Montag, 4. November 2013

No Pain, No Gain - Mein erster NYC-Marathon und der Kampf mit der3h-Marke

If you want to read this in English, please click here

NYC-Marathon 2013 von joaum bei Garmin Connect – Details


Start spreading the news, I'm leaving today
I want to be a part of it - New York, New York
These vagabond shoes are longing to stray
Right through the very heart of it - New York, New York

Frank Sinatra



Der Marathon in New York 2013 war mit Sicherheit der härteste, herausforderndste, aber auch schmerzvollste, den ich in meiner bescheidenen Karriere als Ausdauersportler bis heute gelaufen bin.

Aber er wird mir mit ebenso großer Sicherheit als der schönste und faszinierendste in Erinnerung bleiben - vielleicht gerade aus den oben genannten Gründen. In dem folgenden Blog werde ich von meinen Erlebnissen vor, während und nach dem Lauf berichten, aber auch dabei versuchen, einige Tipps zu geben (auf den Kursivdruck achten!), falls der eine oder andere Leser sich dafür interessiert, diesen Marathon mal auszuprobieren. Ich kann dies nur verschärft empfehlen. Es ist ein absolut tolles und befriedigendes Erlebnis, beim teilnehmerreichsten Marathon der Welt durch die fünf Stadtbezirke der Stadt, die niemals schläft, zu starten (im diesjährigen Lauf wurde mit 50.304 Finishern bei insgesamt 50.740 Startern ein Teilnehmerrekord aufgestellt). There's nothing like it!

Ich war ja schon letztes Jahr in New York gewesen. Der Bonn-Marathon im Frühjahr 2012 war einer Verletzung (Muskelfaserriss) zum Opfer gefallen, und vier Wochen vor dem NYC-Marathon war ich in Berlin gelaufen, erstmals unter drei Stunden. New York sollte als purer Genusslauf die Krönung meines Laufjahres 2012 werden.

Das war 2012...
Ich war nach zwei Wochen Erholung und zwei Wochen lockeren Trainings also "ready to run", als der Marathon in Folge der Nachwehen des Hurricans Sandy Freitags vor dem Start abgesagt wurde - meiner Meinung nach zu Recht, obwohl diese Absage "in allerletzter Minute" auch Fragen aufwarf.

"Sollten etwa erst alle Hotels gefüllt werden?", fragten sich nicht wenige vor allem hier in der Stadt. Wie auch immer - ich hatte mich relativ schnell entschlossen, die Option "erneuter Start in 2013" zu ziehen, brav mein Startgeld (nochmal!) gezahlt und mich diesmal exklusiv auf diesen Marathon vorbereitet - mein erster und einziger in 2013 (schon komisch bei mir: ich wollte bisher schon zweimal mehr als einen pro Jahr laufen, aber das hat nie geklappt: 2009 war Frankfurt mein erster, 2010 lief ich im Mai Sankt Wendel, wollte nach Berlin, aber brach mir davor das Schlüsselbein beim Radfahren, danach Achillessehnenreizung und im Dezember Kreuzbandriss, Pause bis in den Mai, 2011 lief ich daher nur in Berlin, 2012 dann wie gesagt Muskelfaserriss in der Vorbereitung auf den Frühjahrsmarathon in Bonn und nach dem Berliner Marathon dann Sandy...).

Bereits seit Mittwochs war ich gemeinsam mit meiner 12jährigen Tochter Annabelle in der Stadt, dabei hatte ich das große Glück, bei einer guten Freundin an der Upper West Side wohnen zu können. Vera kümmerte sich dabei rührend um mich, so ist sie zum Beispiel am Marathonmorgen um 4:15 Uhr ganz selbstverständlich mit mir aufgestanden, um mir ein herzhaftes Frühstück zuzubereiten. Doch dazu später mehr.

Vera half mir sogar beim Abholen
meiner Startnummer ;-)
Ich hatte in den Tagen vor dem "Marathon Sunday" genau das getan, was man vor einem Marathon so tun soll: wenig, aber dann sehr locker trainiert (Donnerstags 8 km am Hudson River entlang und Samstags eine lockere halbe Stunde zweimal rund ums Jacqueline Kennedy-Onassis Reservoir im Central Park), ordentlich gegessen, vor allem am Samstag viel Kohlenhydrate, ein bisschen Sightseeing gemacht, aber nicht zu viel, ansonsten schön die Füße hoch gelegt. Man sollte, auch wenn man viel sehen will, nicht zu viel laufen, was in New York aber kein Problem ist, es gibt ja die U-Bahn. Wer mehr als fünf Tage in New York City ist, sollte in jedem Fall die "7-Day Unlimited MAT Metro Card" für $30 kaufen: Da sind eine ganze Woche lang alle U-Bahnen und Busse (außer Express-Busse) mit drin, und wenn man nur dreimal am Tag in die U-Bahn einsteigt und damit eine "Fare" für normalerweise 2,50 $ auslöst, spart man schon mehr als 50% gegenüber dem Einzelticket.

Einer der Höhepunkte war eine tolle Hafenrundfahrt mit meinen saarländischen Freunden Ralf Niedermeier, derm Organisationsgenie von Niedermeierplus und Cliff Hämmerle, dem Sternekoch aus Blieskastel - und mit Herbert Steffny, dem Ex-Europameister und NYC-Marathon-Dritten von 1984, der heute eine der bekanntesten Laufschulen Deutschlands betreibt.

Ich bin ohnehin großer Steffny-Fan, meinen ersten Marathon, der so richtig "geknallt" hat (Berlin 2012), habe ich nach seinem Plan vorbereitet. Herbert hatte tolle Tipps parat, die mir auch konkret halfen. Beispiel Essen: Ich wußte gar nicht, dass die beim New-York-Marathon erst ab Meile 18 Futter austeilen, denn Getränke gibt's ab Meile 3 jede Meile. Aber erst nach 29 km was essen? Wann soll denn das noch verdaut werden? Ich folgte seiner Empfehlung, nahm was mit, zwei Fruchtriegel, die ich nach 14 und 22 km aß, und bei der ersten "festen" Verpflegungsstelle schnappte ich mir dann zwei Gels, trinken tat ich regelmäßig jede zweite Meile. Das klappte prima, soviel vorweg.

Er sprach auch die schlechten Straßen an, das stimmte, vor allem gegen Ende in Brooklyn und ganz besonders in Queens. Ich war daher vorsichtig und konnte so im Wettkampf Schlimmeres vermeiden. Aber ich will nicht zuviel vorgreifen, zunächst mal genoss ich die "Eingewöhnungszeit" und akklimatisierte mich prächtig.

Mit Cliff Hämmerle (links) und Ralf
Niedermeier (Mitte) am Pier 83
Was die schönen Tage ein wenig getrübt hat, war meine Plantarfasziitis. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Plantarfaszie. Die Plantarfaszie ist eine Sehnenplatte, die unter dem Fuß von der Ferse zum vorderen Fußballen zieht. Die Plantarfaszie erhält die Längswölbung des Fußes und verhindert ein Absinken des Fußgewölbes und somit die Entstehung eines Plattfußes. Beim Laufen federt die Plantarfaszie also den Schwung in der Standbeinphase beim Auftreten ab und stabilisiert das Fußgewölbe nach unten hin.

