Was soll ich sagen? Alles lief perfekt!
Gelaufen wie ein Uhrwerk. Beide Hälften fast gleich schnell (1:28:20, 1:28:27), Platz 927 gesamt, Platz 899 bei den Männern, Platz 192 in der AK M40, drittbester Saarländer nach Frank Sehn (LTF Köllertal) und Tobias Linn (LLG Wustweiler) und bester Saarländer in der AK M40, persönliche Bestzeit um 7:07 verbessert.
Und: Kein Mann mit dem Hammer, keine Wand, einfach nur ein konzentrierter und gleichmäßiger Lauf ohne Zweifel an mir selbst. Kämpfen muss man hintenraus immer, aber das war gar nicht schlimm diesmal. Bin total glücklich und zufrieden!
Der vierte Marathon, der erste unter drei Stunden... |
Nun, ich wollte zumindest aus meinem ersten Berlin-Marathon am 25.09.2011, der auch zugleich mein letzter Marathon vor diesem war, und im Bezug darauf vor allem aus meinen dortigen "Fehlern" lernen. Mein Traum, mein Ziel: Einmal einen Marathon unter drei Stunden absolvieren, sollte heute erfüllt werden!
Also hatte ich zunächst akribisch meinen Trainingsplan befolgt, die Wettkämpfe in der Vorbereitung als "Vorbereitungs-Wettkämpfe" gesehen und mich entsprechend zurückgehalten (zu beidem später mehr) und, ganz wichtig, schon um 08.30 Uhr im Startblock D ganz vorne gestanden, um den Flaschenhalseffekt des letztjährigen Marathons, wo ich erst ab km 5 richtig zum Laufen kam, weil ich vorher zu sehr durch langsamere Läufer, die sich nach vorne gemogelt hatten, aufgehalten worden war, zu vermeiden.
Das gelang auch: Direkt nach dem Start, d.h. dem Überqueren der Messlinie für den Fußchip, kam ich gut ins Laufen und hatte bis zur Siegessäule auch die letzten "Schleicher" hinter mir gelassen. Der erste km war eine 4:10, der zweite eine 4:13 - perfekt. Von da an lief's rund, nach 5 km hatte ich mit 21:00 genau den 4:12er-Schnitt, den ich angestrebt hatte. Puls war prima, um die 152. Es ging durch Moabit, Richtung Hauptbahnhof/Kanzleramt.
Der Start: Irgendwo hinten links müßte ich da sein... (Foto: Thomas Wenning / www.achim-achilles.de) |
Trotzdem dies der zweite Marathon in Berlin ist - man sieht immer wieder was Neues. Die Augen können gar nicht so schnell gucken, wie das Hirn da arbeiten muss. Das macht's aber auch so schön und kurzweilig. Manche Dinge fallen mir erstmals auf (letztes Jahr hatte ich zum Beispiel gar nicht wahrgenommen, daß wir auf den Friedrichspalast zulaufen), manche bestätigen Beobachtungen aus dem Vorjahr. Hier darf ich kurz den Achim Achilles zitieren: "Was auffällt: die enorm hohe Dänen-Quote im ganzen Feld. Entweder startet der Däne grundsätzlich im Nationaltrikot. Oder Dänemark ist an diesem Sonntag geschlossen wegen Volksmangels".
Dänen leugnen nicht - zumindest ihre Herkunft... (Foto: Thomas Wenning / www.achim-achilles.de) |
Zwischendurch immer wieder schön trinken, abwechselnd Isogetränk und Wasser, und hier und da mal ne halbe Banane. Die Versorgung an den verschiedenen Stationen klappte wieder hervorragend - wären da nicht einige Spezialisten unter den Läufern, die, anstatt mit dem Becher erst mal bis einige Meter hinter die Ausgabestellen zu laufen und dort stehenzubleiben (um andere nicht zu stören), sich lieber so verhalten, als seien sie alleine auf dieser Welt. An der Ausgabe stehenbleiben geht gar nicht, da kommt es unweigerlich zu "Auffahrunfällen". Aber das sind ja nur Kleinigkeiten ;-).
