Sonntag, 27. September 2015

Erkundung der Radstrecke RAID Sarre-Moselle 2015

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Testfahrt vor dem großen Rennen



Ein schöner Ausflug in die Nebentäler der Saar rund um Ippling



Die ersten Kilometer waren recht einfach...
Am Sonntag vor dem zweiten Versuch der erfolgreichen Bewältigung der Herausforderung "RAID Sarre-Moselle" probten Mark und ich schon mal die MTB-Strecke.

Vom Friedhof in Ippling ging's los über die Höhe zwischen Strichbach- und Hungerbachtal bis nach Tenteling. Nur Asphalt, es rollte recht gut, vor allem für Mark, der das Crossrad dabeihatte.

In Tenteling kam dann plötzlich unvermittelt eine scharfe Rechtskurve, wir fuhren in einen Hofeingang und zwischen zwei Häusern durch, das war ziemlich spektakulär, dann ging's über Wiesenstrecken und es wurde crossiger und crossiger, sogar mit einem ziemlich langen Singletrail.

...später wurd's trailiger, aber nicht weniger schön
Danach ging's abwechselnd über sehr ruckelige Feldwege und über weiche, gut zu fahrende Waldwege bis hinunter auf die D30 zwischen Théding und Folkling, danach runter ins Tiefenbachtal und über ein richtig steiles Stück, sehr trailig auf die Höhe zwischen Tiefenbach und Kochernbach.

Ein Platter war schnell behoben, dann stürzten wir uns ins Tal des Wimbornbachs, aus dem ein sehr steiles Stück wieder hinausführte - aber nur kurz, dann ging's wieder runter über den Bach und die D30B, dann wieder hoch und wieder runter ins Kochernbachtal und über den Bach.

Nun folgte der zweite sehr steile Anstieg, gespickt mit einer Lauf-/Tragepassage - hier bei über 30% Steigung (10 hm auf 32m) fuhr garantiert keiner hoch - der sich nachher weiter hochzog, ehe es wieder runter Richtung bebaute Ortslage von Cocheren ging.

Letztes Aufpumpen in Béning-lès-Saint-Avold
Marks Reifen hielt trotz Reparatur die Luft schlecht, er pumpte nochmal nach, nun kam der letzte Anstieg in Richtung Béning-lès-Saint-Avold, und wieder machte der Reifen schlapp.

Egal - wir hatten gesehen, was wir sehen mussten, Mark pumpte nochmal auf, und wir fuhren über die Straße zurück zum Start via Farébersviller und das Strichbachtal über Diebling, Metzing und Hundling nach Ippling.

Auf der Asphaltstraße, wo der Reifen "Ruhe hatte", hielt er die Luft zum Glück gut, so dass wir zügig vorankamen und nach insgesamt knapp über zwei Stunden Fahrzeit wieder am Auto waren.

Definitiv sinnvoll, sich die Strecke vorher anzusehen! Das sollten wir eine Woche später auch merken.

Sonntag, 20. September 2015

35. Spreewaldlauf 2015 - Das Bürgermeisterduell zu dritt

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Mit Lars und Wojtek um die Wette laufen - läuft!



Als "Höhepunkt" des Spreewaldfestes in Lübben Mitte September trat ich mit meinen Bürgermeisterkollegen Lars Kolan aus Lübben und Wojtek Lis aus Wolsztyn (Polen) Sonntags beim 7,5 km-Lauf an.



Bereits am Tag zuvor hatten wir drei gemeinsam mit dem Neunkircher Hauptamtsleiter Fred Leibenguth unser begrenztes sportliches Talent zur Schau gestellt, als wir beim ENVIA Städtewettbewerb mit für den Gesamtsieg von Lübben gesorgt hatten. Da nur ca. 5 Minuten pro Teilnehmer - heute musste es etwas mehr sein...

Lars, Wojtek, ich und über 200 andere Läufer - klasse!
Der Spreewaldlauf der TSG Lübben ist seit vielen Jahren Wertungslauf für den Oder-Spree-Cup und den Spreewald-Cup. Auf einem 2,5 km Rundkurs im Lübbener Hain können Strecken über 15 km; 7,5 km; 5 km und 2,5 km gelaufen werden.

Ich lief mich erstmal locker ein, das Stadion und die Laufbahn waren gut gefüllt - über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den verschiedenen Alters- und Längenklassen bereiteten sich auf den Wettkampf vor.

Die Sonne schien, das Wetter war für einen schnellen Lauf wie gemacht - ich hatte mir aber ob des wenigen Trainings im Vorfeld keine allzu ehrgeizigen Ziele gesetzt, mein normales Marathontempo (4:15/km) wollte ich aber schon erreichen. Lars und Wojtek sind wie ich Hobbyläufer, aber nicht so austrainiert - sie nahmen sich vor, ihr Tempo zu gehen und mal zu sehen, wer schneller sei.

Die Kinder starteten wenige Augenblicke vor den Erwachsenen, hier kam es gleich zu einem Startunfall und einem aufgeschürften Knie bei einem Mädchen - schade, aber nix Schlimmes.

Der Start fand vor dem Stadion statt
Auch bei uns ging es holprig los - ich lief erst mal defensiv und ging vorsichtig auf die ersten von drei Runden durch den Wald entlang der Berste, eines Nebenflußes der Spree. Schnell fand ich eine Gruppe, die mein Tempo ging und mit der ich auch zusammenbleiben sollte, wiewohl alle drei die 15 km laufen wollten, was man an den Startnummern sah - das sollte mir später noch zum Verhängnis werden...

Nach einer Runde hatte ich einen guten Rhythmus und lag auch ohne funktionierende Pulsmessung in einem angenehmen Bereich, so konnte es weitergehen. Ende der zweiten Runde fingen wir schon an, langsame Läufer der Langdistanz zu überrunden, das klappte aber gut. Die Strecke war abwechselungsreich, man kam auch mal kurz aus dem Wald heraus und lief über Asphalt durch die Virchow- und Friedensstraße, ehe es über eine von zwei Brücken über die Berste und wieder in den Wald ging.


Und schon gingen wir auf die dritte und letzte Runde - an deren Ende bereitete ich mich auf den Abschied von meinen noch weiterlaufenden Gruppenkollegen vor, bedankte mich fürs Ziehen und - ja, genau, was? Musste ich nun geradeaus ins Stadion laufen oder nochmal abbiegen in den Nachtigallenweg, um dann an dessen Ende rechts hinter der Tribüne ins Stadion zu laufen? Ich wusste es nicht. Wäre vielleicht doch besser gewesen, sich vorher den Streckenplan mal genau anzusehen. Ich hatte auch keine Hilfe von anderen Läufern, denn direkt vor mir lief keiner geradeaus. Ich schaute kurz Fred an, der dort stand, aber offenbar irrig der Meinung war, ich müsste noch eine Runde laufen, um die drei vollzumachen.