Bei mir war's der linke Fuß, der mir schon beim Einstieg in den 10-Wochen-Plan Probleme bereitet hatte. Die Plantarfasziitis kam wohl vom dauernden Flip-Flop-Tragen im Urlaub, einer podologischen Todsünde, wie mir der Orthopäde wie auch der Orthopädieschuhmachermeister meines Vertrauens übereinstimmend versicherten.

Nach Behandlung klang sie aber schön ab und trat nicht wieder auf - bis ca. eine Woche vor dem Marathon. Beim letzten größeren Intervalltraining mit 2 × 5000 m im Marathontempo kamen die Symptome plötzlich und mit Macht zurück.

Mit Annabelle auf der Hafenrundfahrt, im
Hintergrund Battery Park City (Lower Manhattan)
Das machte mich sehr unsicher, bei längeren und langsameren Läufen bemerkte ich fast nichts, aber immer dann, wenn ich „Druck auf den Fuß" gab, sprich Marathontempo lief, tat er sehr weh. So kurz vor dem Ziel wollte ich aber nicht aufgeben, schließlich hatte ich knapp 60 Trainingsheiten, 72 Stunden und knapp 840 km  in meinen akribisch befolgten Zehn-Wochen-Plan nach Herbert Steffnys Vorgaben im "Grossen Laufbuch" investiert - und das nur in reines Lauftraining, hinzu kamen auch noch einige Radeinheiten und mehrere Trainingseinheiten im Aktiv-Gesundheitspark.

Außerdem sehe ich mich schon seit Berlin im letzten Jahr, wo ich in 2:56:47 gefinisht hatte, als Drei-Stunden-Läufer. Damals sollte New York nach nur vier Wochen Regeneration eher ein Genusslauf ohne Zielvorgabe werden, diesmal hatte ich aber konsequent auf einen Sub-3-Marathon hin trainiert und wollte daher nicht nach dem Motto "Take it easy" durch New York joggen. Ich ließ mich am Dienstag noch mal behandeln, die zweite Cortisonspritze nach der ersten zehn Wochen zuvor, dabei hoffte ich, dass die Behandlung so anschlagen würde, dass ich problemfrei laufen könnte. Es sollte anders kommen...

Raceday!


Am Sonntagmorgen klingelte um 4:15 Uhr der Wecker, etwas ungewöhnlich für einen Marathon, aber in New York nicht anders zu machen, wenn man in Manhattan wohnt: Der Start ist nun mal in Staten Island, und das ist ganz schön weit weg von der Mitte Manhattans.Wie bereits erzählt, machte mir Vera ein reichhaltiges Oatmeal-Frühstück, warm, mit Milch und viel Obst, ich bekam Kaffee und Orangensaft, sie kümmerte sich um meine Versorgung mit Riegeln, Obst und Getränken für die anstehenden 4,5 Stunden bis zum Start - klasse! Viel besser als ein kaltes, trockenes Frühstück aus der Tüte, womit viele Pauschaltouristenmarathonis Vorlieb nehmen mussten, wie ich später in Gesprächen erfuhr.

Zum Kurs:

Der New-York-Marathon ist kein Rundkurs, sondern geht von Fort Wadsworth auf Staten Island über Brooklyn, Queens und die Bronx nach Manhattan. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl erfolgt der Start mittlerweile in vier Wellen (von 2008 bis 2011 in drei Wellen) mit ca. 30 Minuten Abstand. In jeder Welle gibt es drei Startspuren, die erst bei Meile 8 endgültig vereinigt werden. Die professionellen Läuferinnen starten separat schon einige Zeit vor den Hauptwellen, ebenso die Teilnehmer in der Rollstuhlklasse. Die professionellen Läufer starten an der Spitze der ersten Hauptwelle.

Gleich zu Beginn muss man den höchsten Punkt der Strecke, die Verrazano-Narrows-Brücke mit einer Spannweite von 3 km, erlaufen. Danach geht es durch Brooklyn, wo man zwischen Meile 4 und Meile 8 auf der 4th Avenue fast nur geradeaus läuft. Über die Pulaski Bridge, auf deren Auffahrrampe sich der Halbmarathonpunkt befindet, geht es nach Queens. Von diesem Stadtteil gelangt man auf die Queensboro Bridge, die nach Manhattan und auf die First Avenue führt. Dort geht es 3,5 Meilen Richtung Norden und über die Willis Avenue Bridge in die Bronx. Nach etwas über einer Meile geht es über die Madison Avenue Bridge wieder zurück nach Manhattan durch Harlem auf die Fifth Avenue. Die führt geradewegs nach Süden Richtung Central Park, nur kurz unterbrochen vom einmaligen "Ausweichen" auf den Mt. Morris Park Way zwischen der 124th und 120th Street zwecks Umkurven des Marcus Garvey Memorial Parks. Nun läuft man an der Museumsmeile New Yorks entlang zur Ostseite des Central Parks. Nahe dem Guggenheim-Museum wechseln die Läufer auf den East Drive im Park selbst, nun geht's ein wenig auf und ab, bis sie kurzzeitig wieder den Park verlassen und über die Central Park South (59th Street) laufen, wo besonders viele Zuschauer für Stimmung sorgen. Danach geht es am Columbus Circle zurück in den Central Park, dem Ziel an der Tavern on the Green entgegen. Vom Wiedereintritt in den Park bis zum Ziel sind es ca. 800m.

Insgesamt sind fünf Brücken auf der Strecke zu überqueren. Es ist ein anspruchsvoller Marathon, der im Vergleich zu den großen Marathons in Deutschland wie Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Köln im Elitefeld rund zwei Minuten und von Freizeitläufern ca. 5 bis 10 Minuten langsamer gelaufen wird. (Quelle: Wikipedia)


Höhenprofil: 390hm hoch, 384hm runter über fünf Brücken bis in den Central Park
Zum Wetter: Es war glücklicherweise nicht so kalt wie angekündigt, also kein Bodenfrost, aber sieben Grad und sehr windig, zumal von Norden, was auf dem Großteil der Strecke und vor allem auf den langen Geraden Gegenwind verhieß. Na klasse.

Gegen 5:15 Uhr verließ ich das Haus, fuhr mit der Linie 1 der U-Bahn Richtung South Ferry (an "meiner" Haltestelle Broadway/79th sah ich schon die ersten Marathonis, klar erkennbar an den Schuhen und dem Plastikbeutel).

Thank you for the picture, Camilla!
Dort kam ich gegen 6:00 Uhr an, und es ging gleich auf die Fähre (kleiner Tip für Touristen: Die ist übrigens umsonst, weil Staten Island keinen U-Bahn-Anschluss nach Manhattan oder Brooklyn hat. Wer sich also eine Hafenrundfahrt sparen und trotzdem die Skyline von Manhattan vom Wasser aus genießen will, nimmt einfach die Staten Island Ferry hin, steigt kurz aus und fährt wieder zurück).

Der Fährhafen war voller Marathonis und auf der Fahrt nach Staten Island lernte ich einige nette Leute kennen. Zum Beispiel Camilla Love McGraw, die mit ihrem iPhone ein nettes Erinnerungsfoto mit der Skyline von Manhattan im Hintergrund geschossen hat.

