Colonel John Smith (Hannibal), The A-Team
Heute stand mein zweiter Marathon an, und ich
hatte mir keinen leichten, dafür einen lokalen ausgesucht: In St. Wendel wollte
ich nach meiner ursprünglichen Saisonplanung knapp unter 3:15 ankommen, um dann
in Berlin im September die 3:10 anzugreifen – es kam anders, besser, doch dazu später
mehr.
Bevor ich zum Marathon selbst komme, erst
einmal etwas Grundsätzliches: Ich bin der Meinung, daß fast JEDER, der Spaß am
Laufen hat und locker laufend 10-15 km ohne Schmerzen schafft, einen Marathon
schaffen kann. Auf die Vorbereitung kommt es an, und dazu braucht man einen
Plan. Trainingspläne gibt’s wie Sand am Meer, sehr gern genommen wird Herbert
Steffny, aber ich schwöre – fast schon einen Eid – auf die Trainingspläne von
JK Running, bei meinen beiden ersten Marathons habe ich die Umsonst-Version auf
www.achim-achilles.de gewählt, aber ich bin so begeistert, daß die Leistungen
des Unternehmens mir beim nächsten Mal auch Geld wert sind (hallo, Berlin!).
Ein Trainingsplan bedeutet, man trainiert ca. fünfmal die Woche, meist ca. eine
Stunde, an den Wochenenden mit den langen Läufen sogar bis zu drei.
Ich werde oft gefragt, ob man im Amt des
Bürgermeisters, wo man eben keinen geregelten Acht-Stunden-Tag hat, sondern oft
bis lang in den Abend beschäftigt ist, und meist auch am Wochenende viele Termine
wahrnimmt, überhaupt noch “die Zeit” für Laufen und Radfahren hat. Meine
Antwort: Ich habe keine Zeit – ich mach sie mir. Statt in der Mittagspause ins
Restaurant zu gehen oder abends auf der Couch zu liegen, laufe ich eben lieber
– oder fahre Rad.
Laufen ist für mich eine Art, abzuschalten.
Beim Laufen kann man sehr gut loslassen und zur selben Zeit auch neue Ideen
entwickeln, auf die man im hektischen Alltag gar nicht käme. Und laufen kann
man auch mal eine Stunde in der Mittagspause, kein Problem. Die langen Läufe in
der Marathonvorbereitung mache ich Sonntagsmorgens, oft auch ganz früh, so von
fünf bis acht, dann leidet auch das Familienleben nicht.
Radfahren kann ich gut morgens vor dem Dienst
machen, bzw. auf dem Weg nach Hause, zur Zeit wohne ich noch nicht in
Neunkirchen, da bietet sich die 28-km-Distanz mit einer Stunde gut zum Training
an. Das geht aber halt nur im Sommer gut, wenn’s morgens früh und abends lange
hell ist.
Außerdem wohnt ein gesunder Geist gern in einem
gesunden Körper, das wußten schon die alten Griechen. Ich glaube auch, daß
Lauf- und Radsport einen sehr guten Ausgleich für unser Arbeitsleben am
Schreibtisch bieten.
Als hauptamtlicher Kommunalpolitiker suche ich
nicht nur die Herausforderung im Amt, sondern als Ausgleich auch die
Herausforderung im Sport. Außerdem hat man Vorbildfunktion, auch und gerade für
Jugendliche. Setz Dir Ziele, arbeite dafür, erreiche sie, freu Dich drüber, und
dann setz Dir neue, höhere. Ist doch ganz einfach, oder?
Mein zweiter Marathon
Nun aber zu St. Wendel. Der Plan von JK Running
zum Erreichen einer 3:15er-Zeit begann am 08.02.2010 – also knapp drei Monate
Vorbereitung, und es war Winter in Deutschland – die ersten Wochen machten
nicht wirklich Spaß. Die Tartanbahn im Wagwiesental Neunkirchen, wo ich meine
Intervalle lief, war oft und lange zugeschneit bzw. vereist und im Wald sah es
nicht besser aus. Rundes Laufen war da oft unmöglich, trotzdem biss ich mich
durch. Schon bald merkte ich, daß ich die Vorgaben locker schaffte, und
schraubte ein bisschen herum: 5:00 statt 5:20 auf dem km bei “ruhigem Tempo”,
8:00 statt 8:20-8:40 bei 2000m auf der Bahn. Das ging, weil ich diese Zeiten
brachte, ohne mich pulsmäßig in Gegenden zu katapultieren, die im Bereich
“angenehm forderndes Tempo” liegen. Ein Training brach ich ab, an dem Tag war
mir nicht gut, einmal ersetze ich (am Karfreitag) 12 km Laufen durch 81km
Radfahren, einmal einen langen Sonntagslauf durch einen 10-km-Wettkampf und
einmal durch einen Halbmarathon. Ansonsten hielt ich mich exakt an die
Vorgaben. Das hatte mir schon in Frankfurt Glück gebracht, wo ich laut Plan
3:30 schaffen sollte und 3:29:59 lief.
