Sonntag, 30. März 2014

Hügelig durch die Nebentäler der Eichel

Hügelig durch die Nebentäler der Eichel von joaum bei Garmin Connect – Details

Viel Auf und Ab, sehr viel schöne, ruhige Routes Forestières, aber auch einige Holperstrecken und eine Sackgasse - die Strecke heute hatte unter Abenteuer- und Erkenntnisgesichtspunkten viel zu bieten...

Auf der Höhe oberhalb Wattweiler
Jan-Robin und Michael bei der Ankunft in Montbronn
Zwecks Verfeinerung meiner Ortskenntnisse dieses speziellen Teiles des Parc Naturel Regional des Vosges du Nord brach ich heute um 9 Uhr (also eigentlich um 8...) gemeinsam mit Jan-Robin und Michael auf, später gestellte sich noch Thomas Jakob hinzu.

Das Wetter war traumhaft, die Restkühle verschwand schnell. Wir steuerten das Schwalbtal diesmal etwas profilierter an: Zunächst ging's über Wattweiler auf die Höhe zwischen Bickenalb und Blies, dann über Hengstbach wieder runter, und schliesslich über Altheim und Brenschelbach zum Grenzübergang kurz vor der Loutzviller Mühle.

Bei der Eschviller Mühle machten wir kurz Rast und zogen größtenteils die letzten Windbreaker bzw. Ärmlinge und Beinlinge aus.

Weiter ging's in ganz ordentlichem Tempo schwalbaufwärts, ehe wir zum Kapellenhof abbogen und dort die sicher härteste Steigung des Tages meisterten. Über Petit-Réderching und Rohrbach-lès-Bitche bzw. die dort abzweigende D100F fuhren wir Richtung Montbronn und deshalb zuerst mal runter ins Tal des Muenzbachs (den wir später wiedersehen sollten), dann wieder hoch nach Montbronn.

Wir kamen schon fast am Ortsausgang raus und stürzten uns gleich hinab ins Spielersbachtal Richtung Speckbronn, wo die Route Forestière de Spielersbach abzweigt, die ich schon länger mal fahren wollte. Laurent Hen, der Ex-Bürgermeister von Enchenberg, hatte mir erzählt, daß sie toll ausgebaut und absolut rennradtauglich sei - und das stimmte!


Entlang des Spielersbachs ging es Richtung Eicheltal, rechts zweigte nach ca. 4 km eine Route Forestière direkt nach Ratzwiller ab, wir blieben aber auf der Spielersbach-Strecke, die kurz darauf das Tal verlies und recht steil zu einer Kreuzung mit einer schönen Hütte dabei ("Refuge du Carrefour") im Wald anstieg. Hier endete auch die Route Forestière de Spielersbach - rennradmäßig absolut zu empfehlen.

Die Waldstraßenkreuzung zwischen Waldhambach,
Diemeringen, Ratzwiller und Speckbronn

Dort fuhren wir links Richtung Waldhambach (geradeaus geht's nach Diemeringen, dort kamen wir später nochmal her, rechts nach Ratzwiller), und da hört die Empfehlung für Rennräder auch schon auf. Bloß nicht! Die Straße ist in sehr schlechtem Zustand, voller Schlaglöcher, zumindest im Waldbereich, aber auch danach keine Offenbarung. Dann lieber an der Kreuzung geradeaus fahren auf die Route Forestière du Grand Grunewald und über Diemeringen nach Waldhambach kommen...

So waren wir jetzt aber halt da. Und nicht schlecht überrascht: Ganz Waldhambach war ein einziger Flohmarkt, die gesamte Rue du Grunewald war gesperrt und mit Ständen und Schaustellern belegt. Wir entschlossen uns, dem Treiben ein wenig zuzusehen und machten Pause im Restaurant à l'Aigle d'Or, wo wir lecker zu Mittag aßen.

Pause in Waldhambach
Danach ging's weiter Richtung Diemeringen, vorbei an der Einmündung des Spielersbachs (bzw. Thalbachs, aber wieso der dort so heißen soll, erklärt sich mir nicht - er ist viel kürzer und auch kleiner) und in Diemeringen wieder hoch über einen Hügel ins Tal, wo der Spielersbach in den Thalbach (oder umgekehrt) hineinfließt.

Hier beginnt die Route Forestière du Grand Grunewald, die in exzellentem Zustand ist und hoch zu der Kreuzung führt, an der wir vorher schon waren. Wer also von Speckbronn eine schöne Waldstraße ins Eicheltal sucht, dem hoffe ich, mit der Beschreibung hier geholfen zu haben.

Das untere Petersbachtal kurz vor Lorentzen
Wir bogen an der Kreuzung rechts ab in die einzige Straße, die wir an diesem Tag noch nicht befahren hatten -  Richtung Ratzwiller. Die Straße war nicht gerade toll, aber im Gegensatz zu der nach Waldhambach einigermaßen befahrbar. Bevor wir in den Ort kamen, fuhren wir scharf links hoch zur Kreuzung der D723/D823 und dort auf der D823 ins Tal des Petersbachs Richtung Lorentzen. Die Gegend dort ist wunderschön. Links fließt die Eichel, der Blick geht weit, und am schönsten war das satte Grün um einen herum.

500m von Lorentzen entfernt bogen wir dann auf die D8 Richtung Rahling ein und fuhren talaufwärts. Am ersten Kreisel ging's rechts ab Richtung Butten. Das Dorf mit ca. 650 Einwohnern liegt imposant und malerisch zugleich am Talhang des Petersbachtals, und zumindest nach meinem persönlichen Eindruck (und auch dem meiner Mitfahrer) stehen dort überdurchschnittlich viele neue, beeindruckende Wohnhäuser.

Thomas auf dem Weg nach Butten
Es gibt sogar zwischen Butten und Ratzwiller einen sogenannten "Annex", der "Neubau" heißt und wo eigentlich nur neue Häuser stehen. Dort gelangten wir auch auf die D 723, die wir vorher schon mal talabwärts gekreuzt hatten und die hier in Richtung Montbronn führt.

Oben am Kreisel, wo wir an diesem Tag auch schon mal waren, angekommen, fuhren wir runter Richtung Rahling wieder ins Petersbachtal.

Wir wollten eigentlich auf einer sehr gut ausgebauten Nebenstraße den Petersbach hoch und dann bei der Exklave Hamneau de Metschbrueck den Weg hoch zur Ferme Janeau nehmen, um so nach Bining und von dort nach Rohrbach-Lès-Bitche zu gelangen, aber als wir an der Steigung raus aus Metschbrueck vor dem Weg standen, war uns klar: Nicht mit unseren Rädern. Einfach mal auf das Bild schauen...

Hier war beim besten Willen kein Durchkommen...
Also umgedreht und weiter das Petersbachtal hoch, hier trafen wir auf den bereits abwärts befahrenen Weg und fuhren wieder auf der D100F bergan.

Oben folgte ich einer spontanen Eingebung, als ich einen schnittiges Coupe aus dem Kusterwald rauskommen sah, und dachte mir: "Wo so ein Auto herkommt, gibt's auch einen Weg!". So war es auch. Die Route Forestière war gut zu fahren, und kurz danach waren wir dann auch in Rohrbach-lès-Bitche.

Entlang des Fort Casso, durch Guising und Bettviller gelangten wir ins Bickenalbtal und fuhren altbekannte Wege hinab bis Altheim, von dort dann über die Blieshöhen und Böckweiler nach Blieskastel und über Kirkel-Neuhäusel nach Hause.

