Sonntag, 15. März 2020

Herrenwalderhofpremiere

Erste Rennradtour seit über einem Monat


Lange nicht mehr in Winterbach gewesen

Und dann gleich mal Neues erlebt...

 

Heute nahm ich mir mal eine Auszeit vom Coronachaos und fuhr knapp drei Stunden und gut 73 km lang Rennrad, ehe es am frühen Nachmittag bis zum Abend weiter ging mit der Sitzung unseres Corona-Krisenstabs im Rathaus.

Blick zurück nach Neunkirchen vom Berghof aus
Über Furpach und Limbach ging's  nach Wörschweiler, dann über die Blies und dann erstmal den Ohligberg hoch, eine saftige Steigung raus aus dem Bliestal und auf den Kamm zwischen dem Lamsbachtal und dem Pfänderbachtal, den beiden Nebentälern der Blies bei Schwarzenacker.

Oben angekommen genoss ich den Blick zurück übers Bliestal bis in meine Heimatstadt, ehe ich Richtung Kirrberg und Mörsbach weiterfuhr. Schliesslich kam ich über die Landesgrenze in Rheinland-Pfalz an und kam nach Käshofen, danach ging's runter ins Tal des Felsbachgrabens und schließlich nach Winterbach, von wo aus ich eine weitere Steigung in Angriff nahm, die ich noch nie gefahren war.

Der Herrenwalderhof - hier war ich bisher noch nie hochgefahren!
Hoch zum Herrenwalderhof ging's, und dann oberhalb von Krähenberg oberhalb der Quelle des Wieselbornbachs zurück über die L466 in Richtung Martinshöhe.

Dort angekommen wählte ich den schnellsten Heimweg über Rosenkopf und runter ins Lambsbachtal nach Bechhofen.

Vor einer Woche war ich noch bei meinem letzten langen Lauf hier durchgekommen!

Danach ging's wieder raus aus dem Lambsbachtal und zurück nach Homburg.

Durch den Closenbruch und die Homburger City zurück und vorbei am Rathaus/Landratsamt fuhr ich vorei am alten Zollbahnhof und Altstadt zurück nach Kirkel-Limbach.

Nahe der Blies in Altstadt gab's Störche zu sehen!
Der Wind blies ganz schön kräftig, und ich war froh, dass ich mich der Heimat wieder näherte!

Zurück im Bliestal sah ich einige Störche, ehe ich über Kohlhof und Furpach auf den "Homestretch" kam.

Am Ende waren's dann doch fast 1.000 Höhenmeter (na ja, gut, 928 ganz genau), ehe ich wieder zu Hause war, schnell duschte, schnell was verspeiste und meine Familie kurz sah.

Den Rest des Tages verbrachte ich wie gesagt gemeinsam mit meinem Corona-Krisenstab im Rathaus. Dankenswerterweise hatten einige Kolleginnen und Kollegen auch Kuchen mitgebracht, so konnte man es aushalten!
















Samstag, 14. März 2020

#london2020 #025 Vorläufiges Finale der Vorbereitung rund um den Bostalsee

40. London-Marathon auf den 04.10.2020 verschoben


Nach 25 Einheiten unterbreche ich dann mal

Momentan gibt's Wichtigeres als Marathon...

 

Morgens vorm Hotel
Was sich mit jedem Tag, ja jeder Stunde in den letzten Tagen angedeutet hat, ist nunmehr eingetreten: Am 26.04.2020 werden sich keine 30.000 Menschen auf den Weg machen, um 42,195 km durch Großbritanniens Hauptstadt zu laufen.

Der Grund hat einen ziemlich kryptischen Namen: SARS-CoV-2. So heißt das neuartige Coronavirus, das die Welt derzeit in Atem hält und gleichzeitig weitgehend lahmlegt.

Der Wettbewerb, auf den ich mich seit zwei Jahren freue, wird nun auf den 04.10.2020 verschoben - vorerst, denke ich mal, denn keiner von uns weiß, wie die Folgen der sich verschlimmernden Pandemie bis dahin unsere Welt, wie wir sie kennen, verändern wird.

