Dienstag, 31. Januar 2017

Wombacher und Glashütter Weiher




Januarabschluss mit Eislaufen!

Heute in der Mittagspause lief ich eine Runde mit einigen Teilstrecken, die ich schon sehr lange nicht mehr gelaufen war, im Bereich rechts des Spieser Mühlenbaches im gleichnamigen Tal.

Graureiher am Zusammenfluß von Spieser
Mühlenbach und Kleberbach
Der erste Kilometer entlang des Baches ging leicht bergab in 5:30/km (die Anzeige und auch die Aufzeichnung sind da inkorrekt, weil die Garmin-Uhr so einen Kilometer brauchte, bis sie ein ordentliches Signal hatte. Start und Ziel (korrekt) sind gleich.

Ich überquerte den Bach an der Holzbrücke gegenüber dem Rödgestal, und als ich in das dann hineinlief, kam die erste interessante "Challenge" des Tages:

Auf den nächsten 1,5 km war der Weg fast komplett zugeeist. Der Frost steckte halt noch im Boden, und in den letzten beiden Tagen hatte es heftig geregnet. Da bleibt auf flachen, nassen Wegen eben kein Platz zum Versickern, und so musste ich "eislaufen", was mir aber unfallfrei gelang.

Das zugeeiste Rödgestal
Hinterher  im Wald ging es etwas besser. Ich traf auf den langen, geraden Waldweg, der knapp oberhalb des Sebastian-Kneipp-Wegs den ganzen Wald zwischen der L243 und der L241 auf gerader Linie durchzieht, und lief diesen erstmal eine Zeitlang entlang, ehe ich rechts ins Tal Richtung Wombacher Weiher abbog, eine Runde lief und an fast derselben Stelle wieder rauskam.

Dabei gings natürlich zuerst lange runter und nachher genauso lange wieder hoch, ehe es nach einer kurzen Trail-Passage dann endgültig wieder runter ins Spieser Mühlenbachtal ging.

Am Zusammenfluß von Spieser Mühlenbach und Kleberbach kreuzte ich dann ins Kleberbachtal, dabei sah ich einen Graureiher. Solche Momente sind mit das Schönste am Laufen!

Glashütter Weiher "on the rocks"
Danach ging's hoch in Richtung Grenzsteinweg, ich gab etwas mehr Gas, als ich mir ursprünglich vorgenommen hatte, weil ich einfach Lust drauf hatte und auch mal ein paar Reize setzen muss. Maximalpuls immerhin 163.

Nun war ich wieder auf altbekannten Pfaden für die letzten 2-3 Kilometer. Oben am höchsten Rundlauf des Krockenwaldbachtals entlang ging es zur höchsten Stelle des ganzen Laufs (387 m über N.N.), dann die letzten 800m runter zum Auto.

Fazit: Am Ende des Januars stehen 4 Läufe mit knapp 42 km zu Buche. Das ist äußerst mäßig und muss besser werden. Denn in gut zwei Wochen startet meine Vorbereitung auf den Hamburg-Marathon. Meine VO²-Max ist derzeit auf 47, das ist nicht akzeptabel. So kann ich nicht arbeiten!

Also: Gute Vorsätze hat's reichlich. Mal sehen, was ich daraus mache...

Sonntag, 29. Januar 2017

Blies, Saar, Achenbach, Bickenalb


Erster Hunderter im neuen Jahr!

Das war knapp - kurz vor dem Ablauf des Januar, der ja von frostigen Temperaturen beherrscht war, habe ich es doch noch geschafft, einen "Gran Fondo", also eine Rennradfahrt von 100 km oder mehr, hinzubekommen.

Wofür mir diese Fahrt heute in Erinnerung bleiben wird, ist allerdings ein weniger schönes Erlebnis:

Ich fuhr zunächst mal, nachdem ich mich über Spiesen, Rohrbach und das Kirkeler Bachtal warmgefahren hatte, das Bliestal hinab. Ich blieb auf der Hauptstraße bzw. die sie begleitenden Radspuren, weil gerade die verschatteten und windgeschützten Bereiche des Bliestal-Radweges, so dachte ich mir, bestimmt noch problematisch sein würden.

Ortsausgangs Breitfurt sah ich es dann auch: Flächig weiß, mit viel Windbruch drauf, mit Schildern gesperrt bzw. vorm Befahren gewarnt - gut, dass ich auf der freien Hauptstraße war, dachte ich mir.

Als es dann aus Herbitzheim raus auf eine leichte Anhöhe und von dort in die Abfahrt nach Gersheim ging, passierte es: Ich fuhr mit ca. 35 km/h in den Ort rein, als plötzlich ein parkender großer VW mit IGB-Nummernschild, ohne auf mich zu achten, rückwärts auf die Straße ausparkte. Ich musste stark bremsen, konnte einen Sturz zwar verhindern, aber warf in einer Geste des Ärgers beide Hände in die Luft, als ich zum Stehen kam. Der Schwung aus der Abfahrt war weg, ich musste neu antreten, aber egal, Hauptsache nichts passiert.

Nachdem ich die Blies überquert hatte und fast schon wieder raus aus Gersheim war, fuhr mich der VW von hinten auf und überholte, der Beifahrer streckte den Kopf aus dem Fenster und schmetterte mir ein "Doo dafoor iss da Radwech doo!" entgegen, ehe er und der Fahrer mutig das Weite suchten.