In Böckweiler steht die älteste Kirche des Saarlands
Alle haben prima mitgehalten, keiner ist eingebrochen oder hat auch nur geschwächelt, klasse Leistung von allen Fahrern!

Über 2000 hm, ein Schnitt von über 26 und netto unter 6 Stunden Fahrzeit für über 155 km - nicht schlecht. Hat Riesenspaß gemacht!

Und eins ist klar: In der Gegend gibt's ne Menge Wege, die wir noch nicht gefahren sind...

Abend-Pfalzrunde bis zum Remigiusberg

Abend-Pfalzrunde bis zum Remigiusberg von joaum bei Garmin Connect – Details

Nach einem arbeitsreichen Tag hab ich heute tatsächlich noch eine schöne Runde durch die Pfalz hinbekommen - bis an den Fuß des Remigiusberges und auch ansonsten sehr hügelig und fordernd

Bei Traum-Radwetter und erstmals so richtig kurz ohne jede Windweste, Ärmlinge oder sonstiges Zwiebelzeugs nahm ich die Runde über den Kuchenberg und durch Wiebelskirchen und Hangard in Angriff.

Kurz vor Lautenbach, Blick hoch zum Höcherberg
Es ging das Ostertal hoch Richtung Ottweiler-Fürth, und von dort gleich weiter über die Kuppe der L289 ins Schönbachtal nach Lautenbach.

Kurz danach kam ich nach Breitenbach und damit in die Pfalz. Ich begleitete den jungen Schönbach, einen Nebenbach der Oster, bis hoch zu seiner Quelle rechts neben der L354.

Und kurz danach, am Ende der Auffahrt und auf der "Kuppe", schaute ich auch schon ins Tal von Frohnhofen, wo der Kohlbach entspringt. Er fließt durch Altenkirchen, Dittweiler, Schönenberg-Kübelberg und Miesau in den Glan. Ich hatte also das Saar-Einzugsgebiet verlassen.

K20 Richtung Wahnwegen - Steigung fordernd, aber nicht zu sehr
In Frohnhofen ging's gleich über den nächsten "Hügel", den Nebenberg, rüber nach Krottelbach und dann Richtung Herschweiler-Pettersheim ins Ohmbachtal.

Ich fuhr den jungen Ohmbach ein Stück bergauf bis zum Ortsausgang von Herschweiler-Pettersheim, dort wartet mit der K20 Richtung Wahnwegen die nächste Steigung.

Oben angekommen, konnte ich schon den Potzberg in der Ferne sehen.

Ich fuhr bergab in Richtung Hüffler/Schellweiler entlang des jungen Bledersbachs. Hier war ich auch noch nie gewesen.

vorn links der Remigiusberg, hinterm Glantal der Potzberg
In Schellweiler wartete der vorerst letzte Anstieg, die K17 in Richtung Etschberg, von dort oben sieht man wunderbar den schönen Remigiusberg, auf dessen Spitze mit der "Alten Probstei" eines meiner Lieblingsausflugslokale der Gegend liegt. Aber da hoch wollte ich heute nicht - bzw. hatte ich keine Zeit zu.

Die Sonne sank schon, und es galt den Heimweg anzutreten. Also runter nach Theisbergsteigen und dann immer entlang des Glans mit einem Schnitt gut über 30 - es rollte richtig gut.

Durch Gimsbach und Matzenbach fuhr ich bis nach Rehweiler und bog dort ins Henschbachtal ab bis Steinbach am Glan (das eigentlich Steinbach am Henschbach heißen sollte - diese Angeber...).

Steinbach, K8: brutale Steigung innerorts...
... und außerorts geht's genauso weiter!

Dort wartete eine brutale Steigung auf mich - der Karte hatte man das gar nicht angesehen. Über fast einen Kilometer ging's mit fast ständig 12%, in der Spitze auch mehr, auf der K8  nach oben Richtung Börsborn - da ist eindeutig ein "r" zu viel! Nach der "Passhöhe" geht's genauso steil wieder runter, dann blieb ich auf der K8 Richtung Gries.

Von da an war's einfach: Durchs Ohmbachtal am See vorbei,  Sand, Schönenberg-Kübelberg, hoch Richtung Waldmohr, und dann über Jägersburg, Kleinottweiler, Bexbach und Wellesweiler ab nach Hause. Es war schon so dunkel, daß ich ab dem Kreisel an der Fernstraße trotz ordnungsgemäßer Beleuchtung lieber den Heimweg über das Wagwiesental nahm. Knapp unter drei Stunden, schöne Tour!

Morgen geht's mit den Jungs 150 km über die Blieshöhen in die Nebentäler der Eichel, über Speckbronn, Diemeringen und Guising. Freu mich schon!

Sonntag, 23. März 2014

NK-Schwalbtal-Goetzenbruck-Wingen-Eicheltal-Sarreguemines-Ormesheim-NK

NK-Schwalbtal-Goetzenbruck-Wingen-Eicheltal-Sarreguemines-Ormesheim-NK von joaum bei Garmin Connect – Details



Unsere heutige Sonntagsrunde führte uns wie schon so oft in letzter Zeit in den Parc Naturel Regional des Vosges du Nord. Wir fuhren die bekannte Strecke ins Schwalbtal, von dort auf die Höhe der Wasserscheide zwischen Rhein und Saar, hinunter nach Wingen-sur-Moder und über den Col du Puberg entlang der Bahnstrecke Strassbourg-Sarreguemines durchs Eicheltal an die Saar, dann über den Siltzheimer Höhe nach Sarreguemines und entlang der Blies nach Bliesmengen-Bolchen, wo uns nochmal ein Anstieg nach Ormesheim erwartete. Über die Blieshöhen und Niederwürzbach gings dann heim. Etwas kalt, aber trocken - schöne Tour mit einer Menge Kameraden!

Beim Losfahren waren wir zu elft!
Gegen 09.40 Uhr ging's los, ich traf die Kameraden an unserem Treffpunkt in Furpach am Weiher an der "Bretzelbude", unterhalb des Friedhofsparkplatzes.

Wir waren sogar mit 11 Mann am Start, allerdings wollten nur sieben die ganze 150-km-Tour mitmachen, die anderen verließen uns in Hornbach. So waren also die drei Peter (Jung, Schmitt, Schmolzi), Dieter Burkhard, Michael Hitzelsberger, Charly Neumann und ich ab dem Schwalbtal allein, bis dahin hatten wir, um die Gruppe zusammenzuhalten, ein äußerst moderates Anfangstempo vorgelegt. Wie sich später zeigen sollte, erwies sich das ob der kalten Temperaturen als kluger Schachzug.

Im Schwalbtal kurz vor Holbach bei km 48
In Lambach wählten wir - eine Premiere - den Anstieg über Glasenberg, um auf die Höhe Lemberg/Goetzenbruck (D37) zu kommen. Ein fordernder, interessanter Anstieg mit einem schönen Ausblick über das Schwalbtal. Nach einer kleinen Kuppe geht's dann leicht abwärts in Richtung D37.

Die Wasserscheide Rhein/Saar enthält mit 422m über N.N. den höchsten Punkt der Strecke, allerdings geht's dabei auch zweimal bis auf 370m über N.N. runter - also nichts mit Dahinrollen auf der Höhe, das war harte Arbeit, aber es gab zur Belohnung auch tolle Ausblicke in die Täler rechts und links der Höhe.

Dann kam die Abfahrt über Huehnerschaerr runter nach Wingen-sur-Moder über die D255, und gleich ging's wieder hoch zum Col du Puberg an der Bahnstrecke Strassbourg-Sarreguemines und damit wieder hoch zur Wasserscheide Rhein/Saar, getrennt durch die Quellgebiete der Nebenflüße Moder (Rhein) und Eichel (Saar).