Es wird noch schlimmer werden, bevor es besser wird - soviel ist sicher. Aber wie lange das ganze dauert, kann niemand sagen.

Derzeit jedenfalls wird auch mein Tagesablauf ordentlich durcheinandergerüttelt.

Am fast nördlichsten Punkt des Bostalsees
Gestern und heute nehme ich an einer Klausurtagung teil, weshalb sich heute morgen die Gelegenheit ergab, rund um den Bostalsee zu laufen.

Ich muss ja jetzt auf keine folgende Trainingseinheit mehr achten, also hab ich heute mal die Bremse gelockert.

Nach einem gemütlichen ersten Kilometer bin ich den Rest der Strecke in etwa der geplanten Marathongeschwindigkeit gelaufen.

Es war ein wunderschöner Morgenlauf rund um die "Badewanne des Saarlandes", und so ging ich fit in den Tag.

Die Dammkrone
Nach der Klausurtagung ging's dann ins Rathaus, wo ich seitdem sitze, um von hier aus, teilweise gemeinsam mit dem Krisenstab der Verwaltung, alles Notwendige in die Wege zu leiten, was in dieser bisher wohl einmaligen Sondersituation geboten ist.

Da ist's schön, dass man den Sport hat, um wenigstens mal teilweise abschalten zu können. Morgen früh gehe ich auf jeden Fall vor dem Dienst im Rathaus nochmal zwei Stunden auf die Piste.

Donnerstag, 12. März 2020

#london2020 #024 Laufen in Zeiten von Corona

Das Ende der sechsten Woche naht - und vielleicht mehr



Mein Optimismus sinkt langsam - ob das klappt mit #london2020?

Corona wird immer schlimmer - und Bad Kreuznach am Sonntag fällt aus

 

Mein derzeitiger "Schuhpark" - ganz rechts meine beiden
neuesten Paare, ein Saucony München 4 (oben) und
ein Inov-8 Trailtalon 290 (unten). Oben die beiden links
sind zwei Brooks-Paare, die schon fast durch sind, aber
mir gute Dienste geleistet haben, und unten die beiden
links sind Schuhe von On, mit denen in der Mitte bin ich
meinen letzten Marathon 2018 in Tokyo gelaufen.
Das Gute vorweg: Ich bleibe konsequent im Plan, werde von Tag zu Tag fitter, das Gewichtmachen klappt prima, mir geht's körperlich richtig gut.

Das Problem: Das war's dann aber auch. Mein geplanter Vorbereitungslauf am Sonntag in Bad Kreuznach wurde wegen der Coronakrise abgesagt, und Freiburg in zwei Wochen ohnehin schon.

Mein Fokus beginnt sich auch zu ändern. Ich merke immer mehr, dass ich eigentlich gar nicht mehr auf den Marathon hin trainiere - dass Ende April in London der 40. Marathon gestartet wird, das bezweifle ich mittlerweile schon sehr stark.

Im Moment gehen mir ganz andere Dinge durch den Kopf: Die Coronakrise bestimmt mehr und mehr den Tagesablauf im Job, ich laufe eigentlich, um da mal Abstand zu gewinnen und den Kopf freizubekommen.

Morgen ist aber trotzdem mal Ruhetag, Samstag bin ich mit der beruflich auf Klausur im Nordsaarland und werde morgens vor dem Frühstück versuchen, eine Dreiviertelstunde zu traben. Mal sehen, was ich am Sonntag mache. Wahrscheinlich einen langen Lauf. Im Moment gibt's wirklich Wichtigeres.

Mittwoch, 11. März 2020

#london2020 #023 Back on track

Regenerationsmittwoch mit einigen Steigerungen



Die Bronchien machen auch wieder mit

Kein Bock auf Matsch - dann lieber Bahn

 

Runde um Runde - langweilig, aber gleichmäßig
Heute lief's deutlich besser als gestern. Immer nur traben war mir irgendwann zu öde, also baute ich in der Mitte ein paar Steigerungen ein.

Ansonsten lief's ruhig und unspektakulär. Ich hatte während der 70 Minuten aber Ruhe, nachzudenken. So fielen mir einige gute Ideen ein, wie wir im Rathaus Neunkirchen mit der Coronakrise umgehen könnten. Darüber werde ich heute Nachmittag und morgen mit den Kolleginnen und Kollegen beraten.

