Donnerstag, 28. April 2016

Eine Stunde Qual - fast





Langsam pendelt sich's ein...


Dritter Lauf auf der "neuen" Standardstrecke


Der verlängerte Römerweg in Spiesen

Normalerweise versuche ich beim Radfahren wie beim Laufen, mir immer wieder neue Strecken auszudenken bzw. auszusuchen. Ab und an aber laufe ich, vor allem nach längeren Pausen, ein und dieselbe Strecke mehrmals, auch, um zu sehen, wie sich die Form entwickelt.

Seit einigen Wochen fühle ich mich ein wenig unfit, habe Probleme mit der Wirbelsäule und den Bronchien, und das merke ich vor allem beim Laufen. Aber heute ging es ganz gut, wenigstens ein Schnitt nahe der 5:30/km auf der zugegebenermaßen doch recht fordernden Strecke zwischen Spiesen, Beckerwald, CFK, Kleberbachtal, Holzlagerplatz und Franzosenweg.

Mal sehen, was sich die nächsten Wochen so entwickelt...



Samstag, 23. April 2016

Sanssouci







Sanssouci



Hier ist der Frühling schon da!



Am Grünen Gitter
Um kurz nach sechs Uhr klingelte der Wecker in meinem Hotelzimmer am Luisenplatz in Potsdam.

Bevor mit der Fortsetzung der Antragsberatungen ab 9 Uhr die SGK-Bundesdelegiertenkonferenz mich wieder fordern würde, forderte ich mich erstmal selbst und quälte mich aus dem Bett - der erste Sieg des Tages!

Wenig später stand ich dann bei angenehmen 8°C und Sonnenschein vor dem Hotel und startete meinen Lauf in Richtung der "Allee nach Sanssouci".

Kurz danach lief ich durchs "Grüne Gitter" und befand mich auf dem Weg in Richtung Schloss.

Eine scharfe Rechtskurve folgte, dann sah ich bereits in ca. 500m Entfernung die berühmten Weinbergterrassen.

Das "Chinesische Haus"
Ich bog links auf den Ökonomieweg ab, lief vorbei am Chinesischen Haus, verließ den Ökonomieweg in Richtung Parkinneres und genoß den wunderschönen Park.

An den aufknospenden Bäumen sah man, dass der Frühling hier gegenüber dem Saarland mindestens zwei Wochen Vorsprung hat.

Es war auch wirklich äußerst angenehm, kein Wind, prima Laufklima. Aus den Berichten von zuhause hatte ich von schlechtem Wetter erfahren, Regen, Wind, kalt und weitere Horrorstories. Davon konnte hier überhaupt keine Rede sein. Diesbezüglich hatte ich wirklich Glück und wußte das auch zu schätzen.

Die Form stimmte ebenfalls. Zeiten knapp über 5:10/km bei Puls mitten im Bereich GA1 - das war schon richtig gut, und meine Stimmung hob sich dementsprechend. Es stellte sich ein richtiger "Flow" ein und ich genoß die verschlungenen Parkpfade noch mehr, als ich es ohnehin erwartet und erhofft hatte.

Das "Neue Palais" im Panoramablick
Kurz danach war ich auch schon am Freundschaftstempel und kam wieder zurück auf den Ökonomieweg, ehe ich dann zwischen dem "Neuen Palais" und der Colonnade auf dem Gebiet der Universität Potsdam nordwärts lief.

Für kurze Zeit verließ ich das Parkinnere und lief die Straße "Am neuen Palais" entlang, dann ging's rechts in die Maulbeerallee.

Aha! Daher das "Holländerviertel" in Potsdam...
Es ging wieder in den Park hinein. Ich lief den Lindstedter Weg entlang, vorbei am Botanischen Garten Potsdam in Richtung der Hauptallee, die ich dann entlanglief bis vor die Weinbergterrassen.

Aus dem Schwärmen kam ich gar nicht mehr heraus. Wenn ich hier leben würde, würde ich mindestens einmal täglich hier laufen!

So dachten offenbar mehr Menschen. Ich begegnete massenhaft Läufern und Spaziergängern, obwohl es doch noch recht früh am Tag war.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde war ich wieder im Hotel und ließ mir nach einer ausgiebigen Dusche ein leckeres Frühstück schmecken. So kann der Tag immer beginnen!


Freitag, 22. April 2016

Potsdam: Holländerviertel - Marmorpalais - Glienicker Brücke - Park Babelsberg





Na also!


 Manchmal bewirkt ein Ortswechsel doch was - und flaches Profil...



Das Holländerviertel in Potsdam
Meine letzten beiden Lauf-Trainingseinheiten ließen mich ja schon daran zweifeln, ob ich jemals in meinem Leben wieder in der Lage sein würde, vernünftige Wettkampfleistungen zu erbringen. Nun denn, seit heute bin ich da wieder etwas optimistischer.

Als Delegierter der Saar-SGK (Sozialdemokatische Gemeinschaft für Kommunalpolitik) besuchte ich die Bundesdelegiertenversammlung in Potsdam. Die Beratungen endeten zeitig, und bis zur Abendveranstaltung war noch etwas Zeit.

So entschloss ich mich, noch ca. eine Stunde laufen zu gehen, und da ich mich in Potsdam von früheren Besuchen ein klein wenig auskenne, war die Route schnell geplant:

Am Heiligen See - im Hintergrund Schloss Cecilienhof
Durchs Holländerviertel, halb rund um den Heiligen See vorbei am Marmorpalais und dem Schloss Cecilienhof, die Schwanenallee entlang und über die Glienicker Brücke mit einem sehr kurzen Ausflug nach Berlin und dann rund um den Park Babelsberg und über die Havel zurück.

Es rollte von Beginn an gut, ich achtete darauf, dass ich möglichst unterhalb meiner GA2-Schwelle (143 bpm) blieb. Trotzdem war ich recht flott unterwegs.

Das Wetter war aber auch traumhaft, und die optischen Reize machten richtig Freude. Das Schöne am Laufen ist ja, dass man soviel mehr wahrnimmt, als wenn man mit dem Auto - oder auch mit dem Rennrad - unterwegs ist.

Über die Glienicker Brücke ging's auch
Und mir ging's auch während des Laufs richtig gut, trotz der Bronchienprobleme, die mich derzeit plagen und die auch mit Sicherheit ihre Ursache in dem einen oder anderen Teilchen haben, dass die Natur derzeit so streut. Solange ich laufe, ist das gar kein Problem.

Und es lief gut: Ich hatte ja früher schon mal geschrieben, dass mich die Gegend in und um Berlin irgendwie immer schneller macht. Das liegt nicht nur an dem brettflachen Terrain - aber sicher auch.

Eine kleine Erhebung gabs dann doch: Den "Eierberg" direkt neben dem "roten Haus" am Heiligen See. Auf 50m 10m Höhenunterschied!