Wir haben viel gelacht heute - hier Peter und Dieter
auf der "Passhöhe" des Col du Puberg bei km 74
Diese Strecke (D919) hoch zum Col du Puberg ist wirklich wunderschön, super ausgebaut und auch ganz leicht zu fahren, auf etwas mehr als 4 km sind ca. 120 hm zu überwinden - ohne jede Rampe. Alle kamen gut mit und waren noch bester Laune - nach mittlerweile 75 km.

Danach kam der lange, aber teilweise recht flach anmutende Abstieg ins Eicheltal - kein Wunder, bei nur 115 hm Unterschied verteilt auf 25 km kann man ja auch keine rasende Abfahrt erwarten.

Aber die Strecke ist toll, nach wenigen km sieht man rechts den Tunnelkopf der Bahnstrecke, die einen fortan begleitet, und in Frohmuhl, ca. 4 km nach der Passhöhe, fließt von links die Eichel dem bis dahin das Tal formenden Spiegelbach zu.
Frohmuhl im Eicheltal - rechts der Bahndamm

Über Tieffenbach, Adamswiller und südlich an Waldhambach vorbei folgten wir der D919, die kurz vor Diemeringen einen scharfen Knick nach links macht - genau dort, wo der Spielersbach der Eichel zufließt, der die Täler von St. Louis-lès-Bitche, Meisenthal und Soucht entwässert (von dort über Speckbronn kommt man über eine gut asphaltierte Route namens "route forestière de Spielersbach", ca. 7 km lang, in die Nähe von Ratzwiller, und von da nach weiteren 4 km entweder über Waldhambach oder direkt nach Diemeringen - muss ich demnächst auch mal ausprobieren...).

Im Eichteltal unten hatte ich dann einen kleinen Hänger, mit Führungsarbeit war's erst mal nix, Peter Schmitt spielte über die nächsten 10 km über Lorentzen, Voellerdingen und Oermingen die Lokomotive.
 
Höhenstraße zwischen Oermingen und Herbitzheim (D919)
Dann ging es wieder nach oben, der Hügel Richtung Herbitzheim runter an die Saar war zu überwinden, und im Saartal entschieden wir dann alle gemeinsam, wie geplant über die Höhe von Siltzheim zu fahren, anstatt die flache Route über den Saarkanal zu nehmen - das waren zwar 66 hm, aber nur 9,5 statt 18 km.

In Sarreguemines fuhren wir das Bliestal hoch bis Blies-Schweyen, wo wir die Brücke über die Blies überquerten und uns, wieder im deutschen Bliesmengen-Bolchen, an den letzten Anstieg des Tages vorbei an der Naturbühne Gräfinthal hoch nach Ormesheim machten. Charly zog flaches Terrain vor und blieb im Bliestal.

Auf dem Heidenkopf oberhalb von Bliesmengen-Bolchen

Über den Heidenkopf, die Blieshöhen, Aßweiler und Selbach erreichten wir Niederwürzbach, wo wir uns nochmal sammelten. Ich fuhr wie auf dem Streckenplan los Richtung Hassel und merkte nach zwei Minuten, daß keiner mehr hinter mir war. Offensichtlich hatten sich die Jungs, die ja fast alle aus Furpach kamen, doch überlegt, das Würzbachtal hinabzufahren und über Kirkel bzw. Wörschweiler die Heimat anzusteuern.

Ich blieb der geplanten Route treu, die "Spieser Hohl" forderte mich aber dann noch mal ganz - ich war froh, als ich drüber war. Punkt 16 Uhr war ich zuhause. Es hat mal wieder total Spaß gemacht, wir hatten richtig schöne und lustige Stunden zusammen. Danke, Jungs!

Samstag, 22. März 2014

Berlin: Wilmersdorf-Wannsee-Spandau-Hohenschönhausen-Tempelhof-Wilmersdorf

Berlin: Wilmersdorf-Wannsee-Spandau-Hohenschönhausen-Tempelhof-Wilmersdorf von joaum bei Garmin Connect – Details


Einen freien Vormittag während des Berlin-Besuchs unserer Bundestagsabgeordneten Heide Henn habe ich genutzt, um eine schöne Rundfahrt durch den West- und Nordteil der Stadt zu machen. Ich wollte das Grab von Willy Brandt besuchen, zum Wannsee, zur Spreemündung, durch Wedding und nach Hohenschönhausen zu meinem Freund Christian Baumeier. Insgesamt knapp unter 100 km. Hat auch fast alles prima geklappt!


Der wilde Eber in Schmargendorf
Um 06.30 Uhr saß ich am Frühstückstisch, und um 07.20 Uhr gings los. Der größte Teil unserer Reisedelegation schlummerte da noch selig und süß, nur einer war mit mir im Frühstücksraum. Ich fuhr also los Richtung Zehlendorf, vergaß allerdings den Startknopf meines Garmin Edge zunächst zu drücken, was ich erst nach 2,7 km bemerkte.

Kurz danach kam ich in Schmargendorf am Wilden Eber vorbei, ein markanter Punkt auch des Berlin-Marathon und mir daher wohlbekannt. Egal ob Kreisverkehr, Einmündungen, Übergänge: Die Berliner Autofahrer achten richtig gut auf Radfahrer, offenbar ist man den freundlichen Umgang hier besser gewohnt als anderswo.

Auch bewundernswert die Infrastruktur: Radwege fast überall, und wenn nicht, großzügige Spuren auf den Hauptverkehrsstraßen.

So kam ich gut voran, in der Pacelliallee sah ich die Botschaft des Irak und kurz danach in der Thieleallee die Botschaft der Union von Myanmar Burma - ungewöhnlich, denn die meisten ausländischen Botschaften sind mittlerweile in die Mitte Berlins gezogen. Aber sehr repräsentativ und vor allem idyllisch gelegen, und auch architektonisch interessant. Solche Sachen fallen einem halt nur auf, wenn man mit dem Rad unterwegs ist.

"Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein, und dann nischt wie raus nach Wannsee..."
Den Besuch auf dem Friedhof musste ich ausfallen lassen, als ich in der Potsdamer Chaussee angekommen war: Daß ein Friedhof um kurz vor acht Uhr morgens noch geschlossen ist, hätte ich mir eigentlich auch denken können. Egal, weiter Richtung Wannsee. Kurz vor acht Uhr war ich auch schon an der Ronnebypromenade und "erklomm" die höchste Erhebung des Tages, die Königstraße (B1) bis auf eine Höhe von ca. 80m über N.N. über den Schäferberg – durch den Düppeler Forst – bis zur Glienicker Brücke.

Panoramablick auf den Jungfernsee bei Potsdam
In Potsdam fuhr ich gleich entlang der Uferpromenade des Jungfernsees über feste wassergebundene Wege (mit dem Rennrad problemlos befahrbar) vorbei am Schloss Cecilienhof, welches wir nachmittags mit der Reisegruppe besuchten. Ich hab's mir halt vorher schon mal vom Ufer aus angesehen...

Über den Pfingstberg ging es dann durch ein Wohngebiet, teilweise über Kopfsteinpflaster auf die Nedlitzer Straße (B2) Richtung Norden. Flach, gut ausgebaute Radwege - ich kam prima voran, nach langsamen ersten 10 km durch die Innenstadt ratterte ich die km 11-40 in einem Schnitt von über 30 km/h runter, ohne mich groß anzustrengen.