Morgen dann 40 Minuten Jogging mit Steigerungen, Freitag Ruhetag, Samstag 30 Minuten mit Steigerungen. Dass der Vorbereitungslauf am Sonntag in Bad Kreuznach stattfindet, bezweifle ich mal stark...

Dienstag, 10. März 2020

#london2020 #022 Kleine Rückschläge gehören dazu...

Bronchien dicht, Puls zu hoch, Wade zickt



Nach zwei von geplanten fünf Intervallen war Schluss

Am Ende siegte die Vernunft: Regenjogging mit Martin

 

Das Wetter war bescheiden heute -
und nicht nur das, meine Form auch.
Heute standen wieder schnelle Intervalle an. Als ich gegen 18:00 Uhr endlich auf die Bahn kam, nieselte es brutal, schon nach zwei Runden Einlaufen war ich komplett durchnässt. Ich fühlte mich auch ansonsten schlapp und war nicht gut drauf.

Das bestätigte sich gleich beim ersten Intervall: Die Bronchien kamen kaum nach, nach 700m zwickte die rechte Wade, so daß ich unterbrechen musste.

Das zweite Intervall konnte ich durchlaufen, aber auch danach zwickte die Wade, und ich ging lieber auf Nummer Sicher und lief mit Martin gemächlich und gesprächig durch den Regen, ganz nach dem Spruch von Udo Bölts: Ich muss stundenlang im Regen trainieren können und danach sagen: "Gut gemacht, Junge, die anderen waren heute auf der Couch."

Auch ansonsten kein guter Tag: Der Freiburg-Marathon, den ich eigentlich als Halbmarathon am Sonntag in zwei Wochen als Teil meiner Vorbereitung laufen wollte, wurde wegen COVID-19 abgesagt.

Ob der Marathon in London überhaupt stattfindet, steht noch in den Sternen - Stand heute ja. Aber das kann sich schnell ändern.

Ich trainier trotzdem weiter. Das schadet ja auch ansonsten nicht...

Morgen 70 Minuten Regenerationslauf, aber bei dem Schiitwetter geh ich wohl auf die Bahn. Donnerstag dann 40 Minuten Jogging mit Steigerungen, Freitag Ruhetag.

Sonntag, 8. März 2020

#london2020 #021 Wie immer Lambsbach rauf und runter

Zum sechsten Mal den Lambsbach-32er



Den Klassiker diesmal etwas ruhiger

Leicht angeschlagen, aber gut durchgezogen

 


Heute stand die Fortsetzung einer schönen Tradition an: Der Steffny-Plan verlangte einen langen Lauf über 32 km als Abschluss der vierten Trainingswoche von mir (für mich war es ja schon die fünfte, da ich den Trainingsplan von zehn auf elf Wochen verlängert habe).

Vorm Start in der Audenkellerhofstraße in Schwarzenbach
Seit 2013 hab ich in den letzten fünf Marathonvorbereitungen immer den ersten 32er im Lambsbachtal gemacht und bin von der Mündung bis zur Quelle und zurück gelaufen. So auch heute, um das halbe Dutzend vollzumachen.

Gestern war der erste Samstag der "Frühjahrsputzsaison" angesagt: Garage und Werkbank aufräumen, alte Möbel und Elektroschrott sowie Tapetenreste auf den Wertstoffhof bringen, ein wenig kärchern, was man halt so macht.

Ich war ein bisschen dünn an während der Arbeit und merkte das später am Tag und vor allem gegen Abend - ich fror, fühlte mich matt. Mist! Ich spielte sogar mit dem Gedanken, den doch anstrengenden Lauf ganz abzublasen, lief dann kurz nach Mittag aber doch los.

Blick vom Start in Richtung Mündung des Lambsbachs
in die Blies - ca. 300m entfernt
Wie angehen? Der Plan verlangte eine Pace von 5:40/km, bisher bin ich aber immer zwischen 5:07/km und 5:16/km gelaufen. Da war ich aber mit ganz anderen Zielen unterwegs und trainierte auf einen Sub3-Marathon, und diesmal will ich mir auch aufgrund der Verletzungsgefahr und meiner orthopädischen Probleme gar keinen Druck machen. Was ist also ein guter Kompromiss? Ich entschied mich für eine 5:30er-Pace und lief einfach mal los.