Also links abgebogen, aber ich hatte ein ungutes Gefühl. Das bestätigte sich ca. 220m später, als am Ende des Nachtigallenwegs kein Abbiegen nach rechts möglich war. Sch...! Rumdrehen, ärgern, zurücklaufen, ab Richtung Stadion und kurz danach durchs Ziel Die 450 Extrameter konnte ich als zusätzliches Training verbuchen. War nicht weiter tragisch, im Endklassement hatte es mich gerade mal einen Platz gekostet (Siebenter statt sechster über die 7,5 km), und die AK M45 hatte ich trotzdem gewonnen.

Wenige Minuten danach kamen auch Lars und Wojtek ins Ziel. Lars wurde als Lokalfavorit ebenso begeistert gefeiert wie ich kurz zuvor und Wojtek kurz danach. Wir hatten alle einen Riesenspaß!

Vielen Dank an die vielen fleißigen und netten Helfer der TSG und auch ansonsten zahlreich anwesenden Rettungssanitäter, Feuerwehrleute und Polizeikräfte - ohne Euch könnte solche Läufe gar nicht stattfinden!

Danach lief ich mich zurück in die Pension aus und nach einer heißen Dusche genossen wir den Rest des Spreewaldfestes gemeinsam. Es war mal wieder sehr schön in Lübben, für Sportler, egal ob Läufer oder Radfahrer, bietet die Stadt im Spreewald einfach unendlich viele Möglichkeiten. Auf bald!

Ergebnisliste 35. Spreewaldlauf der TSG Lübben

Samstag, 19. September 2015

Morgenlauf in Lübben (Spreewald)

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Entlang der Spree und zurück



Nach Jahren endlich mal wieder Laufen in Lübben



Am ersten Morgen in unserer Partnerstadt schnürte ich schon früh die Laufschuhe, um noch vor dem Frühstück und den ersten Terminen die Beine vor dem am Sonntag morgen stattfindenden Spreewaldlauf über 7,5 km, den ich mit meinen beiden Kollegen Lars Kolan (Lübben) und Wojtek Lis (Wolstzyn) bestreiten wollte, nochmal richtig auszuschütteln.

Am Schlangengraben direkt bei der Schloßinsel
2011 war ich zuletzt in Lübben gewesen, damals im Urlaub mit der Familie. Viel hatte sich seitdem geändert - personell (Lars Kolan ist nun Bürgermeister, Lothar Bretterbauer im Ruhestand) wie auch infrastrukturell (vieles in der Innenstadt ist neuer und natürlich auch attraktiver geworden).

Ich lief zunächst über die Spreebrücke an der Straße "Hinter der Mauer", wo auch unser Appartement war, und dann spreeaufwärts über den Schlangengraben hin zur SpreeLagune, ein erst vor kurzem angelegtes Freibad. Dann lief ich eine Schleife vorbei am Campingplatz, entlang der Straße "Am Burglehn" und von da wieder zurück zur Lagune.

Nun, nach 1,5 km schön eingelaufen, nahm ich langsam Fahrt auf spreeaufwärts in Richtung Lübbenau, immer geradeaus über den Damm. Die Pace war mit knapp 5:05/km ruhiger als in den Vortagen, und ich genoß die Morgensonne. Nach 3 km machte ich kehrt und lief wieder zurück Richtung Schlossinsel, dann vorbei am Landratsamt und durch die Innenstadt, wo alle schon fleißig aufbauten für das beginnende Fest.

Nach etwas mehr als 5 km war ich wieder zurück. Ein schöner Tagesbeginn!

Freitag, 18. September 2015

Das "Finale" des Berlin-Marathons als Trainingslauf

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Wenn schon nicht in echt, dann wenigstens als Training!


Als "Abschiedslauf" in Berlin lief ich die letzten Kilometer der Marathonstrecke und noch ein bisschen was dazu...



Freitags stand die Weiterreise von Berlin nach Lübben an, wo ich die Kreisstadt Neunkirchen beim Stadtfest unserer Partnerstadt vertreten durfte. Vor der Abfahrt dorthin nutzte ich am Wochenende vor dem Berlin-Marathon nochmal die Gelegenheit, nach 2012 erstmals wieder die letzten Kilometer einer der schönsten Marathonstrecken der Welt abzulaufen.

Kurz vor dem Potsdamer Platz am Landwehrkanal
Vor dem Frühstück schnürte ich meine Laufschuhe und lief zunächst nach Norden in Richtung Tauentzienstraße, erstmal locker in 5:30/km. Nach knapp 1,5 km war ich dann auf der Marathonstrecke (bei km 35,5). Von da an wurde ich, ohne es eigentlich unbedingt zu wollen, etwas schneller und lief mit einer Pace von knapp unter 5:00/km über den Wittenbergplatz, die Kleiststraße, den Nollendorfplatz, die Bülowstraße und dann nach links in die Potsdamer Straße.

Und schon kam ich über den Landwehrkanal in Richtung Potsdamer Platz. Ich hatte nahezu eine grüne Welle bei den Fußgängerampeln, auch, weil ich, wenn ich "Rot sah", das Tempo leicht verlangsamte bzw. anzog, je nachdem, was das Erahnen der nächsten Grünphase gebot.

Das Traumziel eines jeden Berlin-Marathon-Absolventen...
Der Himmel über Berlin war blau, die Sonne ging über dem Potsdamer Platz auf - es war herrlich. Ich lief in Richtung Leipziger Platz, die Leipziger Straße entlang, und schwupps war ich an der Jerusalemer Straße und bog nach links ab, dann wieder links in die hoffentlich bald nicht mehr so heissende Mohrenstraße, ehe es nach rechts über den Gendarmenmarkt ging und dann durch die Französische Straße und die Friedrichstraße.

Und schon war ich Unter den Linden und lief durchs Brandenburger Tor. Das Gefühl war nicht ganz dasselbe wie bei meinen Marathonläufen 2011 und 2012 hier, aber ähnlich!

Ich hielt mich links der Straße des 17. Juni und bog in Höhe des Zieldurchlaufs, gegenüber dem Russischen Ehrenmal, ab in den Tiergarten. Dann ging's zurück in Richtung Botschaftsviertel und Budapester Straße, über den Breitscheidplatz und über die Joachimsthaler Straße wieder zurück zum Prager Platz.

Am Ende war es dann doch wieder eine 4:50er-Pace im Schnitt. Ich kann in Berlin einfach nicht langsam laufen!