Juliusturmbrücke über die Havel - hinten die Spreemündung
In Spandau angekommen, änderte sich die Richtung von Nordost auf Ost - ich überfuhr die Juliusturmbrücke über die Havel und konnte also auch die nahe Spreemündung als erreicht abhaken. Weiter ging's durch Siemensstadt auf der Nonnendammallee und den Siemensdamm, dann vorbei am Westhafen.

Über den Nordhafen gelangte ich in den alten Arbeiterbezirk Wedding, der heute ein Ortsteil des Bezirks Mitte ist, gemeinsam mit Moabit, dem Hansaviertel, Tiergarten, Gesundbrunnen (wo ich danach durchkam) und Mitte.

Der Wedding wird größtenteils durch Altbauten mit Hinterhäusern aus der Gründerzeit und mehrgeschossige Gebäude des sozialen Wohnungsbaus der 1970er und 1980er Jahre geprägt. Auch ein Highlight, das ich zumindest im Vorbeifahren wahrnahm: Die historische alte Nazarethkirche und die neue Nazarethkirche auf dem Leopoldplatz.

Eine Hauswand in Gesundbrunnen zeigt die Boateng-Brüder
In Gesundbrunnen fiel mir ein beeindruckendes Exemplar gelungenen Guerilla-Marketings auf: Auf einer Hauswand prangen Porträts der Boateng-Brüder, die hier das Fußballspielen lernten.

Weiter ging's nach Osten über die Bornholmer Straße und die Gustav-Adolf-Straße in Richtung Hohenschönhausen. Die Bebauung wird hier etwas lichter, man kommt schon in die Außenbezirke. Nun war ich also schon bald bei meinem Kumpel Christian, der schon auf mich wartete in Wartenberg...

Aber zunächst mal sah ich mir den Malchower Teil von Neu-Hohenschönhausen an, indem ich vor dem Malchower See auf den Radweg abbog. Neu-Hohenschönhausen ist der bevölkerungsreichste Ortsteil im Bezirk Lichtenberg, 53.000 Menschen lebten 2008 hier. 1985 beschloß das Zentralkomitee der SED den Ausbau des neue Stadtbezirks, dieser umfasste am ersten Tag rund 67.000 Bewohner, bis1989 stieg die Einwohnerzahl bis auf 118.000, das entsprach rund 9,2 Prozent der Gesamtbevölkerung Ost-Berlins.

Mit Christian Baumeier (@Wally44) in Wartenberg
Vor allem junge Familien erhielten die begehrten Neubauwohnungen, und einer meiner liebsten Berliner, der @Wally44 (Christian Baumeier) hat fast sein ganzes junges Leben hier verbracht. Ihn wollte ich nach Jahren wieder mal treffen, und so 10.15 Uhr war ich dann auch da. Wir quatschten 'ne halbe Stunde nett, ich lernte auch mal seine liebe Mama kennen, und gegen 10.45 Uhr verabschiedeten wir uns und ich machte mich auf auf die letzten 20 km meiner Rundfahrt.

Durch Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl und Friedrichshain ging es dann nach Tempelhof. Hier ging der Schnitt wieder ein bißchen runter, was zum einen am Kopfsteinpflaster, zum anderen am nun wieder dichteren Stadtverkehr lag. Aber Spaß machte es trotzdem.

Der alte Rosinenbomber-Flughafen in Tempelhof
An meinem Berliner Lieblingsflughafen Tempelhof vorbei ging es entlang des Volksparks Hasenheide zurück gen Westen.

Den Kiez zwischen Bundesallee und Martin-Luther-Straße sah ich mir noch ein bisschen genauer an.

Kurz vor 12 Uhr und somit rechtzeitig zum Mittagessen war ich dann zurück. Hat Spaß gemacht!

Ich kann jedem nur empfehlen, Berlin mit dem Rad zu erkunden. In der Innenstadt muss man schon ein bisschen hartschlägig sein, vor allem die vielen Nebenstraßen mit dem groben Kopfsteinpflaster sind oft eine echte Herausforderung. Dafür sieht man aber wahnsinnig viel, und gut zurecht kommt man eigentlich auch. In den Außenbezirken rollt es richtig gut, und wenn man sich noch ein wenig weiter raustraut, gibt es echt sehenswerte Natur in Hülle und Fülle. Dit mach ick nochmaa, wa?


Sonntag, 16. März 2014

Ossuaire de Schorbach

Unser Familienausflug nach Bitche heute startete etwas schaurig: Wir schauten uns das historische Ossuarium (Beinhaus) in Schorbach, einem kleinen Ort in der Nähe von Bitche, an.

Das romanische Gebäude direkt neben der Kirche stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, schätzungsweise 1125 wurde es zum ersten Mal benutzt. Das aktuelle Bauwerk datiert aus dem 15. Jahrhundert.

Da nach altem Volksglauben nur der die ewige Seligkeit erlangen konnte, der bis zum jüngsten Tag in geweihter Erde ruhte (oder auf ihr), wurden die Gebeine der Toten wegen des Platzmangels auf den Gottesäckern exhumiert und im Beinhaus (frz. Ossuaire) auf dem Friedhof aufbewahrt.

1889 wurde das Beinhaus von Schorbach, das mehr als 100 m³ Knochen und Hunderte von Schädeln enthält, als eines der ersten Bauwerke im Bitcher Land zum historischen Monument erklärt.

Bemerkenswert ist die Säulenkollonade, die aus 10 romanischen Säulen besteht, von denen keine wie die andere ist - jede hat ihren individuelle Ausprägung. Das macht das Beinhaus von Schorbach unter den Ossuarien in Europa einzigartig.

Unseren Töchtern war es, wie man auf dem Foto sehen kann, etwas unheimlich, aber sie haben die Informationen sehr interessiert und auch fasziniert aufgenommen.

Samstag, 15. März 2014

Nordvogesenrunde bis Wimmenau an der Moder

Nordvogesenrunde bis Wimmenau an der Moder von joaum bei Garmin Connect – Details


Viel Auf und Ab, sehr viele Waldstraßen und ruhige, kaum vom Autoverkehr belastete Strecken, und leider auch etwas Regen und unangenehme Temperaturen - das war unser Ausflug in die Nordvogesen. Mit sechs Mann waren wir unterwegs, und es hat richtig viel Spaß gemacht. So oder so ähnlich werden wir die Runde sicher bald wieder fahren - bei hoffentlich höheren Temperaturen und besserem Wetter in dem dann grünen "Parc Naturel Régional des Vosges du Nord"

Wir starteten früh, gegen 08.30 Uhr, und begaben uns auf bekannten Pfaden über Furpach, Kohlhof, Limbach und Wörschweiler ins Hornbachtal und am Ende des Radweges ins Schwalbtal Richtung Volmunster. Nach 40 km hatten wir bei zugegebenermaßen leichtem Profil einen Schnitt von fast 29 km/h. In Lambach ging es dann zum ersten Mal richtig hoch Richtung Enchenberg - die Gruppe verkraftete diese erste "Prüfung" noch geschlossen und gut. Wann immer es mir möglich ist, baue ich eine Passage von Enchenberg in meine Touren in die Nordvogesen ein - es bietet sich einfach an, unsere Hangarder Partnergemeinde zu durchfahren, sie ist zum einen sehr ansehnlich, zum anderen (heute leider nicht) trifft man ab und an auf ein bekanntes Gesicht, und die Freunde in Enchenberg sind immer sehr glücklich, Neunkircher bei sich zu begrüßen.