Kurz nach dem Start (Foto: Energis) |
In St. Wendel (hier die Strecke) waren
natürlich nicht so viele Läufer am Start, insgesamt über 250 Marathonis und 100
Staffeln, in der zweiten Runde sollten aber ca. 2.000 Halbmarathonis
dazukommen. Auch dazu - später mehr…
So war für alle gut Platz, und das Rennen ging
gut los. In mir war in den letzten Tagen die Erkenntnis gereift, daß ich die
3:10 (die ersehnte Quali-Norm für den NYC-Marathon) würde schaffen können, also
wollte ich es schon heute und nicht erst in Berlin probieren. Das bedeutete:
4:30 min/km. Prima liefs auf den ersten Kilometern:
km
Zeit
Runde HF Max Ø Min min/km
1 0:04:16,0
0:04:16,0 151 157 150 121 4:16
2 0:08:26,2 0:04:10,2 157 157 154 151 4:10
3 0:12:52,4 0:04:26,2 152 160 154 151 4:26
4 0:17:11,7 0:04:19,3 157 159 154 145 4:19
5 0:21:38,7 0:04:27,0 150 157 153 144 4:27
2 0:08:26,2 0:04:10,2 157 157 154 151 4:10
3 0:12:52,4 0:04:26,2 152 160 154 151 4:26
4 0:17:11,7 0:04:19,3 157 159 154 145 4:19
5 0:21:38,7 0:04:27,0 150 157 153 144 4:27
Nach 5 km also schon 52 sec. unter der “Norm”,
so konnte es weitergehen. Wir waren mittlerweile “draußen” auf der B41, aber
von Langeweile keine Spur. Alle paar 100 Meter spielte eine Band, und ich hatte
eine gute Gruppe mit 3 Marathonis und 2 Staffelhasen.
km
Zeit
Runde HF Max Ø Min min/km
6 0:25:57,8
0:04:19,1 155 155
153 150 4:19
7 0:30:25,7 0:04:27,9 154 157 153 149 4:27
8 0:34:53,9 0:04:28,2 151 156 151 148 4:28
9 0:39:30,0 0:04:36,1 150 154 151 146 4:36
10 0:43:59,9 0:04:29,9 155 157 153 148 4:29
7 0:30:25,7 0:04:27,9 154 157 153 149 4:27
8 0:34:53,9 0:04:28,2 151 156 151 148 4:28
9 0:39:30,0 0:04:36,1 150 154 151 146 4:36
10 0:43:59,9 0:04:29,9 155 157 153 148 4:29
Super! Wieder 11 sec. “abgeschält”, Puls bei
152 im Schnitt, nur knapp oberhalb meiner aerob/anaeroben Schwelle. Das Rennen
lief ruhig und gut, wir kamen zur Wendemarke, jetzt ging es nach ca. 20
Höhenmetern “Ablauf” wieder hoch.
