Mittwoch, 19. Dezember 2012

Service à la Kärcher oder: "Ihr Service-Partner vor Ort!"

Ich gehöre ja eigentlich zu denen, die lieber lokal als online kaufen, weil ich nicht zum Sterben des Einzelhandels beitragen will, wenn ich es verhindern kann.

Manchmal kann ich es aber nicht verhindern - jedenfalls dann nicht, wenn der lokale Händler, dem ich eigentlich gewogen bin, es geradezu herausfordert.

Mein mehrere Jahre alter Kärcher Kehrbesen K50 gab keinen Mucks mehr von sich. Ab zum Händler, mal fragen, was man da tun kann. Ich hatte den Akku im Verdacht.

Ein Blick über den Brillenrand: "Das lohnt doch nicht, kaufen Sie sich für 70,- € einen neuen, der hat dann auch einen Lithium-Ionen-Akku, wenn ich den hier in die Reparatur gebe, kostet sie der Akku und der Stundenlohn für den Austausch mehr als das Neugerät!"

"Und wieviel kostet mich ein NiCd-Akku, wen Sie ihn bestellen und ich ihn abhole?"

Augenroll... "28,- €."

"Danke, ich meld mich eventuell."

Ab nach Hause. Besen auseinandergebaut, dauerte 6 min.

Akku nachgemessen, leer, Motor getestet, ging, 4 min..

Im Internet nach passendem Akkupack gesucht, eins für 18,40 € incl. Versand bei akkuline.de gefunden, bestellt. Zwei Tage später ist der Akku da,  Einbau und Zusammenbau dauerten 5 min. Jetzt kehrt der ansonsten tadellose K50 wieder.

Hätte mein Kärcher-Händler zu mir gesagt: "Ich besorg Ihnen den Akku für 30,- € mit Einbau pauschal, ok?" hätte ich sofort ja gesagt. Ist es denn so unzumutbar, 15 min. Service abzudrücken und dafür auch einen jedenfalls meiner Meinung nach angemessenen Umsatz und Gewinn zu generieren?

So hab ich halt wieder was gelernt. Manche wollen scheinbar gar kein Geschäft machen.

Dann darf man sich aber auch nicht mit Krokodilstränen über die Online-Konkurrenz beschweren...

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