Der Ansteig von Lambach nach Enchenberg
Auf der Höhe, besonders in Montbronn, blies der Wind ganz schön heftig. Dann ging es wieder runter in das Spielersbachtal und seine Nebentäler von Saint-Louis-lès-Bitches, Meisenthal und Soucht. Kaum unten angekommen, ging es in Speckbronn über die "Route Forestiere" hoch nach Volksberg. Die Straße ist mit dem Rennrad nur leidlich befahrbar (Abfahrten würde ich nicht empfehlen), aber aus unserer Ecke neben der D37 die einzig mir bekannte asphaltierte Verbindung Richtung Wingen-sur-Moder - sieht man mal von der Anfahrt über das Eicheltal ab...

Oben umfuhren wir Volksberg, bogen also nicht in die Rue du Roesert Richtung Ortslage ab bzw. folgten nicht dem Radweg-Zeichen, sondern blieben links. So kamen wir über die Wasserscheide Rhein/Saar alsbald auf die D935 und begaben uns auf die Abfahrt in Richtung Col du Puberg, von der wir aber dann in einer 180°-Kurve Richtung Rosteig abbogen. Weiter ging die Abfahrt, und schon bald waren wir in Wingen-sur-Moder und fuhren die Moder hinab Richtung Wimmenau.


Abschied von der Moder in Wimmenau
Nun begann auch der feine, aber gerade dadurch sehr unangenehme Regen. Die Temperaturen fielen zumindest gefühlt, waren aber mit 4-5° C ohnehin recht niedrig.

In Wimmenau bogen wir ab Richtung Reipertsviller und dort auf die kleine Nebenstraße "Rue du Baerenthal", die sich eng in ein kleines Bachtal einschmiegt und emporschwingt bis hoch zum Beginn der "Route forestiere de la Kundschaft".

Von dort ging's runter ins Tal der nördlichen Zinsel, wo wir nur kurz die Straße querten und über die "Rue Hammerschless"  und das Schmalenthal einen kleinen, leichten Pass ins Falkensteinerbachtal hinter uns brachten.

Mark und Michael vor der Zitadelle in Bitche
Dort kreuzten wir die Hauptverbindungsstraße D662 von Bitche nach Haguenau und fuhren wieder über kleine Waldstraßen, zunächst über die "Rue de L'Etang", vorbei am Schloß Waldeck und dann wieder durch Wald, Wald, Wald bis auf die letzte Hauptstraße vor Bitche. Und wieder waren wir an der Wasserscheide Rhein/Saar (bzw. hier Rhein/Blies). Die D35 führt wellig durchs Truppenübungsgelände (Abbiegen verboten!), alle Bäche links fließen ab der Auffahrt aus dem kleinen Loch, wo wir auf die Hauptstraße trafen, dem Schwarzbach und somit später der Moder und dann dem Rhein zu, ab der Anhöhe alle Bäche rechts der Horn und damit der Blies. So gelangten wir zunächst nach Bitche-Camp und dann nach Bitche.

Auf den letzten Kilometern, aber auch schon vorher seit Volksberg, mussten wir das Gesamttempo ab und an reduzieren, um die Gruppe nicht auseinanderfallen zu lassen. Es wurde Zeit für eine Pause, wir waren nass, froren und hatten Riesenhunger.


Michael, Mark, Jan-Robin, Peter und Thomas im "City Grill"
In Bitche fanden wir den "City Grill", eine kleine, aber feine Kebapbude in der "Rue du Maréchal Foch", und aßen den Laden nahezu leer. Gut gestärkt und wieder trocken machten wir uns auf den Rückweg über Hottviller und das Schwalbtal. Daß es dort nochmal stärker regnete, machte uns nicht allzuviel aus, weil wir die Zielfahne schon sehen konnten.

Bis auf das bescheidene Wetter gab es überhaupt nix zu mäkeln. Und ein andermal wird's sicher besser...





 

Samstag, 8. März 2014

Die Saar hinab, durchs Eicheltal und die Nordvogesen

Die Saar hinab, durchs Eicheltal und die Nordvogesen von joaum bei Garmin Connect – Details


Kennt ihr das? Man ist mal irgendwo gewesen, würde sich auch gern daran erinnern, aber die Erinnerungen sind verblasst. Dann kommt man wieder hin, und -zack!- sind all die schönen Bilder im Kopf wieder da. Ein tolles Gefühl!

Kunst auf der Saar - man beachte die Schrift auf dem Boot...
So ging es mir bei meiner Radtour heute. 2007 war ich auf meiner ersten Alpenüberquerung mit den Schwarzenholzer Bergziegen von Schwarzenholz aus die erste Etappe über Saarbrücken, Sarreguemines und das Eicheltal nach La Petite Pierre und dann weiter nach Saverne gefahren.

An einige Ortsnamen konnte ich mich noch erinnern - Remelfing, Lorentzen, Durstel - aber vieles hatte ich leider vergessen. Auch deshalb nahm ich mir die Tour heute vor, ich wollte aber auch ein bisschen Bergtraining in den Nordvogesen machen und mal nach Saint-Louis-lès-Bitche und Montbronn fahren, wo ich noch nie war. Außerdem freute ich mich auf unsere Hangarder Partnergemeinde Enchenberg und das Schwalbtal, worüber die Rückfahrt ging.

Leider sagte mein Kamerad Peter kurzfristig ab, als Polizist ist das manchmal so, vor allem, wenn der FCS in Chemnitz spielt (und dann auch noch 0:2 verliert...). Also machte ich mich gegen 08.45 Uhr alleine auf den Weg, am Anfang noch mit langer Jacke, Winterhandschuhen und Beinschonern, das Zeugs brauchte ich aber nur bis Sarreguemines, dann war es schon so angenehm sonnig und warm, dass ich den Rest der Tour "kurz" fahren konnte.
 
Kurz vor dem Saarkanal liegt in Sarreguemines ein
33,5m langes Modell der "Majesty of the seas"
Auf dem Weg an die Saar traf ich in Scheidt noch meine Genossen vom SPD-Ortsverein, die fleißig Rosen zum Weltfrauentag verteilten. Mit dabei war auch Minister Ulrich Commerçon. Ich hielt ein kurzes Schwätzchen und bog kurz danach Richtung Brebach-Fechingen ab, an der Saar ab Güdingen rollte es richtig gut.

Nach knapp über einer Stunde war ich schon in Sarreguemines, fast ein 31er-Schnitt, aber nach dem "Strippen" der warmen Klamotten reduzierte ich das Tempo entlang des Saarkanals ein bisschen, ich hatte ja noch über 130 km vor mir. Nachdem ich zwei Tage vorher in der Eifel auf dem letzten Loch gepfiffen hatte, wollte ich mir das heute ersparen - zumal der Wind aus dem Osten kräftig blies und man bei der mäandernden Saar so öfter mal richtig fetten Gegenwind hatte.

Links die Saar, rechts der Saarkanal - zwischen
Sarreinsming und Zetting
Bei Wittring verliess ich den Kanal und machte mich über die D33 auf Richtung Eicheltal. Ich wollte ab dem Gare de Kalhausen einen Feldweg entlang der Bahntrasse nach Oermingen erkunden, vorbei an der kleinen Siedlung Hutting. Vorher aber überraschte mich die Nicht-Aktualität des Kartenmaterials von GoogleMaps, nach dem ich die Tour geplant hatte: Die dort eingezeichnete D33 zwischen Rebberg und Weidesheim wurde nämlich südlich der Gleise verlegt, ich folgte dem eingezeichneten alten Verlauf und stand "plötzlich und unerwartet" vor den mit einem Tor verschlossenen Gleisen der SNCF. Also ein Kilometer zurück, die richtige Straße genommen und vorbei am Gare de Kalhausen über die erwähnte Nebenstraße Richtung Hutting und Oermingen, wo ich dann zum ersten Mal die Eichel überquerte - ca 4 km vor ihrer Mündung in die Saar.