Kurz nach dem Passieren der Halbmarathonmarke: Noch ist meine Armhaltung vorbildlich... |
Sonnenbrille und Mütze vom Kopf. Der Arme versucht noch zu retten, was zu retten ist, aber die Sonnenbrille hatte eine Halbwertzeit von einer Sekunde und verschied dann unter den Füßen eines Nachfolgeläufers. Die Kappe bekam der arme Kerl aber noch.
Kurz danach ein weiterer Anblick, den ich nicht vergessen werde: Ein Sportkamerad lief mit einem Bild einer hübschen, jungen Frau auf dem Rücken. Auf den zweiten Blick sah ich ihr Geburtsdatum (1971, wenn ich mich recht erinnere), auf den dritten Blick ein weiteres Datum (Juni 2012). Erst da hat es klick gemacht. Mir lief es erst kalt den Rücken runter, dann lief ich zu dem Kollegen auf, klappste ihn auf den Rücken und gab ihm ein "Thumbs up". Wir hatten, glaube ich, beide Tränen in den Augen. Sowas ist halt auch der Berlin-Marathon...
An der Halbmarathonmarke dann ein Blick auf die Uhr: 1:28:20, genau auf Kurs, sogar 17 sec. vor. Über 1:30 besser als letztes Jahr, und ich war viel, viel lockerer drauf. Das tat gut. Ich nahm auf den nächsten 3,9 km durch Schöneberg ein kleines bisschen raus, so wurden km 20-25 am Ende in 21:09 absolviert. Puls bei 157. Alles easy. Ich dachte auch gar nicht daran, wie viel noch zu laufen sei, sondern dachte nur von Kilometer zu Kilometer. Bei einem 4:12er-Schnitt wusste ich, daß die Sekundenanzeige innerhalb eines 5-km-Blocks bei km 1 12, bei km 2 24, bei km 3 36, bei km 4 48 und bei km 5 wieder 00 sein musste - und da ich immer noch 10-15 sec. "Polster" hatte, gab mir jeder Blick auf die Uhr neue Motivation.
Die Jungs und Mädels von "Groove" - Klasse! (Foto: www.trommeln-in-berlin.de) |
Durch Friedenau und Schmargenau ging's dann zum "Wilden Eber" - hier war wie immer die Hölle los. Und zack, war ich schon auf dem Hohenzollerndamm. Bei km 30 wieder eine 20:58 für die letzten 5 - ich lief wie eine Schweizer Uhr. Puls nun bei knapp 160, und die Füße fingen an, ein bißchen wehzutun. Aber wie gesagt, alles bisher war ja nur Warmlaufen, jetzt ging der Marathon erst los.
Und schon waren wir an der S-Bahn-Station Hohenzollerndamm. Auch hier wußte ich noch ganz genau, wie ich mich an der Stelle vor einem Jahr gefühlt hatte. Damals musste ich schon richtig kämpfen und konnte kaum einen 4:15er-Schnitt halten. Jetzt lief ich schon die ganze Zeit 4:12er - und das relativ locker. Erstmals erlaubte ich mir einen "Countdowngedanken" - noch 10 km! Aber schnell fiel ich wieder in die gewohnte Praxis zurück, von km zu km zu denken. 4:13, 4:08, 4:12, 4:11. Tick, tick, tick.
Mein "eyecatcher" für den "VanMan"... |
Neben mir lief die ganze Zeit ein Italiener, so kunterbunt gekleidet wie ein Papagei. Der war sowas von locker drauf! Die ganze Zeit Fotos gemacht, Kinder abgeklatscht, gesungen, gewunken, hin und her, und das ganz locker im 4:10er-Tempo. Wenn der es drauf angelegt hätte, hätte er wahrscheinlich unter 2:45:00 laufen können, aber er schien den Marathon einfach pur zu genießen und hatte Spaß ohne Ende. Bewundernswert!
So bei km 35 (wieder mit 20:55 für die letzten 5 km voll im Soll) wußte ich: Jetzt sind es nur noch ca. 7 km, und ich kam kurz danach in der Tauentzienstraße an der Stelle vorbei, wo ich 2011 in Erkenntnis meiner fehlenden Reserven zwei Gänge rausgenommen und von 4:16er auf 4:40er-km runtergebremst hatte. Aber nicht dieses Jahr. Au contraire mon frère. 4:08, 4:12, 4:01. Jetzt hielt mich nichts mehr auf! Am Potsdamer Platz sah ich meine Frau Doris an der Seite stehen, sie sah glücklich aus, vielleicht weil sie sah, dass ich glücklich aussah.