Mittwoch, 16. September 2015

17-km-Seen-Lauf zu Willy Brandts Grabstätte

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Mal wieder in der (Läufer-)Hauptstadt


Endlich die Ehrerbietung für den größten deutschen Sozialdemokraten geschafft


Allzu oft komm ich ja nicht (mehr) nach Berlin, nachdem ich in den Neunzigern und Zweitausendern als Geschäftsführer der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik im Saarland mehrmals im Jahr zu Arbeitstagungen hier war. Die Highlights in den letzten Jahren waren selten dienstlich, eher beim Berlin-Marathon 2011 und 2012.

Am Hohenzollerndamm nach ca 2,5 km - Blick nach Osten
Letztes Jahr war mein letzter Besuch, da fuhr ich mit dem Rad 95 km in der Stadt und außen herum - und wollte eigentlich zum Grab von Willy Brandt, hatte dabei nur den Fehler gemacht, zu einer Zeit loszufahren, wo Friedhöfe morgens noch geschlossen haben.

Damals wie heute war ich in Berlin-Wilmersdorf "untergebracht", seinerzeit in einem Hotel in der Güntzelstraße, diesmal nur wenige Meter entfernt am Prager Platz (die U-Bahn-Station an der U9 war dieselbe).

Ich kam am Nachmittag an, der Kongress begann um 18.30 Uhr - genügend Zeit für einen schönen Lauf. Ich hatte mir vorgenommen, den Besuch am Grab Willy Brandts diesmal nachzuholen. Dass es für einen Rundlauf nicht reichen würde, war mir klar, also dann eben nur hin und mit dem ÖPNV zurück!

km 6: Endlich weg vom Asphalt!
Ich startete am Prager Platz und lief gleich in Richtung Hohenzollerndamm, den ich bis km 3,5 nicht verließ.

Ich wollte eigentlich ganz ruhig laufen, aber schon der erste km war eine 5:05, und auf den nächsten drei lief ich im Schnitt 4:45.

Und das ganz locker. Puls checken ging zwar nicht, der Sensor streikte, aber ich strengte mich nicht wirklich an.

Berlin ist einfach ein schnelles Pflaster. Nicht ohne Grund habe ich meine Marathon-Bestzeit ja hier gelaufen.

Ich war mittlerweile in Schmargendorf und lief durch die Dellbrückstraße in Richtung Koenigsalle.

Nach ziemlich genau 6 km verließ ich den Asphalt und bog nach links ab, bevor ich am Grunewaldsee entlang lief. Das Waldgebiet ist ein Paradies für Jogger und Hundebesitzer, die hier friedlich koexistieren.

Am Ende des Sees ging's über den Hüttenweg zur Onkel-Tom-Straße, die ich nach Süden lief, ehe ich in Richtung Krumme Lanke, den zweiten der drei Seen, abbog.

Mein Tempo hatte sich so auf 5:00/km eingependelt. mal 5 sec drüber, mal 10 drunter, aber ich lief sehr gleichmäßig.

Nach etwa einer Stunde war ich dann am Schlachtensee, dessen rechtes Ufer ich ablief.

Es war herrlich, die Sonne schien, und ich genoss die Ruhe des Waldes in dieser sonst eher hektischen Stadt.

Am Ende des Sees führten einige Treppenstufen in die Altvaterstraße, und dann ging es durch die Von-Luck-Straße schon auf die "Zielgerade".

„Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter
der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was
Menschen tun, wenn die Sprache versagt.“
Willy Brandt zum Kniefall in Warschau - seiner größten Geste
Nach etwas mehr als 17 km war ich an der Potsdamer Chaussee angekommen und betrat den Waldfriedhof Zehlendorf, auf dem nicht nur Willy Brandt, sondern auch viele andere berühmte Berliner wie Ernst Reuter, Günther Pfitzmann und Hildegard Knef ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Der "Besuch bei Willy" hat mich berührt. Das war definitiv wichtig für mich und tat mir sehr gut.

Sein Kniefall in Warschau halte ich für die größte politische Geste eines deutschen Kanzlers überhaupt. Damit hat er die Voraussetzungen für die Entspannungspolitik geschaffen, ohne die die deutsche Einheit in Frieden und Freiheit nie und nimmer möglich gewesen wäre. Er prägte damit weltweit das Bild von der jungen deutschen Demokratie als von einer Generation bestimmt, die verstanden hat.

Aber Willy Brandt konnte auch anders: Als Peter Boenisch, der von Heinrich Böll so bezeichnete "Platitüdenkrieger" der BILD, in einem bitterbösen Kommentar in der BILD am Sonntag seinerzeit versuchte, den weltweit mit großer Begeisterung aufgenommenen Kniefall zu beschmutzen, meinte er zu Erhard Eppler: "Woher wissen diese Schweine, vor wem ich gekniet bin?"

So war der Willy eben.

Danach nahm ich Bus , S- und U-Bahn zurück zum Hotel, genoss eine erfrischende Dusche und stürzte mich in die Arbeit bei der Stiftung "Lebendige Stadt".

Immer wieder schön, in Berlin zu laufen!




Samstag, 12. September 2015

Einmal Schaumberg und zurück

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Mit dem Doc auf den Schaumberg und auf neuen Wegen unterwegs



Am Samstag nach dem großen Rennen in Luxemburg juckte es Mark Neufang und mich wieder in den Beinen

Mark auf der Tholeyer Straße in Richtung Urexweiler
Wir trafen uns in Wiebelskirchen und fuhren dann gemeinsam durch Schiffweiler über die Leopoldstraße durchs Mühlbachtal in Richtung Wemmetsweiler. Schön, daß diese Strecke jetzt mal neu asphaltiert ist - das war beim Zustand der Straße wahrlich kein Luxus.

Ab Wemmetsweiler ging's dann in Richtung Hüttigweiler - dort im Illtal aber nicht rechts die Ill hinauf, sondern über die Hohlstraße und die Theleyer Straße kräftig bergan. Der Radweg erschließt das obere Illtal auf einer schönen Alternativroute zur Hauptstraße, voll asphaltiert, landschaftlich reizvoll und sportlich fordernd, zudem autofrei. Ab der Tholeyer Straße in Hüttigweiler bis zur "Kuppe" an der Bergstraße oberhalb Urexweiler überwindet man auf 4,4 km 85 hm.

Uffm Schaumbersch...
Danach ging's rasend schnell runter in den Ort, aber der nächste Anstieg in Richtung Habenichts folgte sogleich. Über die Rheinstraße und den Römerweg fuhren wir dann ohne allzuviel Druck in Richtung Alsweiler und fuhren uns sodann langsam warm für die "Herausforderung du jour" - den Anstieg hoch aufs Schaumbergplateau.