 Staten Island - Windiger Startort im "forgotten borough"

Gegen 6:45 Uhr waren wir dann drüben. 500 m Fußmarsch, dann ging es in Busse, die uns zum Fort Wadsworth brachten, wo sich die Startdörfer befanden. Dort noch mal ein kleiner Fußmarsch, Sicherheitskontrolle, so geht die Zeit auch rum. Gegen 7:50 Uhr war ich dann in meinem orangefarbenen Startdorf, wo alles mögliche gereicht wurde: Mützen von Dunkin' Donuts (praktisch, denn ich hatte meine vergessen), natürlich auch (Dunkin') Donuts, Kaffee, Tee, Powerriegel, Getränke aller Art. Wer also in New York mal laufen will und sich vorher Riegel oder Ähnliches zu kaufen plant, kann das Geld sparen. Gibt's alles für "umme".

Hier schön zu erkennen: Links Fort Wadsworth mit den drei
Startdörfern, rechts die Rampe zur Brücke mit dem grünen
(links), meinem orangen (Mitte) und dem blauen Startblock.
Der grüne Block hatte das Pech, die ersten beiden Kilometer
auf dem unteren Deck der Brücke laufen zu müssen.
Um 8:20 Uhr öffneten dann die so genannten "Pre-Corrals", wo wir uns entsprechend unserer Startnummer einfinden mussten. Um 8:55 Uhr schlossen diese, und kurz danach ging es Richtung Startblock. Im Startblock war ich froh, meinen alten Trainingsanzug und darunter noch einen alten, warmen Pullover am Leib zu tragen. Der Wind blies doch sehr stark hier draußen am Meer. Ich bemitleidete einige Läufer, die offenbar unerfahren oder schlecht beraten waren und lediglich in ihrer Laufkleidung dort draußen auftauchten. Zwei Stunden bei der Kälte, das ist kein Zuckerschlecken. Sie bibberten ganz schön. Durch so etwas kann man einen Marathon schon verlieren, bevor man ihn überhaupt begonnen hat.

Die meiner Ansicht nach beste Option ist, bei der Gepäckwahl auf "No baggage" zu optieren. Dadurch kommt man auch nach dem Rennen schneller aus dem Central Park raus und muss nicht noch lange zur Gepäckausgabe laufen und dort warten. Man darf sich eine durchsichtige Plastiktasche mit ins Starterdorf bringen, in der man noch ein zweites Frühstück für die Überfahrt beziehungsweise Fahrt sowie Handschuhe oder eine Mütze mitbringt. Die Kleider sollten alt sein, weil man sie dann bis kurz vor dem Start anlassen und danach an der Seite des Startblocks entsorgen kann. Sie werden dann für Obdachlose wieder eingesammelt. Ein weiterer Tip, wie man die Zeit rumkriegt: Ich habe mir aus meinem derzeitigen "Lesebuch" 60 Seiten rauskopiert und mitgenommen...

Der Start an der Verrazano-Narrows-Bridge ist der
erste von vielen Höhepunkten beim NYC-Marathon
Der erste Start war der der Rollstuhlfahrer und der "Disabled Persons", um 9:10 Uhr starteten dann die Frauen-Elite-Läuferinnen. Ich sah Sabrina Mockenhaupt noch von hinten, sie erreichte einen tollen siebenten Platz. Direkt danach sollte der scheidende Bürgermeister von New York, Bloomberg, noch eine kurze Rede halten. Noch ehe er anfangen konnte, meinte mein Nachbar im Startblock ganz trocken: "Please don't cancel it!" Das sorgte für allgemeines Gelächter. Ansonsten vertrieben wir uns die Zeit bis zum Start mit gegenseitigem Vorstellen und Kennenlernen. Total interessant, was für Leute da so um einen rumstehen. Ein 60jähriger ehemaliger Sergeant der US Army aus New Jersey, eine zierliche, 30jährige Tänzerin aus Milwaukee, ein Italiener in meinem Alter, der uns als Gruppe fotografierte, um das Bild seiner Mama zu schicken ("Smile for my mama!"). Mir glaubte keiner so recht, dass ich Bürgermeister sei ("Politicians are fat, man! Look at you!" - "Well, your president isn't fat either!" - "You're right, son. Good luck!"). Wir hatten jedenfalls jede Menge Spaß und freuten uns auf den Start.

"Ready - Set - Go!"


Nun sang ein Kinderchor noch das obligatorische "Star Spangled Banner" (das verursachte sogar bei mir leichte Gänsehaut und vereinte schon auf eine gewisse Art alle Läufer) und um 9:43 Uhr ging es dann los. Ein donnernder Startschuss erklang, und ich trippelte, ca. 80-100m hinter den Spitzenläufern, Richtung Startlinie, die ich ca. 45 Sekunden später, schon laufend, passierte. Garmin abgedrückt, und ab ging's. Man kam von Anfang an ganz gut im Tritt, und es ging erst mal 60 Höhenmeter die Verrazano-Narrows-Bridge hoch. Das funktionierte recht gut, nur wenige "Roadblocks", denen ich aber gut ausweichen konnte, und ich blieb ohnehin ob der Steigung einige Sekunden hinter meiner geplanten Pace. Der Blick von der Spitze der Brücke auf Manhattan war einfach atemberaubend. Der Fuß fühlte sich gut an, ich lief schön rund, alles in Butter! Die Sonne war sogar ein bisschen rausgekommen, und die Skyline glitzerte im Sonnenaufgang. Allerdings blies auch der Wind gnadenlos von Norden, also mitten in unsere Gesichter. Nun gut, man kann nicht alles haben...

Brooklyn - "In unity, there is strength!"


Die ewig lange 4th Avenue in Brooklyn, im Hintergrund
ist noch die vorher überquerte Verrazano-Bridge zu erkennen
Beim Ablauf holte ich die liegengebliebenen Sekunden locker auf, und es ging rein nach Brooklyn. Ab km 3 dann die ersten Spaliere und Zuschauer: Super Stimmung, viele Leute an der Strecke, und ich konnte locker mit einem Schnitt von 4:08/km laufen, trotz Gegenwind, Puls unter 150. Viel besser, als ich mir das gedacht hätte, ich hatte bei dem Tempo schon mit 150+ gerechnet.

Ich spielte schon tollkühn mit dem Gedanken, die 2:56:47, die ich letztes Jahr in Berlin gelaufen war und die meine persönliche Bestzeit darstellten, als Zielzeit ins Auge zu fassen, vielleicht sogar Richtung 2:55 zu laufen. Herbert Steffny hatte mich zwar gewarnt: "Denk dran, auch wenn du gut drauf bist, New York ist nicht vergleichbar mit einem der flachen Marathons in Deutschland!". Aber nach meinen Leistungen in der Vorbereitung, insbesondere nach den 1:22:45 beim Halbmarathon vor einigen Wochen im Bottwartal, der ja auch nicht ohne, mit einigen Steigungen und darüber hinaus total verregnet war, schien mir das doch eigentlich ganz realistisch zu sein. Ich fühlte mich toll und beschloss, einfach mal mit diesen 4:08/km weiter zu laufen und zu sehen, was passiert.

Also alles in bester Ordnung? Von wegen. Schon bei Kilometer 5 meldete sich meine Plantarfasziitis zurück. Und zwar mit Macht. Bis dahin war ich in 20:40 ganz gut unterwegs, 10 Sekunden schneller als der geplante Optimalschnitt von 4:10/km, obwohl meine Beine ständig schneller wollten und ich mich diziplinierte. Es fühlte sich von einem Moment auf den anderen fast so an, als würde mir einer mit einem kleinen Messer immer wieder in die Ferse und die Sohle im Mittelfußbereich stechen, meine Zehen verkrampften. Ich begann sofort  "unrund" zu laufen, versuchte, durch Veränderung der Fußstellung die Schmerzen ein bisschen zu kontrollieren beziehungsweise einzudämmen, aber das gelang mir kaum, und wenn, dann immer nur für wenige Augenblicke. Mist!

In dem Moment war ich kurz davor, einfach auszusteigen, hätte heulen können. Natürlich schiessen einem in dem Moment alle negativen Gedanken in den Kopf: "Wenn das jetzt schon, nach 5 km, so weh tut, wie willst Du das - zumal es bestimmt noch schlimmer wird - weitere 37,2 km aushalten?" "Weg mit Euch, finstere Gedanken!", dachte ich und blockte das erst mal weg. Auf einmal las ich ein Schild: "Your mother didn't raise you to quit!" Gut und schön, aber nach noch nicht einmal ein Viertel der Strecke? Abgesehen davon, hätte ich meine Mutter jetzt gefragt, hätte sie gesagt: "Hör sofort auf!" Ich musste grinsen, und das half mir, mich positiv zu fokussieren. "Weiter, immer weiter!"

Ich fasste einen Entschluss: Die Ferse konnte so weh tun, wie sie nur wollte - aufzugeben würde noch viel schmerzhafter sein. "Failure is not an option!", wußte schon Gene Kranz, der Flight Director der Apollo-Programme.

Ich versucht es also ein bisschen mit Selbsthypnose. "Es tut nicht weh, es fühlt sich nur komisch an!", oder so ähnlich. Außerdem versuchte ich mich abzulenken, indem ich mich auf schöne Dinge konzentrierte: die total begeisterten Zuschauer, die einen unablässig anfeuerten: "Looking good, Jorg!", "You rock, Jorg!" (es hatte sich gelohnt, den Namen aufs Trikot zu drucken, auch wenn die Amerikaner das mit dem "ö" nicht hinkriegen).

Das half ein bisschen, lenkte mich ab: die Schmerzen wurden stumpfer, aber ich gewöhnte mich irgendwie daran. Allerdings lief ich immer mehr in einer Art Schonhaltung, die es mir ermöglichte, das Rennen fortzusetzen, aber wie gesagt "unrund", etwas verkrampft, und auch voller Zweifel, und sowas kostet sofort Kraft und Körner. An der Zeit merkte man es (noch) nicht: km 5-10 in 20:50, genau nach Plan.

Irgendwo zwischen Kilometer 8 und 9 überholte mich Thorsten Müller, ein netter Sportkamerad aus Rödermark bei Offenbach, der Heimat meines Vaters, vier Jahre jünger, den ich bereits am Flughafen und dann auch wieder bei der Nummernausgabe getroffen hatte. "Ich hab doch gesagt, wir sehen uns wieder!" grinste er, ich brachte nicht mehr als ein gepresstes "Ach, hallo!" heraus. Ich sah ihn noch 2-3 km lang, dann war er aber endgültig im Pulk der Läufer vor mir verschwunden.
Am Ende lief er eine tolle 2:55:55, wie ein Uhrwerk, ähnlich wie ich letztes Jahr in Berlin, nur etwas schneller. Ich wünschte mir in dem Moment nichts mehr, als dass das mit der Ferse nicht passiert wäre, denn genauso, wie er lief, hatte ich mir meinen Lauf eigentlich auch vorgestellt. Ich hätte vielleicht sogar sein Tempo mitgehen können, wer weiß. Aber gut, was man nicht ändern kann, muss man halt hinnehmen im Leben. Dann eben so.

Bei km 12 in Brooklyn endet die ewig scheinende 4th Avenue, man läuft bis dahin die ganze Zeit auf den Williamsburgh Saving Banks Tower zu, eine unverwechselbare Landmarke in Brooklyn, den man auch von Manhattan aus (z.B. vom Dach des Empire State Building) gut erkennt. Direkt daneben ist auch das neu erbaute Barclays Center, wo die Brooklyn Nets, das zweite New Yorker NBA-Team neben den Knicks, beheimatet sind. Die Schmerzen im Fuß wurden hier wieder etwas schlimmer, aber ich redete mir ein: "Fast ein Drittel - ist nicht mehr weit!"
Links um die Kurve, erst mal raus aus dem Gegenwind. Ich merkte, dass ich leicht langsamer wurde, lies dies aber bewusst geschehen. Der dritte "5er-Block" in 21:00, das entspricht einem 4:12er-Schnitt. Nun gut. Wenn es so weitergehen würde, wäre ich nicht unzufrieden, dachte ich mir.

Das Spitzenfeld der Damen in Brooklyn
Nun ging es kreuz und quer durch Brooklyn, und vor allem auf und ab. Hier "verstecken" sich viele der insgesamt 390 hm des NYC-Marathons geschickt, z.B. in Clinton Hill, die Gegend heißt nicht umsonst so. Hier lebte einst der berühmte Schriftsteller Walt Whitman (Leaves of Grass), heute residieren hier u.a. die Schauspielerinnen Susan Sarandon (The Rocky Horror Picture Show, Thelma & Louise, Lorenzo's Oil) und Rosie Perez (Fearless, Riding In Cars With Boys). Wunderschön hier, ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte, die Eindrücke sind schon unglaublich. Die ultraorthodoxe jüdische Gemeinde ist sehr präsent, und die schien der Marathon eher anzuöden, jedenfalls wollten viele partout ihr Recht auf Kreuzung der Straße durchgesetzt wissen, und die Ordner hatten alle Hände voll zu tun.

Der McCarren-Park ist eine der wenigen grünen Flecken in
Williamsburg. Die Ecke Nassau/Bedford Av. ist bei km 19,5.
Ansonsten auch hier wieder: "Keep it up, Jorg!", "Run, Jorg, run!", was mir wirklich sehr half. Ein paar riefen mir sogar: "Go Neunkirchen!" hinterher, ich hatte mein Glücks-Shirt von Berlin 2012 an, wo hinten "Neunkirchen - Die Stadt zum Leben" drauf stand. Der Fuß schmerzte mittlerweile konstant, und nicht übel, und wurde, zumindest gefühlt, immer dicker. Auf der einen Seite bereute ich es, die zwei zum Start mitgebrachten Ibuprofen doch nicht genommen zu haben, andererseits weiß ich nicht, wie das meine Leistungsfähigkeit beeinträchtigt hätte, und außerdem soll es ja auch gar nicht gesund sein, diese "Zyklooxygenasehemmer" während oder kurz vor sportlicher Belastung einzunehmen (Magen, Niere und Darm reagieren da schon sehr empfindlich). Schon o.k. so, dachte ich. Das hältste aus!

