Mittwoch, 1. Januar 2020

Jahresrückblick 2019

Mein Sportjahr 2019 - recht arm an Höhepunkten, aber nicht ohne welche!

Wahl zum Oberbürgermeister mit Amtsantritt - da reichte es eben nur für knapp 2.700 km auf dem Rad und 500 zu Fuß...



Januar - März: 


Das Jahr 2019, das war mir klar, würde für mich kein sportliches Superjahr werden. Dazu stand zu viel an, das meine ohnehin nicht üppige Freizeit erfordern würde: Die SPD Neunkirchen hatte mich zu ihrem Kandidaten für die Wahl zum Oberbürgermeister im Mai erkoren, und mir war klar, dass das für die erste Jahreshälfte überwiegend bedeuten würden, zu laufen - aber nicht in Laufschuhen durch die Wälder, sondern von Haus zu Haus in meiner Stadt, um die Menschen anzusprechen und “Eigenwerbung” zu betreiben.

Der Freizeit- und Skaterweg ist ein sehr beliebter Läufer-
Trainingsstützpunkt
Diesbezüglich bin ich ja recht altbacken: Es gibt sicher moderne Formen des “Campaigning” (wenn’s sein muss, kann ich auch Neudeutsch!), die bei Wahlkämpfen zu beachten sind : die (ja nun auch nicht mehr ganz so “neuen”, also die sozialen) Medien, Peer-to-Peer, mobile Endgeräte als Wahlkampfschlachtfeld usw., aber am wichtigsten ist immer noch der direkte Kontakt, das Gespräch von Mensch zu Mensch. Darauf freute ich mich aber auch! Mein Ziel war es, über 5.000 Kontakte im Wahlkampf zu machen. Allerdings erst ab Ende März. Ist ja auch irgendwie Training...

So musste zu Beginn des Jahres also echte sportliche Motivation da sein, um gut reinzukommen. Ich war auch zweimal laufen und einmal mit Mark Rennradfahren (nach vier (!) Monaten Rennradpause) , aber irgendwie bekam ich keinen Zug auf die Kette. Ab und an mal Fitness-Studio, aber die Sitzungen des Wahlkampfteams und die damit verbundenen “geschlossenen Zeitfenster” zusammen mit meinem fehlenden Fokus führten dazu, dass ich bis Mitte Februar gar nichts mehr machte.

Mit Bernard Fath, dem maire, und Julian Lange in Enchenberg
Dann wurde es selbst mir zuwenig: Erstmal lief ich in fünf Tagen dreimal, um die Pumpe wieder anzuschmeißen, dann folgten aus dem Stand zwei Granfondos (Touren über 100 km) mit dem Rennrad: Einmal mit Mark und Sven in die Pfalz und einmal mit Julian Lange, der aus Berlin ins Saarland gezogen war, ins nahe Frankreich.

Zwei Tage später noch ein Mittagspausenlauf mit Martin, und gerade, als ich wieder hätte durchstarten können, war’s auch schon vorbei. Der März fraß mich terminmäßig total auf. Keine Zeit für nichts.

Bilanz des ersten Quartals: Trotz dreier schöner Rennradtouren - so wenig war noch nie!

April - Juni:


Im April wurde das zunächst mal nicht besser, und im Mai auch nicht - der Wahlkampf war halt in vollem Gange. Am 19. April war wenigstens mal eine schöne Tour mit Elmar und Martin über den an vielen Stellen gut ausgebesserten Bliestalradweg drin.

Am Wahlmorgen des ersten Wahlgangs am 26.05. lief ich eine wunderschönen Morgenlauf durchs Weilerbachtal. Und am 11. Juni etwas mehr als eine halbe Stunde - mein erster Lauf als gewählter Oberbürgermeister ;-).

Auf dem Rad beim
9. Neunkircher Triathlon
Danach ging’s aufs Rad: Zwei-drei Trainingseinheiten waren drin, dann musste ich beim 9. Neunkircher Triathlon bekennen, um unseren Titel als saarländischer Betriebssportmeister im Triathlon-Staffelwettbewerb zu verteidigen. Eine Leistung wie in den Vorjahren war da natürlich nicht abzurufen, trotzdem war ich mit der Zeit von 35:29 für die hügelige 20-km-Strecke (32,5 km/h) doch recht zufrieden.

Ab da wurde es auch wieder etwas regelmäßiger mit dem Sport. Ich konnte öfter mal Zeitfenster freischaufeln und nutzte auch einen dienstlichen Besuch in Berlin zu meinem traditionellen Lauf durch den Tiergarten, den ich in den letzten Jahren immer mal wieder irgendwie hinbekommen habe, wenigstens einmal im Jahr.