Das war auch richtig fordernd. Wir gaben nicht wirklich alles, aber kämpften uns schon hoch, eingedenk der noch etwas müden Beine vom Rennen am letzten Sonntag. Trotzdem: Auf 1,7 km 170 hm bedeutet eine durchschnittliche Steigung von 10%, und wer den Berg kennt, weiß, das es in der Spitze bedeutend mehr sind.

In der Nähe des Schaumbergbades kann man sich nach den ersten harten 800m mal kurz erholen, aber dann kommen schon die finalen 600m, die ebenfalls knallhart sind.

Oben genossen wir kurz die Aussicht und begaben uns dann auf die Abfahrt in Richtung Theley, wo wir ziemlich exakt die Strecke entlangfuhren, auf denen SRB und PRB jahrelang ihre Bergzeitfahrmeisterschaften ausgetragen hatten.

Blick von der Schrödersbergstraße in Sotzweiler
zurück zum Schaumberg
Es ging sodann entlang der jungen Theel runter nach Bergweiler und schließlich nach Sotzweiler, wo wir die Theel verließen und über die Hauptstraße (B269) fuhren, um mal was Neues auszutesten - wir suchten und fanden eine Verbindung zur Höhenstraße zwischen Dirmingen und Tholey.

Man kann dort, wie wir, nach links durchs Wohngebiet fahren (einfach der Schrödersbergstraße folgen) oder auch alternativ rechts durch die Forststraße - am Ende kommt man unterhalb des Waldes an derselben Stelle raus, und nach einem weiteren Kilometer ist man dann auf der Höhenstraße.

Wir rollten dann runter nach Dirmingen und auf bekannten Pfaden durch das Illtal hoch in Richtung Illingen - dort trennten wir uns dann, Mark fuhr zurück nach Wiebelskirchen, ich hingegen "blieb oben" und fuhr über Wemmetsweiler und Merchweiler, dann die Erkershöhe, Bildstock und Spiesen-Elversberg heim.

Fazit: Wieder einige neue Strecken erfahren, das hat richtig Spaß gemacht!






Freitag, 11. September 2015

Einmal Schloßberg und zurück

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Laufparadies Homburger Schloßberg


Einmal pro Woche muss mein Sohnemann statt ans Johanneum ans Saarpfalz-Gymnasium nach Homburg; den Tag nutze ich wenn möglich, um in einem meiner Lieblingsreviere zu laufen: Zwischen Waldstadion, Kirrberg und der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz liegt mit das schönste, herausforderndste und abwechselungsreichste Lauf- und Wandergebiet der Saar/Pfalz-Region.


So schön war der Morgen: Die Bliesaue bei Limbach
Ich lief vom Waldstadion-Parkplatz an der unteren Allee in Richtung Kraepelinstraße und dann auch gleich nach links in den Wald, vorbei am Stadion, in dem ich in meiner Jugend oft an "Jugend trainiert für Olympia" teilgenommen, Fußballspiele angeschaut und manchmal auch selbst gekickt hatte.

Von da an ging's bergauf auf den Bergrücken, der das Einzugsgebiet des Erbachs von dem des Lambsbachs trennt, und weiter hoch ans Homburger Schloss.

Trotz des eisernen Willens zu "laufen ohne zu schnaufen" konnte ich dort ein Hochjazzen meines Pulses auf knapp unter 160 bpm nicht verhindern.

Danach wurde es ruhiger: Ich genoß den tollen Blick aufs Erbachtal und die Stadt, umlief die Schloßruine und nahm die letzte Steigung in Angriff.
Blick über Homburg in Richtung
Neunkirchen-Wellesweiler vom Schloßberg aus

Beim Ablauf probierte ich mal was Neues und landete so in der Lagerstraße, als ich die Zivilisation wieder fand. Ich war kurzzeitig etwas desorientiert, aber man lebt ja, um zu lernen. Für die "Karte im Kopf" muss man ab und zu halt auch mal neue Wege erlaufen. Als ich dann aber in der Lagerstraße stand, wußte ich doch wieder, wo's lang ging.

Am Stadion vorbei ging's zurück zum Auto, aber 5 km waren mir ein bißchen zu wenig, weshalb ich noch eine Schleife von 1,5 km durchs Wohngebiet dranhängte.

Am Ende standen schöne 6,5 km in knapp 40 min, der Kreislauf war in Schwung, und 20 Minuten später stand ich zuhause unter der Dusche.

Danach ging's topfit ins Büro. So kann der Tag von mir aus immer beginnen!






Mittwoch, 9. September 2015

Altweibersommerbegrüßungslauf

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Erster Lauf im "flachen" Land seit langer Zeit


Abgesehen von einem Berglauf im Urlaub hatte ich die Laufschuhe in den letzten Wochen zugunsten des Radfahrens auf die Seite gelegt. Wurde mal wieder Zeit...

Das Wetter war herrlich, der Lauf eigentlich auch...
Ich ließ es recht ruhig angehen und lief über die Hasenthalbrücke rüber in den Beckerwald, dann links runter Richtung Kirkeler Straße.

Dann ging es wieder hoch auf den Franzosenweg und dann in Richtung Holzlagerplatz.

Danach ging's runter zum WZB und dann Richtung Spiesen.

Die Strecke war recht profiliert und einige Wege am Anfang lief ich - man glaubt es kaum - zum ersten Mal.

Danach ging's heim. Dreiviertelstunde, locker knapp unter 6:00/km, hat schön gepasst, und ich war zeitig im Büro.

Aber ich merkte schon nach dem vielen Radfahren in letzter Zeit: Laafe iss noch emool ebbes anneres!



Sonntag, 6. September 2015

26ème CHARLY GAUL

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Charly Gaul, die Zweite!


Nach unserer Premiere 2014 war für Mark, Christian und mich klar, daß wir am Jedermannrennen zu Ehren von Charly Gaul auch in diesem Jahr teilnehmen würden - zu toll war die Veranstaltung, und wir waren richtig "heiß", erstmals als "erfahrene" Recken an den Start gehen zu können. Verstärkt wurde unser Team durch Leander Wappler vom RSC St. Ingbert.

Die Schlachtrösser blicken auf Echternach herab...
Mark und ich reisten früh nach Echternach an, weil wir aus dem Startchaos 2014 Lehren gezogen hatten - damals waren wir erst wenige Minuten vor dem Startschuss an die Linie gerollt und standen eben nicht nahe jener, sondern 300m hintendran, so dass die schnelleren Fahrer im Feld lange weg waren, ehe wir ins Rollen kamen.

Christian hatte damals viel in die Nachführarbeit investiert und musste später im Rennen dafür zahlen - das wollten wir diesmal vermeiden und platzierten uns früher und damit weiter vorne. Es war eindeutig frischer als letztes Jahr, so dass wir alle mit Ärmlingen fuhren - ich war das Oberweichei der Truppe und hatte auch die Beine eingepackt.

