegen mit einem Schnitt von 31,7 km/h (Normalized Power 230 Watt, Höhenmeter immer noch 643).

Die letzten Kilometer die Nahe hinauf nach Nohfelden
Ich hab schon wieder mindestens fünf Ideen für weitere Touren in der Gegend. Beim nächsten Mal werde ich die Verbindung von Hermeskeil auf den Erbeskopf erkunden, das Drohntal, den Weg von Morbach nach Hinzerath ebenso. Dann geht's auch mal hoch zur Burg Wildenburg, an der ich jetzt schon mehrfach vorbeigefahren bin.

Der Hunsrück braucht sich von der Schönheit der Landschaft, dem Abwechselungsreichtum der Routen und vor allem der Qualität der Straßen wirklich nicht hinter anderen "Radsport-Eldorados" zu verstecken. Und ich hab noch nicht mal 30% "abgegrast".

Also - da kommt noch was!