Ich hätte ihm gern erklärt, dass der Radweg nicht zu befahren war, und selbst wenn er es gewesen wäre, ich jedes Recht habe, die Straße genauso zu benutzen wie er mit seiner CO²-Schleuder. Aber wahrscheinlich hätte ich genauso gut einem Ochsen ins Horn petzen können.

Ganz ehrlich: Was kann ich dafür, wenn der Fahrer nicht aufmerksam genug ist, um ein sich von hinten näherndes Fahrrad zu sehen? Darf er dem also die Vorfahrt nehmen, weil sein Fahrer nicht den Radweg benutzt? Was denken sich solche Leute? Dass die Straße nur den Autos gehört? Wenn ja, empfehle ich dringend mal die Lektüre der StVO. Traurig, einfach traurig.

Am Ortsausgang von Bliesbruck
Ich ließ mir aber die gute Laune nicht verderben, zumal ich mit einem 27,5er-Schnitt für Ende Januar ganz flott unterwegs war. Über Reinheim ging's nach Bliesbruck und Blies-Ébersing, dann links ab raus aus dem Bliestal hoch nach Sarreguemines über die Rue de Blies-Ebersing ins Stadtviertel Folpersviller, vorbei an der Kapelle der heiligen Barbara und zum Ende des Bliestal-Radweges, dann wieder raus aus Folpersviller und rein ins Industriegebiet von Sarreguemines. Den ersten Teil der Strecke bis zur Einmündung des Radweges auf die Hauptstraße war ich auch noch nie gefahren!

Von hier suchte ich mir den Weg nach Sarreinsming runter an die Saar, von wo aus ich den Anstieg nach Wiesviller in Angriff nehmen wollte. Da war ich letztmals vor fast drei Jahren hochgefahren und konnte mich schon fast nicht mehr erinnern!

Ortsausgangs Wiesviller probierte ich was neues aus: Kurz nach dem Ortsanfang von Woelfling-lès-Sarreguemines folgte ich erstmals der "Rue de la Forêt", um so auf die alte Römerstraße nach Gros-Rèderching zu kommen. Am Ende des Ortes ändert sie ihren Namen in "Rue des Étangs".

Die Saar (hinten der Kanal) bei Sarreinsming
Die Straße ist durchgehend asphaltiert, erschließt einige Gehöfte und führt entlang und mehrfach über den jungen Schwarzbach auf den Höhenzug, der das Achetal vom Schwarzbachtal trennt.

Mein Problem: Je höher ich kam, umso höher wurde in diesem wind- und sonnengeschützten Bereich dann doch der Resteisanteil auf der Straße.

Anfangs konnte man sich noch Rinnen aussuchen, aber auf der Höhe, wo man links abbiegen muss und an einigen riesigen Windmühlen vorbeikommt, war die Eisfläche praktisch geschlossen.

Ich kam mir fast vor wie die armen Jungs und Mädels bei der Cross-WM in Bieles (LUX) am gestrigen Tag, die mit ähnlich widrigen Bedingungen zu kämpfen hatten, und schlitterte mich durch in Richtung "Route Romaine".

Blick auf der Route Romaine nach Osten
Mit etwas Glück und etwas weniger, aber genügend Geschick vermied ich das eine oder andere Mal einen Sturz - puh!

Als ich dann endlich die schnurgerade Römerstraße erreicht hatte, ging's bis auf wenige, kurze Rest-Eis-Stücke. Von da oben kann man weit blicken, und ich erkannte in der Ferne den mächtigen Getreidesilo der L.O.R.C.A (Lorraine Céréales Approvisionnement) an der D84 bei Rohrbach-lès-Bitche.

Die "Rue Romaine" mündet quasi an der Brücke über die junge Ache am Ortseingang von Gros-Réderching auf die "Rue Principale", die Hauptstraße durch den Ort - auf den letzten Metern in der bebauten Ortslage heißt sie dann "Rue des Vergers". Nun befand ich mich wieder auf bekanntem Geläuf. Ich blieb nicht lange auf der Hauptstraße, sondern bog noch im Ort auf den Radweg nach Guising ab - es ging vorbei an der "Ferme d'Olferding" hoch auf die Wasserscheide zwischen Achenbach- und Bickenalbtal - mit 386 m über N.N. dem höchsten Punkt der Tour.

Nun waren es noch ca. 45 km bis nach Hause, und größtenteils sollte es, zumindest bis auf die letzten 10 km, erstmal bergab gehen!

Panoramablick von der Wasserscheide Achenbachtal/Bickenalbtal
Das war auch nötig. Ich hatte mich, was meine Leistungsfähigkeit anging, doch arg verschätzt. Eigentlich wollte ich einen 26,5er Schnitt fahren, aber am Ende des Tages lag ich da doch fette 2 km/h drunter.

Trotzdem rollte es ganz gut das Bickenalbtal hinab, die Strecke bin ich nun aber auch schon zigmal gefahren. Dann ging's durch Zweibrücken-Langental und -Bubenhausen, Einöd und Wörschweiler, Limbach, Kohlhof und Furpach heim.

Am Ende war ich doch ziemlich fertig. Aber für den ersten "Gran Fondo" 2017 bin ich dann doch zufrieden...




Samstag, 21. Januar 2017

Unterwegs mit den Matschfindern - aber fast ohne Matsch




Rutschpartie in der Wintersonne!

Eigentlich wollte ich ja schon morgens recht früh fahren - aber Peter Schmitt überzeugte mich davon, erst am frühen Nachmittag zu starten. Das war eine gute Entscheidung! Statt -7°C um 10 Uhr waren es beim Start um 12:50 Uhr gerade mal noch -1°C - das ließ sich deutlich besser aushalten.