Am Potsdamer Platz: Noch 3,5 km... |
Und ich wollte schon rausholen, was drin war. Trotzdem überholt mich hier keiner, im Gegenteil, so ging es über den Leipziger Platz und ich bereitete mich mental auf die letzten 3195m vor, als ich in der Nähe der Kreuzung Leipziger Straße / Friedrichstraße den Marker "39 km" passierte. Plötzlich sah ich einen Kerl in einer Jeansjacke mit wuscheliger Frisur und Kamera vorm Gesicht. Das wird doch nicht etwa Herbert Steffny höchstselbst sein? Doch, er war es! Er, nach dessen Plan aus der Läuferbibel "Das grosse Laufbuch" ich so akribisch und gezielt trainiert hatte! Also lief ich gleich rüber, klatschte mit ihm ab und bedankte mich: "Dein Plan, Herbert, Dein Plan!" Er schien erst etwas überrascht, grinste aber dann und man sah ihm, glaube ich, an, dass ihn unsere Begegnung mit Freude erfüllte.
Kaufen. Lesen. Laufen. Glücklich sein. |
Und jetzt komme ich zu den eingangs genannten Fehlern:
Eigentlich sollte Berlin mein zweiter Marathon in diesem Jahr sein, aber in der Vorbereitung auf Bonn lief ich einen Halbmarathon in Freiburg, von dem der Steffny-10-Wochen-Trainingsplan eine 1:25:00 verlangte. Da es super lief, und ich meine persönliche Bestzeit von 1:27:27 signifikant verbessern wollte, gab ich gegen Ende wahnsinnig Gas, Folge: 300m vorm Ziel Muskelfaserriss, trotzdem persönliche Bestzeit: 1:23:23. Aber mit der hartnäckigen Verletzung war der Bonn-Marathon gestorben, wiewohl ich danach zwar weitertrainierte, aber zunächst nur bei Tempotraining, danach auch bei längerem Lauf als 30 Minuten große Probleme bis hin zu einem kompletten Versagen des Muskels bekam. Lektion gelernt, also diesmal: Trainingslauf ist Trainingslauf und kein Wettkampf!
Merzig gelaufen in 1:24:55, alles bestens. Ich wurde dort Fünfter und lag zwischendurch auf Rang Vier mit Blickkontakt zum Dritten und damit einem Podiumsplatz, aber disziplinierte mich und hielt mein Tempo. Der Vierte dort, der mich bei km 17 überholt hatte, startete auch in Berlin, kam aber nicht unter drei Stunden an.
Meinen größten Fehler hatte ich aber schon zu Beginn der Bonn-Vorbereitung "eliminiert": Letztes Jahr und das Jahr davor hatte ich einen Online-Trainer. Während der Vorbereitung fand ich den klasse, auch und vor allem die Interaktion, wenn sie auch nicht so intensiv war, wie ich mir das gewünscht hätte. Aber es gab mir immer ein Gefühl der Sicherheit, und ich scheute davor zurück, mir "einfach ein Buch" zu kaufen. Lieber ließ ich mich einlullen vom Werbesprech der "persönlichen Trainingspläne", des "echten, lebendigen Trainers", der Dich vor dem Plan "von der Stange" warnt, weil man "Läufer nicht in ein Schema pressen" könne.
Nun: Dieser echte, persönliche Trainer schickte mich dienstags vor dem Berlin-Marathon 2011 noch 20 km auf die Piste, und zwar im Fast-Marathontempo von 4:30/km, und verordnete mir - nur um sicherzugehen, dass die Medizin auch wirkt - gleich am Tag drauf noch relativ harte Intervalle mit 6*1 km in 3:55/km. Und ich Ohrenschaf machte das auch noch und war sehr zufrieden mit mir. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß, hätte ich sofort gekündigt. Und dann wunderte ich mich, dass ich sonntags bei km 36 einging...
Mit dem diesmal von mir befolgten "starren Plan" von Herbert Steffny wäre mir das mit Sicherheit nicht passiert. Man muss aber halt auch das Buch ganz lesen, um alles, auch die Zusammenhänge, zu verstehen: Zum Beispiel die "Tapering-Phase", also die Phase, in der sich ein Sportler von der Trainingsbelastung erholt, um am Wettkampftag maximal leistungsfähig zu sein. Steffny beschreibt das klasse und nimmt einem auch die Angst davor, durch die Trainingsreduzierung an Form zu verlieren.
Und so "starr" muß der Plan auch nicht sein: Als ich vier Wochen vor dem Marathon merkte, dass die Zielerfüllung der Einheiten mich nicht so recht forderte, forcierte ich Tempo und Längen ganz leicht, ohne die Grundstruktur zu verändern. Ich schraubte, als ich merkte, wie gut das klappt, meine Zielzeit um 2 Minuten herunter.
Der Deutsche Dom (Markgrafenstr. / Mohrenstr.) bildet die Kulisse für den Beginn der finalen Attacke... |
Aber ich schweife ab, also wieder zurück zum 2012er-Berlin-Marathon:
Bei km 40 angelangt (der Puls war mittlerweile bei 163, ich fühlte mich prächtig), wußte ich: Da geht nichts mehr schief! Die letzten 5 km in 21:06, ich lag 12 Sekunden vor meiner Zielzeit von 2:57:13, und ich hatte noch jede Menge Körner. Also ab nach links in die Jerusalemer Straße, einen Gang runtergeschaltet, und rums - ab ging die Post. Letztes Jahr hatte ich hier gelitten, mit 5:01 sogar über 5 Minuten auf den km gebraucht, einen km später sogar 5:11. Not today.
Mohrenstraße, Deutscher Dom, Gendarmenmarkt, Französische Straße, Glinkastraße: Ich lief an vielen Läufern vorbei, manche gingen hier nur noch oder liefen langsam, denn überholen tat mich keiner mehr. 4:02, 4:05, jetzt kam die letzte Kurve.
Ich seh hier zwar nicht entspannt aus, war es aber. Nur noch wenige Meter... |
Ein Wahnsinnsgefühl - man kann es kaum beschreiben. Die Endorphine schießen Dir in den Kopf wie ein Wasserfall. Die ganzen Qualen der letzten Monate, das Auslassen von Besuchen von Fußballspielen, dem Kino, sogar von Radrennen meines Juniors (was mir echt leid tut, aber Jan-Robin versteht das als Sportler gut, und ich mach es ihm auch wieder gut), das Aufstehen Sonntag für Sonntag um 5 Uhr morgens für den langen Lauf, der Verzicht auf viel Liebgewonnenes, um ja das Wettkampfgewicht zu erreichen, all das zieht vor dem geistigen Auge vorbei und man weiß: "Das war es wert!"
Wenn ich jetzt die Augen schließe, kann ich diese Minute von der U-Bahn-Station "Unter den Linden" bis hin zum Brandenburger Tor immer wieder im Kopfkino abspielen.
Unterm Brandenburger Tor und der Quadriga durch, aus den Lautsprechern erschallt "Simply The Best" von Tina Turner, die Menge tobte, ich hatte das Gefühl, sie tat es nur für mich.
Ich mußte an der Stelle sogar herzhaft lachen, so glücklich war ich. Ich wußte, daß ich es unter die 2:57 schaffe, und genoß einfach die letzten Meter mit einem beherzten Sprint.
Im Ziel: Brutto 2:58:07, Netto 2:56:47 |
Dann das Ziel. Ich war gar nicht erleichtert, komisch, es tat auch gar nichts weh! Ein kurzer Gefühlsausbruch, die Hände nach oben gereckt, einmal laut "Ja!" geschrien, das war's. Erst nach einigen Sekunden wurde mir klar, was ich erreicht hatte.
Gemächliche, kontrollierte Steigerung, erst gegen Ende über 165 - optimal! |
Meine offiziellen Splits für 4:12/km - nie mehr als 16 sec. off pace, außer auf den letzten 2,195 km... |
Komischerweise kamen mir jetzt Leute entgegen, die gerade ins Ziel gekommen waren, aber "A", "B", oder "C" als Startblock hatten. Wie konnte das sein? Ich grinste mir einen und suchte vorm Reichstag meine Frau, die mich froh empfing.
