Freitag, 12. Mai 2017

#granfondo_2017_03 Hornbach, Felsalbe, Rodalbe, Schwarzbach


Tolle Runde durch die Westpfalz mit einem Abstecher nach Frankreich!

Heute war unsere jüngste Tochter auf einem Geburtstag in der Zweibrücker World Of Fun eingeladen.

Im Hornbachtal
Da es mir im Rahmen der Arbeitsteilung der Elternschaft oblag, die Horde teilweise um 19 Uhr abzuholen, machte ich heute endlich mal eine Tour, die ich schon lange geplant hatte (bzw. die große Teile einer Runde beinhaltete, deren Vollendung ich im letzten Frühjahr wegen Krämpfen in Pirmasens abbrechen musste).

Ich wollte vor allem die Felsalbe erkunden, bis nahe an die Quelle, und dabei auch ein paar Höhenmeter sammeln, und endlich mal die schönen Abfahrten ins bzw. die Ansteige aus dem Felsalbtal absolvieren, Die zweite Hälfte der Runde war eher flach, immer an Rodalbe und Schwarzbach entlang zurück nach Zweibrücken, und dann ab Rimschweiler wieder hoch zum Start.

Walschbronn im Tal der Trualbe
Kurz nach 15 Uhr ging's los, und den ersten Aufreger gab's schon ca. 800m nach dem Start: "Pfft! Pfft! Pfft! Pfft! Pfft!" rief mein mit sieben Bar aufgepumpter "Schwalbe Pro One Evo"-Vorderreifen - offenbar ein Glassplitter oder sonst irgendwas.

Die Dichtmilch spritzte drei, vier Umdrehungen lang, dann hörte es kurz auf, fing wieder an, hörte dann endgültig auf. Ich war umgedreht und zurück Richtung Auto gefahren, aber als dann nichts mehr kam, prüfte ich händisch den Reifendruck (war ok) und entschied mich, mutig zu sein: Einfach mal losfahren. Zur Not hätte ich ja einen Schlauch und Co²-Patronen dabei gehabt.

Ich fuhr also zunächst das Zwerchtal runter auf der L 480 und dann am Hirschbacherhof auf die K13 Richtung Hornbach. Meine erste Neuerung an diesem Tag: Ich fuhr erstmals hoch in Richtung Birkwieserhof, links an diesem vorbei und dann weiter hoch auf einen gut ausgebauten Feldweg.

Das Tal der Felsalbe an der Eichelsbacher Mühle
Nach kurzer Zwischenabfahrt kam ich oberhalb von Dietrichingen auf der K80 raus und fuhr von dort hoch auf den Westpfalzweg (L 478) und dann wieder runter ins Hornbachtal auf die K18, am Zollhaus Riedelberg dann weiter auf der K81 hoch nach Riedelberg - der erste richtige Anstieg von insgesamt sieben mit einer Minimalhöhendifferenz von 100 m.

Oben aus Riedelberg raus fuhr ich über die Eichholzhöhe weiter auf der K81 - allerdings wollte ich einen Abstecher ins Tal der Trualbe, eines Nebenflußes des Hornbachs (französisch: Ruisseau d'Eppenbrunn), machen.


Ein kleiner Haken ist bei diesem wunderschönen Abstecher mit tollen Ausblicken auf das französische Dörfchen Walschbronn im Trualbetal allerdings dabei - die ersten 500m von der K81 aus und am Ende zur K81 sind nicht asphaltiert, der Weg ist allerdings gut befahrbar - man muss nur einigen Wasserlöchern ausweichen, aber wer sein Rennrad einigermaßen lenken kann, hat da keine Probleme.

Im Anstieg nach Pirmasens-Winzeln
Dann wird die Straße zum Asphaltweg, man kommt an einem verlassenen Hof vorbei, taucht in einen wunderschönen grünen Wald ein - und schon öffnet sich ein herrlicher Blick auf Walschbronn, nach drei Kurven ist man im Ort, und an der Kirche geht's gleich steil - 600 m mit 10% im Schnitt. Aber schon bald ist man wieder auf der Höhe, und flugs auf der K81. Lohnt sich!

Nach knapp zwei Kilometern beginnt dann auf der L 482 eine tolle Abfahrt ins Tal der Felsalbe, eines Nebenflusses des Hornbachs. 2,6 Kilometer, ich brauchte knapp 3 Minuten, erhaschte einen kurzen Blick auf den Bach, und schon ging's wieder ab der Eichelsbacher Mühle das Winzlertal hoch nach Pirmasens-Winzeln, an die südliche Ortsgrenze.