Panoramablick auf das Eicheltal kurz vor Oermingen - im Vordergrund die Bahnline Saarbrücken - Straßburg
 Ab hier kannte ich auch die Strecke wieder - es war wie eine Zeitreise ins Jahr 2007. Über Voellerdingen und Lorentzen (wo ich die erste Esspause machte) ging's nach Diemeringen, wo ich das Eicheltal verliess und hoch Richtung Durstel in ein Nebental, das des Morstbachs, fuhr. Hier wurde es auch erstmals etwas steiler.

Anstieg nach Durstel über Rexingen und die Rue de Durstel
Meiner Erinnerung nach waren wir damals direkt über die D9 nach Durstel gelangt, ich blieb diesmal zunächst auch auf der D9, aber bog dann auf die D182 nach Rexingen ab, von wo aus ein tolle Nebenstraße ("Rue de Durstel") nach Durstel wieder auf die D9 führt.

Weiter ging's nach oben, immer auf der D9 über Asswiller und Petersbach. Hier hat die Gruppe "Grand Chais de France (GCF)", Frankreichs führendes Exportunternehmen für Weine und Spirituosen mit Ablegern auch in Mainz sowie einigen fernöstlichen Ländern, ihren Stammsitz mit einer Betriebsfläche von 50.000 m², Weinkellern mit 80.000 Hektolitern Kapazität und vier Abfüllanlagen, die zusammen 1.000.000 Flaschen am Tag befüllen können. Und das in einem 700-Einwohner-Nest im Elsass. Manchmal hilft es, wenn der Firmengründer seine Heimat liebt - Joseph Helfrich, Eigentümer von GCF, stammt aus der Region. Der Weg nach La Petite Pierre über die D9 führt quasi mitten durchs Betriebsgelände - überspannt von einer Stahlbrücke, die ansprechend verglast einen tollen Eindruck macht.

Der Bergsporn mit der Festung Lützelstein in La Petite Pierre
Kurz danach liegt links im Wald, nur 200 m von der Straße entfernt, der Quellbach der Eichel, hier noch "Donnenbach" genannt. Weiter ging's nach La Petite Pierre (deutscher Name: Lützelstein), das ca. ca. 15 km nördlich von Saverne und ca. 30 km südwestlich von Bitche liegt. Der Ort ist aus einer die Burg Lützelstein umgebenden Siedlung hervorgegangen. Die Burg liegt äußerst markant am Ende eines Bergsporns, der weit ins Tal hervorragt und so einen der wichtigsten Pässe der Vogesen überwacht, der das Elsass mit Lothringen verbindet.

Kaum war ich im Ort, war ich auch schon wieder draußen: Es ging links ab Richtung Zittersheim im Modertal und damit ins Flußsystem des Rheins. Die Moder entspringt zwischen Zittersheim und Wingen-sur-Moder unterhalb von Moderfeld und ist ein 82 km langer Nebenfluß des Rheins, in den sie den größten Teil der Nordvogesen und den Norden der unterelsässischen Rheinebene entwässert. Das Einzugsgebiet umfasst 1.720 km² und ist damit nur knapp kleiner als das der Blies. 


In Wingen-sur-Moder: Die D919 Richtung Col de Puberg.
Ich bog rechts ab auf die D256 Richtung Goetzenbruck.
In Wingen-sur-Moder unterquerte ich die Bahnlinie Saarbrücken-Straßburg, die ich ja vorher, im Eicheltal, schon begleitet hatte, und bog dann von der D919 rechts ab auf die D256 ("Rue de Bitche"), wo ich den nächsten Anstieg in Angriff nahm - knapp 200 hm auf 5 km Länge hoch Richtung Goetzenbruck. Lustig: Man kommt dabei durch einen Ort names "Huhnerscherr" - wahrscheinlich scherren da die Hühner...

Das Wetter war toll, alles roch nach Frühling - leider war ich aber wohl drei Wochen zu früh dran, weil die Bäume alle noch total kahl waren. Die Wälder im Elsass sehen viel toller aus, wenn alles in sattem Grün steht - aber auch so war es ein Erlebnis.

Die Kirche in Saint-Louis-lès-Bitche
Oben in Goetzenbruck machte ich mich in die Abfahrt nach Saint-Louis-lès-Bitche, dem Sitz der Cristalleries de Saint-Louis, einer der bedeutendsten und ältesten Kristallmanufakturen Europas. Der 500-Einwohner-Ort liegt eingezwängt in das enge Tal des Baches von Saint-Louis und ist von Wald umgeben. Inmitten der Wohnbebauung liegen große, historische Manufakturgebäude, so erscheint einem der Ort wie die Miniaturausgabe einer Manufakturstadt des 19. Jahrhunderts.

Heute wie ehedem bestimmt die historische Kristallglasmanufaktur das Leben im Ort. Seit dem Jahr 1989 ist die Hermès-Gruppe Mehrheitseigentümer und seit 1995 alleiniger Besitzer der Manufaktur. Die Übernahme von Hèrmes rettete die Produktion, umfangreiche Investitionen wurden vorgenommen und alte handwerkliche Techniken der Kristallglasherstellung wiederbelebt.

Besonders beeindruckend ist die Kirche, die zwischen 1892 und 1902 fast vollständig aus Sandstein aus den Vogesen gebaut wurde, im neoromanisch-rheinischen Stil. Die Familie Coëtlosquet, Eigentümer der Kristallglasfabrik zu jener Zeit, hat sie großzügig finanziert und auf einer Anhöhe errichten lassen, weil jeder Quadratmeter im Tal für die Fabrik gebraucht wurde. Ich musste leider weiter, aber werde sicher bald nochmal hierher kommen, um Kristallmanufaktur, Ort und Kirche näher in Augenschein zu nehmen.

Die Kirche in Enchenberg, unserer Hangarder Partnergemeinde
Steil ging's raus aus dem Münzthal, das am Anfang von einem kleinen Stausee geschmückt wird, hoch nach Montbronn und von dort nach Enchenberg, die Partnergemeinde unseres Stadtteils Hangard.

Letztes Jahr haben wir hier eine tolle Radtour mit über 30 Teilnehmern hin gemacht, nun sollte ich auf  fast der gleichen Strecke den Rückweg antreten - allerdings nicht bis auf die Hangard, sondern nach Hause, und auch nicht durch die Rue de la Chapelle in Enchenberg, sondern über die Rue de Lambach runter ins Schwalbtal.

Gut, dass ich mir ein paar Körner aufgehoben hatte - ich konnte richtig gut drücken, und flugs war ich schon in Volmunster, wo ich mich entschied, an der Moulin de Eschviller noch eine ausgedehnte letzte Pause zu machen und mir eine Pizza aux trois fromages zu gönnen, die dort superlecker ist.

Letzte Pause mit Pizza an der Moulin de Eschviller
Danach ging's über Hornbach, Zweibrücken und Limbach zurück nach Neunkirchen.

Ich hatte mir einen Schnitt von 27,1 km/h zum Ziel gesetzt, um in knapp unter sechs Stunden reiner Fahrzeit zu "finishen". Am Ende waren's 5:50 h - trotz 3 km mehr als geplant - und ein Schnitt von 28,3 km/h.

