Nasse-Ritter-Ritt nach Roschberg
Nass? Pah! Kalt? Pah!
Nachdem das Wetter in den letzten Wochen ja nur noch Kapriolen schlug, hatten Mark und ich eigentlich auf einen - wie manchmal auch vorhergesagt - trockenen, zumindest aber milden Samstagmorgen gehofft. Es sollte anders kommen!
Zu unserer gemeinsamen Ausfahrt in Richtung Sankt Wendeler Land trafen wir uns am oberen Ende der Römerstraße in Wiebelskirchen - ich war bis dahin schon gut angefeuchtet, trotz wetterfester Kleidung. Aber noch zeigte das Thermometer am Tacho wenigstens 6-8° C, also fuhren wir erstmal los und hofften auf Besserung.
Hätten wir mehr Regen und kältere Temperaturen erhofft, wären unsere Erwartungen auch erfüllt worden - denn genau so kams. Am Faulenberger Hof oben auf der Wasserscheide zwischen Ill und Blies waren's plötzlich nur noch 2-3° C und es regnete immer stärker - aber wir waren jetzt warmgefahren und wenigstens war der Wind nicht stark, also: Weiter, immer weiter!
Am Golfplatz machten wir kurz Verpflegungsstop, aber schauten, dass wir schnell wieder ans Fahren kamen: Nur wenn das "innere Heizkraftwerk" ständig arbeitet, hält man so ein Wetter auf dem Rad aus. Also ab in Richtung Bliestal und auf den Wendalinus-Radweg, wir wollten nach Baltersweiler und von dort in Richtung Roschberg, wo wir schon sehr lange nicht mehr gewesen waren. Also ab vom Radweg und raus aus dem Bliestal rüber ins Tal des Tod-Bachs (der fließt übrigens in Sankt Wendel in der Nähe der Straße "Alter Woog" - der Name deutet auf eine frühere Stauung des Bachs hin - in die Blies).
Am nordwestlichen Rand des St. Wendeler Bannes liegt das Hofgut "Göckelmühle". Es hat seinen Namen von einer Getreidemühle, die über einen Mühlenteich aus der Blies gespeist und um 1795 errichtet wurde.
Dort verließen wir den Radweg und kamen nach Baltersweiler, von wo aus es weiter ging in Richtung Furschweiler (erst kommt ein kleiner, fieser Anstieg, der auf den Höhenzug führt, der das Breitbachtal bei Furschweiler vom Tod-Bachtal Richtung Hofeld-Mauschbach trennt, dann ging's wieder runter ins besagte Breitbachtal.
Wir überquerten den Breitbach zum zweiten Mal und erklommen den nächsten Höhenzug (von dem es ja im Sankt Wendeler Land so einige gibt...) in Richtung Roschberg.
Danach ging's über die Roschberger Straße wieder runter in Richtung Baltersweiler, von wo aus wir einen Weg befuhren, den Mark und ich bisher noch nicht kannten: parallel zur Bahnlinie in Richtung Urweiler. Es war ein wenig matschig, aber in Urweiler hatten wir wieder Asphalt unter den Reifen.
Den ursprünglichen Plan, noch den Bosenberg zu erklimmen und dann übers Ostertal heimzufahren, verwarfen wir: Zu kalt, zu nass. Stattdessen ging's über den Wurzelbach nach Oberlinxweiler (wenigstens noch ein paar Höhenmeter kamen so aufs Konto) und dann über Niederlinxweiler und Ottweiler bliesabwärts heim.
Wieder ein bisschen was gelernt und über sechs "neue" Kilometer gesammelt, die ich bisher noch nie gefahren war. Aber ich war dann doch froh, als ich das Rad sauber, die Klamotten in der Waschmaschine und mich selbst unter der Dusche hatte...