Ich hab das Gefühl, als hätte ich erst vor kurzem mit der Vorbereitung auf den NYC-Marathon begonnen. Und doch hab ich bereits 44 von 60 Einheiten hinter mir, bin 593 km gelaufen und werde, wenn alles läuft wie geplant, noch knapp 200 km draufpacken, bevor ich dann am 03.11.13 um 09:40 Uhr Ortszeit (15:40 Uhr hier bei uns) knapp hinter den Mautstellen der Verrazano Narrows Bridge in Staten Island über die Startlinie Richtung Dyker Heights in Brooklyn laufe. Ich bin also knapp bei 75%, fühle mich aber noch fit und werde am Sonntag meinen längsten Lauf (35 km) und am Sonntag drauf noch einen Test-Halbmarathon mit der Zielzeit 1:23:00 laufen, ehe dann schon die "Abkühlphase" mit immer mehr Schonung in den letzten beiden Trainingswochen beginnt. Die Vorbereitung lief bis jetzt sehr gut, ich habe anfängliche "Fersenprobleme" dank der Hilfe meines Freundes Mark Neufang schnell in den Griff bekommen und meine persönliche Bestzeit über 10 km, wenn auch nur knapp, auf 37:54 verbessert.
Ein letzter Höhepunkt ist der letzte längere Lauf, den ich eine Woche vor dem Start in London mache, weil ich das Wochenende dort verbringe. Bisher kann ich sagen: Es war die schönste Marathonvorbereitung, die ich bisher gemacht habe. Ein Grund war auch, daß ich gerade in den Wochen vor dem Start der Vorbereitung kaum gelaufen, sondern viel Rad gefahren bin. So blieb ich fit, habe aber gleichzeitig meine Beine geschont und richtig Lust aufs Rennen bekommen.
Mein "Zeitmanagement" hab ich auch verfeinert. So bekomme ich die Anforderungen der Bürgermeistertätigkeit und das notwendige Training recht gut vereinbart, und das sogar, ohne das das Familienleben leiden muss. Kürzere Trainingseinheiten (um 60 Minuten) mache ich meist tagsüber in der Mittagspause (so "spare" ich mir auch das warme Essen, was sich nachhaltig im "Kampfgewicht" bemerkbar macht), längere (70-120 min.) meist sehr früh morgens oder spät am Abend, notfalls auch mit Kopflampe, meine Haupttrainingsstrecke, den Bliestal-Radweg ab Limbach, könnte ich glaube ich ohnehin mittlerweile fast blind laufen. Die ganz langen Einheiten, also die langen Läufe Sonntags bis zu 3 Stunden mache ich ohnehin recht früh, so daß ich mit der Familie auch noch was vom Tag habe. Außerdem soll man diese ohnehin früh machen, um den Körper auf die frühe Startzeit beim Marathonlauf vorzubereiten und "einzustellen".
Apropos "Kampfgewicht": Letztes Jahr, 3 Wochen vor dem Start in Berlin, wog ich bei 1,90m Körpergröße knapp 84 kg, vor dem Start dann 83. Gestern abend zeigte die Waage 81 kg an - also knapp 3 kg weniger als zum vergleichbaren Zeitpunkt 2012. Ich ernähre mich dieses Jahr aber auch konsequenter: kein Fleisch mehr, wenig bis gar kein Alkohol, und auch Süssigkeiten sind seit 14 Tagen bis zum Marathonstart tabu. Ganz viel Obst, Müsli, vor allem aus Amaranth, Vollkornbrot und pflanzliche Brotaufstriche von Tartex (gibt's im Reformhaus) sind ein Ersatz, der bei mir keinerlei Gefühl von Mangel oder fehlendem Genuss aufkommen lässt - im Gegenteil.
Wenn ich es dann noch schaffe (dabei bin ich ehrlich gesagt mal mehr und mal weniger erfolgreich), meinen spätabendlichen Heißhunger unter Kontrolle halten, ist das alles kein Problem mit dem "Kampfgewichthalten" oder sogar dem Abbau desselben. Trotzdem möchte ich beim Start nicht weniger als 80 kg wiegen, mein Gefühl sagt mir, dass ich die "Substanz" brauche. So hoffe ich, gemäß den ungefähren Angaben im "Gewichts-Laufzeit-Rechner" von Greif durch das Mindergewicht diesmal 3-4 Minuten schneller sein zu können, als ich es wäre, wenn ich mit 82-83 kg an den Start ginge. Nicht, dass eine Zeitverbesserung mein Ziel wäre: Meine Berlin-Zeit von 2:56:47 unterbieten zu wollen, halte ich bei dem deutlich schwereren Kurs in New York, zumal ich dort noch nie gelaufen bin, für vermessen. Aber klar unter 3 Stunden will ich schon bleiben, und vor allem Reserven haben. Was ich daraus dann ab km 38-39 mache, werd ich ja dann sehen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen