Sonntag, 10. Juni 2012

Zweiter Neunkircher Triathlon - von Kraulen, Krämpfen und Kampfgeist...

Bei der zweiten Auflage des Neunkircher Triathlons war ich wieder am Start. Meine Erwartungen waren nicht besonders hoch, weil meine letzte echte sportliche Betätigung bis auf zwei Radfahrten schon vier Wochen zurücklag. Direkt nach unserer Tour nach Mantes-La-Ville hatte ich mich nämlich einem kleinen operativen Eingriff am rechten Fuß unterzogen, aufgrund dessen ich Trainingspause verordnet bekommen hatte. Und wenn auch schon Felix Magath, wenn auch mit leicht ironischem Unterton und mittlerweile ja auch teilweise widerlegt, anmerkte: "Erstaunlicherweise gibt es immer noch Menschen, die meinen, man könne mit weniger Training mehr erreichen!", so stimmt es tatsächlich: Nur von der Grundkondition kann man nicht leben.

So gesehen, war meine Endzeit von 1:10:01,3 und der 59. Platz (13. Senioren 1) gar nicht mal schlecht im Vergleich zum Vorjahr (57. Platz in 1:08:38,1, 19. Senioren 1). "Erkauft" habe ich mir die geringe Differenz jedoch vor allem durch schnellere Wechsel als 2011. Die Schwimmzeit war bis auf eine halbe Sekunde gleich (schlecht), 7:30,2 zu 7:29,7. Ich hatte mir vorgenommen, im Freistil durchzuschwimmen, fühlte mich aber nach sieben von 12 Bahnen so elend (und hatte auch schon soviel Wasser geschluckt), dass ich mich in Brustschwimmen "rettete". Triathlon wäre so ein schöner Sport, wenn nur das Schwimmen nicht wäre. Von allen, die vor mir landeten, schwamm nur ein einziger schlechter. Hier weiss ich, woran ich in der Vorbereitung auf die dritte Auflage 2013 zu arbeiten habe.

Das war auf Bahn 1 von 12 - da ging's noch...
Beim Radfahren machte ich einen Kardinalfehler: Statt auf den ersten Kilometern mit hoher Trittfrequenz locker anzufahren, trat ich gleich von Beginn an die schweren Gänge, um aufzuholen und das miese Gefühl vom Schwimmen abzuschütteln. Das ging gut bis Ortseingang Altstadt bei km 7, bis dahin hatte ich einen Schnitt von gut über 40 km/h - aber dann bezahlte ich den Preis. Die ersten Krämpfe deuteten sich schon auf dem Anstieg in Richtung Niederbexbach an, wo sie mich dann zum ersten Mal peinigten.  Hinzu kam auch noch ein Bremsmanöver in der Abfahrt (danke an den Homburger Audi, der mir die Vorfahrt nahm - nicht...). Kurz vor dem Ortseingang Bayrisch Kohlhof dann massive Krämpfe in beiden Waden. Ich musste ca. 30 sec. ganz aufhören zu treten und streckte die Beine, fuhr dann mit sehr hoher Trittfrequenz und kleinen Gängen weiter und hielt die Krämpfe dadurch klein. Aber meine Motivation war schon am Boden. Trotzdem kam Aufgeben nicht in Frage, aber gegenüber 2011 ließ ich auf der Radstrecke ca 1:45 min. liegen.

Das Laufen ging etwas besser. Ich lief wegen der Krämpfe recht defensiv, konnte aber gleich zu Beginn einige überholen und lief dann ab km 1 für ca. 2,5 km fast allein mit einem Läufer im Nacken; während dieser Zeit überholte uns ein einziger Läufer, der am Ende auf Platz 51 landete. Bei km 3,5 ließ ich meinen Konkurrenten passieren, ich hatte genug "Führungsarbeit" gemacht und ließ mich dann auch mal 2,5 km von ihm ziehen. 500m vor dem Ziel wagte ich dann mit meinen letzten Kraftreserven nochmal eine Attacke und ging vorbei, den Vorsprung konnte ich halten und bis ins Ziel sogar noch auf 17 sec. ausbauen. So gelang mir wenigstens der Abschluß meines zweiten Triathlons. Am Ende war ich in 24:05,7 ca. 30 sec. langsamer als 2011 - das hielt sich in Grenzen.

Man sieht also: Die einzige Disziplin, wo ich mich verbessern konnte, war - das Wechseln ;-). Immerhin - für ganz ohne Training war das akzeptabel. Schön war das neueste "Feature" beim Neunkircher Triathlon - die Massage danach, durchgeführt von der Physiotherapieschule Lebach. Und sehr nötig war es auch, meinten zumindest meine Waden!

Danke an alle, die wieder ehrenamtlich mitgeholfen haben, diesen tollen Wettkampf vorzubereiten, zu organisieren und durchzuführen, besonders an die Männer und Frauen vom Neunkircher Sportverband und der angeschlossenen Vereine VfA Neunkirchen, Schwimmverein Neunkirchen und RC Mistral Neunkirchen, aber auch an die Feuerwehr, die Polizei, den ZBN und alls anderen städtischen Beschäftigten. Allein wegen Euch hat sich das Mitmachen gelohnt. Nächstes Jahr bin ich zurück - und dann greife ich die 1:07:30 an. So!

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