Blick vom Galgenbergturm in Richtung Rohrbachtal
Um kurz nach 13 Uhr trafen Peter und ich uns am Furpacher Weiher und fuhren am Bielersweiher vorbei hoch zur L113, die wir querten, bevor es runter ins Kleberbachtal ging. Im Anstieg hätte ich fast eine Sturz gebaut - Das Tau- und Wiederfrostwetter der vergangenen Tage hatte einige gefährliche und kaum merkbare Eisplatten unter manche Schneefläche gezaubert.

So fuhren wir fortan eher defensiv. Ich zeigte Peter das Weißelbachtal und seine Nebentäler, zunächst umfuhren wir den Weißelbruch und kamen dann über den Nassau-Zweibrücken-Grenzsteinweg hoch und hinüber ins Krockenwaldbachtal.

Durch die Spieser Ortslage ging's dann zum Galgenbergturm, wo wir die Freunde der Matschfinder trafen. Mit insgesamt sieben Fahrern machten wir uns auf in Richtung Würzbacher Weiher, Peter und ich wollten allerdings nur eine Zeitlang mitfahren.

Begrüßungsrituale im Winter - Handschuhe aus und schütteln!
Auch hier ließen wir es gemütlich angehen, Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Über die Herrenstraße fuhren wir runter zur L243 und dann in Richtung Wombacher Weiher. Unterwegs begegnete uns eine Familie mit ihren Hängebauchhausschwein. Ja, genau!

Von dort ging es ins Kleberbachtal vorbei am Glashütter Weiher, einige hundert Meter vorm Glashütter Hof bogen wir rechts ab in den Wald. Diesen Weg war ich noch nie gefahren, oben auf der Höhe traf dieser dann aber auf mir gut bekannte Pfade.

Temperaturmäßig war's gut auszuhalten. Die Sonne wärmte sogar ab und an, begann aber gegen 14.30 Uhr merklich an Kraft zu verlieren.

Wir blieben noch ein wenig bei den Matschfindern und befuhren die Pfädchen entlang der A6, aber an der Brücke im Wald bei der Wasserscheide Rohrbach/Blies trennten wir uns, die Jungs fuhren rechts, wir links in Richtung Kleberbachtal und dort wieder das Weißelbachtal hoch, diesmal allerdings auf der anderen Seite.

Vorbei am CFK ging's Richtung Heimat, Peter verließ mich am Holzablageplatz und fuhr seiner wohlverdienten Hühnersuppe entgegen. Ich gönnte mir zwei heiße Tassen Tee und freute mich aufs Hockeyspiel einige Stunden später. War 'ne schöne Runde!

Donnerstag, 19. Januar 2017

Mühlen-, Krockenwald-, Weißel- und Kleberbachtal



Frosttrotzen!

Seit einigen Tagen will ich laufen, aber ich will nicht...

Das eine oder andere Hindernis...
Es war mir einfach immer zu kalt, zumal ich ja eh empfindliche Bronchien habe. Aber heute hab ich mich mal gezwungen.

Gelaufen bin ich dieselbe Strecke wie letztmals vor neun Tagen, allerdings habe ich gegenüber dem letzten Mal bei km 1,7 abgekürzt und dadurch ca. 250m gespart.

Es war auch nicht so schön wie damals im Tiefschnee, zwar weniger anstrengend, da die Strecke teilweise sogar schneefrei war, aber manchmal auch gefährlich wegen Eisplatten.

...wartete drauf, überwunden zu werden
Einmal hab ich sogar flachgelegen, aber dank meiner zweijährigen Judo-Grundausbildung weiß ich ja zum Glück, wie man richtig fällt...

Dass ich seit Weihnachten erst dreimal auf der Piste war, merke ich in jedem Fall. Es wird Zeit, dass sich das ändert!

Ich hoffe nur inständig auf langsam wärmeres Wetter. Der Dauerfrost ist definitiv nichts für mich.

Samstag, 14. Januar 2017

Peters Eiche mit Peter




Seit langem mal wieder eine MTB-Schneetour, wenn auch mit nur einem Peter!

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach meiner letzten MTB-Runde im Schnee, damals mit Peter Jung und Peter Schmitt, fuhr ich heute mit Peter Jung alleine. Gestern abend auf dem Fest der Meister, der jährlichen Sportlerehrung des Neunkircher Sportverbandes, hatten wir uns spontan verabredet.

Treffpunkt war wie meist am Furpacher Weiher
Nach den neuerlichen Schneefällen der letzten beiden Tage war es noch leicht gefroren, als ich gegen 9.10 Uhr losfuhr, Treffpunkt war 9.30 Uhr am Furpacher Weiher, unserem "Standardtreff".

Es fuhr sich recht gut, wenn auch unter der frischen Schneedecke manchmal Gefahren lauerten. Man musste schon konzentriert fahren.

Nachdem ich das Robinsondorf passiert hatte, fuhr ich erstmals den parallelen Waldpfad zum Spazierweg links oben im Erlenbrunnenbachtal, ehe ich mich mit Peter traf und wir den Maltitzweg hoch weiterfuhren in Richtung L117.

Ab und an gab's halt Tragepassagen...
Von dort ging's wieder in den Wald, wo der Maltitzweg in den Grenzsteinweg übergeht, bogen wir rechts ab runter ins Mutterbachtal.