Das zweite Quartal beschloss ich mit dem LROTYSF (longest ride of the year so far - bisher längste Radfahrt des Jahres) nach Enchenberg und zurück - in der Hangarder Partnergemeinde. Erst fuhr ich alleine die Radgruppe auf, die aus Hangard gestartet war, ab dem Hornbachtal fuhren wir alle zusammen - und zurück ging‘s mit Marius Müller alleine im vernünftigen Rennradtempo (knapp 28 km/h). Am Ende waren’s 130 km.


Juli - September:


Jetzt kamen sie so langsam, die Highlights! Der Familienurlaub auf Kos war für meine Mädels Erholung pur, für mich auch - aber doch etwas aktiver. Zwei Radtouren, eine in den Westen, eine in den Osten, einige schöne Morgenläufe und mein erster Halbmarathon seit Tokyo!

Nachdem wir heimkamen, wechselte ich in den nächsten, sehr warmen Wochen immer zwischen mittellangen Läufen, meist sehr früh oder sehr spät, um der Hitze auszuweichen, und an den Wochenenden längeren, oft mehr als 100 km langen Radtouren. Mitte August stand die “Tour de Fritz” an, ein verlängertes Wochenende, immer organisiert vom Vorvorgänger im Amt des OBs, Fritz Decker. Kurz vorher fuhr ich aber noch einen tollen Granfondo in den Vogesen, wobei ich erstmals den Donon von der westlichen Seite der Vogesen her anfuhr. Dann kam aber die Tour mit Fritz & Co: Diesmal verschlug es unsere Gruppe ins Elsass, in die Nähe von Neuf-Brisach, einer schicken kleinen Garnisonsstadt, die nach denselben Plänen wie Saarlouis entstand - nur das hier der Festungsring noch steht. Die gemütlichen Touren mit den meist älteren Herren absolvierte ich mit dem Mountainbike, hatte mir aber das Rennrad eingepackt, um einmal frühmorgens, einmal nach dem Ende der Drei-Tages-Tour noch zwei Striche in mein “Palmares” zu machen, auf die ich schon lange aus war: Die “Kandel” im Schwarzwald und den “Ballon d’Alsace” in den Vogesen. Gesagt, getan!

Den Rest des Augusts ließ ich recht locker angehen und beschloss ihn mit einem weiteren #LROTYSF gemeinsam mit Patrick Rammo und Markus Groß auf der RTF des RV Edelweiß Bliesransbach.

Im September lief nicht mehr viel, einige Läufe, einige Touren, die letzte ins Kuseler Land.

Oktober - Dezember: 

Anfang Oktober dann gleich der nächste Granfondo - aber auch ein Eingeständnis meiner Formschwäche: Mark und Sven wollten eigentlich das Traunbachtal hoch in Richtung Quellgebiet des Idarbaches, ich merkte aber schon zu Beginn des Tals, dass das mit mir heute nix werden würde, nachdem die linke Wade schon richtig hart war und sich erste Krämpfe meldeten. Also bog ich in Brücken ab und machte das Abentheuer (sic!) nicht mit.

Danach: Ein Monat Pause, fünf Läufe im November - das war’s. Immerhin rettete ich mich so rüber in den Dezember, wo ich - die Vorbereitung für den London-Marathon schon im Kopf - unbedingt noch ein paar Kilo abschälen und wenigstens noch die 500 Laufkilometer fürs ganze Jahr voll zu machen. Ging gerade so auf mit den 500 km, aber mit dem Gewichtsverlust - das klappte eher weniger. Immerhin legte ich aber trotz Plätzchenzeit und Weihnachtsschmaus auch nicht zu, und so konnte ich gut ins neue Jahr gehen.

Zusammenfassung:


Mau, mau, mau: Mit diesen drei Attributen ist mein Sportjahr 2019 gut umschrieben.

115mal war ich übers Jahr sportlich aktiv mit 3.290 km - das war wirklich sehr wenig, 2.641 km weniger als in 2018, und dieses Jahr war für meine Standards schon ein sehr maues.

Mein Veloviewer-Jahresrad: Diesmal nur Europa!


Die Kilometer verteilten sich wie folgt: 500 (-745) beim Laufen, 2.788 (-1.896) beim Radfahren - alles in Europa (zur Abwechslung) und in “nur” drei Ländern (Deutschland, Frankreich, Griechenland).

Verbrannt habe ich dabei schätzungsweise knapp 113.000 (-99.000) kcal, an Höhenmetern überwand ich ca. 40.000 (-33.000), und bei einer Durchschnittsherzfrequenz von 134 (+5) schlug mein Herz demnach während sportlicher Aktivität etwas über 1.336.000 (-980.000) mal...

Man sieht an den schieren Zahlen, dass es einfach kein manierliches Sportjahr war. Ich habe es auch an meinem Allgemeinzustand gemerkt. Ende 2019 war ich unausgeglichener als normal, weniger fit, nicht so belastungsfähig, für mein Wohlempfinden viel zu schwer (fast 90 kg) und, wie man im Saarland so schön sagt: “Vill se stragg!”

Das wird sich 2020 ändern!