Langsam kommt die Form, und die 1.000-km-Mauer für dieses Jahr hab ich auf der Fahrt auch durchbrochen. Mittlerweile ist das Radfahren auch nicht mehr mühsam, sondern macht wieder richtig Spaß. Der Sommer kann kommen!















Freitag, 7. März 2014

Ourtal, Sankt Vith, die Kyll hinab und rund um Prüm - 126km durch die Eifel

Ourtal, Sankt Vith, die Kyll hinab und rund um Prüm - 126km durch die Eifel von joaum bei Garmin Connect – Details

Die Eifel ist ein hervorragendes Rennradrevier - wenn man es nicht gerade superflach mag, ab und an mal rauhe Streckenabschnitte abkann und nicht allzu windanfällig ist. Dafür wird man mit beeindruckenden Panoramen, abwechselungsreichen Routen und tollen Naturerlebnissen, vor allem bei Waldpassagen, belohnt. Eins ist sie allerdings auch - gnadenlos. Vor allem die total unregelmässigen und teilweise richtig giftigen Profile können einem echt den Zahn ziehen. Nix für Spassradler, eher was für Rennradfahrer, die echt was erleben wollen

Panoramablick auf meinen Start- und Zielort Schönecken nach 7 km von der Heisdorfer Höhe aus

Und erlebt habe ich am gestrigen Donnerstag schon gleich zu Beginn meiner 126-km-Tour was Tolles: Nach der ersten Auffahrt von Nimsreuland aus dem Nimstal rauf nach Heisdorf kreuzte in einer Kurve am hellichten Tag eine Gruppe von fünf (!) Rehen meinen Weg. Ich konnte sie fast eine ganze Minute beobachten, als sie etwa in meinem Tempo parallel zur Straße über eine Anhöhe liefen, bevor sie die K120 kreuzten und im Wald zum Tal hin verschwanden. Das war echt toll.

Erste Mampfpause an der Grenze:
Die Wallonen im deutschsprachigen
Landesteil von Belgien sabotieren mit
Vorliebe die französische Schreibweise
auf Verkehrsschildern...
Nach der Überquerung der A60 und einer schnellen Abfahrt nach Lünebach ins Tal der Prüm bog ich ab Richtung Masthorn auf der K116 durchs Bierbachtal und fuhr am Eifel-Zoo vorbei. Am Lama-Gehege lieferten sich vier Lamas ein Wettrennen mit mir quer durchs ganze Gehege, das war richtig lustig.

Nach der Auffahrt nach Masthorn ging's auf und ab durch Hallert, Kesfeld, Leidenborn und Lützkampen, bevor ich an die belgische Grenze und nach einer waldigen Abfahrt runter ins Tal der Our gelangte.

Ich blieb aber nur wenige Kilometer an diesem Nebenfluß der Sauer, den ich später nochmal wiedersehen sollte, und bog bei Burg Reuland ins Tal des Nebenflußes Ulf ein.

Danach ging's durch Oudler, Grüfflingen und Schirm und nach einer kurzen Abfahrt nach Sankt Vith, einer knapp 10.000 Einwohner zählenden Stadt am Schnittpunkt zwischen Eifel und Ardennen, vielen Deutschen bekannt durch das dortige "Lederland" und die bekannten Brautmodenläden.

Zweite Mampfpause: Die Kirche in Sankt Vith
Konzertbesucher erinnern sich vielleicht noch an die legendären "Alive"-Festivals von 1999 bis 2005 mit bis zu 20.000 Besuchern und Auftritten u.a. von Iggy Pop, den Sisters or Mercy, aber auch deutschen Bands wie den Toten Hosen, NENA, Brings, den Söhnen Mannheims oder auch Juli, Silbermond und Wir sind Helden.

Direkt nach Sankt Vith ging's wieder hoch, der "Prümer Berg" mit 100hm Differenz wartete. Hier fährt man viel durch bewaldetes Gebiet, und wie fast überall in der Gegend ist der Boden der mit kräftigen Nadelbäumen bewachsenen Wälder sehr stark vermoost. Das sieht jedesmal toll aus, vor allem wenn die Sonne rein scheint, wie in einem Märchenwald. Danach ging es durch einige Satellitenorte von Sankt Vith mit oft wirklich wunderschönen, modernen Wohnhäusern und auf guten Straßen - und das nicht zum letzten Mal - zurück ins Ourtal.

Diesmal ging es knapp 8 km an der Our vorbei, ehe ein langer Anstieg nach Manderfeld langsam aber sicher anfing, mir den Saft aus den Beinen zu ziehen. Eine andere Möglichkeit, z.B. an der Our vorbeizufahren, gab es aber, dachte ich, nicht. Erst jetzt bei der Nachbereitung fiel mir auf, daß es wohl doch eine asphaltierte Strecke unten durchs "deutsche Ourtal" über Wischeid, Verschneid und, zurück in Belgien, Weckerath gegeben hätte. Die hätte mir wohl 60-80 Höhenmeter gespart. Das probier ich irgendwann mal.

Oben angekommen, machte ich meine dritte Essenspause, dann ging es wieder runter ins Ourtal durch Berferath.

Dritte Mampfpause: Panoramablick von der Höhe bei Manderfeld über das "deutsche Ourtal" bei Verscheid
Zum letzten Mal überquerte ich die Our und fuhr - wieder mal - hoch nach Hüllscheid/Hergersberg, zum höchsten Punkt der Strecke und zur Grenze bei Allmuthen zurück nach Deutschland. An der Wasserscheide Our/Kyll und der B265 überquerte ich die Grenze - und fühlte mich zum ersten Mal richtig müde.

Zunächst in Rheinland-Pfalz, kam ich schon bald nach Nordrhein-Westfalen. Hier dachte ich eigentlich, ich könnte mich auf dem Weg über Hallschlag zum Kronenburger See, wo die junge Kyll gestaut wird, und weiter nach Stadtkyll ein wenig erholen, aber die Abfahrt wird immer wieder von kleinen, giftigen Anstiegen unterbrochen, die eine echte Regeneration schwer machen.

Vierte und letzte Mampfpause an der Kirche in Stadtkyll
Kurz nach der Querung der B51 war ich wieder in Rheinland-Pfalz. In Stadtkyll machte ich meine letzte Essenspause.

Ich fühlte mich mittlerweile wieder etwas besser, es waren noch ca. 35 km, davon ca. 13 runter durchs Kylltal, und zunächst rollte es auch klasse, durch Jünkerath und Birgel, bis nach Oberbettingen.

Dort ging's dann raus aus dem Kylltal und auf die letzten 22 km, 13 meist rauf, 9 meist runter. Vorbei das recht schnelle Rollen mit großen Gängen und hoher Trittfrequenz.

Hier, bei den eigentlich leichten Anstiegen in Richtung Büdesheim durch Scheuern und vorbei an Oos, merkte ich, dass meine Reserven schon ziemlich verbraucht waren.
An der Wasserscheide zwischen Kyll und Sauer oberhalb
von Büdesheim auf der L10 kurz vor der finalen Abfahrt
heimwärts. Am langen Schatten des Fotografen sieht man,
dass es schon ziemlich spät am Tag war...

So quälte ich mich hoch nach Wallersheim, wo der Scheitelpunkt zwischen dem Flusssystem der Kyll und dem der Sauer liegt, und machte mich auf die letzten 10 km meist bergab durch Hersdorf zurück nach Schönecken.