Peter fuhr mir in den Abfahrten immer ein wenig davon, ich hab da, besonders bei diesem Wetter, einige "Gamaschen".

Ich bin schon seit fast drei Jahren mit dem Rad nicht mehr gestürzt, und je länger der letzte Sturz zurückliegt, umso mehr fürchte ich den nächsten.

Aber unten im Tal wartete mein Kollege ja, und so ging's gemeinsam weiter vorbei an der Silbersandquelle nach Kirkel und dann an der Burg hoch in Richtung Hirschberg bzw. Geologischer Lehrpfad / Frauenbrunnenquelle.

Oben angekommen (bergauf lies sich in dem frischen, aber nicht allzu tiefen Schnee richtig gut fahren, und man blieb trotz mittlerweile einsetzendem Tauwetter auch sauber) ging's über den Höhenzug in Richtung Sieben Fichten, wobei wir den höchsten Punkt der gesamten Bergkette überfuhren. Ein wenig spürten wir noch die Nachwirkungen von Egon, dem Sturmtief von vor zwei Nächten, aber im Großen und Ganzen fuhr es sich prima.

Gedenkstein am Kreisel in Kirkel-Neuhäusel
Von "Sieben Fichten" ging's zu "Peters Eiche", einer weiteren bekannten Landmarke im Wald zwischen Kirkel, Wörschweiler und Lautzkirchen, und dann runter in den Frauenbrunnengraben. Wir kreuzten sodann die L113 und fuhren hoch in Richtung Bellem, dann vorbei am Waldklassenzimmer und genossen nochmal den wunderschönen Blick auf Kirkel, ehe wir wieder ins Kirkeler Bachtal abfuhren.

Von dort wählten wir dann doch asphaltierte Straßen, weil es Zeit war, nach Hause zu kommen - die Verpflichtungen des Tages warteten. In Neuhäusel am Kreisel war aber noch soviel Zeit, dass Peter der Liste der "verschwundenen Dörfer", an denen bzw. über deren Fläche wir schon vorbeigefahren sind, ein weiteres hinzufügte: Dort, wo sich seit 1700 Neuhäusel befindet, stand früher das Dorf "Volkerskirchen". Wieder was gelernt!




Dienstag, 10. Januar 2017

Snow run (Mühlen-, Kleber- und Weißelbachtal)



Wie kriegt man verschlammte Laufschuhe am besten sauber? Man rennt im Tiefschnee!

Zehn Zentimeter Neuschnee!
So machte ich das heute über Mittag. Nach Schneefall die ganze Nacht hindurch hatten wir zehn Zentimeter Neuschnee in Neunkirchen, und es schneite sogar noch weiter. Läufe im frischen Schnee sind, wenn auch sehr anstrengend, mit das Schönste und auch was ganz Besonderes.

Das Knirschen des Schnees, wenn er komprimiert wird, ist ein tolles Geräusch, das mühsame, kraftraubende Laufen gibt einem trotz allem ein Gefühl des Schweben-Könnens. Vor allem aber ist es ansonsten total still, und die Luft ist so frisch und sauber  wie sonst nie.

Die Chance wollte ich unbedingt nutzen, zumal ja auch Tauwetter vorhergesagt war.

So lief ich gegen 12.30 Uhr los, ich startete am Regenüberlaufbecken am Ortsausgang von Spiesen in Richtung Rohrbach und lief erst mal hoch in Richtung Hackenborner Trift, ehe ich nach rechts ins obere Krockenwaldbachtal abbog - kurz danach kommt man am "Hakenbrunnen" vorbei, wo der Krockenwaldbach entspringt.

Oben kurz vorm "Hakenbrunnen"
"Hackenborner Trift" zum einen, "Hakenbrunnen" zum anderen - auch wenn da ein "c" verlorengegangen ist, der Straßenname und der Name des Brunnens haben wohl denselben Ursprung.

Hier oben war mein Puls schon am Anschlag - 158! Zu meinem Glück war mein Schnürsenkel aufgegangen, so hatte ich eine Ausrede zum Anhalten.

Nun wurde es auch flacher, ich durchlief den oberen Teil des Talkessels, traf auf den Hauptweg Richtung CFK und lief gleich in das nächste Nebental des Spieser Mühlenbachtals rein.

Dort testete ich einen Singletrail, den ich schon öfter von verschiedenen Seiten angelaufen war, aber nie so richtig Anfang und Ende verbinden konnte. Heute schon. Wieder was gelernt!

Oberhalb des Weißelbruchs
Ich kam auf dem nächsten Hauptweg raus (dem, wenn man oben an der Kreuzung steht, mittleren) und folgte kurz vor dem Einstieg in den Grenzsteinweg dem aus dem Tal des Weißelbachs hochmäandernden Waldweg, den ich normalerweise laufend nur "von unten nach oben" kenne. Heute also mal andersrum!

Das war auch gut, um den Puls mal runterzubringen. So kam ich ins Weißelbachtal runter, lief am "Weißelbruch", dem Quellgebiet des Nebenbachs des Kleberbachs vorbei und von dort leicht wellig runter ins Kleberbachtal.

Nach dessen Überquerung gings runter bis fast an den Glashütter Weiher, dann (an der tiefsten Stelle des Kleberbachtals) wieder über den Bach und die zweite lange Steigung bergan. Hier waren heute schon einige Spaziergänger und auch ein Mountainbiker unterwegs gewesen, wie man an den Spuren gut sehen konnte.

Diese zweite Steigung nahm ich wesentlich ruhiger als die erste (Maximalpuls 152) und kam schließlich wieder oben am Einstieg in den Grenzsteinweg raus.

Wieder im Spieser Mühlenbachtal - noch ca. zwei Kilometer!
Nun ging's links, am Eulenbrunnen vorbei und kurvig und wellig wieder ins Mühlenbachtal, eher der letzte Anstieg das Krockenwaldbachtal hoch anstand.

Zunächst lief ich über den Bach, dann aber wieder aus dem Tal heraus und hinten um einen Talflanke herum, ehe ich danach wieder ins Tal kam und nun unterhalb des Hakenbrunnens, wo dieser einen kleinen Weiher speißt, der noch zugeeist war, rauskam.

Direkt davor ist ein zweiter kleiner Weiher, der vom Taleinschnitt gespeisst wird, beide Ausläufe vereinen sich dann zum Krockenwaldbach.
 
Jetzt ging's Richtung Finale und zum Glück nur noch bergab. In einer weiteren langen Rechtskurve nahm ich den letzten Ablauf in Richtung Auto in Angriff.

Wie geleckt!
Zwischendurch war das Wetter in Tauwetter umgeschlagen. Es regnete jetzt auch, und von den Ästen fielen richtig dicke Schneepackungen runter. Aber egal, das "Schöne" hatte ich ja mitgenommen!

Man läuft im tiefen, frischen Schnee schon anders.

Meine Schrittlänge lag klar unter einem Meter (0,97 m), wo ich sonst locker 1,05-1,10 laufe. Und auch die Bodenkontaktzeit ist wesentlich länger.

Hinzu kommt, dass das innerhalb der letzten 18 Tage nur mein dritter Lauf war - insgesamt sind in den letzten 30 Tagen nicht mal 70 Kilometer zusammen gekommen.

Mein VO²-Max-Wert, den mir meine Garmin auswirft, ist mit 48 dann auch so niedrig wie schon lange nicht mehr.

Dass ich auf dem Rad (derzeit 54) mal soviel mehr drauf hätte, hätte ich nie für möglich gehalten, wiewohl der wissenschaftliche Wert dieser "Ermittlung" wohl eher nicht sehr hoch ist.

Aber Spaß hat es trotzdem gemacht! Und wie gesagt: Die Schuhe, vorher noch schwer mitgenommen vom "Easy Christmas Trail" und dem ersten Laufversuch in diesem Jahr, wurden auch sauber!

Donnerstag, 5. Januar 2017

Slow start



Should auld acquaintance be forgot, and never brought to mind? Should auld acquaintance be forgot, and days of auld lang syne?

Irgendwie turnte mir die Melodie von "Auld Lang Syne" (englisch wörtlich old long since, sinngemäß „längst vergangene Zeit“, Deutschsprachigen bekannt als "Nehmt Abschied Brüder") während des gesamten ersten Laufs im neuen Jahr durch den Kopf.

Modisch eher mager - aber zweckmäßig!
Das Lied wird vor allem in den USA traditionell als Neujahrshymne gesungen - wer jemals "Harry und Sally" gesehen oder mal Neujahr dort verbracht hat, weiß das.

Von daher passte es auch: Es hat dann doch einige Tage gedauert, bis ich zum ersten Mal im neuen Jahr gelaufen bin.

Seit meinem letzten Lauf gemeinsam mit Flo Neuschwander und ca. 60 anderen lieben Menschen waren sogar 12 Tage vergangen!

Das lag u.a. daran, dass ich zwischen dem 25. und 31. Dezember sieben Radtouren für die "Rapha Festive 500"- Herausforderung gemacht habe. Dabei wurde es von Tag zu Tag kälter und kälter.

Dadurch habe ich wahrscheinlich bei der Abschlußtour bei -6°C, vielleicht aber auch schon vorher, eine leichte Bronchitis eingefangen.

Die habe ich mittlerweile aber weitestgehend auskuriert.

Unmittelbar neben der Quelle des Spieser Mühöenbachs
Gestern abend machte ich nach einigen Tagen Pause - dieses Jahr hab ich mir nämlich vorgenommen, vernünftiger zu sein als letztes Jahr - zum ersten Mal Sport im neuen Jahr 2017, 45 Minuten Wirbelsäulengymnastik mit Ingo im Aktiv Gesundheitspark. Das war echt ein guter Einstieg!

Aber heute lockte die Sonne. Ich wollte es trotzdem bewusst locker angehen lassen - und einfach laufen, ohne ein einziges Mal auf die Uhr zu schauen. Minutensplits, Herz- oder Schrittfrequenz - alles egal. Laufen allein nach Gefühl ist manchmal das Beste, was man machen kann - so auch heute.

Siebeneinhalb Kilometer in der Mittagspause gehen immer! So ging's durch den Schlesierweg und hoch zum Kamm zwischen Blies- und Rohrbacheinzugsgebiet, dann durch Spiesen und den Beckerwald runter zum WZB ins junge Mühlenbachtal und schließlich hoch zum Holzablageplatz und über den Franzosenweg zurück.

Mir gelang ein echter Spaßlauf, ohne dass ich auch nur ansatzweise ans Limit gehen musste. In Anstiegen machte ich eben einfach langsam. Das war auch gut so.

Über den Fitnesszustand bzw. die Form decken wir lieber den Mantel des Schweigens...