Das Rodalbetal kurz vor Ruppertsweiler
Ich hätte einfach in den Ort einfahren sollen, aber schwang mich über die Wasserscheide zwischen Winzlerbachtal und einem kleinen Nebenbach, fuhr vorbei am Dienstleistungszentrum der Wasgau AG und dann die K5 wieder runter ins Felsalbtal - das hätte ich mir besser gespart.

Starkes Gefälle, teilweise 16%, und den schlechtesten Straßenkörper, den ich - ich übertreibe nicht, jemals - befuhr.200mal geflickt, Schlaglöcher, ein einziges Geruckel, man konnte das Rad kaum halten. Mir taten die Hände vom Bremsen und den Schlägen weh, als ich endlich unten war - die erneute Auffahrt raus aus dem Tal nach Vinningen war da reine Erholung. Allerdings trafen mich hier die ersten von einigen Schauern - richtig nass wurde ich nicht, aber unangenehm war's teilweise doch, zumal der Wind heftig blies und die Temperaturen zwischenzeitlich "abstürzten".

Der Radweg das Lamsbachtal hoch
Auf der L484 ging's raus aus Vinningen und runter ins obere Felsalbtal, vorbei an Obersimten und entlang der jungen Felsalbe, die ich in Niedersimten letztmals überquerte, hoch zu deren Quellgebiet. Flugs war ich wieder in Pirmasens, am südlichen Stadteingang, und umfuhr den Taleinschnitt des Felsalbquellbereichs, vorbei am Schwimmbad und Gymnasium hoch zur Kuppe, wo es geradeaus nach Erlenbrunn und links runter ins Rodalbtal geht. Dort fuhr ich hin.

Die Rodalbe hinunter konnte ich mal was für den Schnitt tun. Ich blieb dabei im Flußsystem der Saar - um zur Lauter, die ja in den Rhein fließt, zu kommen, hätte ich in Lemberg noch einen Grat überspringen müssen. Dazu hatte ich heute aber keine Zeit.

Der Pirmasenser Wassertum
Und nachdem ich unter der B10 durch war, kam eine erneute Premiere - ich folgte nicht dem Verlauf der Rodalbe, sondern fuhr lange Zeit parallel zur B10, dann unter derselben durch, auf einem schönen Radweg letztmals das Lamsbachtal hoch in die Schuhstadt, diesmal in den nördlichen Stadtbereich. Es ging vorbei am Neuffenpark, auf der Rodalber Straße über die B10, entlang des markanten Wasserturms, vorbei am Stadion der FKP und dann auf einer langen, schönen Abfahrt wieder runter ins Rodalbtal.

Ab Rodalben war die Strecke kein Mysterium mehr und bot mir auch nix Neues. Ich wollte jetzt einfach nur noch zurück zum Start, zumal ich gut in der Zeit lag und sich auch schon der eine oder andere Wadenkrampf gemeldet hatte - dagegen hilft am besten gleichmäßiges Fahren mit hoher Trittfrequenz.

In Thaleischweiler-Fröschen fand ich noch eine schöne Apotheke mit einer netten Apothekerin, die mir gerne die Flasche mit Wasser auffüllte, so dass ich meine letzte Dextro-Energieration griffbereit hatte. Auch so was, was Versandapotheken einfach nicht tun, genau wie Nachtdienste und direkte, kompetente Beratung. Danke an die Löwen-Apotheke!
Im Schwarzbachtal kurz vor Rieschweiler-Mühlbach
Der Rest ist schnell erzählt: Es ging auf gut bekannten Wegen immer am Schwarzbach entlang zurück nach Zweibrücken, durch die Stadt und dann den Horbach hoch nach Rischweiler, wo ich den letzten Anstieg in Angriff nahm. Um kurz vor 19 Uhr war ich dann pünktlich zurück, um die Kiddies abzuholen. Der Vorderreifen hatte noch vier Bar - das reichte, die Dichtmilch hatte ihren Dienst getan. Ich werd nur wohl ein wenig nachfüllen müssen!

Mein dritter "Hunderter" für dieses Jahr - Kilometersammeln mit dem Rad macht Spaß, vor allem, wenn man immer wieder was Neues kennenlernt. Morgen wird gemütlich ein bißchen gerollt, vielleicht die Blies hoch in Richtung Sankt Wendel, und am Sonntag fahre ich die RTF in Körprich. Ich muss langsam in Form kommen, denn in diesem Jahr will ich beim Stadtradeln liefern!


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