Zufallstreffer: Mit Corinna am Luisenplatz. Toll!
Auf wechselndem Untergrund (Schotter, Asphalt, Kopfsteinpflaster) ging's dann bis zur Humboldtbrücke, wo ich dann zweimal "Treppe musste" - das hat aber die Beine gut durchgeschüttelt.

Danach war schon Auslaufen angesagt, als ich plötzlich und unerwartet eine liebe Freundin aus der Heimat traf. Das war nochmal ein schöner Abschluss eines sehr schönen Laufs!

Potsdam ist einfach ein Läuferparadies. Jede Menge tolle Panoramen, schöne, ruhige Wege und vor allem Verständnis für laufende Menschen und Radfahrer, einfach weil das hier dazugehört.

Morgen früh wird der Wecker zeitig gestellt, dann geht's wenigstens noch auf eine kleine Runde durch den Park Sanssouci! Man muss mitnehmen, was geht...













Donnerstag, 21. April 2016

Eine Stunde Qual, reloaded





Schlimmer geht immer



Langsam krieg ich Angst...




Ein alter Büroaphorismus sagt:

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es
könnte schlimmer kommen!", und ich lächelte und war froh, und es kam
schlimmer...!



So ging es mir heute. Vorgestern war ich zum ersten Mal eine 10,6-km-Runde gelaufen, die ich mir unter den Gesichtspunkten: "möglichst wenig flach, viel Auf und Ab, Großteil Cross und wenig Asphalt" zusammengestellt hatte - eine Stunde manierliche Belastung. Der Einstieg fiel mir schon schwer, aber die Einheit heute, die ich eigentlich besser erwartet hätte, war noch viel schwerer. Argh!

Abhaken, vergessen. Irgendwann wird's sicher besser. Am Wochenende geht's nach Potsdam, da sind die Wege flacher. Mal sehen...


Mittwoch, 20. April 2016

Eine Stunde Qual



Eine Stunde Qual


24 Tage nicht gelaufen - und das auch gemerkt...

 

Im Beckerwald bei Spiesen
Eigentlich ungewöhnlich - zwar habe ich in den letzten Wochen etwas Probleme mit der Muskulatur, und auch ab und an Anflüge von Bronchitis, aber sonst keinen richtigen Grund gehabt, nicht mal ein wenig zu laufen. Radgefahren bin ich ja genug. Nein, ich hatte einfach keine Lust.

Seit nunmehr zehn Jahren betreibe ich regelmäßig Ausdauersport, zunächst fast nur Radfahren, seit Ende 2008 laufe ich ernsthaft. Eins hab ich dabei gelernt: Wenn Du absolut keinen Antrieb verspürst, lass es.

Und so ging's mir in den letzten Wochen mit dem Laufen einfach. Nun war es endlich mal wieder soweit, dass ich wollte, also schnürte ich, kaum, dass ich von der Arbeit zuhause war, die Laufschuhe für eine 10-km-Runde.

Oben am Holzlagerplatz nahe der L113
Die Sonne schien, ich war motiviert - allein, ich kam schwer in Tritt. Der erste Kilometer in etwas mehr als 5:30/km, und ich huffte und puffte mehr, als es mir lieb war. Trotzdem schaffte ich es auf den nächsten beiden Kilometern, wo es auch etwas bergab ging, den Puls zu beruhigen.

Ich lief vorbei am Quellbereich des Spieser Mühlenbaches und hoch zum Holzlagerplatz, von dort zum CFK, runter ins Quelltal des Kleberbaches und wieder hoch zum Holzlagerplatz, aber auf die andere Seite.

Danach ging's über den Franzosenweg zurück nach Hause.

Genau eine Stunde war ich unterwegs gewesen - bzw. hatte mich mehr gequält als alles andere. Ein "Flow" stellte sich in keinem Fall ein. Aber das liegt offenbar wirklich an der langen Pause. Ich werde mich jetzt wohl doch wieder öfter selbst motivieren müssen, zu laufen. Dann wird das auch wieder...




Sonntag, 17. April 2016

CTF Tempo Hirzweiler  'Ochsentour' - nomen est omen




Auftakt der CTF/RTF-Saison


Bei der "Ochsentour" des RV Tempo Hirzweiler war der Name Programm



Am Sonntag nahm ich zum ersten Mal seit Jahren an einer CTF-Veranstaltung teil - es handelte sich um den Saisonstart der Reihe im Saarland, der RV Tempo Hirzweiler machte den Auftakt einer Reihe interessanter Touren, die demnächst ihre Fortsetzung in Niederlinxweiler, Saarlouis und Püttlingen finden - die gesamten Termine sind auf diesen Internetseiten des Saarländischen Radfahrer-Bundes zu finden.

Country-Tourenfahren ist die breitensportliche Variante - ohne Zeitnahme und Rangliste - des Tourenfahrens mit dem Geländerad (ATB, MTB), die jenseits des öffentlichen Straßenverkehrs durchgeführt wird.

Auf öffentlichen Feld- und Waldwegen verlaufen die Strecken, die von den Mitgliedsvereinen im SRB, aber auch außerhalb des Saarlandes im BDR unter Berücksichtigung der allgemeinen Naturschutzbestimmungen und der Umweltregeln des BDR besonders ausgesucht sind. Das Naturerlebnis steht bei dieser neuen Variante im Vordergrund; und  es möchte einen offensiven Beitrag gegen das "wilde" Biken quer durch Wald und Flur leisten.

Verschiedene Streckenlängen stehen den Startern zur Auswahl. Die kürzeren (bis 25 km) werden dabei meist über einfach zu befahrende und breite Wege geführt, sind also für Einsteiger und Familien geeignet.

Die längeren Strecken verlangen in der Regel schon mehr fahrerisches Können sowie Fahrradbeherrschung auf vergleichsweise unwegsamerem Terrain. Insgesamt sind alle Strecken mit den zuständigen Forstämtern abgestimmt. Wie beim Radtourenfahren (RTF) gibt es unterwegs Verpflegungs-, Sanitäts- und Pannenservice.

Einen wesentlichen Beitrag müssen jedoch alle Teilnehmer leisten: "Faires Fahren zu Natur und Umwelt". Besonders im Wald ist große Rücksicht auf andere Erholung suchende Mitmenschen zu nehmen (Wanderer, Reiter, Spaziergänger). Langsames Annähern und freundliches Grüßen sind ein Gebot der Höflichkeit und Sportlichkeit.

Technisch einwandfreie Räder und das Einhalten der gekennzeichneten Wege stellen ein unabdingbares Muss dar.

Auch die CTF in Hirzweiler bot verschiedene Längen an, drei standen zur Auswahl, ich ging auf die längste, mit weißen Pfeilen ausgeschilderte Strecke von 55 km.

Irgendwie kam ich aber an diesem Sonntag schlecht in die Gänge: Erst gegen 10.15 Uhr war ich eingeschrieben und abfahrbereit. Dank Scan & Bike, dem elektronischen Anmeldesystem für RTF- und CTF-Veranstaltungen, ging das ganz schnell.

