Dienstag, 10. Januar 2017

Snow run (Mühlen-, Kleber- und Weißelbachtal)



Wie kriegt man verschlammte Laufschuhe am besten sauber? Man rennt im Tiefschnee!

Zehn Zentimeter Neuschnee!
So machte ich das heute über Mittag. Nach Schneefall die ganze Nacht hindurch hatten wir zehn Zentimeter Neuschnee in Neunkirchen, und es schneite sogar noch weiter. Läufe im frischen Schnee sind, wenn auch sehr anstrengend, mit das Schönste und auch was ganz Besonderes.

Das Knirschen des Schnees, wenn er komprimiert wird, ist ein tolles Geräusch, das mühsame, kraftraubende Laufen gibt einem trotz allem ein Gefühl des Schweben-Könnens. Vor allem aber ist es ansonsten total still, und die Luft ist so frisch und sauber  wie sonst nie.

Die Chance wollte ich unbedingt nutzen, zumal ja auch Tauwetter vorhergesagt war.

So lief ich gegen 12.30 Uhr los, ich startete am Regenüberlaufbecken am Ortsausgang von Spiesen in Richtung Rohrbach und lief erst mal hoch in Richtung Hackenborner Trift, ehe ich nach rechts ins obere Krockenwaldbachtal abbog - kurz danach kommt man am "Hakenbrunnen" vorbei, wo der Krockenwaldbach entspringt.

Oben kurz vorm "Hakenbrunnen"
"Hackenborner Trift" zum einen, "Hakenbrunnen" zum anderen - auch wenn da ein "c" verlorengegangen ist, der Straßenname und der Name des Brunnens haben wohl denselben Ursprung.

Hier oben war mein Puls schon am Anschlag - 158! Zu meinem Glück war mein Schnürsenkel aufgegangen, so hatte ich eine Ausrede zum Anhalten.

Nun wurde es auch flacher, ich durchlief den oberen Teil des Talkessels, traf auf den Hauptweg Richtung CFK und lief gleich in das nächste Nebental des Spieser Mühlenbachtals rein.

Dort testete ich einen Singletrail, den ich schon öfter von verschiedenen Seiten angelaufen war, aber nie so richtig Anfang und Ende verbinden konnte. Heute schon. Wieder was gelernt!

Oberhalb des Weißelbruchs
Ich kam auf dem nächsten Hauptweg raus (dem, wenn man oben an der Kreuzung steht, mittleren) und folgte kurz vor dem Einstieg in den Grenzsteinweg dem aus dem Tal des Weißelbachs hochmäandernden Waldweg, den ich normalerweise laufend nur "von unten nach oben" kenne. Heute also mal andersrum!

Das war auch gut, um den Puls mal runterzubringen. So kam ich ins Weißelbachtal runter, lief am "Weißelbruch", dem Quellgebiet des Nebenbachs des Kleberbachs vorbei und von dort leicht wellig runter ins Kleberbachtal.

Nach dessen Überquerung gings runter bis fast an den Glashütter Weiher, dann (an der tiefsten Stelle des Kleberbachtals) wieder über den Bach und die zweite lange Steigung bergan. Hier waren heute schon einige Spaziergänger und auch ein Mountainbiker unterwegs gewesen, wie man an den Spuren gut sehen konnte.

Diese zweite Steigung nahm ich wesentlich ruhiger als die erste (Maximalpuls 152) und kam schließlich wieder oben am Einstieg in den Grenzsteinweg raus.

Wieder im Spieser Mühlenbachtal - noch ca. zwei Kilometer!
Nun ging's links, am Eulenbrunnen vorbei und kurvig und wellig wieder ins Mühlenbachtal, eher der letzte Anstieg das Krockenwaldbachtal hoch anstand.

Zunächst lief ich über den Bach, dann aber wieder aus dem Tal heraus und hinten um einen Talflanke herum, ehe ich danach wieder ins Tal kam und nun unterhalb des Hakenbrunnens, wo dieser einen kleinen Weiher speißt, der noch zugeeist war, rauskam.

Direkt davor ist ein zweiter kleiner Weiher, der vom Taleinschnitt gespeisst wird, beide Ausläufe vereinen sich dann zum Krockenwaldbach.
 
Jetzt ging's Richtung Finale und zum Glück nur noch bergab. In einer weiteren langen Rechtskurve nahm ich den letzten Ablauf in Richtung Auto in Angriff.

Wie geleckt!
Zwischendurch war das Wetter in Tauwetter umgeschlagen. Es regnete jetzt auch, und von den Ästen fielen richtig dicke Schneepackungen runter. Aber egal, das "Schöne" hatte ich ja mitgenommen!

Man läuft im tiefen, frischen Schnee schon anders.

Meine Schrittlänge lag klar unter einem Meter (0,97 m), wo ich sonst locker 1,05-1,10 laufe. Und auch die Bodenkontaktzeit ist wesentlich länger.

Hinzu kommt, dass das innerhalb der letzten 18 Tage nur mein dritter Lauf war - insgesamt sind in den letzten 30 Tagen nicht mal 70 Kilometer zusammen gekommen.

Mein VO²-Max-Wert, den mir meine Garmin auswirft, ist mit 48 dann auch so niedrig wie schon lange nicht mehr.

Dass ich auf dem Rad (derzeit 54) mal soviel mehr drauf hätte, hätte ich nie für möglich gehalten, wiewohl der wissenschaftliche Wert dieser "Ermittlung" wohl eher nicht sehr hoch ist.

Aber Spaß hat es trotzdem gemacht! Und wie gesagt: Die Schuhe, vorher noch schwer mitgenommen vom "Easy Christmas Trail" und dem ersten Laufversuch in diesem Jahr, wurden auch sauber!

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