Les 4 étoiles SAAR - Leander, Jörg, Mark und Christian
Zu viert ging's dann um 09.00 Uhr los, und diesmal bekamen wir erst mal mit, dass das Rennen neutralisiert gestartet wird, da es zunächst durch enge Straßen in Echternach ging, ehe nach ca. 2 km und damit direkt am ersten von insgesamt 13 Anstiegen die Startfahne geschwenkt und das Rennen freigegeben wurde.

Jeder Versuch, die Teamkollegen im Auge zu behalten, war zum Scheitern verurteilt. Ich sah nur noch farbige Trikots, bekam mit, dass Christian ganz gut wegkam, und trat wie alle gleich mal voll an. Die "Côte de Berdorf" überwindet auf 4 km 201 hm bei einer Maximalsteigung von 8,1% (im Schnitt 5,0%), es fühlte sich aber viel härter an. Mit 165 bpm hatte ich mittendrin meinen Maximalpuls im ganzen Rennen!

Blick am Start nach vorne...
Jetzt rächte es sich halt, dass wir uns nicht richtig warmgefahren hatten. Ich hatte schon gleich keine Lust mehr - wenn der erste Anstieg schon so fordernd ist und ich mir vorkam wie eine Schnecke, wie sollte das über fast 160 km gehen, mit noch 12 Anstiegen vor mir?

Trotzdem schaffte ich es irgendwie - und gar nicht mal so schlecht. 20,2 km/h im Schnitt, wie ich später auf Strava sah, knapp 30 sec. hinter Christian, aber leider ziemlich allein, so dass ich auf dem Bergsattel erstmal sammeln gehen musste, um so etwas wie zumindest eine kleine Gruppe zu bekommen.

Es ging aber gleich wieder runter ins Tal der schwarzen Ernz, eines Nebenflußes der Sauer, an die wir kurz darauf gelangten - nunmehr mit einer vernünftigen Gruppe von ca. 25 Fahrern, zu denen auch Mark und Leander mittlerweile aufgeschlossen hatten.

... und nach hinten
Christian war vorne weg, und warum auch nicht? Wir hatten uns zwar im großen und ganzen vorgenommen, als Team zusammenzubleiben, aber immerhin waren wir ja noch zu dritt, und Leander hatte ohnehin als Losung ausgegeben, nicht auf ihn zu warten, wenn es bei ihm nicht "rollen" sollte - also alles gut. Es wäre also keiner allein gewesen, wenn früh im Rennen was passiert wäre - darauf kam's uns an.

Mittlerweile waren ca. 30 km absolviert, wir hatten mittlerweile ein schön großes Verfolgerfeld mit echt guten Fahrern vorne, die richtig Dampf machten, als wir durchs Sauertal brausten. Von Grundhof, wo die schwarze Ernz in die Sauer mündet, über Dillingen und Wallendorferbrück, wo die Our in die Sauer mündet, bis Bleesbruck absolvierten wir 15,7 km in 24:30 - ein Schnitt von 39 km/h. Ich rutschte in der Reihe immer weiter nach vorne, jeder führte so 500 Meter, und irgendwann war ich dann halt auch dran, zumal sich zwei, drei vor mir verpissten. Das ging mir dann aber doch gegen die Ehre, und so gab ich an der Spitze des Feldes für 500m alles, danach kam ich mir vor wie erschossen und lies mich weit nach hinten fallen, wo ich Mark und Leander wieder fand.

Weiter, immer weiter...
Nun stand die nächste "Côte" an - es ging hoch nach Gralingen, bei 192 über N.N. ging's los, bei 491 kamen wir an, mit 299 hm war das der niveaustärkste Anstieg des Tages, aber dafür lange - 12 km, im Schnitt 2,5%, erst gegen Ende wurde es mit maximal 7,8% ein bisschen steiler.

Wir fuhren nun auf der CR353 die Blees hoch, einen Nebenbach der Sauer, es wurde wie gesagt langsam ein bisschen steiler und auch ruhiger im Feld. Zumal auch schattig - eine willkommene Abwechselung, vorher hatte die Sonne schon kräftig geschienen. Ich war eindeutig zu warm an. Je weiter wir uns in die Steigung hineinarbeiteten, umso mehr Spaß machte es mir. Ich war nun im Rennen "angekommen"!

Oben in Gralingen hatte ich die Steigung im Schnitt mit 26 km/h bewältigt - ich sah Mark und Leander etwas weiter hinten, kurz darauf kamen wir wieder zusammen, aber oben ging's über Merscheid und Hohscheid mit der Côte No. 3 (1.300m lang, 83 hm, 6,4% im Schnitt, 8,3% in der Spitze) noch ein wenig wellig weiter, ehe es in die Abfahrt wieder runter ins Sauertal ging. Wir waren nun auf der N27 unterwegs und bewegten uns saueraufwärts - aber nur für wenige km. Dann kam die nächste Steigung...

Die "Côte de Bourscheid", die vierte von 13 Steigungen, ist die mit Abstand härteste des ganzen Rennens. Auf 3.500 m Länge müssen 252 hm überwunden werden, 7,2% im Schnitt, in der Spitze 10%. Später in Oberglabach kamen zwar 16,7% Spitzensteigung, aber da handelt es sich nur um einen kurzen Stich. Die hier tat richtig weh, und unser Feld flog auch richtig auseinander.

Ich sah zunächst noch Mark und Leander weiter hinten, dann nur noch Mark, und am Ende der Steigung keinen der beiden mehr. Warten, fahren? Ich ließ die erste Verpflegungsstation liegen - ich wollte unbedingt zu Christian aufschließen und oben auf der Höhe fand ich zwei kompetente Mitstreiter, die mir echt halfen, zumal ich hier ein kleines Tief hatte.

Immer tolle Straßen, und auch schöne Ausblicke...
Vielleicht war ich die Steigung doch zu aggressiv angegangen, wer weiß. Bei der Strava-Auswertung sah ich, daß ich Christian dort "nur" 15 Sekunden, Mark aber fast eine Minute abgenommen hatte. Leander hatte ich wie gesagt schon länger nicht mehr gesehen.

Ich dachte mir, wenn ich nur mal zu Christian aufschließen könnte, könnten wir dann zusammen auf Mark und Leander warten. Also kämpfte ich mich mit den beiden Jungs weiter vor, was angesichts des Gegenwindes auf der Höhe nicht einfach war. Zudem war ich echt zu schwach, um zu führen, und "lutschte" in dieser Phase hemmungslos, wofür ich mich auch entschuldigte. Aber meine beiden Kollegen grinsten nur und meinten: "Fahr mit!" Wir sahen ca. 200m vor uns eine größere Gruppe, alle mit den gleichen Trikots, die wollten wir unbedingt kriegen.