Schon nach den ersten drei Kilometern merkte ich, dass die oben erwähnte Erkältung mich definitiv bremste. Ich biss aber auf die Zähne und hielt das Tempo.

Die ersten vier Kilometer auf der Strecke sind auch fordernd, es geht viel auf und ab und der allergrößte Teil ist trailig, vorbei am Audenkellerhof und der Emilienruhe, ehe man in die Ortslage von Kirrberg kommt. Von da an rollte es auch, zumal man Rückenwind hatte.

Stein am Ortseingang von Lambsborn
Durch Kirrberg durch und vorbei an der Burgruine Mersburg ging's dann wieder für ca. einen Kilometer trailig weiter, ehe man kurz vor km 8 die L120 für wenige Meter läuft, bis sie (in Rheinland-Pfalz) zur L462 wird, man überquert den Lambsbach und biegt gleich wieder rechts ab auf die asphaltierte Waldstraße nach Bechhofen. Knapp 3,5 km weiter hat man dann die bebaute Ortslage von Bechhofen erreicht, bis dahin geht's durch das wunderschöne, bewaldete Tal direkt vorbei am Bach.

Ich lief mal schneller, mal langsamer, aber gleichmäßig einen 2-km-Schnitt von ziemlich genau 11:00. Auf den Ohren hatte ich den "Augensammler" von Sebastian Fitzek, meinen mittlerweile sechsten Roman des Berliner Schriftstellers. Da geht die Zeit - und mit ihr gehen die Kilometer - schnell vorbei!

Nach Bechhofen beginnt dann langsam der schwerste Teil der Strecke. Hoch geht's nach Lambsborn, im Ort wird's steil, dann beginnt ein ca. 800m langer Ablauf, ehe es hoch in Richtung Quelle wieder trailig geht, bis zum Wendepunkt bei 16 km. Hier erreichte ich dann doch Pulswerte um die 150 - bis auf den letzten Kilometer später im Lauf der höchste Wert.

Kurz vor der Wende an der Quelle des Lambsbachs
Nach der Wende das ganze spiegelverkehrt - puh! Aber ab der Ortsmitte von Lambsborn beginnt dann doch ein Ablauf von ca. 2,5 km, ehe es in Bechhofen wieder flacher wurde. Dabei aber auch heftiger Gegenwind. Langsam kamen auch die Schmerzen. Ein wenig früh, aber noch nicht so schlimm: Die Erkältung schlug dann doch zu. Aber ich konnte das Tempo problemlos halten, ja wurde sogar leicht schneller - es ging eben bergab.

Trotzdem musste ich ab Kirrberg echt kämpfen, da ging der Puls dann doch dauerhaft weit über 140. Dafür konnte man jetzt die Kilometer schon runterzählen, und am Ende lief ich den letzten sogar noch in 5:13 - Kunststück, ging ja nur bergab.

Am Ende war ich dann doch zufrieden. Durchgebissen, Kilometer gefressen - schon 372 in 2020, noch 130, dann hab ich mein Laufjahr 2019 (das allerdings sehr bescheiden war) schon getoppt. Voraussichtlich Ende übernächster Woche.

Die neuen Saucony München 4 - mittlerweile etwas schmutziger...
Was heute noch wichtig war: Meine neuen Saucony München 4 hatten Premiere! Nachdem ich jahrelang immer prima in Sauconys unterwegs war, kam ich in den vergangenen Jahren ein wenig von der Marke ab - gerade im Bereich der Fersen, wo ich ziemlich empfindlich bin, hatten sie zeitweise echte Qualitätsprobleme. Die gehören aber laut Henning Jochum, meinem "Dealer", mittlerweile der Vergangenheit an. Bin mal gespannt. Laufen taten sich die neuen jedenfalls super!

Morgen den Ruhetag hab ich echt nötig. Dienstag dann wieder Tempointervalle: 5*1000m in 4:10/km, Trabpause 400m.

