Angekommen in Miami Beach!
Der frühe Vogel fängt den Wurm!
Erster Lauf in den USA seit fast zwei Jahren
Am 21. Oktober 2016 war ich nach dem Chicago-Marathon und einem anschließenden Besuch bei unseren lieben Freunden Ken und Vera in New York zum letzten Mal auf amerikanischem Boden gelaufen, standesgemäß durch den Central Park in Manhattan.
Unser Hotel - am Start noch in Dunkelheit gehüllt... |
Einen Road-Trip durch den "Sunshine State" Florida, mal ganz ohne Marathon-Wettkampf davor oder danach - USA-Urlaub ohne Marathon hatten wir letztmals 2005 gemacht, seitdem war ich immer nur mit Teilen der Familie (New York 2012, der Nicht-Marathon-wegen-Sandy und 2013) oder, wie zum Boston-Marathon 2015, sogar alleine gereist.
Mit meinen Mädels in Miami - märchenhaft! |
Miami Beach sollte gleich zu Beginn unseres Road-Trips ein Highlight werden - die Anmietung des Autos hatten wir mal noch aufgeschoben, hier wollten wir erstmal drei Tage verbringen und so richtig “ankommen”.
Im Hotel (Nautilus hieß es, ein schönes Art-Deco-Hotel, wo überwiegend Familien absteigen und das als eines der wenigen Hotels hier noch Preise hat, die normal Sterbliche auch zahlen können) streckten wir erst mal die Füße aus, dann schauen wir uns die Gegend an und genossen zum Abschluss den Sonnenuntergang vom Hoteldach.
Nach langem Suchen: Endlich ein Zugang zum Strand! |
Der Indian Creek ist eine teilweise natürliche und teilweise künstliche Wasserstraße. Er beginnt als künstlicher Kanal, an dem die Biscayne Bay auf die Lincoln Road trifft, und verläuft entlang des Dade Boulevard, der die Grenze zwischen South Beach und dem Rest der Stadt bildet. Ich traf auf ihn, nachdem ich circa 1 km gelaufen war, sah ihn da aber nur kurz, weil die einzige Straße direkt neben dem Creek der stark befahrene Highway A1A war. Da war so früh am Tag die Collins Ave. die ruhigere Alternative.
Endlich am Strand - aber noch ohne “Boardwalk” |
Ich wurde langsam nervös, weil ich ja unbedingt den Sonnenaufgang sehen wollte. Schließlich fand ich aber dann doch einen „Public Beach Access“ in Höhe der „Maison Grande Condominiums“ und dem „The Bath Club“, einer sehr exclusiven Clubanlage. Ich betone das „sehr“ - es gibt sicher einige Hotels in Miami Beach für normale Menschen, so wie unser „Nautilus“, aber meist und besonders in dieser Gegend hier wirkt das ganze doch äußerst mondän. Größtenteils sind das auch gar keine Hotelanlagen, sondern Eigentumswohnungen.
Sonnenaufgang über dem Atlantik - episch! |
Leider – oder zum Glück, wie man’s nimmt – war der Boardwalk nicht durchgängig ausgebaut und ich musste Teile der Strecke durch den tiefen Strandsand laufen (man sieht’s am Split bei km 7).
Das kostet zwar etwas mehr Kraft und logischerweise auch Geschwindigkeit, war aber durchaus nicht unangenehm. Erst später, so ab der 50. Straße, sollte die Strandpromenade wieder durchgängig ausgebaut sein, wiewohl auch hier an vielen Stellen ständig Reparaturarbeiten stattfinden.
Der holzbeplankte Boardwalk bei km 8 |
Dort arbeiteten die Gärtner noch fleißig, einige Gäste hatten aber offenbar auch die Nacht gar nicht erst in ihrem Bett verbracht, sondern fläzten sich auf Liegen am Pool - hey, it’s holiday time...
Und dann ging die Sonne über dem Atlantik auf! Das muss man einfach gesehen haben, beschreiben lässt sich das nicht ansatzweise.
Vielleicht vermitteln die amateurhaften Handyfotos einen kleinen Eindruck, ebenso wie dieses Video.
Von da an hätte ich eigentlich noch zwei Stunden laufen können. Trotzdem ich mit recht hohem Puls unterwegs war (irgendwie steckten mir Flug und Jetlag wohl doch noch in den Knochen) fühlte ich mich kein bisschen erschöpft. Aber die Runde neigte sich dem Ende zu - und ich sollte ja auch noch ein wenig hier sein...
Kurz vorm Ziel an der 20. Straße (km 10,5) |
Danach ging’s für mich zurück in unser Hotelzimmer, um die Damen zu wecken und meinen nun schon doch recht großen Appetit beim Frühstück zu stillen.
Ein guter Anfang war das auf jeden Fall - bitte mehr davon! Das nächste Mal, also gleich morgen, geht’s nach Süden und dann zum Abschluss den legendären “Ocean Drive” hoch - aber bitte wieder mit Sonnenaufgang!