Oberhalb der Tholeyer Straße war der erste Kontrollpunkt
Ein leichter Nieselregen begrüßte mich auf dem Weg raus aus der Halle. Und auf der Strecke ging es zunächst mal 2 km über Asphaltwege und immer schön bergauf. Als es das erste Mal "ins Gelände" ging, war ich also schon schön warm, und ich merkte auch gleich, dass ein später Start das ganze nicht einfacher macht: Meine "Vorfahrer" hatten schon ganz schöne Furchen gezogen.

Zunächst ging's auf einer kleinen Runde durch das Quellgebiet des Wustweiler Seelbaches, dann, zurück auf der Tholeyer Straße, dem mir schon aus Rennradtouren gut bekannten Verbindungsweg von  Urexweiler nach Hüttigweiler, just in diese Richtung.

Dann wandte sich die Strecke nach rechts in die Wälder zwischen Hüttigweiler und Wustweiler. Man "kratzt" dabei einmal kurz die Ortslage von Wustweiler, aber dann geht's auch gleich wieder in den Wald, mit viel Auf und Ab. Nach 8 km kann man, wenn man, aus dem Wald kommend, den Blick nach links wendet, die Statio Dominus Mundi sehen, einen quadratischen Sakral- und Kunstbau, der wie eine Festung auf einer Anhöhe thront.

Danach folgt eine längere Abfahrt ins Tal des Wustweiler Seelbaches, und man kommt kurz in den Ort, wo man den Bach überquert, die Jägerstraße wieder verläßt und sich in eine 1,5 km lange, immer steiler werdende Rampe hineinwindet, die fast 60 hm überwindet und überdies auf den letzten 200m auch noch sehr trailig wird. Das war die erste echte Prüfung des Tages!

Auch die nächsten sieben Kilometer oberhalb des Illtales, auf denen ich meist durch Wald, aber teilweise auch über offene Pläne fuhr, hatten es in sich - es ging oft und lange auf und ab, entlang des Dusterbaches und im Quellbereich seiner Nebenbäche. Zum Schluss wartet eine schwere, am Ende sehr matschige Steigung hoch zur Tholeyer Straße, die mir nochmal alles abverlangte.

Auf der Tholeyer Straße konnte ich mich dann kurz erholen, ehe es - zwar auf Asphaltplatten, aber sehr steil - bei km 19 zur ersten Kontrollstelle ging. Ich war froh über die kurze Pause und stärkte mich mit Marmorkuchen und Bananen.

Der Biberpfad oberhalb von Berschweiler...
Die nächsten 5 km begannen schwer - obwohl es zunächst leicht bergab ging, war doch die Strecke sehr verfahren und technisch schwierig, zumal tief. Hier oben in der Nähe des ehemaligen Munitionsdepots bedurfte es schon einiger technischer Fertigkeiten, mit denen ich im Vergleich zu geübten MTB-Fahrern nicht allzu reich gesegnet bin, aber ich kam zurecht. Danach wurde es leichter, es folgte eine schöne Abfahrt bis fast in die Dirminger Ortslage, oberhalb des Zusammenflußes von Aschbach und Ill. Dann ging's parallel zum Verlauf des Aschbachs hoch in Richtung Berschweiler. Ich überquerte den Kaselswaldbach und dann den Frankenbach - diese Überquerung verlangte mir technisch alles ab, man fährt mitten durchs Bachbett und dann direkt steil nach oben raus aus dem Kerbtal.

Was folgte, waren die knapp zwei schlimmsten Kilometer der ganzen Runde. Entlang des Biberpfades war der Schlamm knöcheltief, zudem der Boden extrem lehmig und voll mit Blättern. Trotz neuer Reifen mit gutem Profil - ich bekam fast keinen Grip. Zwei Tage Regen, nicht wenige Pferde und viele Fahrer vor mir an diesem Tag hatten da ganze Arbeit geleistet. Ich fluchte mehrfach in meinen nicht vorhandenen Bart und war froh, als ich wieder oberhalb des Frankenbachs war, den ich auf nun festeren Wegen seiner Quelle entgegen begleitete.

Fahrraddusche an der Dorfwaldhalle
Ich war nun wieder fast oben auf dem Höhenzug zwischen Alsbach- und Illtal und hatte "Bergfest", d.h. die Hälfte der Strecke hinter mir. Es ging nun über die L318 zwischen Marpingen und Urexweiler, dann durch den Härtelwald und schließlich vorbei am Keltenhof hoch auf die Rheinstraße, wo der zweite Kontrollpunkt bei km 35 wartete. Hier gab's leckere Käsestullen, persönlich zubereitet von den Inhabern der Schaukäserei Hirzweiler, und ich labte mich genussvoll.

Mittlerweile war die Sonne rausgekommen, und nicht nur dadurch ging es nun auf den schönsten Part der Strecke: Im Einzugsgebiet des Wurzelbachs ging es mehrfach über dessen Nebenbach, den Grießbach, kreuz und quer, auf und ab durch den schönen Nadelwald mit tollen Trails.

Schließlich überquerte ich, raus aus dem Wald, den Mühlbach und fuhr vorbei am Mariahof zwischen Erschbergbach und Furtbach den letzten langen Anstieg Richtung Habenichts hoch. Das ging nochmal kräftig in die Beine. Hier oben vereinigten sich dann die drei verschiedenen Strecken wieder und man kam durch Habenichts über die L130 auf die Höhe oberhalb von Mainzweiler, vorbei am Faulenberger Hof. Jetzt konnte ich das Ziel schon fast sehen.

Sauber! Jedenfalls ein wenig, die Endreinigung folgte später...
Einen kleinen Schlenker gab's noch: Kurz vor dem Ortseingang nach Hirzweiler verließ die Strecke die Faulenbergstraße und wandte sich in Richtung Fichtenhof, ehe es dann doch hinunter ins Tal der Ill ging. Angenehm: Überall waren Hinweisschilder auf den Themenweg "Rund ums liebe Vieh" mit der Bitte um Rücksichtnahme zwischen Radfahrern und Wanderern. Vorbildlich - nur so geht es.

Schließlich war ich dann schon im "Zielkanal": Entlang der Ill führte der Weg in die Hirzweilerer Ortslage, wo man dann den Fluß überquerte und zurück zur Dorfwaldhalle gelangte.

Auch sehr praktisch: Der RV Tempo Hirzweiler bietet den CTF-Fahrern eine "Fahrraddusche" an - nicht selbstverständlich, aber sehr hilfreich. So konnte ich meinen verschlammten Drahtesel wenigstens einigermaßen aufhübschen, bevor er im Kofferraum verschwand. Danach stärkte ich mich noch mit Kaffee und Kuchen und trat müde, aber zufrieden die Heimreise an.

Ein dickes Lob an den RV Tempo Hirzweiler und alle Sportkameraden dort: Die "Ochsentour" hat riesig Spaß gemacht. Gerne wieder!