Ich versuch's vielleicht sogar mal einige Sekunden schneller, mal sehen, ob's klappt. Sonntag steht ja der zweite Testlauf an, ich starte in Bad Kreuznach. Mittwoch dann 70 Minuten Dauerlauf, dann werden die neuen Inov-8 Trailtalon 290, meine ersten echten Cross-Schuhe seit Jahren, auch mal getestet!

Freitag, 6. März 2020

#london2020 #020 Durch Brüssels schönste Parks

Brüssel ist auch bei Regen schön!



Morgenlauf durch drei Parks der Stadt

Eigentlich zu schnell, aber das passiert mir ja immer...

 


Normalerweise wäre heute ja Ruhetag angesagt gewesen. Aber wenn man schon mal in Brüssel ist...

Der Warandepark kurz vor km 1
Heute war ich als Mitglied im Ausschuss für mittlere Städte des Deutschen Städtetages bei der 101. Ausschusssitzung zu Gast in - ja, was denn nun? Belgiens Hauptstadt? Das ist ein wenig kompliziert.

Brüssel ist zwar eine Stadt in Belgien, aber die Stadt Brüssel (französisch Ville de Bruxelles) ist eigentlich nur eine der 19 Gemeinden der Region Brüssel-Hauptstadt (französisch Région de Bruxelles-Capitale), welche wiederum eine der drei Regionen des Königreichs Belgien und somit ein Gliedstaat des belgischen Bundesstaates ist.

Trotzdem ist Brüssel die Hauptstadt des Königreichs Belgien und hat ca. 181.000 Einwohner, die gesamte Region jedoch hat fast 1,2 Millionen.

Der See im Leopoldspark
Gestern war das erste Treffen des Ausschusses im Europabüro des Deutschen Städtetages, und um 09.00 Uhr stand dann die Hauptausschusssitzung an.

Da blieb vorher noch ein wenig Zeit! Also Wecker auf 6:20 Uhr gestellt und kurz vor sieben Uhr ging's dann los.

Ich lief vom Hotel in der Rue Royale erstmal in Richtung des ersten Parks, des Warandeparks (auch königlicher Park von Brüssel genannt), nach dem Jubelpark der zweitgrößte Park in Brüssel, den ich durchquerte, dann ging's auf die lange Rue Belliard in Richtung des Leopoldparks, den viele als den schönsten und heimeligsten Park in Brüssel bezeichnen.

Der Turm von Eggevoord - über 500 Jahre alt
Und ich war mal wieder viel zu schnell, eigentlich wollte ich entspannt 6:00/km laufen, aber den langen Kilometer durch die Rue Belliard lief ich sogar unter 5:00/km, wohl auch, weil ich die grüne Wellte an Fußgängerampeln ausnutzen wollte. Im Nachhinein betrachtet habe ich den Verdacht, dass die gar nie rot werden.

Der Leopoldpark ist wirklich toll. Früher beherbergte er einen Zoo! Heute findet man hier die im eklektischen Stil erbaute ehemalige Solvay-Bibliothek, beeindruckende Bäume von großem Wert, darunter eine beeindruckende Morgenländische Platane, die einzige ihrer Art in Brüssel, einen kleinen See, den ich umlief, sowie den Turm von Eggevoord, der über 500 Jahre alt ist. Der Park ist allerdings ziemlich profiliert, hier sammelte ich jede Menge Höhenmeter!

Weiter ging's durchs Tal des Maelbeek in Richtung des letzten Parks, der eigentlich kein richtiger Park ist, sondern der sogenannte "Square Ambiorix", benannt nach einem keltischen König, der durch seinen Sieg über Gaius Iulius Caesar, der die verheerendste Niederlage der Römer während des gesamten Gallischen Kriegs darstellte, berühmt wurde: Eineinhalb Legionen (ca. 6-8.000 Mann) vernichtete er dabei.

Blick hinab ins Tal des Maelbeek
vom höchsten Punkt des "Square Ambiorix"
Auch hier: Erstmal aus dem Maelbeek-Tal ca. 15 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt des "Parks", eine Runde gedreht, und dann wieder runter ins Tal und ab ins Finale!