Bei km 19 in Williamsburg liefen wir direkt am McCarren-Park vorbei. Hier ganz in der Nähe in Greenpoint wurden viele Szenen eines meiner Lieblingsfilme ("The Departed" mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon und Mark Wahlberg) gedreht. Im Kopf spielte ich "I'm Shipping Up To Boston" von den Dropkick Murphys ab, es war fast, als ob ich Kopfhörer getragen hätte...

Queens - Bergfest und Aufstieg zur Queensboro-Bridge


Auf dem 44th Drive in Queens, kurz vor der letzten Linkskurve
Richtung Queensboro Bridge. Im Hintergrund Manhattan mit
Chrysler Building (Mitte) und Empire State Building (links)
Es ging auf die Halbmarathonmarke zu. Der vierte 5er-Block, km 15-20, in 21:07, immer noch ok, ich wurde zwar schon wieder leicht langsamer, aber hatte Puls und Körner unter Kontrolle. Auch hier wieder eine Brücke, die Pulaski Bridge. 1:28:18 Durchgangszeit bei 13,1 Meilen oder 21,1 km, fast auf die Sekunde genauso schnell wie letztes Jahr in Berlin, wo ich 1:28:20 gebraucht hatte, aber ich wusste jetzt schon, dass eine neue persönliche Bestzeit nicht mal ansatzweise möglich sein würde. Ich war zwar, wie gesagt, konditionell noch super drauf, Puls um die 153, aber die Schmerzen im Fuß und vor allem das daraus resultierende verkrampfte Laufen (von einem "Flow" kann man da nicht mehr sprechen) setzten mir doch sehr zu.
Außerdem ist die zweite Hälfte in New York härter als die erste, und das nicht nur, aber auch wegen der Queensboro-Bridge (nach der kommen ja noch zwei Brücken, und der wellige Central Park).

Ich "rekalibrierte" meine Vorgaben auf dem Weg durch Hunters Point in Queens, diesem aufstrebenden Stadtteil, der aber zumindest hier den rauen Charme eines Hafenviertels hat, und fasste folgenden Plan: Durchhalten, durchhalten, durchhalten, dabei möglichst das Tempo halten bzw. nur langsam und wenig verlieren, ruhig und körnersparend über die Queensboro Bridge, dann Manhattan genießen, hinter der Bronx kämpfen und unter drei Stunden ankommen.

Dann ging's am Rafferty Triangle links auf die 25th Street, und da sah ich auch schon den "Schlund" links auf den unteren Level der Queensboro Bridge. Ein unbeschreibliches Gefühl. Auf einmal gar keine Zuschauer mehr, nur wir Läufer, Schritte, Atem, sonst hörte man nichts - für zwei km!

Links herum, und rein in den Kanal!
Die Queensboro-Bridge ist legendär.
Ich nahm's leicht und wie geplant etwas Tempo raus, es ging ja auch stetig bergan. Blöd war, daß hier die Garmin-Uhr eine Pace von 5:50 anzeigte, ich wusste, das konnte nicht stimmen, ich wurde zwar langsamer, aber nicht so sehr. Da fehlte wohl doch der "Blickkontakt" zu den Satelliten im Orbit. Ich vertraute lieber der Kilometeranzeige, der Nettozeit auf der Uhr und meinem Kopfrechnen. km 20-25 in 21:51, das war nun doch gut eine Minute hinter der Wunsch-Pace, aber immerhin war ich da ja auch schon über den Scheitelpunkt der Brücke drüber. Also alles in Ordnung.

Unter uns lag Roosevelt Island, ein wenig konnte ich erahnen durch die Verstrebungen der Brücke. Bergab konnte ich mich auch etwas erholen, was ich einer Tempoverschärfung vorzog. Der Puls beruhigte sich auf 153, prima. Ankommen, Jorg, ankommen!

Manhattan - The long and not so winding road


Und dann: Einer der tollsten Momente, einer, wegen dem allein es sich lohnt, diesen Marathon zu laufen. Man verlässt die Brücke in einer Kurve, die sonst als Auffahrt von der 59th Street auf die Brücke dient, und taucht plötzlich ein in ein Meer aus Menschen, Fahnen, Musik und Jubel. Unbeschreiblich! Der krasse Gegensatz von der Fast-Totenstille unter der Brücke (man läuft ja auf dem "Lower Level", sieht also den Himmel 2 km lang nicht) in diesen Orkan aus Stimmung jagt einem das Adrenalin nur so in die Glieder. Noch eine Kurve, und wir sind auf der First Avenue Richtung Norden. Und noch eine Oktave höher: Fahnen, Menschen, Schilder, Musik, Jubel, Anfeuerung. Wahn-Sinn!

Auf diesem Bild vom 2009er-Marathon kann
man's erkennen: die 1st Avenue ist
mitnichten "flach"...
Allerdings auch Gegenwind, und das nicht zu knapp. Puh! Ich suchte mir eine Gruppe, etwas Windschatten, und sah kurz danach die Familie bzw. Reisegruppe von Ralf Niedermeier und Cliff Hämmerle, meinen beiden saarländischen Freunden, mit denen ich ja, wie bereits erwähnt, zwei Tage vorher noch eine tolle Bootsfahrt rund um die Südspitze von Manhattan gemacht habe (danach haben mich die beiden noch netterweise auf einen Kaffee im Marriott am Times Square eingeladen, bei toller Aussicht). Ich winkte und schenkte ihnen einen Applaus, das baute richtig auf. Zudem war die First Avenue oberflächenmäßig in einem tollen Zustand, offenbar war sie großflächig extra für den Marathon mit einem nagelneuen Straßenbelag versehen worden.

Beim Tempo musste ich trotzdem Zugeständnisse machen: km 25-30 in 21:28, trotz "Ablauf" von der Queensboro-Bridge, aber die First Avenue ist bei aller guten Belagstruktur trotzdem wellig, und der Gegenwind kostet auch Zeit. Die Schmerzen empfand ich in dem Moment als nicht mehr so schlimm, oder ich hatte mich halt daran gewöhnt, keine Ahnung. Allerdings hemmte mich die Angst vor einer plötzlichen Verschlimmerung schon. Egal. Immer noch "on pace" für unter drei Stunden, dachte ich mir. Bei km 30 war ich noch 1:02 vor dem Plan.

Das sah ich als Poster bei km 31. Kann
nur sagen: Absolutes Verständnis! ;-)

Aber ich merkte hier schon: Das wird schwer. Ich musste richtig beissen, das unrunde Laufen mit den verkrampften Zehen im linken Fuß kostet doch einiges an Kraft und Zeit. Ich machte das, was letztes Jahr in Berlin so gut geklappt hat: Einfach von km zu km denken, bloß kein "Countdown".

Denn dass man in dieser Phase fast 3/4 des Marathons geschafft hat, baut einen kaum auf. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Noch 12 km laufen zu müssen, zieht einen richtig runter.

Psychologietrick: Bloss nicht zu weit nach vorne schauen, lieber einen Läufer knapp vornedran fixieren, jedenfalls auf den laaaangen Geraden. Funktioniert. Und schon war Schluß mit Manhattan - fürs erste.

