Donnerstag, 28. August 2014

Doussard - Annecy - Montée de Semnoz - Saint-Jorioz - Doussard

Doussard - Annecy - Montée de Semnoz - Saint-Jorioz - Doussard von joaum bei Garmin Connect – Details


It's a long way to the top...

Nach einem verregneten Dienstag, der mir aber die Freude am Col de la Forclaz nicht vermiesen konnte, wurde der Mittwoch um so schöner und reizte zum Versuch der Erkundung des Hausbergs von Annecy mit der Skistation Semnoz auf fast 1.700m über N.N.

Die ersten 17 km ging's flach am See vorbei
Pünktlich um 14 Uhr fuhr ich los und rollte mich erst mal knapp 17 km flach, größtenteils auf der hervorragend erschlossenen "Piste cycable" Richtung Annecy-Stadt ein. Die Strecke war zwar sehr bevölkert, aber da sie wie eine Autostraße ausgebaut ist - breit, mit Mittelstreifen - war das überhaupt kein Problem.

Wie die Kommunen rund um den See das "Fahrradproblem" gelöst haben, kann absolut als vorbildlich gelten. Man wünscht sich, das wäre überall so - dann gäbe es auch viel mehr Radfahrer und viel weniger Probleme...


Nach einer guten halben Stunde war ich in Annecy am Kreisel vor dem "Quai de Bayreuth" und startete den 17,1 km langen Anstieg vorbei am Krankenhaus (eigentlich beginnt der "Montée de Semnoz" offiziell erst am Ortsausgang, aber vorher geht's auch schon mehre hundert Meter stramm bergan).

Direkt in Annecy beginnt der Anstieg faktisch
Ich hatte mir fest vorgenommen, es nach dem doch auch pulsmäßig harten Ritt gestern (165 im Schnitt im Anstieg) heute etwas ruhiger angehen zu lassen, vor allem ob der Länge der Herausforderung. Das erwies sich als kluger Schachzug.

Die Straße ist von Ortsausgang Annecy aus bewaldet, zunächst geht's vorbei an der Jugendherberge in schönen Serpentinen mit 6-9% gleichmäßig nach oben durch den Forêt domaniale de Semnoz. Eigentlich unspektakulär.

So sehen die ersten Kilometer aus
Nach ca. 5 km wird die Strecke flacher. Die nächste drei km, wo es u.a. vorbei an einer Freizeiteinrichtung geht, haben nur 3-4% und sind teilweise richtig flach, aber dann geht's los...

Ab dem achten Kilometer hat eigentlich jeder volle Kilometer immer zwischen 8 und 10%. Die Steigung hört einfach nicht auf, wenn auch die "Klopper" rar gesät sind - aber es gibt sie, besonders in den Serpentinen und immer kurz danach.

Höher, immer höher - wie gesagt, es war weise, sich einzuteilen. Irgendwann kommt von links die Straße aus Quintal hoch, hier sind letztes Jahr noch die Cracks der Tour de France auf die letzten Kilometer Richtung Bergankunft in die Strecke eingebogen. Von hier also bis zur "Passhöhe" befand ich mich auf der Strecke der 20. Etappe der Tour de France 2013. Das macht mich fast ein bisschen schneller, aber ich bremse mich.

Nach fast zehn km Anstieg der erste
Panoramablick gen Westen
Nach ca. 15 km verlässt man den Wald, schon vorher ergeben sich vor allem unterhalb der Überleitungsstrecken tolle Blicke ins Tal nach Westen.

Vorbei an der Sommerrodelbahn, noch ca. 2 km bis zur Passhöhe. Die Panoramen werden nun zahlreicher, nach einer scharfen Linkskurve öffnet sich der Blick zum 1.200m tiefer liegenden Lac d'Annecy. Gigantisch!

Oben angekommen, war es nun doch kalt und zugig. Also nix wie ab Richtung Tal. 157 Puls im Schnitt, Trittfrequenz fast 70 (ich fuhr größtenteils 39/27, bestenfalls einen Gang mehr im Wiegetritt, und im mittleren "Flachstück" mal kurz das große Blatt) und ein 13,3er Schnitt im Anstieg - ca suffit aujourd d'hui.

Kurz vor der Passhöhe ein Blick zum 1.200m tiefer liegenden See
Die Abfahrt über die D41 ist von der Oberfläche her grenzwertig, man muss vorsichtig fahren, um Schlaglöcher zu vermeiden. Später wird's besser, in langen Serpentinen geht's runter nach Leschaux.

Oben auf dem Hausberg von Annecy
Das Schild Richtung "Col de Leschaux" erschreckt mich zunächst - wie, noch ein Berg? Aber es handelt sich "nur" (ähnlich dem Col du Lautaret) um die Passhöhe der Verbindungsstraße D912 zwischen Sevrier am Lac d' Annecy und Lescharaines.

Ich überquerte diese im 90°-Winkel und nach zwei kurzen Gegensteigungen war ich wieder auf der Abfahrt entlang des Laudon Richtung Saint-Jorioz unterwegs. Halt nur auf der anderen Seite des Tals als wenn ich auf der D912 talabwärts gefahren wäre.

Auch hier befand ich mich wieder auf der Strecke der 20. Etappe der Tour de France 2013, die erste Gegensteigung war damals (allerdings von der anderen Seite kommend) eine Bergwertung der dritten Kategorie in Chapelle-Saint-Maurice - damals wurde die Strecke vom Lac d' Annecy her kommend Richtung Süden befahren und verließ am Col de Leschaux "meine" Strecke auf der D10 in Richtung Bellecombe-en-Bauges.

So ist das unter Radfahrern - man hilft sich...
Hinter Saint-Eustache verfranste ich mich kurz - die Gabelung zeigte in beiden Richtungen nach Saint-Jorioz, einmal sieben, einmal neun km. Instinktiv wählte ich, da sie bergab ging, die längere Strecke entlang des Laudon und kam dadurch etwas weiter Richtung Annecy raus.

Ich hätte rechts bleiben müssen - nach einer kurzen Gegensteigung , dem Côte du Puget, wäre ich auf der Tour-Strecke bleibend nach einer serpentinigen Abfahrt direkt an der Radstrecke kurz vor Duingt am Ortsausgang von Saint-Jorioz herausgekommen.

Mein Verfahrer war aber das Glück eines jungen Luxemburgers, der kurz danach sein Rad talabwärts schob - er hatte platt und keinen Ersatzschlauch, da konnte ich weiterhelfen.

Wieder unten am Lac angekommen, ging es wieder über den Radweg zurück nach Doussard. Schöne Runde, und ich hatte hintenraus sogar noch Körner übrig!





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