Mein Trittfrequenzmesser versagte irgendwann, das lag wohl an der Batterie. Auch meine "Batterie" ging rapide zuneige, ich war am Ende auch ziemlich dehydriert. Jedenfalls trank ich nach der Heimkehr erstmal drei 0,7l-Flaschen Sprudel - und hatte danach immer noch Durst. Die Sonne verliert so früh im Jahr auch nach 16 Uhr merklich an Kraft, daran hätte ich denken müssen - ich hab hintenraus ganz schön gefroren.

Anspruchsvoll, schwer sogar, windig, am Ende kalt - aber es war eine echt tolle Tour durch die Eifel. Jetzt wird aber erst mal regeneriert...








Sonntag, 2. März 2014

Achter Neunkirchen - Gersheim - Rahling

Achter Neunkirchen - Gersheim - Rahling von joaum bei Garmin Connect – Details

Mit Elmar und Martin ging's zunächst über Hassel und Niederwürzbach. Wir wählten ab dort schöne, ruhige Nebenwege mit wenig Autoverkehr, vorbei am Motocrossgelände und entlang der Quelle des Mandelbachs, dann mussten wir nur einmal kurz die Hauptstraße kreuzen und fuhren dann am Helenenhof vorbei Richtung Erfweiler-Ehlingen und von dort über Rubenheim nach Herbitzheim.

Die  12köpfige Trainingsgruppe der RF Homburg
begleiteten wir bis nach Gersheim
Dort trafen wir die Homburger von den Radlerfreunden, die sich im Hotel Bliesbrück im Trainingslager befanden, und begleiteten diese einige Kilometer bis Gersheim.

Während die Jungs dann Richtung Reinheim und die Saarlandstraße abbogen, um Bergtraining zu machen, fuhren wir in Richtung Medelsheim/Peppenkum. Die Straße hoch nach Medelsheim ist in einem hervorragenden Zustand, ruhig und wunderschön und daher hervorragend geeignet für sowohl schöne Touren mit dem Rennrad als auch für anspruchsvolles Bergtraining.

Nachdem wir die "Passhöhe" hinter uns gebracht hatten, ging's bergab ins Tal der Bickenalbe durch Medelsheim nach Peppenkum und von dort an ins südöstlichste Dorf des Saarlandes - nach Utweiler.

Blick hinunter nach Medelsheim und ins Bickenalbtal
Zwei Straßen führen hinein, keine hinaus - aber ein toller Radweg führt grenzüberschreitend nach Guiderkirch. Den fuhren wir alle zum ersten Mal, und es lohnte sich - kilometerweit gut asphaltierte Wege (wenn auch ein wenig verdreckt durch den landwirtschaftlichen Verkehr), aber autofrei und super bequem, zumal mit tollen Ausblicken.

In Rimling trennten sich unsere Wege - Elmar und Martin fuhren Richtung Sarreguemines und über das Gailbachtal wieder zurück - da wollte ich später auch hin, aber ich machte mich erst mal weiter auf nach Süden Richtung Guising.

In der Rue de l'Église in Rimling steht
- na klar - eine Kirche. Kurz danach
bitte den Radwegschildern folgen...
Für Nachfahrer: Die Route, die ich dabei wählte, sollte man zumindest mit dem Rennrad lieber meiden. Schon vor, aber spätestens nach der Brückenüberquerung der D620 wird die Straße (Rue des Champs) für 2 km sehr schlecht und erst in Guising wieder akzeptabel. Dann lieber ab der Rue de l'Église in Rimling dem ausgeschilderten Radweg folgen oder gleich ab Guiderkirch immer auf der D84 bleiben, über die Rue des Moulins nach Bettviller und dann rechts ab in die Rue des Alliés nach Guising.

Ab dort ging's immer schön auf der D84 über die Wasserscheide Blies/Saar entlang des Fort Casso, das zur Maginotlinie gehört, nach Rohrbach-lès-Bitche und dann auf die D35 nach Bining. Immer wieder hoch und runter, man merkte, dass man auf einer Wasserscheide fährt, weil lauter kleine Bachtälchen ein schönes Sägezahnprofil zaubern. Das drückte den Schnitt: Wir waren ohnehin nicht sonderlich schnell unterwegs, und vor Rahling, wo der Wendepunkt lag, hatte ich gerade mal 22,7 km/h.

Blick hinunter nach Rahling. Die Bäche, die sich dort sammeln, fließen in die Eichel, einen Nebenfluss der Saar
Ich zog ab dort das Tempo also ein wenig an und es ging über die D83 hoch nach Schmittviller, über die Wasserscheide zwischen Eichel und Ache und dann mit viel Auf und Ab über wenig bis gar nicht befahrene Nebenstraßen Richtung Etting und Achen.

Blick von der Höhe hinter Schmittviller hinunter nach Kalhausen im Achetal
In Achen muss man in der Ortsmitte nach dem Kreisel die kleine Rue de Gros-Réderching finden und sich auch nicht durch die heftige Steigung und das Sackgassenschild am Linksabzweig der Straße verwirren lassen, sondern rechts bleiben, dann gelangt man ins schöne Achetal nach Gros-Réderching.

Im Achetal zwischen Achen und Gros-Réderching
fährt sich's sehr entspannt. Der hier erst junge Bach
hat ein schönes Tal geformt, wo es viele Fischweiher gibt
Die Ache (frz. Ruisseau d'Achen), auch Wolferbach genannt, ist ein rechtsseitiger Zufluss der Saar. Sie ist etwa 15,4 km lang und mündet kurz vor dem Gare de Kalhausen ca. 1 km unterhalb der Mündung der ungefähr doppelt so langen Eichel in die Saar ebenfalls in letztere.

Auch hier: Fast keine Autos, guter bis sehr guter Untergrund, klasse für Rennradtouren. Vor allem, wenn ich allein unterwegs bin, schätze ich die sicheren Nebenstraßen sehr. Am frühen Morgen hatten wir schon ein-zwei "Begegnungen der dritten Art" mit Autofahrern, die ihr Hirn offenbar in der Hutablage über dem Kofferraumdeckel platziert hatten, bevor sie losgefahren waren. Einer fand es lustig, im Vorbeifahren die Scheibenwaschanlage zu betätigen. Sowas ist brutalst gefährlich. Es gibt Leute, die es offenbar für verboten halten, wenn Radfahrer öffentliche Straßen benutzen. Das rechtfertigt aber nicht solche Aktionen, und auch nicht das Einfädeln vor einem 35-40 km/h schnellen Rennradfahrer mit anschließendem kurzen Bremsen. Aber zurück zur Tour.

In Gros-Réderching gelangt man auf der Rue Principale (D662) über die Höhe Richtung Sarreguemines und dann rechts über die Rue de Rimling wieder in den Einzugsbereich der Blies. Auf der Höhe befindet sich linkerhand ein kleines Gaskraftwerk, wo die D34A von der D34, die weiter nach Rimling führt, abzweigt.

Blick hinunter ins Gailbachtal am Abzweig der Rue de Rimling (D34) auf die D34A.
Über das Gailbachtal fand ich so den Weg zurück ins Bliestal. Von dort nahm ich den Bliestalradweg über Blieskastel und Kirkel-Neuhäusel nach Hause.

Ich hatte mir ein paar Körner aufgehoben und konnte so den Schnitt wenigstens noch in die Nähe der 25 km/h drücken - ganz ok, wenn man das Profil bedenkt (über 1.300 hm trotz fast 25 flacher km durchs Bliestal).

Fazit: Eine schöne Tour, ich hab wieder einige neue Wege kennengelernt, die ich noch nicht kannte. Und in Utweiler muss man wenigstens einmal im Leben gewesen sein...