Danach ging's zurück in die Wohnung, die mir ein guter Freund aus Saarlouis bereits zum zweiten Mal zur Verfügung gestellt hatte (vielen Dank, Kuni!), packen, umziehen, zum Empfang in die Landesvertretung und dann mit dem Zug über Frankfurt, Mannheim und Homburg nach Hause. Morgens um 7 Uhr waren wir daheim, auch wenn wir nachts zweieinhalb Stunden in Mannheim vor verschlossener Bahnhofshalle standen, bis der Anschlusszug kam (Wartesäle für Kunden hält man bei der Deutschen Bahn offenbar für entbehrlich, aber sänk ju foa dräwelling...), und nach fast 90 Minuten Schlaf im eigenen Bett war ich um 08.35 Uhr im Büro, als wenn nichts gewesen wäre. So ein Erfolgserlebnis verleiht einem schon Energie.
Mit dem Kollegen Frank Bauer von der Kreisstadt Neunkirchen auf dem Empfang in der saarländischen Landesvertretung |
Jetzt zwei Wochen Ruhe, dann nur noch zwei lange Läufe und leichtes Training bis zu meinem ersten New-York-Marathon. Was freu ich mich da drauf! Und natürlich auch über jede Spende an "Ärzte ohne Grenzen", für die ich bis zum 04.11. gern 1.000 US-$ sammeln will.
Und wer jetzt weitere Rekordjagden von mir erwartet, den muss ich enttäuschen:
Meinen ersten Marathon in Frankfurt 2009 beendete ich in 3:29:59, den zweiten 2010 in St. Wendel in 3:09:23, den dritten in Berlin 2011 in 3:03:54 und diesen hier in 2:56:47. Ich hab mich von Lauf zu Lauf verbessert, erst um 20:36, dann um 5:29, jetzt um 7:07. Mein Traum war immer, einmal einen Marathon unter drei Stunden zu laufen, das hab ich jetzt geschafft.
Natürlich soll man sich als Sportler immer neue Ziele setzen, und natürlich fällt es einem jetzt auch leichter, mit der entsprechenden Grundlagenausdauer und der unersetzlichen Erfahrung ein Training zu planen und ein Ziel realistisch anzugehen.
Aber zum einen fahr ich viel zu gerne Rad (und das werde ich nächstes Jahr auch wieder verstärkt machen, mein Sohn kommt in die U17 und braucht einen Trainingspartner), zum anderen laufe ich, wie gesagt, in wenigen Wochen in New York, da steckt mir Berlin sicher noch in den Knochen und der Kurs ist auch viel schwerer. Ich hab keine Lust, dort einzubrechen bzw. sogar abbrechen zu müssen, daher lasse ich es langsam angehen. Außerdem werde ich am Ende des Kalenderjahres 2012 für dieses ca. 2.000 km in den Beinen haben. Das wird mir in 2013 sicher nicht passieren, mit absoluter Sicherheit werde ich keinen Marathon im ersten Halbjahr laufen. Wer weiß, vielleicht lauf ich Berlin im nächsten Jahr wieder, und je nachdem, wie die Vorbereitung läuft, versuch ich es erneut, unter drei Stunden zu kommen. Aber bis dahin ist es noch lange hin.
Als kleine Erinnerung an den Lauf meldete sich Montags mein rechter Huf mit einer 10-cent-großen Blase unter der dicken Hornhaut des Fersenbeins, aber die heilt auch schon schön ab. Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Oder wie der legendäre Emil Zatopek sagte: „Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon."
Dienstags nach dem Lauf erschien auch ein schöner Bericht in der Lokalausgabe NK der Saarbrücker Zeitung. Danke an Gunter Thomas, der als erfahrener Läufer weiß, worauf es ankommt! |
Epilog: Der Marathon in New York fiel ja dann aus - wegen den Folgen des Wirbelsturms "Sandy". Ich verbrachte mit meiner Frau trotzdem eine tolle Woche in New York bei Freunden und erlebte jede Menge, lief insgesamt fast 65 km dort, u.a. 25 km rund um die Südhälfte Manhattans. Die Absage des Laufs war aufgrund der Umstände auch richtig und gut. Dann eben 2013. Es war trotzdem der schönste Marathon, den ich nie gelaufen bin...