Wieder ging's schön bergan raus aus dem Maelbeek-Tal, vorbei an der wunderschönen neobarocken Église Saint-Josse durch die Fußgängerzone der Rue Scailquin und dann durch die Rue du Congrès zur letzten Landmarke meines Laufs, der Kongress-Säule, auf deren Spitze der erste belgische König Leopold I. (ja, der mit dem Park) thront.

Die Säule erinnert an die Erschaffung des belgischen Staates und der Verfassung durch die Nationalversammlung 1830–1831 und wurde zwischen 1850 und 1859 errichtet.

Die Kongress-Säule - von
da an waren's nur noch 500m...
Gegen 07:40 Uhr war ich dann also zurück im Hotel. Geduscht, gefrühstückt und dann ab an die Arbeit! So waren wir auch gegen Mittag fertig und konnten alle die Heimreise antreten. Und ich war froh, eine weitere Stadt meiner Liste der Städte, in denen ich schon mal gelaufen bin, hinzufügen zu können!

Morgen mache ich dann aber endlich und endgültig Ruhetag. Am Sonntag steht ein 32er an, den ich - das hat schon Tradition - im Lambsbachtal laufe.

Von der Mündung bis zur Quelle und zurück - wie schon bei meinen letzten fünf Marathons! Allerdings bin ich da immer zwischen 5:07/km und 5:16/km gelaufen. Der Plan verlangt eigentlich eine 5:40/km. Hmmmm.....

Mal sehen, was ich am Sonntag mache. Montag dann wieder Ruhetag. Je nachdem, was ich Sonntag probiere, brauch ich den vielleicht auch.


Donnerstag, 5. März 2020

#london2020 #019 Zwölf Flotte am Morgen

Gleichmäßiger geht's fast nicht



Zufrieden und fertig - mit dem Hörbuch...

Auch ansonsten: Alles im Plan!

 


Heute war ich früh unterwegs, weil den ganzen Tag dienstliche Termine incl. einer Fahrt nach Brüssel anstehen.

Auf Tartan läuft sich's immer noch am besten...
Also ab ins Wagwiesental auf die Bahn! Zwei Kilometer eingelaufen, dann 12 flotte Kilometer - fast ein Drittel der Marathondistanz - in 4:50/km, nahe am geplanten Wettkampftempo von 4:37/km. Dafür lief's ausgesprochen gut!

Gleichmäßige Pulsentwicklung, genau wie Schrittfrequnez, Schrittlänge und vertikales Verhältnis. Ich lief wie ein Uhrwerk, der linke Problemfuß macht keinerlei Fissematenten - ich bin sehr zufrieden! Und mein Hörbuch "Splitter" - mein vierter Fitzek in dieser Vorbereitung - hab ich jetzt auch "durch".

Morgen dann eigentlich Ruhetag. Ich bin dann aber in Brüssel, kann also sein, dass ich einen lockeren Lauf dort mache und dafür den Ruhetag auf Samstag schiebe, vor den 32er am Sonntag, den ich - das hat schon Tradition - im Lambsbachtal laufe!

Mittwoch, 4. März 2020

#london2020 #018 Regenerationslauf

Einige lockere Runden zum Beineausschütteln




Immer im Kreis rum und Fitzeck hören

Vorbereitung auf 12 schnelle km morgen

 

Training gemeinsam mit den Kids!
Heute gibt's nicht viel zu berichten: 40 Minuten Joggen in 6:00/km standen auf dem Programm. Ich ging ins Wagwiesental auf die Bahn, wo ich morgen auch die 12 km schnell durchziehen werde.

Auf den Ohren hatte ich "Der Splitter" von Sebastian Fitzeck. So ging die Zeit schnell rum. Begleitet wurde ich in den letzten zehn Minuten von jeder Menge Kids mit ihren Trainern. Das war lustig!

Morgen dann fordernde 12 km in 4:50/km (flotter Dauerlauf), Freitag Ruhetag. Ich bin dann aber in Brüssel, kann also sein, dass ich einen lockeren Lauf dort mache und dafür den Ruhetag auf Samstag schiebe, vor den 32er am Sonntag, den ich - das hat schon Tradition - im Lambsbachtal laufe!