The Bronx - kurz, intensiv, winklig, wellig


Auf der Willis-Avenue-Bridge
Wir hatten nun die Willis Avenue Bridge erreicht, Kilometer 31,5. Die geht nur ganz leicht bergauf, dann kommt die "Bronx Mile", und dann sind wir ja auch schon auf der Fifth Avenue Richtung Central Park, also fast da! Ah, die Kraft der Selbstsuggestion...

In der Bronx wieder Super-Stimmung. Die Menschen lieben ihren Marathon hier, die Begeisterung ist unglaublich, und die Energie kommt bei den Läufern an. Und mit dieser Energie ging ich immer noch sparsam um - obwohl ich merkte, daß ich in der Pace zurückfiel, zehrte ich lieber zeitmäßig von meinen Reserven und sparte mir Kraft, weil ich wußte, dass ich die noch brauchen würde.

Der Kurs ist allerdings "tricky" - es geht dauernd um die Ecke, das kostet alles Zeit, dachte ich mir, aber wie gesagt, ich hatte ja noch welche. Konzentriert suchte ich die Ideallinie, zum Glück war das Feld an der Stelle recht dünn, das klappte gut.

Back in Manhattan - "Do the Harlem Shuffle!"


Und schon kam die Madison Avenue Bridge zurück nach Manhattan Island, genauer gesagt nach Harlem. Auch hier: Die Leute schrien einen förmlich Richtung Ziel. Man glaubt gar nicht, wie sehr das hilft, hier, im Jammertal zwischen km 30 und 35. Vor allem, da ich meinen Zeitvorsprung dahin schmelzen sah: 21:47 für km 30-35. Die beiden Brücken, das wellige, winklige Bronx-Stück und das Kraftsparen hatten also doch Zeit gekostet.

Nur noch 35 Sekunden Vorsprung für das angestrebte Sub-3-Finish, und ich griff zum letzten Mal in die Trickkiste: "Es ist eigentlich ganz leicht, 4:12/km zu laufen! Mach es einfach!" Und siehe da, es ging.

Ein kleines Polster für den Central Park musste ich mir ja noch halten, dort verliert man gern Zeit, denn es geht auf und ab, und wo, wenn nicht hier, auf der flachen Fifth Avenue mit Rückenwind, soll man sich dieses Polster "erarbeiten"?

Links und rechts von mir zahlreiche "Dropouts" - Erschöpfung, Krämpfe, Schmerzen, was auch immer. Ich schwor mir zwanzig Mal: "Das passiert mir nicht!".

Marcus Garvey Memorial Park - noch 5-6 km...
Und ein bisschen pervers ist das schon, aber irgendwie zieht man Energie daraus, wenn man sieht, dass andere aufgeben müssen und man selbst, obwohl auch am Ende der Kräfte, weiterlaufen kann. Ich weiß aus der Erfahrung in Berlin 2011, wie gemein das ist, wenn man wenige Kilometer vorm Ziel "rausnimmt". Die Schmerzen, der Frust - das kommt sowieso, nur eben schon lange vor dem Ziel. Und das nagt dann an einem, wochen- und monatelang. Nee, heute nicht.

Am Marcus Garvey Memorial Park ging's noch zweimal um die Ecke, und dann wieder die Fifth Avenue runter. Man merkte den Rückenwind. Und da war auch schon das Harlem Meer, der große See an der nordöstlichen Ecke des Central Park! Ich erlaubte mir jetzt doch einen "kleinen Countdown": Nur noch etwas mehr als sechs km! Wann kommt denn nun endlich dieser verdammte Eingang in den Park? Mein Puls war immer noch im Bereich 155, das war wirklich nicht das Problem. Mir tat einfach nur das ganze Laufgestell weh, eine Folge des unrunden Laufens. Aber was soll's, die fünf km krieg ich jetzt auch noch rum! Sind ja eigentlich nur noch vier und ein bißchen was. Mind over matter...

Central Park - "You're almost there, Jorg!"


Endlich der Eingang in den Central Park, von der Fifth Avenue geht's in Höhe der 90th Street in einem kleinen Schwenk auf den East Drive. Ab hier kannte ich die Strecke, denn im letzten Jahr war ich ja oft im Central Park laufen und hatte gemeinsam mit Jeff Bloom, einem Kanadier, den ich kurz zuvor kennengelernt hatte, auch diesen Streckenteil passiert. Das ist ein unschätzbarer Vorteil, wer je einen Marathon gelaufen ist, weiß das. Ich fühlte mich auf einmal wieder viel sicherer und konnte den Central Park geniessen. Herrlich! Der Herbst in New York, besonders hier, ist einfach wunderschön.

                    Endlich im Central Park!                  
Das macht auch den ganz besonderen Reiz dieses Marathons aus. Kilometer 38 in 4:26, aber das macht nix, das Profil ist hier ja auch sehr fordernd, 30 hm auf dem letzten km, dem ersten, den man fast komplett im Central Park läuft. Aber jetzt ging's auch wieder runter, kurvig durchliefen wir den Park. Ich wußte da: Das reicht für Sub3, wenn ich keinen Krampf kriege oder stürze. Und diese Erkenntnis gab mir nochmal einen Schub, kurz bevor wir das südliche Ende des Parks erreichten und auf die 59th (Central Park South) einbogen.

Während dieses Abschnittes liefen wir noch unter einem "Fotobogen" durch, die Aufforderung: "Keep your head up and SMILE!" hätte ich am liebsten mit ""§%#@!" beantwortet, aber ich hielt brav den Kopf hoch und lächelte. Die Nadel meines Tanks war eindeutig schon im roten Bereich, aber es war ja auch nicht mehr lang. Da war dann auch die 40-km-Marke, 21:18 für die km 35-40, na also! Und hier, 2,2 km vor dem Ziel, 36 Sekunden Vorsprung vor dem Sub3-Finish. Ich versuchte trotzdem das Tempo hoch zu halten, auch, wenn die Schmerzen nun fast nicht mehr auszuhalten waren. Es ist schon komisch: Man entspannt in Richtung Finish-Line, weil man weiß, man erreicht sein Ziel, man freut sich, aber in dem Moment, wo man das tut, kommt der Schmerz, den man vorher verdrängen konnte, mit Macht zurück. Bei mir machte die Freude das aber wett, alles Kopfsache. Jetzt weiß ich, was John Cougar mit "Hurts so good" gemeint haben könnte...

Nur noch wenige Meter bis ins Ziel...
Raus aus dem Park, ab auf die 59th Street! Vorne sehe ich schon den Columbus Circle, links das weltberühmte Plaza Hotel, Macaully Kaulkin läßt grüßen. 800m lang ist diese Grade, hier ist die Stimmung unbeschreiblich. Am Columbus Circle bogen wir ab Richtung "Tavern on the Green", es ist nicht mehr ganz ein Kilometer. Ich dachte schon, ich sehe den Zielstrich, aber nein: Mile 26. Also noch 320m. Jetzt ist aber gut, die "vermeintliche" Zielankunft gab mir den Rest, die Trickkiste war leer, ich konnte einfach nicht mehr! Ich trudelte fast aus, riss mich aber ein letztes Mal zusammen, hängte mich an die Hacken eines Läufers vor mir, fiel fast in einen 5:00er-Schnitt und verzichtete auf einen Zielsprint, die 2 bleibt so oder so vorne stehen, dachte ich mir.