km
Zeit
Runde HF Max Ø Min min/km
11 0:48:35,4
0:04:35,5 151 156
152 148 4:35
12 0:53:07,7 0:04:32,3 149 156 151 148 4:32
13 0:57:33,6 0:04:25,9 152 154 152 149 4:25
14 1:02:07,9 0:04:34,3 152 155 153 149 4:34
15 1:06:46,4 0:04:38,5 156 161 155 147 4:38
12 0:53:07,7 0:04:32,3 149 156 151 148 4:32
13 0:57:33,6 0:04:25,9 152 154 152 149 4:25
14 1:02:07,9 0:04:34,3 152 155 153 149 4:34
15 1:06:46,4 0:04:38,5 156 161 155 147 4:38
Man merkt es an den Zeiten. Sie wurden etwas schlechter, 14 sec. auf die Norm eingebüsst, aber immer noch 49 sec. drunter. Der Puls ging leicht hoch, aber im Schnitt nie über 155, und ich fühlte mich sehr gut. Wir waren jetzt wieder im Stadtgebiet, am Bahnhof vorbei, viele Menschen waren da und jubelten, und das Wetter war super. Es hingen zwar dicke Wolken über St. Wendel, aber es regnete nicht – noch nicht. Und bei 18°C lief es sich spitze. Leider wurde im Stadtgebiet die Strecke wieder etwas “profiliert” – vor allem jetzt, auf dem Weg zur Wendemarke in Urweiler…
16 1:11:12,8 0:04:26,4 151 159 154 149 4:26
17 1:16:03,8 0:04:51,0 158 162 154 149 4:51
18 1:20:39,2 0:04:35,4 156 161 156 152 4:35
19 1:25:02,3 0:04:23,1 152 159 156 151 4:23
20 1:29:11,0 0:04:08,7 157 160 156 150 4:08
Erfrischung in Niederlinxweiler... (Foto: Energis) |
Man sieht es an den Rundenzeiten – die
Wendemarke liegt am höchsten Punkt der Strecke, ungefähr bei km 18. Der
“Urweiler Hammer” hat es in sich. Aber ich kam ganz gut durch. Schön war, daß
ich einen Fan aus dem Neunkircher Stadtrat hatte: Siggi Schmitt (FDP) grüßte
mich herzlich, und ich grüßte zurück. Das baute echt auf. Er blieb auch bis in
die zweite Runde – Klasse und Danke! Von meiner Gruppe hatte ich mich dort dann
auch verabschiedet und lief jetzt eine Zeit lang allein, dann mit Elmar Zimmer
aus Gladbach. Ich lag 56 sec. unter meiner Norm von 3:10. Wir beide hätten ein
gutes Paar abgegeben für die zweite Hälfte, aber dann kam die “Wand”.
“Wand” heißt in diesem Fall die
Halbmarathon-Läufer. Die starteten um 11.00 Uhr, kurz bevor wir wieder an Start
und Ziel in der Mommstraße waren. 2.000 an der Zahl, viele ja schneller als
wir, aber die meisten eben nicht. So musste ich mich durch das Feld “pflügen”,
vor allem in der engen Werkstraße, was sehr schwierig, ärgerlich und
kraftraubend war. Ständige Tempowechsel, Lücken erspähen und reinstoßen, Umwege
laufen, auch mal jemanden rempeln. Besonders blöd, da gerade hinten im
Halbmarathonfeld ja niemand mit Überholern rechnet und die Leute auch oft
entsprechend unvorbereitet waren, auch schon mal schimpften oder schlimmer.
Erst ab km 24 wurde die Situation wieder besser, als wir, wieder auf der B41,
alle Platz hatten. Schade! Der einzige Wermutstropfen eines ansonsten perfekten
Laufevents. Ich habe nachher auch mit dem Bürgermeisterkollegen Klaus Bouillon
drüber gesprochen. Ich muss bei aller Kritik an dieser einen organisatorischen
Neuerung (man hatte nach Bitten vieler Läufer den Ablauf etwas verändert, aber
das ist ein klassischer Fall für das Bonmot: “Das Gegenteil von gut gemacht ist
gut gemeint!”) sagen, daß die gesamte Veranstaltung ein Spitzenevent ist und
ohne “de Klaus” so nicht möglich wäre. Uns eint bei aller politischen
“Andersgläubigkeit” die Liebe zum Sport, und ihm macht nicht nur beim Lauf,
sondern auch in Sachen Radveranstaltungen in St. Wendel seit Jahren keiner
etwas vor.
Zeit für den Fotograf ist immer... (Foto: Energis) |
Diese “Sonderanstrengung” (man sieht es auch an
meinen Pulswerten bei km 22-24, mit 168 als Höchstwert im ganzen Rennen,
weniger an der direkten Zeit) kostete mich nach vorsichtiger Einschätzung
sicher zwei Minuten in der Endzeit. Aber egal, es ging ja irgendwie. Aufgebaut
haben mich die guten Wünsche des Wiebelskircher Abgesandten Kurt Rein – Danke!
Und übrigens: Kein Vorwurf an die “langsameren” Halbmarathonis, die ja auch nur
ihr Rennen laufen wollten. Sollte ich während dieser Phase jemanden, der das
liest, zu rüde gedrängt oder gar angeschnauzt haben, so entschuldige ich mich
hiermit. Aber manchmal krieg ich die Krise, wenn Läufer vor einem auch auf die
fünfte Bitte “Etwas Platz bitte, ich will vorbei” wegen Megabeschallung aus dem
iPod (und das trotz zig Bands an der Strecke) nicht in der Lage sind, einen zu
hören. Ein mir bekannter Läufer, der unter 3:00 bleiben wollte und bestens
dabei war, hat deshalb sein Ziel verfehlt. Schade.