Montag, 2. Januar 2017

Jahresrückblick 2016

2016, ein eher durchwachsenes Sportjahr - mit dem Chicago-Marathon als versöhnlichem Höhepunkt


Drittaktivstes Jahr seit 2010, aber weniger als 2014 und 2015


Januar - März:


Blau sind die Läufe - der Januar war Kasbruch-Monat
Zum Start des Jahres entflammte meine Liebe fürs Laufen im Kasbruchtal mal wieder neu. Von meinen 15 Läufen im Januar absolvierte ich zehn dort, ansonsten fuhr ich zweimal Rad, aber nichts Spektakuläres - eine 65-km-Runde rund um den Höcherberg und eine Winterschlittenfahrt mit dem MTB und den beiden Peters.

Gegen Ende des Monats fühlte ich mich aber gut genug in Laufform, um erstmals an einem Cross-Meisterschaftslauf teilzunehmen - dem Jedermannlauf der offenen Kreismeisterschaften SLS/MZG in Altforweiler.

Ich wurde Fünfter und war ganz zufrieden.

Der Februar begann durchwachsen, so wie auch das Wetter im ganzen Monat war - eine Verletzung am linken Fuß, die ich mir beim Laufen zuzog (nass, kalt, das sind keine guten Vorzeichen), zwang mich in der nächsten Zeit etwas öfter aufs Rad, u.a. zu meiner längsten MTB-Fahrt des Jahres den einen Bliestalhauptkamm runter und den anderen rauf.

Die verlängerte "rue de la fontaine" - nomen est omen...
Laufend bekam ich irgenwie wenig auf die Reihe - einmal war die Wade verhärtet, das andere Mal zwickte das Knie, ein Infekt plagte mich darüber hinaus. Ein versöhnlicher Monatsabschluss war die erste "Gran-Fondo-Fahrt" mit dem Rennrad am Ende des Monats - also 100 km oder mehr. 14mal gelang mir das in 2016.

Der März ging wettermäßig genau so bescheiden los, wie der Februar geendet hatte - und ich machte den wohl entscheidenden Fehler, der mir fast das ganze Sportjahr vermieste.

Trotz des renitenten Infektes tat ich mir bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt, starkem Regen und am Ende sogar Schnee am ersten Märzsonntag noch eine 62-km-Runde durch Frankreich an.

Von da an war der Wurm drin: Ich fühlte mich schlapp und schlapper, für den Rest des Monats (immerhin noch 25 Tage!) konnte ich mich nur noch sieben Mal aufrappeln, überhaupt was zu machen. Gelenkschmerzen, wie ich sie bisher nicht gekannt hatte, vor allem in beiden Schultern, bremsten mich massiv ein.

Bilanz des ersten Quartals: Nicht viel - und der Grundstock für noch weniger...

April - Juni:


Schlussanstieg nach Haspelschiedt (D86)
Was macht man, wenn man weiß, dass es einem an der Grundfitness einfach fehlt, man einen Infekt einfach nicht los wird und von Gliederschmerzen immer wieder zurückgeworfen wird? Genau, man plant eine Tour mit dem Rennrad über mehr als 150 km und über 2.000 hm durch die Nordvogesen! Was dabei rauskommt? Das, was dabei rauskommen muss!

Auch wenn das endlich mal akzeptable Wetter, das einen Frühling zumindest andeutete, mich hier verleitete: Lernfähigkeit zählte, was die Einschätzung meiner sportlichen Leistungsfähigkeit angeht, im Jahr 2016 eindeutig nicht zu meinen Stärken.

Auch wenn es in den nächsten Wochen, auch aufgrund des endlich erwachten Frühlings, etwas besser ging und auch die eine oder andere tolle Tour, u.a. mit meinem Sohn durch das Bitscher Land mit anschließendem Soloritt nach Hause, gelang: Immer, wenn es gerade begann, besser zu werden, überzog ich und mutete mir zuviel auf einmal zu - wie auch bei der "Ochsentour" (CTF in Hirzweiler), die zwar Spaß machte, deren Folgen mich aber zurückwarfen.

Auf der "Ochsentour" des RV Hirzweiler
Das merkte ich u.a., als ich wieder anfing, etwas mehr zu laufen: Da kam wenig bis gar nichts, im Gegenteil. Gerade mal fünf Läufe im April, wenigstens zwei schöne in Potsdam, einer über die Glienicker Brücke und einer durch Sanssouci, aber ansonsten wenig Freude per pedes.

Das änderte sich auch im Mai nicht: Radfahren ging so, wenn ich da auch immer wieder zu Übertreibungen neigte - gleich drei "Gran Fondos" mit mehr als 100 km sammelte ich ein, die RTF in Homburg, Saarlouis - Metz - Saarlouis und meine schon fast traditionelle Krottelbach-Runde.

Trotzdem: Ich fühlte mich während der Fahrten gut, abends aber überhaupt nicht, wenn das "Gestell", die Muskeln und Sehnen sowie die Gelenke, auskühlten.

Auf der Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam
Laufen ging gar nicht. Die Hoffnung auf Besserung zerstob spätestens nach der letzten Radtour im Mai, als mein Rücken endgültig den Geist aufgab...

Der Juni war dann der Monat, in dem ich sie einigermaßen "die Kurve kriegte" - auch wenn der Fokus sporttechnisch noch klar auf dem Radfahren lag, was mir in meiner damaligen gesundheitlichen Situation auch wesentlich besser tat.

Unter anderem nahm ich an der RTF in Überherrn teil. Erst am absoluten Monatsende machte ich einen kurzen Lauf von fünf Kilometern - mit dem Hund. Das war der erste Lauf seit fast sechs Wochen! Die medizinische Behandlung begann nun auch anzuschlagen, meine Gelenkschmerzen klangen ab.