Ich war so konzentriert, dass ich völlig übersah, dass irgendwo dort oben Christian Defekt gehabt haben musste - das fand ich erst später raus. Nach einem epischen Kampf über fast 12 km hatten wir uns endlich an das aus fünf Mann bestehende holländische Team, das man nun als Team "Vooghel" erkennen konnte, rangekämpft und genossen erstmal den Windschatten.

14 km bei Gegenwind, welligem Terrain, und das mit einem Schnitt von 32,2 km/h - das hatte echt Kraft gekostet, ich freute mich wie ein kleines Kind über den Windschatten und die bevorstehende Abfahrt. Die war technisch anspruchsvoll - es gab immer wieder kleine Gegensteigungen, die wir aber alle gemeinsam überwanden und in der nun 12-14 Fahrer starken Gruppe zusammen fuhren. Über Wahl, Vichten und Bissen ging es hinunter nach Cruchten und damit ins Tal der Alzette.

Zwei allein auf weiter Flur...
Nun folgten nochmal fünf flache km, bei der ich das Fahren in der Gruppe so richtig ausnutzte. Die Holländer hatten das Tempo ein wenig gedrosselt, weil der Benjamin der Gruppe etwas schwächelte. Das war mein Glück. So konnte ich am Ende des Feldes bleiben, passte ein bisschen auf den Jungen auf, und wenn die vorne zu schnell wurden, genügte ein kurzes "Hey!" - dann machte der Chef immer sofort langsam. Mit ihm unterhielt ich mich auch, er erkannte mein Trikot wieder und so erfuhr ich, dass Christian eine Zeit lang mit ihnen unterwegs gewesen war, bis er platt bekam. Das musste auf der Höhe der CR308 gewesen sein, vor ungefähr 40 km! Ich hatte davon nichts mitbekommen, wahrscheinlich weil ich so konzentriert auf der Verfolgung war. Nun bekam ich ein schlechtes Gewissen, entschied aber, in der Gruppe zu bleiben und an der nächsten Versorgungsstation zu schauen, was mit meinen Teamkameraden war.

Bis zur nächsten Côte nach Roost, 1.300 m bei 75 hm (5,8% im Schnitt, Spitze 9,1%) fuhren wir  immer noch einen Schnitt von über 35 km/h entlang der Alzette - und wir hatten ja auch immerhin schon 100 km in den Beinen, als wir am fünften Anstieg ankamen. Hoch nach Roost hatte ich dann aber auch meinen zweiten Durchhänger, und meine Flasche war fast leer. Zum Glück ging es manchem in der Gruppe ähnlich, und wir fuhren eher gemächlich hoch.

Kurz vor der zweiten Raststation in Angelsberg
Danach kamen in schneller Abfolge zwei weitere Anstiege: Zunächst die Côte de Scheierhaff (1800 m bei 120 hm, 6,7%, in der Spitze 10%), dann eine kurze Abfahrt und dann als siebter Anstieg  die mit dem steilsten Stück, die Côte de Oberglabach (1.900 m bei 143 hm, 7,5% im Schnitt, aber mit einer Rampe mit fast 17%). Hier flog unsere Gruppe endgültig auseinander, ich blieb noch mit drei oder vier Fahrern übrig, selbst das Team Vooghel platzte da. Einer, ein Luxemburger im orangefarbenen Dress, machte mich total nervös: Mindestens dreimal seit dem Alzette-Tal fuhr er raus, pinkelte, lies uns passieren und war zwei Minuten später wieder in der Gruppe!

Wir fuhren zusammen zur zweiten Raststation nach Angelsberg, wo ich dann doch haltmachte, meine Flasche auffüllte, was aß und nach Mark, Christian und Leander Ausschau hielt. Nach nicht mal zwei Minuten waren Mark und Christian auch da, Leander leider nicht, aber das war ja auch so abgesprochen - er würde, falls es nicht mehr geht, einfach sein Tempo fahren, hatte er vorher gesagt. Ich war jedenfalls froh, dass unser Team weitestgehend wieder vereint war.


Vor der Côte de Graulinster
Von da an blieben wir zu dritt zusammen. Ich versuchte noch, uns nach der Abfahrt ins Tal der weißen Ernz und dem folgenden Anstieg von Soup über Heffingen in Richtung Reuland (Côte de Heffingen, 2000 m, 79 Höhenmeter, 4,0% im Schnitt, 5,8% maximal) nochmal an eine Gruppe Niederländer ranzufahren, aber da winkte unser erfahrener Teamcapitano Christian ab - wir fuhren uns aufeinander ein und wollten von da an auch gemeinsam ankommen.

Durch Reuland gings wieder bergab ins Tal - wir waren wieder an der schwarzen Ernz, wie schon zu Beginn des Rennens, aber nun einige Kilometer flußaufwärts.

Ca. 40 km lagen noch vor uns, die letzten 10 davon flach. Jetzt wartete die Côte de Graulinster, der neunte der 13 Anstiege. Die war aber harmlos bei 2.400 m und 82 hm, 3,4% im Schnitt, 4,4% in der Spitze.

Letztes Jahr waren wir hier runtergefahren, auf den ersten 15 Rennkilometern, und dann weiter durchs Tal der weißen Ernz bis Heffingen! Jetzt ging's eben hoch.

Ich konnte und wollte als einziger von uns drei noch richtig berghoch fahren, aber wartete auf Mark und Christian, als ich merkte, dass die sich einteilten. War auch für mich wohl besser. Leichte Krämpfe merkte ich auch schon, wenn auch nicht so schlimm wie letztes Jahr.

Mark und Christian an der Côte de Zittig
In Hemstal, kurz vor der Côte de Zittig, gab's die letzte Verpflegung, die liessen wir aus und fuhren den zehnten Anstieg hoch. 1.800m lang, 100 hm, 5,6% im Schnitt, 7,7% in der Spitze. Mark hatte Schaltungsprobleme, das bremste uns ein wenig. Egal - nur noch drei Hügel!

Ab dem Ende der Côte de Zittig kannten wir die Strecke - ab hier, durch Bech in Richtung Berbourg, waren wir letztes Jahr auch entlanggekommen. Fünf Kilometer lang bewegten wir uns also auf bekanntem Terrain, wiewohl das einen schon vorher verwirrte - mehr als einmal sahen wir uns an und sagten: "Hier sind wir doch letztes Jahr schon vorbeigekommen!", obwohl das meist gar nicht stimmte...

Kurz danach Anstieg Nr. 11 - die Côte de Berbourg aus dem Ort heraus war mit 1.000 m ein bisschen kürzer, mit 59 hm (5,9% im Schnitt, 7,7% in der Spitze) aber auch leicht steiler.

Die Côte de Herborn war dann harmlos. 2.600 m, nur 60 hm, 2,3% im Schnitt, 6,0% in der Spitze - das war eigentlich keine richtige Côte.

Wir fuhren locker hoch und dann hinab nach Osweiler, von wo aus dann der letzte Anstieg auf uns wartete - die Côte d'Osweiler hatte es nochmal in sich. 1.300 m, 80 hm, 6,1% im Schnitt, 7,9% Spitzenwert.

Am letzten kleinen Stich in Girst
Von nun an ging's bergab! Ab Dickweiler war die Strecke gleich mit der aus dem letzten Jahr, wir wußten: Jetzt noch eine stramme Abfahrt, ein kleiner letzter Stich bei Girst, und dann ab runter an die Sauer!

Nun galt es, sich eine manierliche Gruppe zusammenzusuchen, was sich aber als schwierig gestaltete. Wir waren zunächst zu sechst, und keiner wollte so richtig fahren. Also übernahmen Christian und ich die Initiative, einen, der abhauen wollte, fing ich ein, und dann fuhren wir in Zugformation in Richtung Rosport - Steinheim - Echternach. Einer vom Team Vooghel, das mir zwischenzeitlich so hilfreich war, war noch dabei, die Nr. 197, Albert Beijen.

Leider waren zwei Mitfahrer ziemlich fertig und konnten überhaupt nicht führen, aber zwei andere waren dafür richtig gut, und wir wechselten uns ab. Ich konnte, wenn ich vorne war, immer noch 40 km/h drücken und musste teilweise schon rausnehmen, damit die Gruppe zusammenblieb - da fühlte ich mich richtig stark. Das Adrenalin tat sein übriges. Ich fuhr dann auch mal längere Intervalle. Zwei sammelten wir noch ein, mit sechs wechselten wir uns mit Führung ab - das klappte ganz gut. 700m vor dem Ziel war ich dann vorne, gab nochmal richtig Gas, blickte mich um und sah, dass ein Loch gerissen war.

Im Ziel!
Das wollte ich jetzt aber zu Ende fahren! Ich zog durch und registrierte erstaunt, dass ich nach fast 160 km immer noch 44 km/h drücken konnte - und das länger als bloß 200 Meter! Klasse! Ich hatte außerdem Glück - ein dusseliger Caravanfahrer trotzte in der Rue du Pont den Anweisungen der Ordner und wollte 300 m vorm Ziel die Radfahrerspur unbedingt fahren, obwohl Autos sich links halten sollten. Ich schaffte es gerade noch, ihn vor der Einfahrt in den Zielkanal zu überholen und kam so ohne Tempoverlust in Richtung Ziellinie. Andere in der Gruppe waren da nicht so glücklich, Mark musste sogar bremsen und unter dem Absperrband durchtauchen. Puh!

Im Ziel war ich sehr zufrieden: Gegenüber 2014 hatte ich meine Trittfrequenz um acht gesteigert (89 statt 81), war im Schnitt sogar 0,1 km/h schneller, obwohl die Strecke viel schwerer war (fast 350 hm mehr!) und auch lange nicht so kaputt. Lag aber vielleicht auch an den Temperaturen: Das Thermometer schwankte heuer zwischen 9 und 16 °C, während letztes Jahr zwischen 14 und 23°C gemessen wurden.

Nach dem Rennen wurde noch ein bisschen gefeiert...
Ich fuhr mich kurz aus, traf dann Mark und Christian, die sich duschen gingen, und wartete auf Leander, der nur wenige Minuten später ins Ziel kam und gleich, nachdem wir uns gegenseitig beglückwünscht hatten, heim musste - Termine, Termine...

Nachdem Mark und Christian vom Duschen zurück kamen, tranken wir noch unser rituelles Zielbier und aßen die Rennwurst. Dann ging's heimwärts. Mark fuhr mich noch nach Bickendorf, wo meine Frau und die Kinder mich wenige Minuten später, aus Schönecken kommend, aufschnappten.

Wie schon letztes Jahr, war "La Charly Gaul" ein echtes Erlebnis. Ich freu mich jetzt schon aufs nächste Jahr - dann vielleicht mit einem etwas größeren Team, falls das klappt.

Wie schon letztes Jahr geht ein herzlicher Dank an den ACC Contern und alle freiwilligen Helfer um den und am Kurs, die eine solche tolle Veranstaltung möglich machen!



Freitag, 4. September 2015

Lockeres Einradeln vor dem Rennen am Sonntag

Garmin Connect



30 lockere Kilometer mit Plattfuß



Vor meinem einzigen Radrennen in der ganzen Saison fuhr ich mich nochmal locker warm... 

Ein Rennen fahre ich in meiner normalen Radsaison - und das ist auch kein so richtiges, aber schön: Das Jedermannrennen "La Charly Gaul" in Echternach habe ich letztes Jahr erstmals in meinen vorher gänzlich leeren Rennkalender (sieht man mal von der Teilnahme am Neunkircher Triathlon ab) aufgenommen - und es nicht bereut.

Blick auf die Kirkeler Burg vom Radweg neben der L119 aus
Dieses Jahr also nochmal - wieder mit Mark Neufang und Christian Klein im Team, dieses Jahr sogar verstärkt durch Leander Wappler als "Les 4 étoiles SAAR".

Nach einem recht intensiven Training am Mittwoch mit Mark und einem etwas lockereren gestern im Bitscher Land wollte ich heute eigentlich nur die Beine ausschütteln. Mit Maximalpuls 142 ist mir das, glaube ich, auch gelungen.

Nur der Plattfuß sieben Kilometer vor Schluß hätte nicht sein müssen - so kurz vor dem Rennen.

Das macht einen dann doch nervös, und ich hab ganz schön viel Zeit auf die Mantelinspektion verwandt. Den Übeltäter (ein winziges Steinchen) habe ich nach fast 10 Minuten dann aber gefunden und entfernt...


Donnerstag, 3. September 2015

Bitscher Landrunde mit Col de la Liese

Garmin Connect



Auf zum Grand Wintersberg!


Eines meiner Lieblingsrennradreviere ist die Gegend rund um Bitche, insbesondere jenseits der Saar/Rhein-Wasserscheide. In den Tälern des Falkensteinerbachs, Schwarzbachs und der Nördlichen Zinsel sowie über die Sättel und Berge kann man wunderschön und anspruchsvoll Rennrad fahren, ohne auf allzuviel Autoverkehr zu treffen. Und mit dem Col de la Liese gibt's auch eine richtige Herausforderung, die ich heute annahm...


Ich wollte locker fahren, es sollte ja schließlich noch genug in den Beinen bleiben, um Sonntags beim 26ème Charly Gaul in Echternach was zu reissen.