Freitag, 15. April 2016

Höhenmetersammeln mit Thomas



Das Wochenende eingeläutet



Seit langem mal wieder mit Thomas unterwegs



Freitagabend wollte ich unbedingt noch ein wenig strampeln - dass ich dazu Lust hatte, zeigt mir doch, dass meine Frühjahrsmüdigkeit langsam endet. Gott sei Dank!

Wieder gemeinsam mit Thomas Höhenmeter gesammelt...

Auf eine Rundmail unter den üblichen Verdächtigen (die meinerseits allerdings arg kurzfristig rausging) meldete sich lediglich Thomas, worüber ich mich aber sehr freute, weil wir schon wirklich lange nicht mehr gemeinsam gefahren waren. Wir trafen uns in Furpach und rollten zunächst mal gemütlich in Richtung Bliestalradweg.

Thomas erzählte mir von seiner Kuba-Rundreise mit dem Rennrad, ich ihm von den Touren der letzten zwei Jahre (solange sind wir schon nicht mehr zusammen gefahren).

Wir wollten aber zusammen ein wenig Berge fahren, also bogen wir in Schwarzenbach vom Bliestal-Radweg ab und nahmen erstmal den Ohligberg in Richtung  des Höhenkamms, der das Lambsbachtal vom Schwarzbachtal trennt, in Angriff.

Ausblick vom Ohligberg in Richtung Neunkirchen
Ich war offenbar schon zu lange nicht mehr hier gefahren. Das Ding zieht sich! 70 Höhemeter verteilt auf 1,6 km ergeben zwar nur eine durchschnittliche Steigung von 4,5%, aber insgesamt geht es halt doch an einem hoch und der Mittelteil ist echt heftig. Oben bieten sich allerdings tolle Ausblicke!

Wir fuhren bis zur Hauptstraße (L214) und dann ging's gleich nochmal ein paar Höhenmeter bergan, weil ich Thomas die direkte Verbindung von dort nach Zweibrücken über den Freudenbergerhof zeigen wollte. Als wir oben waren, sahen wir Regen über der Westpfalz, und wenige Minuten später spürten wir auch schon die ersten Tropfen. War ja klar, dass uns ein Schauer gerade dort erwischt: Ungeschützt auf dem Grat. Klasse!

Wir bissen auf die Zähne und fuhren ab nach Zweibrücken über den Freudenbergerhof (Vorsicht: bei der Einfahrt in den Hof gibt's eine Regenrinne, die bei zu hoher Geschwindigkeit Sturzgefahr bedeutet!) und dann parallel zum Schwarzbach in Richtung Einöd. Der Schauer dauerte nicht lang, nur ca. 5 Minuten.

Wir erholten uns vom Anstieg und fuhren gemütlich durchs Bliestal in Richtung Lautzkirchen und dann ins Würzbachtal.

Oben am Biesinger Berg
Der nächste Berg, den ich Thomas zeigen wollte, zählt auch zu meinen Lieblingen: Der Biesinger Berg in Niederwürzbach. Zwei Kilometer, ca. 80 Höhenmeter, 4% im Schnitt, aber auch mit einigen Knackern drin.

Mittlerweile schien die Sonne, und wir waren auch wieder trocken geworden. Über Seelbach und Niederwürzbach fuhren wir Richtung Hassel, als uns nochmal "der Hafer stach" und wir einem Radwegeschild folgten, das uns zum Triebscheider Hof führte. Dorthin war die Strecke auch noch schön asphaltiert, aber ab dem Hof gab's nur noch Waldwege, und am Ende kamen wir oberhalb des Griesweihers an der Eisenbahnstraße raus - da hätten wir auch auf der L111 bleiben können.

Danach ging's durch Hassel nach Rohrbach und Richtung Kirkel, ehe wir über Eschweilerhof auf die L113 und über den Franzosenweg wieder nach Neunkirchen kamen. Angesichts der vielen Steigungen und des teilweisen Cross-Einlage ist der Schnitt von 25,1 km/h sogar noch richtig gut gewesen.

Für mich sind mit dieser Fahrt die ersten 1.000 Rennrad-Kilometer 2016 endlich voll.

Sonntag, 10. April 2016

Éguelshardt - Wengelsbach - Éguelshardt, dann heim nach Neunkirchen



Das halbe Dutzend vollgemacht



Meine sechste 100-km-Fahrt 2016 (Achtung: Mal wieder jede Menge Potamologie!)


Start in Éguelshardt am Dorfgemeinschaftshaus

Heute wollten der Sohnemann und ich das schöne Wetter gemeinsam ausnutzen. Jan-Robin ist wegen der Abivorbereitung dieses Jahr nicht so richtig ins Training gekommen und wollte nicht allzu weit fahren, ich aber unbedingt über 100 km und trotzdem mit ihm zusammen.

Das lösten wir geschickt: Wir fuhren mit dem Auto bis kurz hinter Bitche (unser Startort war das schöne Éguelshardt am Falkensteiner Bach direkt an der rue nationale D662, der Hauptverbindungsstraße von Bitche nach Haguenau), wo wir das Auto parkten und auf eine gemeinsame Runde von knapp über 60 km gingen.

Wunderschön: Der Wald hinter Éguelshardt
Danach wollte Jan-Robin aber aussteigen, und da er ja mittlerweile den Führerschein hat, alleine nach Hause fahren. Ich wollte über Goetzenbruck, Enchenberg und dann das Bickenalbtal und den Bliesgau zurück - ca. 125 km.

Die Sonne schien herrlich, als wir uns auf den Weg machten und nach ca. 40 Minuten Autofahrt waren wir am Start am "Salle communautaire" in Éguelshardt.

Von dort ging's gleich über einen wenig befahrenen Nebenweg in Richtung der "kleinen Schweiz" (La Petit Suisse), einen wunderschönen von guten Asphaltwegen durchzogenen Waldgebiet hinter Éguelshardt.

Das malerische Petersbächle bei Ludwigswinkel
Wir umfuhren eine Sandsteinfelsformation in nordöstlicher Richtung und kamen am sogenannten "Erbsenweiher" vorbei, den Hanauer Wald ließen wir rechts liegen, befanden uns aber nichtsdestotrotz die ganze Zeit im Wald fernab von Hauptstraßen.

Das Einzugsgebiet des Falkensteiner Baches hatten wir jedoch verlassen und waren "eine Hügelkette weiter" im Quellgebiet des Schwarzbaches, der diesen Namen ab dem Zusammenfluß der drei Quellbäche Rothenbach, Muehlenbach und Neudorfer Bach trägt und später in Reichshoffen wieder mit dem Falkensteiner Bach zusammenfließt (später in Uttenhoffen fließt der Falkensteiner Bach dann in die "nördliche Zinsel" (La Zinsel Du Nord), und kurz darauf knapp vor Haguenau in Schweighouse-sur-Moder diese dann in die Moder, einen linken Nebenfluß des Rheins).
"Longhornranch" Gebüg - nicht nur was für Westernfans!

