Sonntag, 1. Juli 2018

Durch die Olivenhaine von Aggeliana




Premierenlauf auf Kreta

Wunderschöne erste Eindrücke!


Der Blick aufs Meer von unserem Bungalow aus morgens um kurz nach 6 Uhr
Gestern angekommen, heute gleich laufen: Für unseren 10-Tage-Familien-Sommerurlaub hatte ich mir einiges vorgenommen. Neben einigen Läufen wollte ich auf jeden Fall dreimal Radfahren und auch ansonsten Schwimmen, Wandern und so aktiv wie möglich sein. Soviel vorab: Das klappte auch, wenn auch nicht immer...

Die ersten Meter entlang der Hauptstraße A90
Unser Feriendomizil an der Nordküste von Kreta war jedenfalls schon mal wunderschön: Zwischen Rhetymno und Panormos in der Nähe der Mündung des nördlichen Geropotamos gelegen, war es nicht nur sehr komfortabel, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt zum Laufen und Radfahren: Einrollen bzw. Einlaufen im Flachen an der Küste entlang, und dann ab in die Berge!

Meinen ersten Lauf startete ich morgens um kurz nach sechs Uhr: Die Sonne war noch nicht aufgegangen, es war noch einigermaßen angenehm. Wer hier gern Sport macht, vor allem im Sommer, sollte früh beginnen: Sobald die Sonne beginnt, sich richtig zu zeigen, wird's sofort richtig heiß - da ist alles außer Schwimmen schon sehr mühsam.

Eine kleine Kapelle am Straßenrand
Die Familie schlief noch fest, als ich lostrabte und zunächst mal westwärts mit der gerade aufgehenden Sonne im Rücken entlang der Hauptstraße in Richtung Rhetynmno über die Mündung des Geropotamos lief.

Von einem Fluß kann man zu dieser Jahreszeit aber nicht sprechen: Zwar sah ich unter mir eine Art Lagune, aber die sah nicht so aus, als würde sie vom Landesinneren her gespeist werden - eher von Meer her. Dieser Eindruck sollte sich später bestätigen: Die üppige Landwirtschaft, die bereits kurz hinter dem schützenden kleinen Gebirgszug wenige hundert Meter im Landesinneren beginnt, nimmt sich jedes Wasser, das der Fluß aus dem kalkigen Bergen bringt, sofort. Das ist nicht nur hier, sondern auf ganz Kreta so.

Die Kirche im Ortszentrum von Aggeliana
Ich bog nun nach links ab auf einen leicht ansteigenden, grobschottrigen und schwierig zu laufenden Feldweg, der mich durch Olivenhaine wieder auf eine asphaltierte Straße brachte, der ich nun  ostwärts und bergauf folgte.

Mein freundlicher Begleiter in den Olivenhainen
Ein wenig wellig am Anfang, stief die Strecke alsbald kontinuierlich an.

Ich kam an einer kleinen Kapelle vorbei, dann führte eine lange, immer steiler werdende Gerade zum vorerst mal höchsten Punkt der Strecke - knapp 100m über N.N. - da ging der Puls dann doch mal in Richtung 150...

Danach ging's auch erst mal runter in ein kleines Tälchen, das ein linker Nebenbach des Geropotamos gegraben hatte. Der Puls beruhigte sich etwas, die Pace pendelte sich so bei 5:20/km ein. Auch als es wieder aus dem Tal heraus in Richtung Aggeliana ging, konnte ich sie gut halten. Ich hatte meinen Rhythmus gefunden!

Das Dörfchen Aggeliana war sehr pitoresk, der Fußballplatz allerdings ein totaler Acker. Da würde bei uns keine Mannschaft drauf spielen. Nach einer leichten Steigung kam ich ins Zentrum mit einer sehr schönen und gepflegten Kirche, hier war auch der höchste Punkt des Laufs, von nun an ging's fast beständig leicht bergab. Ich lief in eine der Nebenstraßen in Richtung Olivenhaine und war mirnix dirnix in einem kleinen Labyrinth, ehe ich dann doch den Weg Richtung Haine fand.

Dort hatte ich plötzlich Begleitung! Ein Hund lief die ganze Zeit neben mir her, aber sehr lieb und friedlich, er bellte auch nicht.

Die Brücke über den ausgetrockneten Geropotamos
Es schien, dass er einfach froh war, mal Gesellschaft zu haben. So liefen wir gemeinsam fast 2,5 km zusammen, ehe eine Brücke über den auch dort trockenen Geropotamos führte. Die Brücke überquerte mein neuer Freund dann nicht - er wusste wohl ganz genau, wie weit er gehen darf und wie weit nicht.

Ich verabschiedete mich von ihm und winkte noch einmal, dann war ich auch schon auf der Hauptstraße nach Panormos.

Gut eine Stunde war ich jetzt unterwegs und hatte 12 Kilometer in den Beinen. Es ging leicht bergan, dann war ich auch schon wieder raus aus dem Geropotamos-Tal und lief unter der Hauptstraße nach Panormos rein.

Ein leichter Anstieg im Ort, und schon war ich auf der "alten Straße" in Richtung Rhetymno mit der Sonne im Rücken, nur dass sie jetzt etwas höher stand. Die Strecke war äußerst flach, und ich hatte noch jede Menge Körner, also zog ich das Tempo auf deutlich unter 5:00/km an.

Nach knapp 1,5 Stunden und 17 km war ich dann wieder zurück. Gleich nach dem Dehnen ging's unter die Dusche und danach mit der Familie zum Frühstück. Das waren schon mal tolle erste Eindrücke! Auf die nächsten Tage bin ich gespannt!






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