Heute stand die erste längere Fahrt mit meinem neuen Rad an. Doris musste etwas vorschlafen vor der Nachtschicht, so dass ich um 16 Uhr aufbrach, nachdem alle Repräsentanztermine des Tages bis dahin abgearbeitet waren.
Mein Weg führte mich auf bekannten Pfaden in Richtung Zweibrücken/Hornbach, die erste Stunde war ich mit einem 32,5er Schnitt unterwegs, es rollte richtig gut.
Auch in der Folge blieb ich in den vom Garmin automatisch gemeldeten 5km-Sequenzen immer unter 10 Minuten, bis der Anstieg von Volmunster nach Nousseviller-les-Bitche, der erste merkbare "Hügel" des Tages, meinen Vortrieb ein bisschen bremste.
"Oben" zwischen Schwalb- und Hornbachtal auf der D35a beeilte ich mich, schnell wieder von der Hauptstraße runterzukommen, ganz ließ sie sich halt nicht vermeiden, und fuhr über Schorbach ins Hornbachtal hinunter. Schorbach ist einen Besuch wert, allein wegen des Gebeinehauses, das ich mir schon öfter, zuletzt mit der Familie, angesehen hatte.
Ganz einfach: Ein Höcker - Dromedar (einhöckriges Kamel) zwei Höcker - Trampeltier (zweihöckriges Kamel) |
Die alte Festungsstadt mit der markanten Zitadelle hat für die Geschichte meiner Familie eine besondere, wenn auch traurige, Bedeutung: Mein Großvater, der Vater meiner Mutter, war hier stationiert, bevor er im Zuge des "Unternehmens Barbarossa" nach Russland abkommandiert wurde, von wo er nie zurückkam...
Von Bitche aus ging es, immer vorbei an dem Riesen-Truppenübungsplatz des "Camp de Bitche", wo das "16e bataillon de chasseurs à pied" stationiert ist, über die D86 in Richtung Haspelschiedt.
Man kann sich nicht verfahren, die Straße hat keine Abzweige, und überall gemahnen Schilder, nicht abseits der Straße zu gehen - militärisches Sperrgebiet.
Nach einer kleinen Senke kommt man an den Ortseingang des malerischen Dörfchens, das innerhalb des großen Waldgebietes irgendwie verwunschen und versteckt wirkt - aber sehr symphatisch. Über die "Rue des Prés" fuhr ich Richtung Campingplatz, der mit 6 ha recht groß ist und allen Komfort bietet - inclusive eines wirklich schönen Badesees. Hier muss ich unbedingt mal hin! Mehr Infos gibt's hier.
Der "Etang d'Haspelschiedt" - oder auch Haspelschiedter Weiher |
Von Haspelschiedt aus fuhr ich das Schwarzbachtal runter, und immer noch, auch nach 70 km, konnte ich einen Schnitt jenseits der 30 km/h halten - bis auf den Anstieg aus Volmunster nach Nousseviller-les-Bitche hatte ich, wie gesagt, noch keine nennenswerte Steigung meistern müssen.
Das sollte sich in Waldhouse ändern: Anstatt der mir bereits bekannten Direktverbindung nach Breidenbach über die Rue des Tilleuls (D162d) nahm ich den "Umweg" über die Rue de la Forêt" in Richtung "Forêt de Waldhouse", die als Schleife wieder auf die D162d zurückkommt, allerdings muss erst eine knackige Steigung (1,5 km mit 7%) überwunden werden.
Das lohnt sich aber, man wird mit einem tollen Panorama Richtung Westpfalz/Zweibrücken entschädigt. Die Abfahrt ist ziemlich uneben und verschmutzt, aber trotzdem gut fahrbar.
Danach ging's nach Breidenbach, wo die nächste Steigung raus aus dem Tal des gleichnamigen Bachs, der einige Kilometer weiter bei Dorst in den Hornbach mündet, wieder hoch auf die D35a genommen werden muss.
Hier begann ich ein wenig zu schwächeln und trat fast nur kleine Gänge, erst später in Blieskastel erholte ich mich etwas, nachdem ich mir dann doch noch eine Banane und ein Gel zugeführt hatte.
Madame heißt bestimmt "Valérie" oder so. Sie war ganz lieb! |
Von da an Routine: Lautzkirchen - Kirkel/Neuhäusel - Eschweilerhof - heim.
Am Ende immerhin noch ein 28er-Schnitt trotz sehr profilierter 45 km zum Schluss. Und ich kam zehn Minuten vor dem Riesengewitter an, das danach tobte. Glück gehabt!
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