Kurz vor der Konfluenz von Falkensteiner- und Schwarzbach also wandten wir uns gen Norden in Richtung Sturzelbronn und verließen im oberen Neudorferbachtal das bewaldete Gebiet. Wir waren jetzt auf der Hauptstraße von Bitche nach Sturzelbronn und Ober- bzw. Niedersteinbach (D35).

Die fuhren wir noch ein paar Kilometer entlang und bogen dann links ab in Richtung Campingplatz Bremendell und Ludwigswinkel - die Strecke kannte ich ja schon von meiner letzten Tour in die Gegend.

Und wieder überfuhren wir eine Wasserscheide. In Ludwigswinkel fließt nämlich der Saarbach, der nur in Deutschland so heißt und unmittelbar nach dem Grenzübertritt zwischen Hirschthal und Lembach seinen Namen in "La Sauer" ändert - auch diese ist dann ein linker Nebenfluß des Rheins, der allerdings knapp 10 km nördlich der eben erwähnten Moder in den größten deutschen Fluß mündet.

Kurz hinter der Ortslage Schönau
An der Stelle in Ludwigswinkel, wo wir uns diesem an dieser Stelle noch jungen Fluß (die Quelle liegt 8 km weiter in Richtung Eppenbrunn) näherten, bogen wir allerdings nach rechts ab - der Weg sollte uns über eine Nebenstrecke, die ich bisher nicht kannte, nämlich über die beiden kleinen Dörfchen Petersbächle und Gebüg in Richtung Schönau führen.

Es ging ein wenig auf und ab, schließlich mussten wir eine kleine Hügelkette überwinden, um die der Saarbach nördlich herumfließt - hinter Gebüg begann dann auch die Abfahrt in Richtung Schönau, und kurz nach dem Ortseingang, bevor wir wieder ganz ins Tal und an den Fluß gekommen wären, bogen wir scharf rechts ab (180°) und fuhren die Wengelsbacher Straße, eine als solche ausgezeichnete Sackgasse, wieder bergan.
Waldeingang Richtung Wengelsbach

Der Grund war einfach: Ich wollte unbedingt mal nach Wengelsbach, und dabei reizte mich der Weg entlang des Wengelsbaches über Schönau. Wengelsbach liegt nämlich in Frankreich und ist mit dem Auto eigentlich nur über den "Col du Goetzenberg" von Niedersteinbach aus zu erreichen.

Aber es gibt einen Waldweg vom Ende der Sackgasse in Schönau entlang des Bachs, und nach einiger Sucherei im Internet war ich mutig genug, den mit dem Rennrad auszutesten. Bei quaeldich.de findet sich folgende Info:

Das sandige Waldstück
"Der Weg nach Schönau existiert natürlich noch, er ist allerdings hinter Wengelsbach für ungefähr 700 m nicht asphaltiert." Im schlimmsten Fall wären wir eben zurückgefahren, aber wir sind schon ganz andere Wege gefahren, und ein bißchen Abenteuer muss ja auch mal sein.

Dieses "Abenteuer" war aber eher unspektakulär. Man sieht es an den kleinen Fotos: Kein Problem.

Kurz Schotter, dann wieder Asphalt!
Der Asphalt wird zwar am Ende der Ortslage schlechter, aber ist noch problemlos befahrbar. Dann wird der Weg für ca. 600m sandig, aber das macht den Reifen wenig aus.

Die Strecke führt schnurstracks ca. 30m entfernt vom Bachbett in Richtung Ort.

Wenn überhaupt was kritisch ist, dann nur die letzten 150m Schotterpiste, ehe an der bebauten Ortslage von Wengelsbach wieder tip-top Asphaltbelag beginnt. Es wird kurz steil, dann eröffnet sich einem ein tolles Bild:

Das Wengelsbacher Tal und Dörfchen am Rastplatz kurz vor dem Ortsende
An der Stelle, kurz bevor der Weg sich gabelt (rechts runter in den Ort, links hoch zum Col) ist sogar eine Ruhebank, wo wir uns mal 5 Minuten Pause gönnten und den herrlichen Ausblick genossen.

Kurz vor der Passhöhe: Blick zurück nach Wengelsbach
Dann ging's den Col du Goetzenberg hoch: 2,1 km, 135 hm, in der Spitze zwischen 8 und 10% - anspruchsvoll, aber gut zu meistern. In der letzten Serpentine lohnt sich nochmal der Blick zurück ins Tal: Wunderschön. Der südliche Pfälzerwald ist echt ein Radfahrerparadies.

Nach dem Col, der eher unspektakulär ist, geht's auf 2,3 km 170 hm bergab. Unten trifft man auf die D3 im Steinbachtal, und wir fuhren rechts bachaufwärts in Richtung Obersteinbach (links liegt Niedersteinbach mit dem berühmten Hotel-Restaurant "Le Cheval Blanc", wo Bundeskanzler a.D. Helmut Kohl gerne speist).

Jan-Robin im Wineckerthal
Wir hingegen stillten unseren Hunger mit Bananen und Riegeln auf unserem Weg durch Obersteinbach und dann hinaus aus dem Flußsystem des Saarbachs bzw. der Sauer über die D53 ins "Wineckerthal", immer entlang eines kleinen Baches, der am Ende des Tals in den Schwarzbach mündet.

Diesen fuhren wir nun bachaufwärts in Richtung Dambach/Neunhoffen, wo wir nochmal kurz Pause machten und unsere letzten gemeinsamen Vorräte mampften.

Wir hielten an einem der zahlreichen Kasemattengebäude der alten Maginot-Verteidigungslinie, der "Casemate de Neunhoffen".

Es ist gut, dass es diese Erinnerungen noch überall gibt, damit einem die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt mitten in Europa immer wieder vor Augen geführt wird.

Casemate de Neunhoffen
Kurz danach bogen wir nach links ab in Richtung Philippsbourg über eine kleine Anhöhe zurück ins Falkensteinerbachtal. Wir waren jetzt eigentlich gut warmgefahren, überquerten in Philippsbourg die D662 und machten uns gleich wieder an die nächste Steigung in Richtung Baerenthal. Das ist das Tal der "nördlichen Zinsel" (La Zinsel du Nord), die sich wie bereits erwähnt später mit dem Falkensteiner Bach vereint, bevor sie in die Moder mündet.

Es ging einige Kilometer die nördliche Zinsel hoch, ehe wir kurz hinter dem "Etang du Baerenthal" die D36 verliessen und die Rue Hammerschless entlang ins Schmalenthal Richtung Bannstein zur D662 fuhren, für Jan-Robin sollte dies der letzte Anstieg sein. Er hatte überraschend gut mitgehalten, immerhin hatten wir zusammen auf knapp 60 km fast 1.000 hm erfahren und dabei immer noch einen guten 26er-Schnitt gehalten.