Finish line


Geschafft! Brutto 3:00:14, Netto 2:59:33
Dann die große, blaue Drei-Tor-Bogenkonstruktion mit "FINISH" drauf: 2:59:33. Geschafft! Und just in dem Moment, wo ich die Linie überquerte, kurz jubelte und meine Uhr abdrückte, wurden meine Beine so sauer, dass ich kaum noch weitergehen konnte.

Ich bedanke mich kurz bei Leonard Tchuindjo, an dem ich mich auf den letzten 300 Metern orientiert und der kurz vor mir die Linie überquert hatte. Er wirkte niedergeschlagen, erst später beim Studium der Resultate fand ich raus, warum: Während bei mir zwischen Brutto- und Nettozeit 46 Sekunden lagen und ich mein Sub3-Ziel erreicht hatte, war Leonard weiter vorne gestartet und hatte nur eine Differenz von 5 Sekunden, weshalb er mit 3:00:07 den Sub3-Marathon knapp verpasst hatte.

Hier war er nun also, der erste Marathon, in dem ich meine persönliche Bestzeit nicht verbessern konnte, aber ich wußte tief in mir drin, dass das heute hier unter den gegebenen Umständen die größte Leistung war, die ich bisher vollbracht hatte. Trotz "Klumpfuß" nur 2:46 min. hinter meiner Berlin-Bestzeit von 2012, auf einem Kurs, der lt. Herbert Steffny selbst unter optimalen Voraussetzungen mindestens 5 min. langsamer gelaufen wird als die "normale" Zeit auf einem "flachen" Marathon, das ist was, worauf ich sehr stolz bin. Vom schieren Willen, aber auch von der körperlichen Fitness her, war das hier mein bester Marathon "by a mile" - auch wenn die Uhr was anderes sagt. Entscheidend war wohl das kraftsparende und kontrollierte "Dampf-Rausnehmen" zwischen km 23 und 35, so blieben mir am Ende genug Körner.

"Great job, guys!", "Congratulations!" - die Helfer trieben einen an und bauten einen auf, Stehenbleiben ist nicht, immer weitergehen. "Keep moving, keep moving!". Wärmedecke, Medaille, Verpflegungsbeutel. Erst mal trank ich, was ich rein bekam. Ich hatte schon während des Laufs fast an jeder zweiten Meile abwechselnd Wasser und Gatorade reingeschüttet, das war mein Glück. Danach zwang ich mir einen Apfel und ein paar Nüsse auf. Gegessen habe ich während des Laufs, wie bereits erwähnt, schon vor bzw. beim Halbmarathonmarker, mitgebrachte Fruchtschnitten, später, nach Mile 18, auch noch zwei angereichte Gels. Ich hab wirklich alles gebraucht.

Daumen hoch!
Dann sind wir auch schon raus aus dem Park, es gab noch einen tollen, weichen und warmen Poncho, und Annabelle und Vera nahmen mich froh in Empfang. Nix wie heim! Bei meiner Tochter lief die Nase, sie war ganz schön erkältet.

Wir gingen noch am Dakota Building, dort, wo John Lennon gelebt hatte und erschossen wurde, vorbei Richtung Amsterdam Avenue/Broadway. Mir taten aber die Beine so weh, dass ich doch lieber gefahren werden wollte. Vera wollte unbedingt statt eines Taxis eine Rikscha, 3 $ pro Minute. Cool! Vor dem Lauf dachte ich ja noch, die Strecke vom Parkausgang bis nach Hause könnten wir ja auch laufen, aber von wegen - das war vorbei!

Der Fahrer der Rikscha war auch schon dreimal gelaufen, aber nie unter 3 Stunden. Er überschüttete mich mit Lob, das war Balsam auf meine Wunden.

Zuhause dann erstmal in die kalte Wanne, 15 Minuten. Mit Eis drin, das tat richtig gut! Es kostet zwar Überwindung und spätestens, wenn man anfängt zu zittern, sollte man raus, aber die warme Dusche danach fühlt sich viel besser an als ohne und die Muskeln danken es einem auch. Ich konnte kaum noch auftreten, so weh tat der linke Fuß. Aber das wird schon, dachte ich mir.

Die Glückwünsche kamen zahlreich über Facebook, Mail, SMS, wie auch immer. Danke an alle!

Den New York Marathon muss man erlebt haben: If you can make it there, you'll make it anywhere!

Unter 50.740 Startern (davon 50.134 Finishern) reichte meine Zeit von 2:59:33 für Platz 729 insgesamt, Platz 681 bei den Männern, Platz 137 in meiner Altersklasse 40-44. Und was mich besonders stolz macht: Bester Saarländer! Und immerhin 26. unter den 1876 deutschen Finishern, die die zweitgrößte ausländische Gruppe nach den Franzosen (3265) stellten. Bei den deutschen Männern war ich damit sogar unter den Top 25.

Splits:

Distanz      Uhrzeit         Laufzeit   Pace/Meile
 
5K           10:04:33 AM     0:20:40       06:39   
10K          10:25:22 AM     0:41:30       06:41   
Mile 8       10:37:24 AM     0:53:31       06:42   
Mile 9       10:44:10 AM     1:00:17       06:42   
15K          10:46:23 AM     1:02:30       06:43   
Mile 10      10:50:54 AM     1:07:01       06:43   
Mile 11      10:57:48 AM     1:13:55       06:44   
Mile 12      11:04:33 AM     1:20:40       06:44   
20K          11:07:30 AM     1:23:37       06:44   
Mile 13      11:11:22 AM     1:27:29       06:44   
Half         11:12:11 AM     1:28:18       06:45   
Mile 14      11:18:13 AM     1:34:20       06:45   
Mile 15      11:25:24 AM     1:41:31       06:47   
25K          11:29:20 AM     1:45:28       06:48   
Mile 16      11:32:31 AM     1:48:38       06:48   
Mile 17      11:39:24 AM     1:55:31       06:48   
Mile 18      11:46:20 AM     2:02:27       06:49   
30K          11:50:49 AM     2:06:56       06:49   
Mile 19      11:53:12 AM     2:09:19       06:49   
Mile 20      12:00:14 PM     2:16:22       06:50   
Mile 21      12:07:17 PM     2:23:24       06:50   
35K          12:12:36 PM     2:28:43       06:51   
Mile 22      12:14:09 PM     2:30:16       06:50   
Mile 23      12:20:53 PM     2:37:00       06:50   
Mile 24      12:28:00 PM     2:44:07       06:51   
40K          12:33:54 PM     2:50:01       06:51   
Mile 25      12:34:55 PM     2:51:02       06:51   
Mile 26      12:41:53 PM     2:58:00       06:51   
Finish       12:43:26 PM     2:59:33       06:52


Hälfte 1: 1:28:18       Hälfte 2: 1:31:15


5er-Splits mit km-Schnitt


km Zeit Schnitt



0-5 20:40 04:08
5–10 20:50 04:10
10–15 21:00 04:12
15-20 21:07 04:13
20-25 21:51 04:22
25-30 21:28 04:18
30-35 21:47 04:21
35-40 21:18 04:16
40-42,2 09:32 04:21




02:59:33 04:15
    




Die Entwicklung der Herzfrequenz ist interessant, insbesondere im Vergleich zu Berlin 2012: Ich lief den Marathon in New York mit einem Durchschnittspuls von 154, drei Schläge weniger als in Berlin. Auch der Maximalpuls war geringer, 166 gegenüber 172. Die Trendlinie (schwarz) ist recht flach, erst gegen Ende überschritt ich einen 158er-Puls, in Berlin war ich mit stark steigender Trendlinie unterwegs, fast die ganze zweite Hälfte mit 159 und mehr, auf den letzten 12 km sogar gut über 160, trotzdem ich mich dort prächtig fühlte. Man merkt also, dass ich die zweite Hälfte in New York durchaus mit "gebremstem Schaum" lief, was nun einmal dem nur eingeschränkt funktionsfähigen linken "Huf" geschuldet war. Schneller war aber nicht drin, meine Schmerztoleranz ist auch irgendwo endlich.