Dienstag, 3. März 2020

#london2020 #017 Mittagspausenhausundhofrunde mit Martin

Glitschig, patschnass, und dann auch noch Hagel



Irgendwie steck ich im Formloch

Oder der Martin zieht mich runter...

 

Mit Martin in Spiesen bei km 2 (Am Schlößchen)
Die letzte Zeile war natürlich nur Spaß! Es ist immer schöner, mit Freunden zu laufen als allein. Aber heute lief's wirklich nicht soooo gut...

Das Wetter war wie im April. Am Anfang Hagel, dann Sonne, dann bewölkt, dann wieder Sonne, zum Schluß wieder Hagel auf den letzten 2 km. Und ich kam irgendwie nicht in die Gänge - im Gegensatz zu Martin S. aus M..

Morgen lockere 60 Minuten in 6:00/km, Donnerstag dann fordernde 12 km in 4:50/km (flotter Dauerlauf), Freitag Ruhetag. Ich bin dann aber in Brüssel, kann also sein, dass ich einen lockeren Lauf dort mache und dafür den Ruhetag auf Samstag schiebe, vor den 32er am Sonntag, den ich - das hat schon Tradition - im Lambsbachtal laufe!

Sonntag, 1. März 2020

#london2020 #016 13. Ferraro-Gutsweiherlauf

Nimm das, Schweinehund!





Sieg in der Altersklasse, 28. insgesamt beim 13. Ferraro-Gutsweiherlauf

Auch wenn's nicht für die Zielzeit reichte: Ich bin zufrieden!

 

"Je älter man wird, desto mehr läuft man mit dem Kopf und weniger mit den Füßen!" hat mir ein alter Laufhase mal gesagt. Den Spruch hab ich mir gemerkt - und heute beherzigt. Doch dazu später mehr!

Am Ende der ersten Runde um den Weiher
(Foto: sportregio.de / Schneider)
Heute war mein fünfter Ferraro-Gutsweiherlauf: Bei der 3., 5., 6. und 8. Auflage war ich schon dabei und habe dabei alles erlebt:  2010 war's bitterkalt, 2012 schönes Frühlingswetter wie heute (wenn auch einen Tick wärmer und nicht so windig), 2013 dann wieder bitterkalt incl. geschlossener Schneedecke und zugefrorenem Weiher und 2015 dann wieder wie heute (nur ohne Sonnenschein).

Die zweite Rennhälfte ist nun auch verändert: Beim Verlassen des Erlenbrunnenbachtals biegt man nicht gleich ab Richtung Wasserscheide zum Tal des Biehlersweihers, sondern läuft den Weg hoch in Richtung Menschenhaus noch bis zu einer Wendemarke, dann erst wieder runter und rüber ins Nachbartal - wie früher.

Es war richtig was los - bei Kaiserwetter!
Dann aber wendet man erneut kurz vor dem Biehlersweiher und läuft auf der gleichen Stelle wieder zurück, anstatt wie früher zum Biehlersweiher zu laufen und links vorbei an der Fischerhütte den mörderischen Anstieg hoch zur Wasserscheide zu bezwingen, ehe es wieder runter ins Erlenbrunnenbachtal und Richtung Ziel geht. Von den Höhenmetern ist es fast das gleiche, aber die neue Strecke läuft sich trotzdem angenehmer.

Wie so oft, war ich auch heute vor einem Wettkampf relativ lust- und mutlos, geplagt von Selbstzweifeln und scheinbar unmotiviert. Auf Nachfragen von Bekannten, u.a. meinen beiden Radbrüdern Peter Schmitt und Peter Jung, die wie schon seit Beginn der Traditionsveranstaltung die Führungsarbeit auf den Crossrädern übernahmen, nach meinen Erwartungshaltungen wiegelte ich wie immer ab und suchte mir schon im Vorfeld Ausreden: Also ein ganz typisches Läuferverhalten, das nur die innere Anspannung zeigt - dachte ich zumindest.

Als es dann losging, merkte ich schon auf dem ersten Kilometer, dass der Virus, der mich zu Beginn der Woche geschwächt hatte, wohl doch noch nicht ganz verschwunden war oder zumindest noch nachwirkte.