Juli - September:


Mit Mark an der Mündung der Moder

Richtig besser wurde es aber erst im Juli - mit viel Radfahren, u.a. der längsten und schönsten Tour im ganzen Jahr gemeinsam mit Mark von der Quelle der Moder bis zu deren Mündung und zurück.


So legte ich die Grundlage für die Marathonvorbereitung auf Chicago, an deren Sinnhaftigkeit ich schon zu zweifeln begonnen hatte. Mit einigen schönen Fahrten in den französischen Alpen im Rahmen eines Kurzurlaubs mit meiner Frau, bei der wir uns drei Etappen der Tour de France ansahen, holte ich mir Fitness und Selbstvertrauen zurück.


Am tollsten war die letzte Fahrt von Ugine über den Col de la Forclaz bis hoch nach Bisanne 1500.

Laufmässig testete ich meine Form bei drei Läufchen, wollte aber bis zum Beginn der Marathonvorbereitung die Füße stillhalten.

Das Tal des Oron in den franzözischen Alpen
Der August startete gleich mit der ersten Vorbereitungseinheit auf den Chicago-Marathon am 09.10.2017.

Mein Projekt "Sechsmal unter drei", innerhalb dessem ich die sechs großen Marathons in Berlin, New York, Boston, Chicago, Tokyo und London alle unter drei Stunden laufen will, sah ich zu diesem Zeitpunkt allenfalls sehr verhalten optimistisch.

Ich hoffte weiter auf eine Besserung meines Allgemeinzustandes und einen guten Verlauf der Vorbereitung, die allerdings sehr schleppend begann.

Es wurde aber von Lauf zu Lauf besser. Zwischendurch stand auch der Familienurlaub am Gardasee an, wo sich zur Abwechselung auch mal die Gelegenheit zu zwei tollen Radausflügen ergab - einmal zum Lago d'Idro und einmal auf den Monte Baldo und zurück durchs Etschtal. Auf dem Weg in den Urlaub machte ich zudem den brutalsten Berglauf meines Lebens!

Am Ende hatte ich im August mit 23 Laufeinheiten fast soviele absolviert wie in den sechs Monaten zuvor gemeinsam (26) - kilometermäßig sogar noch 58 mehr!

Via Enzo Ferrari zwischen Lago di Garda und Monte Baldo
Meinen Trainingsplan zog ich ansonsten ganz konsequent durch. Ich merkte, wie die Grundlagenausdauer sich stetig verbesserte, allein mit meinem Tempo haderte ich zu Beginn noch sehr.

Das kam erst später, als es mir endlich mal gelang, konsequent unter 80 kg Körpergewicht zu bleiben. Bis dahin musste ich insbesondere in den Intervalleinheiten und den ersten Wettkampfversuchen richtig leiden!

Der erste Testlauf war der Limlauf in Limbach - "nur" eine 45:27 über 10 km, das aber bei 37°C! Von daher war das doch ok, zumal ich als Gesamt-Vierzehnter sogar meine AK 45 gewann.

Der zweite Zehner, schon im September, brachte in Herxheim erstmals seit langem wieder eine Sub40-Zeit: Mit 39:47 wurde ich Gesamtneunter und Dritter meiner Altersklasse.

Siegerehrung in Rülzheim: 39:47, Dritter AK M45
Im September blieben die Fahrräder übrigens komplett in der Garage. Ich war nun vollends und zu 100% aufs Laufen konzentriert. Training bzw. Wettkampf an 26 von 30 Tagen, 372 km insgesamt.

Der letzte Test, der Halbmarathon in Köln-Fühlingen, endete mit einer 1:26:14. Das war zwar nicht ganz so schnell, wie Steffny es verlangte (der wollte eine 1:25:00 von mir), aber ich wußte, wo ich herkam, und war von daher zufrieden, denn die Richtung stimmte.

Und so ging es dann auch weiter, die Trainingsziele erreichte ich immer leichter bei immer besseren Werten wie VO²Max, Puls, Schrittlänge usw. - ich verglich konstant die Daten mit denen aus den Vorbereitungen auf die Marathons in Berlin 2012, New York 2013 und Boston 2015, die ich ja alle in unter drei Stunden gefinisht hatte. Das gab mir zusätzlich Selbstvertrauen.

Das Wichtigste aber: Ich blieb erstmals komplett verletzungsfrei! Die Ruhetage nutzte ich auch wirklich zum Ausruhen (anstatt wie früher ins Studio zu gehen), das tat mir echt gut.

Oktober - Dezember: 


Mit meinen Töchtern im Ziel in Chicago

Die erste Oktoberwoche fiel dann schon auch voll ins "Tapering" für den Chicago-Marathon - reduziertes Training, Anreise Freitags vorm Rennen. Der letzte lange Lauf fand am 02.10.2016 statt.


Kurz gesagt: Chicago war und lief super. Nicht nur der Wettkampf selbst - auch der nachfolgende Urlaub mit meiner Familie war toll, ich hatte trotzdem noch Zeit und Lust auf ein, zwei Läufchen.


In der zweiten Woche besuchten wir noch Freunde in New York. Auch hier lief ich: Einmal am Hudson River entlang, einmal die letzten sieben Kilometer der Marathonstrecke, einmal über die George-Washington-Bridge und wie immer, wenn ich in New York bin, einmal durch den Central Park.