Die Abfahrt durchs Lindelthal Richtung D36: Iiiih!
Zurück im Falkensteinerbachtal verabschiedeten wir uns, und ich suchte mir den nächstbesten Weg zurück ins Tal der nördlichen Zinsel. Ich wäre besser zurück ins Schmalenthal, wo die Straße richtig gut ware, gefahren: Der parallele Weg durchs Lindelthal zurück zur D36 fing zwar gut an, wurde aber nach der Passhöhe katastrophal schlecht. Rennradeignung: eher nein!

Endlich zurück auf der D36 wandte ich mich in Richtung Mouterhouse. Ich hätte es mir ja leicht machen und auf der Hauptstraße bleiben können, dann wäre ich in Lemberg rausgekommen, die Strecke kannte ich.

Die D37A hoch nach Goetzenbruck
Aber genau das war's: Die Strecke über die D36B, also durchs Hasseltal Richtung Althorn und dann über die D37A und Sarreinsberg hoch nach Goetzenbruck kannte ich noch nicht. Sie war zwar länger und auch schwerer, aber eben auch neu und unbekannt für mich. Also ging's da auch hin!

Zunächst ging es kurz vor dem großen See in Mouterhouse links ab und durch das Hasseltal mit nur leichtem Anstieg immer weiter den Breidenbach hoch. Nach 2 km durchfährt man ein malerisches Gehöft, nach 4 km kommt urplötzlich der Knick nach rechts, und es wird steil.

Es ging auch durch die Hangarder Partnergemeinde
Auf der D37A spürte ich das erste Mal an diesem Tag, dass meine Kräfte nicht unendlich sind. Ich musste ganz schön kämpfen hoch nach Goetzenbruck, rechts sah ich den großen Fernsehturm aus dem Wald ragen.

Aber schließlich war ich dann doch oben, hätte mich fast noch in Richtung Saint-Louis-lès-Bitche verfahren und kam dann schließlich nach einigem Auf und Ab doch nach Lemberg, wo es dann auch gleich in Richtung Enchenberg ging.

Jetzt bekam ich so richtig die zweite Luft: Es ging ja auch im wesentlichen flach mit nur leichten Wellen in Richtung Rohrbach-lès-Bitche und dann nach Petit-Rederching.

Noch schnell ein Selfie in Limbach (Zweibrücker Str.)
Hier oben, knapp oberhalb der Quellen der Bickenalbe, hatte ich nun die lange Abfahrt das Bickenalbtal hinunter vor mir. Ich hatte auch keine Lust mehr auf übermäßig viele Anstiege und entschloss mich daher, im Bickenalbtal zu bleiben und die geplante Route über Böckweiler und Blieskastel und die mit ihr verbundenen zusätzlichen Höhenmeter ausfallen zu lassen - auch wenn's so acht Kilometer mehr wurden als geplant.

So fuhr ich dann über Altheim, Zweibrücken und Ingweiler nach Wörschweiler. Dort tankte ich nochmal auf (meine Wasserflasche war leer, aber in Wörschweiler gibt's nette Menschen) und fuhr dann über Limbach, Kohlhof und die Scheib in Richtung Heimat. Zum Ende hin nahm ich's wieder ein wenig gemütlicher, aber ich war dann am Schluß doch auch gut müde.

Nach knapp unter fünf Stunden reiner Fahrzeit hatte ich eine meiner schönsten Touren der letzten Monate beendet. Viel Neues kennengelernt, viel Bekanntes wiedergesehen und vor allem sehr viel Spaß bei tollem Wetter gehabt. Ich freu mich auf viele schöne Touren in den nächsten Wochen!
















Mittwoch, 6. April 2016

Mittwochabendregeneration

Mittwochabendregeneration: Distanz 38,66 km | Zeit 1:39:13 | Geschwindigkeit 23,4 km/h | Positiver Höhenunterschied 394 m

Eröffnung der Mittwochabendsaison



Mit Elmar und Martin gemütlich durchs Bliestal




Das Kirkeler Bachtal
Ein untrügliches Zeichen dafür, dass es langsam Richtung Sommer geht: Abends ist es jetzt schon so lange hell, dass man ab 18.30 Uhr schon in Richtung zwei Stunden fahren kann, ohne in der Dämmerung heimzukommen.

Martin, Elmar und ich waren leider die einzigen, die sich zu besagter Zeit in der Steinwaldstraße trafen.

Wir fuhren über Wellesweiler und den Radweg entlang des Autobahnzubringers in Richtung Bexbach und dann über Niederbexbach und Limbach auf den Bliestal-Radweg.

Die Überlegung, über den Ohligberg und Kirrberg zurück zu fahren, verwarfen wir zu meinem Leidwesen, aber es war vernünftig: Noch reicht die Zeit nicht. So ging's über Lautzkirchen, Kirkel-Neuhäusel und den Eschweilerhof heim.
Ein verirrtes Kälbchen kurz vor Eschweilerhof

Kurz vor Eschweilerhof mussten wir uns noch heldenhaft betätigen: Ein Kälbchen hatte sich von der angrenzenden Wiese im Mutterbachtal auf die Fahrbahn verirrt.

Wir lenkten es sanft in Richtung Gatter, unter dem es, noch ehe wir es öffnen konnten, durchtauchte und somit wieder sicher bei der Herde war.

Unsere kleine Herde zog weiter und fuhr vorbei am Hofgut Menschenhaus und über den Franzosenweg ebenfalls sicher nach Hause. Ein schöner Auftakt!

Sonntag, 3. April 2016

Regeneration im Bliestal

Regeneration im Bliestal: Distanz 57,62 km | Zeit 2:18:13 | Geschwindigkeit 25,0 km/h | Positiver Höhenunterschied 463 m


Wunden lecken - aber schonend



Mit Peter, Elmar und Martin durch den Bliesgau




Nach dem gestrigen "DNF" auf meiner langen Tour durch die Westpfalz fühlte ich mich heute morgen schon etwas besser - gut genug, um mich mit einigen der Jungs zu einer eher ruhigen, regenerativen Tour durch den Bliesgau zu verabreden.

Kurz vor Beeden
Ich fuhr mit Martin zuhause los, wir trafen Elmar an der Lakai und schnappten dann noch Peter am Furpacher Weiher auf.

Zunächst ging's durch Niederbexbach und Limbach auf den Bliestal-Radweg, den fuhren wir dann vorbei an Blieskastel und immer weiter die Blies runter bis Bliesdalheim, wo wir dann den Rückweg antraten.

Das lockere Fahren bei doch vernünftiger Trittfrequenz (80 U/min im Schnitt) wirkte sehr erholsam und entspannend auf meine verkrampfte Muskulatur, die netten Gespräche mit den Kollegen ebenso.

Ab Bliesdalheim probierten wir mal den abseits der Wolfersheimer Straße (Hauptstraße) gelegenen Radweg vorbei am Sportplatz aus, um von dort in die Ortsmitte zu gelangen. Fährt sich gut, und man ist von der Straße weg.

Blick vom Radweg Richtung Wolfersheim das Bliestal hinab
Ab der Ortsmitte von Wolfersheim blieben wir dann auf der Hauptstraße zurück Richtung Blieskastel, so daß wir dann eine ganze Zeitlang wenige Meter parallel zum Hinweg fuhren.

Durch die Stadtmitte Blieskastel nahmen wir als kleine Reminiszenz an die heute stattfindende Flandern-Rundfahrt einige Meter Kopfsteinpflaster unter die Räder und fuhren dann das Kirkeler Bachtal hinauf, über Neuhäusel und Eschweilerhof zurück auf Neunkircher Bann.

Zum Schluß ging's hoch auf die Spieser Höhe über den Franzosenweg. Peter hängte noch eine Runde dran, aber Elmar, Martin und ich fuhren nach Hause. Knapp 58 km und ca. 450 hm reichten mir auch für heute.

Die Beine fühlten sich während der Fahrt und auch danach richtig gut an. Das war genau das Richtige!

Samstag, 2. April 2016

Auf & Ab bis Fischbach/Dahn, dann von Krämpfen besiegt...

Auf & Ab bis Fischbach/Dahn, dann von Krämpfen besiegt... 



An die Grenzen gestoßen


In den letzten Jahren ist es mir ab und an passiert, daß eine Tour mit dem Rennrad früher ein Ende nahm, als ich mir das gewünscht hätte. Es gab dabei weniger harmlose Ereignisse (Unfall) wie auch triviale (Material). Insgesamt hielten sich solche Vorkommnisse in Grenzen. Aber dass ich aufgeben musste, weil einfach körperlich nichts mehr ging - das gab's noch nie. Na gut, einmal ist immer das erste Mal. Hier ist die Geschichte...


Hofgut "Menschenhaus" an der L113 kurz nach dem Start
Endlich Frühling! Bis zu 18° C! Stundenlang Sonne! Ich konnte es kaum erwarten, meinen wenigen Terminverpflichtungen am Vormittag nachzukommen und dann gegen Mittag endlich zu einer Tour aufzubrechen, die ich mir lange schon mal vorgenommen hatte.

Obwohl ich das "Revier" Nordvogesen/südlicher Pfälzerwald schon oft durchstreift hatte, waren die Streckenteile z.B. zwischen Lengelsheim und Breidenbach, zwischen Sturzelbronn und Ludwigswinkel sowie Richtung Salzwoog entlang der L487 hoch zur "Roten Hohl" für mich noch radfahrtechnisches Neuland, auf das ich sehr gespannt war. Ebenso Pirmasens aus Richtung Lemberg und durch die Stadt in Richtung Gersbach/Windsberg/Felsalbtal war ich noch nie gefahren.

Meine Radfahrten seit 2010 aus/nach NK
Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich nichts weniger aufregend finde als Touren, die man schon kennt. Daher versuche ich immer wieder, auf den Karten Wege und Verbindungen zu finden, die ich bis dahin noch nicht gefahren bin, und wenn sie auch weniger als 10% der Gesamtroute ausmachen.

Mit dem MTB ist das noch relativ einfach, da hier zum einen die Möglichkeiten mannigfaltig sind, zum anderen meine MTB-Jahreskilometer nicht annähernd mit denen auf dem Rennrad mithalten können. Seit ich in Neunkirchen lebe, bin ich mit dem Rennrad weit über 20.000 km gefahren, davon geschätzt 85-90% hier in der Umgebung.

Da ist klar, dass man die eine oder andere Route öfter nimmt, allein schon, um in die entsprechenden "Reviere" zu kommen (Bliestal rauf und runter, Saar-, Schwarzbach- und Hornbachtal). Aber ansonsten gilt: Entdeckungsfahrten sind die schönsten Fahrten!

Ich war entsprechend motiviert, als ich losfuhr, versuchte mir aber immer wieder zu sagen: "Ruhig, Brauner!" Das Frühjahr ist bisher sportlich noch nicht so richtig ausgebrochen bei mir - mehrere Erkältungsanflüge, Probleme mit dem Knochengestell, Verletzungen, eins kam zum anderen. Immer wenn ich kurz davor war, einigermaßen fit zu werden, ob laufend oder Rad fahrend, kam irgendwas dazwischen und warf mich zurück.

Anstieg auf den Bliesgau hinter Mimbach (L103)
So auch letzte Woche - teils wegen geschäftiger Osterfeiertage, aber auch, weil ich mich einfach schlapp fühlte, hatte ich seit Ostersamstag nichts gemacht. Kein Laufkilometer, keine Radumdrehung, kein Krafttraining. Ich fühlte mich zwar fit, aber hätte wissen müssen, dass nach einer Woche totaler Ruhe die Muskulatur von geplanten sechs Stunden Radfahrt eher weniger begeistert sein würde.

Unglücklicherweise - wie meist - machte ich mir solche Gedanken zu Beginn der Fahrt nicht. Es ging erst mal Richtung Eschweilerhof/Kirkel, dann nach Blieskastel, und hinter Mimbach dann hoch auf den Bliesgau Richtung Böckweiler. Da schaute ich dann der erste Mal auf meinen Puls - und erschrak ob des Wertes. 140? Ernsthaft? Kam mir gar nicht so vor?

Blick hinter Ormesviller (F)  ins Schwalbtal (D34B)
Nach etwas über einer Stunde - ich war durch Altheim und Ormesviller, hatte also die französische Grenze erreicht - immer noch 140 Puls im Schnitt, Geschwindigkeit 28 km/h im Schnitt (viel zu schnell!), aber ich fühlte mich trotzdem gut. Allein die Temperatur machte mir Sorgen. Ich bekam einfach nicht richtig warm, und meine Beine auch nicht.

Runter ging's ins Schwalbtal - auch auf diesem Weg war ich noch nie nach Volmunster gekommen, umgekehrt schon, vor fast genau drei Jahren mit dem Sohnemann am 13.04.2013.

In Volmunster angekommen, ging's gleich auf der "rue principale" hoch nach Nousseviller-lès-Bitche - auch hier stiefelte ich in neuer persönlicher Bestzeit mit 15,6 km/h im Schnitt hoch, die Zurückhaltung hatte ich aufgegeben. Vernünftig war das nicht.

Blick hinab nach Lengelsheim im Breidenbachtal (D35C)
Nach Nousseviller fuhr ich ein wenig über die Höhenstraße (so wenig wie möglich eben, da dort der Verkehr doch sehr schnell unterwegs ist) und bog nach knapp 2 km wieder rechts ab. Dabei zwickte mich meine linke Wade zum ersten Mal. "Was? Ein Krampf? Wo kommt der denn her?" war mein erster Gedanke.

Aber der verflog schnell. Es ging runter nach Lengelsheim ins Tal, wo Bitten- und Hirmesbach zum Breidenbach zusammenfließen. Das wunderschöne, ruhige Tal glitt ich hinab in Richtung Breidenbach.

Auch das war eine Premiere - ich war zwar schon mal in Lengelsheim, damals aber im Ort rechts hoch auf die Rue de Bitche gefahren, um auf die D962 in Richtung "Ferme du Gendersberg" zu kommen.