km
Zeit
Runde HF Max Ø Min min/km
21
1:33:31,5 0:04:20,5 157
159 155 153 4:20
22 1:38:07,2 0:04:35,7 157 160 156 152 4:35
23 1:42:25,1 0:04:17,9 165 166 161 152 4:17
24 1:46:45,0 0:04:19,9 164 168 162 153 4:19
25 1:51:10,3 0:04:25,3 160 164 159 154 4:25
22 1:38:07,2 0:04:35,7 157 160 156 152 4:35
23 1:42:25,1 0:04:17,9 165 166 161 152 4:17
24 1:46:45,0 0:04:19,9 164 168 162 153 4:19
25 1:51:10,3 0:04:25,3 160 164 159 154 4:25
Die Versorgung war klasse! (Foto: Energis) |
Ab km 25 (ich lag mittlerweile 1:30 unter Norm,
hatte also etwas Luft) war wieder alles im Lot. Der Puls pendelte nun zwar um
die 157 (was auch am Ende mein Durchschnittswert für das gesamte Rennen war),
aber ich hatte ja auch schon ca 2/3 des Marathons geschafft. Wie ein Uhrwerk
zog ich meine Bahn, auf 5 km gerade einmal 2 sec. Abweichung. Auf der Strecke
sah ich bei km 26, beim Ablauf in Richtung Niederlinxweiler, meinen Freund
Frank Sehn auf der Gegenbahn in Richtung St. Wendel, der den Halbmarathon lief
und Dritter war – super! Den Platz behielt er auch bis zum Ende,
Spitzenleistung. Ich überholte nun vor allem viele Halbmarathonis, aber auch
Marathonis, die sich übernommen hatten und nun den bitteren Preis bezahlten.
Ich sah dann auch auf der Gegenbahn den Kollegen Christoph Wahl, der den
Halbmarathon in respektablen 1:35:27 finishte – Glückwunsch! Puls die ganze
Zeit schön auf einem 157er-Schnitt, so konnte es weitergehen. Es hatte zu
regnen begonnen, aber das störte nicht – im Gegenteil. Ich hatte aber scheinbar
Glück – an der Wende in Niederlinxweiler muss es kurz, nachdem ich dort war,
sogar gehagelt haben…
km
Zeit
Runde HF Max Ø Min min/km
26
1:55:43,5 0:04:33,2 156
161 157 153 4:33
27 2:00:13,7 0:04:30,2 158 163 157 153 4:30
28 2:04:40,9 0:04:27,2 156 160 157 152 4:27
29 2:09:10,9 0:04:30,0 156 161 157 146 4:30
30 2:13:43,5 0:04:32,6 156 162 157 150 4:32
27 2:00:13,7 0:04:30,2 158 163 157 153 4:30
28 2:04:40,9 0:04:27,2 156 160 157 152 4:27
29 2:09:10,9 0:04:30,0 156 161 157 146 4:30
30 2:13:43,5 0:04:32,6 156 162 157 150 4:32
Weiter gings zurück Richtung St. Wendel. Mein
Puls stieg wieder leicht an, es ging ja auch bergan. Aber ich fühlte mich immer
noch gut. Ein kleines Loch bei km 32, aber dann zog ich wieder etwas an, und
gut war. Wieder uhrwerksgleich sogar noch 1 sec. rausgeholt. Nun 1:29 unter der
Norm – das sah gut aus für die 3:10, und die Gewissheit beflügelte.
km
Zeit
Runde HF Max Ø Min min/km
31
2:18:15,0 0:04:31,5 161
162 159 155 4:31
32 2:22:55,0 0:04:40,0 157 163 158 154 4:40
33 2:27:22,7 0:04:27,7 159 162 159 154 4:27
34 2:31:46,4 0:04:23,7 161 162 160 156 4:23
35 2:36:14,4 0:04:28,0 166 166 161 157 4:28
32 2:22:55,0 0:04:40,0 157 163 158 154 4:40
33 2:27:22,7 0:04:27,7 159 162 159 154 4:27
34 2:31:46,4 0:04:23,7 161 162 160 156 4:23
35 2:36:14,4 0:04:28,0 166 166 161 157 4:28
Schon waren wir wieder fast am St. Wendeler
Bahnhof, und nun gings zum Finale. Ich merkte, daß meine Reserven sich dem Ende
näherten. Der “Lauf durch die Wand” hatte viel Kraft gekostet. Und der Urweiler
Hammer stand zum zweiten und letzten Mal an, diesmal tat er viel weher. Auf
diesen fünf km verlor ich auch 20 sec. meiner Zeitreserve, aber das machte im
Endeffekt nichts. Daß es reichen würde für die 3:10-Unterbietung, wußte ich da
schon. Da machten mir auch der nun dauerhaft hohe Puls und die Schmerzen nichts
mehr aus. Adrenalin kann Sachen machen…
km
Zeit
Runde HF Max Ø Min min/km
36
2:40:48,9 0:04:34,5 161
167 163 157 4:34
37 2:45:10,4 0:04:21,5 162 163 161 155 4:21
38 2:49:51,4 0:04:41,0 162 164 162 157 4:41
39 2:54:30,2 0:04:38,8 161 164 162 159 4:38
40 2:59:06,5 0:04:36,3 161 163 161 158 4:36
37 2:45:10,4 0:04:21,5 162 163 161 155 4:21
38 2:49:51,4 0:04:41,0 162 164 162 157 4:41
39 2:54:30,2 0:04:38,8 161 164 162 159 4:38
40 2:59:06,5 0:04:36,3 161 163 161 158 4:36
Ein letzter Gruß an Siggi Schmitt, es ging auf
die letzten 2,2 km. Ähnlich wie in Freiburg nahm mit die Gewissheit, mein Ziel
zu erreichen, etwas Motivation und das kostete direkt Zeit. Der km 42 sollte
mein schlechtester des ganzen Rennens sein, aber immer noch knapp unter 5:00.
km
Zeit
Runde HF Max Ø Min min/km
41
3:03:32,3 0:04:25,8 159
165 162 156 4:25
42 3:08:31,3 0:04:59,0 163 165 161 158 4:59
42,2 3:09:23,4 0:00:52,1 163 163 162 162 4:20
42 3:08:31,3 0:04:59,0 163 165 161 158 4:59
42,2 3:09:23,4 0:00:52,1 163 163 162 162 4:20
Im Ziel war ich einfach nur glücklich und
zufrieden. Die persönliche Bestzeit im zweiten Marathon um 20:36 und unter 3:10
zu verbessern, ist aller Ehren wert. Ich machte nach dem Durchlauf einmal kurz
den “Petric” (Bogen raus, Pfeil raus, psscht!) und bekreuzigte mich schnell,
Gott sei Dank, daß es geklappt hat. “Flach”, wie in der Ausschreibung steht,
ist der Kurs nun wirklich nicht. Wie auch – wir sind ja im St. Wendeler Land!
Insgesamt maß meine Polar 125 hm. Direkt die Medaille geschnappt, Essen,
Trinken, 2 km Auslaufen, und dann ab zu Dusche und Massage – die tat gut.
Nachher sass ich noch mit Torsten Lang und Klaus Bouillon zusammen und führte
gute, herzliche Gespräche. Der St. Wendeler BM versteht es vortrefflich, die
Bürger in dieses Großereignis einzubinden und mitzunehmen. Sein Team leistet
tolle Arbeit. Auch viele SPD’ler helfen mit, wie z.B. Heiko Cullmann, der
stundenlang Essen an die müden Läufer verteilte – toll!
Bei der Siegerehrung gratulierte ich auch noch
meinem Freund Frank Sehn zu seinem spitzenmäßigen dritten Platz im
Halbmarathon. Auch Karsten Fend von den Grojo’s Elversberg gebührt ein
“Congrats”: Mit 3:28:51 lief er einen tollen Marathon! Ebenso Glückwunsch an
Holger Maroldt, den Ortsvorsteher von Landsweiler-Reden, zu seinen
spitzenmäßigen 1:27:43 im Halbmarathon, an meinen alten Schwarzenholzer
Kollegen Reiner Leinenbach aus Dillingen, der mit 3:45:30 ebenfalls einen guten
Marathon hinlegte, und an Pascal Spaniol aus Saarwellingen zu 1:25:58 im
Halbmarathon (ich habe seinem Vater und Kinderarzt meiner Kinder Uwe schon beim
letzten Halbmarathon in Saarbrücken gesagt, daß dies wohl der letzte
Halbmarathon gewesen sei, in dem ich vor dem Jungen lande. Und so ist es. Der
wird immer besser…)
Fazit: Wer sich ordentlich vorbereitet und vom
Pech verschont bleibt, kann seine avisierte Leistung auch bringen. Die
Erkenntnis tut gut. Ich freu mich schon auf zwei Dinge: Erstmal zwei Wochen
lang gar nicht zu laufen und endlich aufs Rad umzusteigen, aber dann und umso
mehr auf die Vorbereitung für den Berlin-Marathon am 26.09.2010, diesmal mit
richtig professioneller Hilfe von JK Runnning. Es wäre ein extrem ehrgeiziges
Ziel, dort die Drei-Stunden-Marke anzupeilen. Mal sehen ;-)
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