Im Ziel war ich total platt - "ich hann alles geb!"
Ich war sehr früh am Anschlag, hatte große Probleme an der ersten Steigung zu Beginn des Trailteils (nach einer Runde um den Weiher) und hätte am liebsten schon nach 1,5 Kilometern aufgehört. Viel hat wirklich nicht gefehlt.

Aber dann übernahm der Kopf: "Das ist dein erster Zehner seit Köln 2018, wo Du mit Verletzung rausmusstest - das erste DNF deiner Läuferkarriere. Soll das heute das zweite sein? Reiß Di zsammn!" Ich entschied mich also weiterzumachen, auch wenn's mir elend ging.

Im Anstieg hoch zur Kirkeler Straße litt ich ordentlich, aber suchte mir ein Tempo, das kommod war, und freute mich auf den Ablauf. Der war dann auch in einem Schnitt von 4:08/km ganz ok, und schon war die Hälfte des Laufs herum.

Ich teilte mich beim folgenden Anstieg mit Wende, kurzem Ablauf und dem nächsten Anstieg rüber ins Biehlersweihertal gut ein, zwei Kameraden hatten ungefähr mein Tempo, und so liefen wir zusammen. Je länger das Rennen dauerte, umso lauter keuchte ich (Monica-Seles-style) und fühlte mich dabei trotzdem immer besser.

Und jetzt nochmal zum "Laufen mit Kopf": Durch die drei Wendemarken hatte ich immer im Blick, wer alles vor mir war: Die Leute kamen mir vor der letzten Wende ja entgegen. Keiner von denen sah aus wie 50 oder älter, nur der Kollege in meiner Dreiergruppe, Stephan Becker mit der 605 aus Sarreguemines, hatte wallendes, sehr graues Haar.

Entspanntes Auslaufen mit Stephan Bonner
Ich spekulierte also auf den Sieg in der Altersklasse, blieb Stephan an den Hacken, und nach der Überwindung des letzten Anstiegs, 1,5 km vor dem Ziel, kam dann die "Aaa-ttackeee!" - ich rannte bergab und auf die letzte lange Gerade Richtung Weiher mit Vollgas, die Beine waren auch gut, und ich hatte noch Körner aufgespart.

Bei der Neun-Kilometer-Marke blickte ich mich um, Stephan war ca. 50 m zurück, und ich hielt das Tempo hoch und gab alles.

Den letzten Kilometer lief ich in 4:08/km, kassierte noch einen Läufer vor mir ein (Eric Deutschmann mit der 624, ebenfalls aus Sarreguemines, aber fünf Jahre jünger als ich) und distanzierte schließlich meinen vermuteten Altersklassekonkurrenten um 15 Sekunden.

Am Ende Platz 1 in der M50!
Im Ziel dann eine 44:47,1 und somit Platz 28 (ich lande bei diesem Lauf scheinbar immer zwischen 20 und 50). Und - tada! - Erster in der M50, der ersten "Greisenklasse"!

Nach dem Lauf hielt ich mir einigen Lauffreunden, u.a. der Truppe aus Wustweiler mit Markus Groß und Philippe Weingart und mit Stephan Bonner aus Neunkirchen sowie meinem alten "Scholakamerad" Alexander Fuchs von den Grojos noch einige Schwätzchen, nahm stolz meine Siegerehrung entgegen und ging mit einem dann doch guten Gefühl nach Haus.

Auch wenn's mit der angepeilten Zeit um die 42:30 nichts wurde: Der Lauf ist sehr schwer, früh in der Saison (und der Vorbereitung) und es war wichtig, wieder in den Wettkampfmodus zu schalten.

Die Galligkeit, die Härte und den Biss holt man sich nur da. Die Zeiten werden noch kommen.

Danke an meinen Verein, den VfA Neunkirchen, für die Ausrichtung und die viele Arbeit, die dahintersteckt. Ihr seid die Besten!

Morgen dann Ruhetag, Dienstag 75 Minuten Dauerlauf in 5:40/km, Mittwoch 40 Minuten Joggen in 6:00/km.