Schlussanstieg nach Haspelschiedt (D86)
In Breidenbach wartete dann der Anstieg über den Grat in Richtung Bousseviller im Hornbachtal - der vierte nennenswerte Anstieg des Tages. Auch hier flog ich hochmotiviert den Berg hoch, es machte richtig Spaß. Die Kälte, die meinen Körper durchzog, merkte ich da kaum. Mit 16,0 km/h im Schnitt reichte es sogar für Platz 6 in der Strava-Liste!

Und schon ging's runter ins Hornbachtal, nach kurzer, schneller Abfahrt war ich in Bousseviller und überquerte ortsausgangs den Hornbach, um weiter den Schwarzbach hoch in Richtung Haspelschiedt zu fahren. Juhu! Auch hier ging's richtig gut ab - 22,5 km/h im Schnitt bei 60 hm auf 3,5 km. Alle Warnsignale meines Körpers überhörte und übersah ich, vor allem die immer stärker steigende Pulsfrequenz. Runter war ich hier schon mal gekommen, aber rauf machte auch Spaß!

Oben angekommen, ging's wellig durch den Truppenübungsplatz nach Bitche, dort wandte ich mich ostwärts.

Immer schön auf der Straße bleiben! (D86)
Und nun merkte ich es: Ich fuhr in den Wind hinein, und es fing an, immer schwerer zu werden. Ich musste hier oben auf der Wasserscheide Saar/Rhein teilweise Tempo rausnehmen, und im letzten Anstieg vor Sturzelbronn, dort, wo man das Einzugsgebiet der Saar endgültig verlässt, ereilte mich der erste richtige kurze Krampf in beiden Waden. Mist! Erst 70 km, noch nicht mal die Hälfte, und schon Krämpfe?

Außerdem wurde ich müde. Trotz regelmäßiger Nahrungs- und Getränkezufuhr merkte ich nun auch, wie es mich fröstelte. Nicht gut. Aber egal, immer locker kurbeln!

Direkt von Bitche bis nach Sturzelbronn war ich bisher noch nie gefahren, immer nur Streckenteile, und auch die Abfahrt nach Ludwigswinkel beim Campingplatz "Bremendell" hatte ich noch nie genommen. Heute zum ersten Mal!

Sturzelbronn im Schnepfenbachtal (D35)
Es ging nur leicht bergan, und schwupps war man überm Grat und es ging auf einer sehr schmalen Waldstraße, die aber an vielen Stelle neu belegt und gut fahrbar war, nach Ludwigswinkel. 80 km - und damit das Bergfest - hatte ich nun hinter mir. Ebenso den "Frankreich"-Part der Tour.

Eins war klar - ich brauchte eine Pause. Die Muskeln in beiden Beinen waren knüppelhart, und immer wieder deuteten sich Krämpfe an. Am Saarbacherhammer, einem wunderschönen Stausee, kehrte ich ein - im Landgasthof Zwickmühle.

Empfehlenswert! Ich bestellte mir einen Kaffee und eine leckere Kirschwaffel mit Sahne, die vorzüglich mundete, massierte meine Beine, füllte meine Flasche auf und war immer noch guter Dinge, es irgendwie nach Hause zu schaffen.

Auf der Terrasse des Landgasthofs Zwickmühle
Immerhin hatte ich noch einen 27er-Schnitt, einen mehr als kalkuliert, und der Puls hatte sich auf dem Niveau 145 zumindest stabilisiert. Trotzdem: Schon weit über 1.100 hm, und nur 13°C im Schnitt - das war alles nicht so optimal. Schließlich wartete noch die "Rote Hohl" und der Anstieg nach Pirmasens, und auch ansonsten noch der eine oder andere Hügel bis nach Hause.

Mit frischen Mut machte ich mich an die Weiterfahrt. Ich stiess schnell auf die L478, die ich noch vor wenigen Monaten auf der Tour de Fritz in Richtung Haguenau anders herum gekommen war, und bog kurz danach auf die L487 in Richtung Salzwoog ab.

Die "Passhöhe" der "roten Hohl" (L487)
Nun wartete ein längerer Anstieg, die "Rote Hohl", die das Einzugsgebiet des (südlichen) Saarbachs, der später als Sauer direkt in den Rhein entwässert, von dem des (nördlichen) Salzbachs trennt, welcher als Nebenbach die Wieslauter, später Lauter, speist, die über Bundenthal, Wissembourg und Lauterbourg kommend ein paar Kilometer oberhalb der Sauer in den Rhein fließt und für ein ziemlich langes Stück die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich bildet. Auch hier war ich noch nie vorher gefahren und freute mich wie ein Schneekönig drauf.

Im Anstieg überholte ich einen MTB-Fahrer. Alles gut. Als die Waden zum ersten Mal seit der Pause wieder zuckten, wollte ich in den Wiegetritt wechseln. Beim Aufstehen jedoch versagten die Oberschenkel komplett, ich wäre fast gestürzt und musste fortan sitzend weiterfahren, und mit sehr gebremstem Schaum, weil  die Krämpfe immer schlimmer wurden. Ich schaffte es gerade noch so über die Anhöhe und nutzte die Abfahrt nach Salzwoog zur Regeneration bzw. um meinen Sohn anzurufen, damit er mich abholen kommen sollte. Mir reichte es.

Blick zurück nach Lemberg (Lemberger Str., Pirmasens)
Nachdem ich Jan-Robin erreicht hatte und wir Lemberg als Treffpunkt ausgemacht hatten, von dem aus ich ihm, sollte ich zuerst da sein, entgegenkommen wollte, beruhigte ich mich ein wenig. Das lange Kurbeln bergab hatte die bösen Krampfgeister offenbar ein wenig vertrieben...

Im Flachen taten die Beine nun doch einen ganz guten Dienst. Aber sobald es auch nur leicht bergan ging, kamen die Krämpfe ganz unvermittelt.

Ich schaffte es trotzdem bis Lemberg, der Wasserscheide zwischen Saar (Rodalbe/Schwarzbach) und Rhein (Salzbach/Wieslauter).

Ende einer Dienstfahrt... (Pirmasens, Plub)
Oben im Ort angekommen, ließ ich die Abfahrt bis ins Rodalbtal rollen und nahm dann langsam und vorsichtig den letzten Anstieg nach Pirmasens in Angriff, wo ich meinen Sohn dann am Schwimmbad (Plub) traf.

Ich hatte mich mittlerweile zwar etwas erholt, aber die noch 50 km bis nach Hause hätte ich wahrscheinlich nicht mehr geschafft.

Wir verstauten das Rad im Auto, und auf der Rückfahrt, eingezwängt in den kleinen Peugeot 207, ereilten mich noch zwei Krämpfe, die ich einfach ertragen musste. Das war wenig spaßig.

Zu unfit, zu kalt, zu profiliert, zu lang, einfach zu viel. So einfach ist das. Na ja, soll mir eine Lehre sein. Spaß gemacht hat's trotzdem!