Tolle Wege, wie fürs Rennrad gemacht: La Petite Suisse
Ich parkte das Auto am Hasselfurther Weiher, den der junge Hornbach kurz nach seiner Quelle durchfließt. Von dort ging's gleich Richtung Camp de Bitche, über den Chemin de Dambach kommt man schon nach wenigen Kilometern ins Einzugsgebiet des Rheins auf schmalen Asphaltstraßen zwischen hochaufschießenden Kiefernbäumen, Autos begegnen einem hier sehr selten bis gar nicht.

Zunächst fährt man an der Quelle des Zinzelbachs vorbei, einem Nebenbach des Schwarzbachs, den ich noch öfter an diesem Tag sehen sollte. Und schon kurz darauf ist man in der "Kleinen Schweiz", vorbei an der Burg Waldeck und dem Hanauer Weiher konnte ich mir die Beine schön warmfahren. Immer wieder leichte Anstiege, lange Abfahrten und interessante Sandsteinformationen boten auch was fürs Auge.

Dann ging's über den Rothenbach, der Fortführung des Zinzelbachs, in Richtung Sturzelbronn. Dort fährt man parallel zur deutsch-französischen Grenze und überquert die Grenze der Departements Moselle und Bas-Rhin (was man sofort am nun raueren Straßenbelag merkt), ehe man Obersteinbach erreicht, aber auch gleich wieder nach rechts verläßt.

An der Burgruine Windstein: Highland Cattle
Über den Col du Langthal gelangt man in ebenjenes, man kommt sich dort vor wie im Allgäu. Bergab geht's über die D53 in Richtung Schwarzbachtal, vorbei an der Ruine Wineck in Richtung einer anderen, etwas bekannteren Burgruine: Windstein. Der Anstieg dort hoch ist nicht ohne, lohnt sich aber: Es gibt u.a. schottische Hochlandrinder zu bestaunen!

Die Schloßruine sparte ich mir ob des Rennrades diesmal und fuhr talabwärts in Richtung Jaegerthal, vorbei an den Relikten der Gebäude, in denen die Geschichte der weltberühmten Eisenindustriedynastie De Dietrich ihre Anfänge nahm. Das Schloß im Tal gehört heute noch den Erben der Gründer und ist wirklich sehenswert.


Jaegerthal: Der historische Stammsitz von De Dietrich
Über die D653 ging's nach Niederbronn-les-Bains, wo ich mich erst ein wenig verfranste, dann aber die Auffahrt zum Col de la Liese fand.

Auf knapp 6 km überwindet man fast 350 hm, ehe man am "Chalet du Wintersberg" vorbeikommt und die Abfahrt in Angriff nimmt.

Die Sehenswürdigkeiten wie den 25m hohen Aussichtsturm, von dem aus man bei gutem Wetter sogar den Mönch in den Alpen sehen kann, wie auch die dem Col seinen Namen gebende Liese, ein gallo-römisches, sphinxähnliches Sandsteinrelief, sparte ich mir für einen der nächsten Familienausflüge auf.

Oben auf dem Col de la Liese
Wieder im Tal ging's eher unspektakulär über Philippsbourg und Baerenthal in Richtung Mouterhouse. Hier wollte ich zum Abschluß einen neuen Weg erkunden, den ich noch nicht kannte.

Direkt am Ende des Sees geht rechts ein gut asphaltierter Waldweg in Richtung "Hammerkopf" ab, wo man wieder die Wasserscheide Saar/Rhein überspringt, und von da waren es nur noch wenige Kilometer zurück zum Auto.

Der Weg ist toll, lohnt sich zu fahren, auf jeden Fall eine gute Alternative zur Route über Lemberg, wenn man von Bitche aus ins Tal der nördlichen Zinsel will.

Am Ende standen 76 km bei immerhin fast 1.500 hm in knapp 3 Stunden. Das hat Spaß gemacht!

Mittwoch, 2. September 2015

Neufang-Runde NK-WND-Tholey-Nohfelden-Ostertal-WBK

Garmin Connect



Training für "La 26ème Charly Gaul" - kurz, aber hart!


Frisch zurück aus dem Urlaub stand die nächste Herausforderung an: Am 06.09. wollte ich mit Mark Neufang und Christian Klein zum zweiten Mal als Team am Jedermannrennen zu Ehren von Charly Gaul in Echternach teilnehmen. Also auf zu einer knackigen Trainingsrunde, die Mark regelmäßig, ich aber zum ersten Mal fuhr. Hätte ich geahnt, was mich erwartet...


Ich fuhr los Richtung Wiebelskirchen und traf dort Mark und Michael Hitzelsberger. Gemeinsam legten wir gleich los in Richtung Wendelinusradweg, es wurde nicht viel geredet, sondern ordentlich gefahren.

Mark machte gleich die Lok, und so kamen wir gut aufgewärmt am Start des Radweges am Bahnhof Sankt Wendel an.

Zwischen Theley und Selbach hatten wir kurz Blitz-Begleitung...
Wir wollten bis hoch an das andere Ende bei Tholey einen schönen Zug aufmachen und uns alle 500m in der Führung abwechseln, was am Anfang auch gut klappte, aber nach ca. 4 km fiel Michael ab und ward danach nicht mehr gesehen, obwohl Mark und ich am Wareswald auf ihn warteten.

Wir fuhren auch den Rest der Strecke ambitioniert, aber nicht mehr so diszipliniert, trotzdem kam auf der Bergauf-Strecke ein Schnitt von 33,7 km/h heraus. Das war ganz ordentlich!

Nach kurzem Verschnaufen und dem Erklimmen der Höhe nach Theley traten wir wieder etwas ambitionierter in die Pedale und fuhren eigentlich die nächsten 23 km über Selbach, Neunkirchen/Nahe, Gonnesweiler, Türkismühle, Wolfersweiler und Nohfelden bis Aßweiler wieder mit recht hohem Tempo: 35,5 km/h.
Am Ortsausgang Reitscheid

Erst dann nahmen wir wieder etwas heraus und genossen die wunderschöne Auffahrt nach Reitscheid, dann ging's aber ab km 60 und dem Passieren der höchsten Stelle in der Nähe des Weißelberges runter nach Oberkirchen und wir nahmen das Ostertal runter wieder Fahrt auf. Ab der Hanauer Mühle trafen wir noch einige bekannte Radfahrer und bildeten bis Wiebelskirchen eine schnelle Siebenergruppe.

In der Ortsmitte Wiebelskirchen trennten wir uns und Mark lud mich noch zum "Carbo-Loading" ein. Noch innerhalb des 30-Minuten-Fensters futterten wir uns die Bäuche mit leckerem Reis mit Putenfleisch und Kuchen voll, ehe Mark mich nach Hause brachte - wofür ich sehr dankbar war, weil meine Beine echt zerschossen waren...