Eigentlich soll man nach einem Marathon ja Ruhe halten. Eigentlich. Aber wenn man schon mal da ist, muss man diese tollen "Laufgründe" auch erlaufen. Schlafen kann man, wenn man tot ist - Pause machen, wenn man zuhause ist. Dachte ich mir jedenfalls. Den Preis dafür bezahlte ich in den Wochen nach dem Marathon mit einem echten Leistungs- und Motivationsloch, aber "c'est la vie". 

Sowas erlebt man nur laufend - Sonnenaufgang über NYC


Einmal konnte ich mich aber doch noch motivieren - Christoph Gill, der einzige Deutsche, der bisher alle sechs großen Marathons unter drei Stunden lief und der aus Saarbrücken stammt, war auf "Heimatbesuch", und wir trafen uns, um zusammen laufen zu gehen. Das war eine tolle Begegnung und die Geburtsstunde der Idee, nächstes Jahr im Hamburg den Marathon zusammen zu laufen.


Der Rest des Jahres ist schnell erzählt. Im November war ich richtig faul, lief nur zehnmal - und fuhr einmal mit der Homburger/Bexbacher Trainingsgruppe "in die kalde Palz".


Ich trug mich eine Zeitlang mit dem Gedanken, außer dem "Pflichtwettkampf", meinem Heimspiel beim Bank1Saar-Straßenlauf in Furpach noch beim Ottweiler Nachtwächterlauf und beim Saarbrücker Silvesterlauf zu starten. Beides lies ich schnell fallen - zum einen kam ich nicht mehr richtig auf Touren, weder im Training noch im Wettkampf, zum anderen fehlte mir auch die Motivation.

Am 26.12. blickte ich von der Moselbrücke ins Kylltal


So galt meine letzte Konzentration für 2016 den "Rapha Festive 500", einer Herausforderung, zwischen Heiligabend und Silvester 500 km mit dem Rad zu fahren. 2015 hatte ich mich erstmals daran beteiligt und war zwischen dem 24.12.2015 und dem 31.12.2015 - bei recht milden Dezembertemperaturen - 558 km gefahren. 


In diesem Jahr ging's für mich erst am 25.12. los. Die Form stimmte - zwei "Gran Fondos" hatte ich im Dezember bereits gefahren, einen durchs Lothringen und mit der Trainingsgruppe sogar einen mit 30er-Schnitt und über 1.000 hm durchs Bliestal.


Aber am Heiligmorgen lief ich erstmal mit Mark und einer großen Gruppe rund um Florian Neuschwander den "Easy Christmas Trail", den Flo organisiert hatte - das machte Laune!


Die Festive 500 schaffte ich auch ohne Radfahren am Heiligmorgen - bei frostigen 0,3°C im Schnitt an Temperatur und mit 504 km insgesamt. Einmal ging's 158 km zur Schwiegermutter in die Eifel, am 31.12. schloß ich bei -6°C im Schnitt das Sportjahr so richtig kalt ab.


Einige Läufchen tat ich mir im Dezember aber auch noch an, um wenigstens auf 1.500 km fürs Gesamtjahr zu kommen - davon 399 im ersten und 1.115 km im zweiten Halbjahr.


Zusammenfassung:


Wettkampfmäßig war das echt ein Magerjahr: Kein RAID Sarre-Moselle, kein Triathlon in Neunkirchen, kein "La Charly Gaul" - Veranstaltungen, die in 2014 und 2015 Fixpunkte meines Sportjahres waren, mussten diesmal ausfallen, alles drehte sich nur um den Chicago-Marathon. Diese Abwechselung hat mir echt gefehlt, 2017 ändert sich das hoffentlich wieder!

240mal war ich sportlich aktiv - sieht man mal von dem Ein- und Auslaufen vor den wenigen Wettkämpfen ab, waren es wohl so um die 230 "echte" Aktivitäten. Mehr als letztes Jahr, wo ich ca. 215 hatte, aber mit ca. 329 Stunden verbrachte ich "sportlich" fast 50 Stunden weniger als in 2015.

Das lag vor allem an der stärkeren Gewichtung hin zum Laufen (133mal in 2016, 127mal in 2015), aber auch an meiner "Studiofaulheit" -  nur 18mal war ich im Aktiv Gesundheitspark, nachdem ich mich schon 2015 dort nur 17mal blicken ließ. Das muss besser werden! Ein weiterer Grund: Ich hatte halt einfach nicht so viel Zeit frei, besonders an Wochenenden - mit zwei hauptamtlichen Dezernenten anstatt deren drei werden ja die Repräsentanztermine nicht weniger. Und zuletzt haben sicher auch meine gesundheitlichen Malaisen zu diesem "Weniger" beigetragen.
Blau sind die Läufe, rot die Radtouren

Trotzdem legte ich 5.815,3 km zurück, fast genau 1.000 weniger als 2015, aber fast auf den Kilometer exakt (1514:1513) genau so viele beim Laufen, deshalb halt weniger Rad (20mal MTB mit nur 385 km gegenüber 23mal mit 1.085 km in 2015, 67mal Rennrad mit 3.903 km gegenüber 52mal mit 4.245) - auf zwei Kontinenten und in vier Ländern.

Verbrannt habe ich dabei schätzungsweise knapp 230.000 (-15.000) kcal, an Höhenmetern überwand ich ca. 71.000 (-19.000), und bei einer Durchschnittsherzfrequenz von 135 (133) schlug mein Herz demnach während sportlicher Aktivität etwas über 2.666.800 mal...

Laufen und Radfahren - was fehlt, sind die Studioeinheiten...