Am Tag danach...
Nachklapp: Am "Marathon Monday" hat sich der Fuß schon wieder etwas beruhigt. Das leichte Humpeln wird mich trotzdem als Finisher verraten in den nächsten Tagen. Außerdem erlebte ich etwas, was mich mindestens genauso tief bewegte wie der Lauf: Der Besuch des 9/11-Memorial.

In den nächsten Wochen werden die Laufschuhe erst mal im Regal verschwinden. Eine alte Regel sagt: 42 km gelaufen = 42 Tage nicht laufen. Ich bin mal gespannt, ob ich es schaffe, mich daran zu halten! Wahrscheinlich nicht, aber nach der Foster-Regel sollte man zumindest für die Tageszahl, die das Rennen in Meilen lang war, auf hartes bzw. Tempotraining verzichten. Im Marathonfall wären das also 26 Tage. In der Zeit kann man aber ruhig locker joggen bzw. was anderes machen: Schwimmen, Radfahren, und vor allem was für die Rückenmuskulatur. Da freu ich mich auch schon sehr drauf.

Ruhe muss auch mal sein. In diesem Jahr habe ich auf allen für mich üblichen Laufstrecken außer im Marathon neue persönliche Bestmarken aufgestellt - 5 km (18:21), 10 km (37:54), Halbmarathon (1:22:45). Ich hab den Cinglé du Mont Ventoux gemacht, bin mit Freunden in vier Etappen in unsere 550km entfernte Partnerstadt Mantes-La-Ville und über mehrere Alpenpässe gefahren (Cormet de Roselend und Petit St. Bernard, Col du Télégraphe und Col du Galibier), hab außerdem mit dem Rennrad den Luberon durchstreift und war auch im Triathlon aktiv und erfolgreich, ob alleine oder mit der Staffel. 120 mal Laufen (1427 km), 57 mal Radfahren (4089 km), zehnmal Schwimmen (9 km), 31 mal im Fitness-Studio - jetzt ist erst mal 10-14 Tage gut, dann fang ich langsam wieder an.
An Schluss noch einige Dankeschöns: Erst mal an Vera Beato-Smith, eine sehr gute Freundin, die mich nach 2011 nun schon zum zweiten Mal für eine ganze Woche in ihrem Appartement im 16. Stock an der Ecke West End Av./81th Street an der Upper West Side beherbergt hat (ihr Ehemann Ken war dieses Jahr leider unterwegs, schade, seine Gesellschaft ist mindestens genau so angenehm). Und nicht nur beherbergt, sondern auch umsorgt, unterhalten, und nach dem Lauf auch liebevoll aufgepäppelt. Unbezahlbar. Thanks, Doc!

Dann an meine Tochter Annabelle, die mich dieses Jahr nach New York begleitet hat. Sie hat sich gut "geschickt", wie wir Saarländer sagen, und auch viel gelernt in dieser Woche. Vor allem aber hat sie mein Heimweh nach der Familie in Grenzen gehalten!

Danke auch an die über 12.000 Helferinnen und Helfer, die uns mit Getränken versorgten, pflegten, sicherten, und was weiß ich noch alles. Ein solches Dankeschön gehört sich eigentlich bei jedem Lauf, und sei es auch "nur" der Kirmeslauf in Dingenskirchen, aber das hier ist schon eine andere Nummer.

Danke an Mark Neufang, meinen Sport- und Trainingskamerad und Sportarzt, der mich zumindest so fit gekriegt hat, dass ich durchlaufen konnte. Jetzt ist Reparatur angesagt, Mark!

Den größten Dank sage ich aber meiner Frau Doris und meinen beiden anderen Kindern, Jan-Robin und Amelie, die leider nicht mit nach New York konnten. Sie halten es das ganze Jahr mit mir aus ("Ich muss trainieren!"), unterstützen mich, muntern mich auf und feuern mich an. Ohne meine Familie könnte ich das alles nicht machen, und ich liebe sie über alles. Sollte ich hier nochmal starten, dann nur, wenn alle mitkommen - versprochen!


Links


ING NYC Marathon

Resultate

6 Kommentare:

  1. Der Schmerz vergeht - der Ruhm bleibt!

    R*E*S*P*E*K*T*!!!

    schöner Bericht

    lg Cody

    AntwortenLöschen
  2. Lieber Jörg, schön, dass Du das Ziel geschafft hast, überhaupt (mit dem Fuß) und vor allem in dem knappen Finish sub3 von dem jeder träumt (zumindest hinterher).
    Habe mich auch gefreut hier von mir zu lesen. Ich fand es auch klasse, dass wir uns dreimal getroffen haben. Der Bericht gibt die Verhältnisse an dem Tag toll wieder, Danke für die vielen Erinnerungen.
    Alles Gute, für den Fuß und die nächsten Läufe
    der Thorsten aus Rödermark ;-)

    AntwortenLöschen
  3. Danke schön, ich hoffe, Ihr hattet auch einen guten Heimflug. Die Erinnerungen werden bleiben, in knapp drei Wochen gibt's dann auch die Urkunde, und dann kann man ja schon langsam den nächsten Marathon planen ;-). Liebe Grüße nach Hessen!

    AntwortenLöschen
  4. Toller Bericht und ich war 2010 dort gelaufen.
    Mit Schmerzen am Fuß kenne ich nur zu gut - bin in diesem Jahr auf Mallorca den Marathon gelaufen. Hatte so starke Schmerzen am Mittelzeh, so dass ich kurz davor war aufzugeben. Mein Freund holte mich dann ein und so liefen wir gemeinsam und 1 Kilometer vor dem Ziel spurtete ich dann noch. Im Ziel zog ich die Schuhe aus und hing meinen Fuß ins Wasser, was richtig gut getan hat. Bei mir ist es wahrscheinlich laut Arzt ein Morton Neurom. In drei Wochen weiß ich es genau - MRT.

    Aber beneidenswert wie Du trotz den Schmerzen noch so eine Zeit laufen konntest. Respekt. Meinen herzlichsten Glückwunsch dazu. Super toll gemacht.
    Liebe Grüße aus dem Allgäu. Veronika

    AntwortenLöschen