Donnerstag, 31. Dezember 2020

Jahresrückblick 2020

Mein Sportjahr 2020 - ruckelig und unstet, ein Spiegelbild der Wirklichkeit!

Wie auch sonst alles beeinflußte vor allem die Corona-Pandemie mein Sportjahr - und das Rotwild...



Januar - März: 

 

 

Das erste Quartal stand zunächst überhaupt nicht im Zeichen der Corona-Pandemie - man hatte wohl in den Nachrichten etwas gehört, dem aber zunächst nicht mehr als die übliche kurze Beachtung geschenkt. Was für eine Fehleinschätzung!

In den Januar startete ich noch sportlich verhalten, ein paar lockere Läufe, bei denen ich mein für meine Verhältnisse hohes Gewicht (88 kg) wirklich merkte. Die Läufe bestärkten meinen Vorsatz, Maß zu halten und endlich wieder ordentlich zu trainieren - schließlich sollte im Februar meine Vorbereitung auf den London-Marathon beginnen!

Mit Mark und Patrick auf der Wolfersheimrunde
Ende Januar dann die Rennradpremiere 2019, die "Wolfersheimrunde" mit Mark und Patrick, und am 29.01. anläßlich einer Dienstreise nach Mönchengladbach in aller Herrgottsfrühe einen Zehn-Kilometer-Lauf vom Hotel zum Borussia-Park und zurück. Das war's auch schon im Januar!

In den Februar startete ich dann ambitionierter. Drei Läufe (zweimal am selben Tag nach Wiebelskirchen, um unsere beiden Autos abzuholen, die wir vernünftigerweise nach der "Faasend" dort hatten stehenlassen), eine Radtour mit Elmar über Urexweiler und Sankt Wendel und von da die Blies hinab, und dann begann am 09. Februar die Marathonvorbereitung. Ich hatte mein Gewicht auf 85 kg runtergedrückt und fühlte mich eigentlich fit, aber der erste Lauf (Intervalle im Marathontempo) ging brachial (oder eher bronchial) in die Hose - ich musste abbrechen. Keine Panik - ab da lief's besser.

Den Gutsweiherlauf in Furpach beendete ich als Gesamt-28. und Sieger meiner Altersklasse M50 - das war genauso ein Highlight der Vorbereitung wie ein schöner Lauf in Brüssel (auch anlässlich einer Dienstreise früh morgens) und meinem schon traditionellen Lambsbach-32er.

Der Borussia-Park früh am Morgen

Aber der Corona-Schatten rückte näher und näher. Mit jedem Tag wuchsen die Zweifel, ob ein Marathon in London überhaupt möglich sein würde. Eigentlich war mir Mitte März schon klar: "Eher nicht!", am 14.03., bei der 25. Trainingseinheit, hatte ich dann Gewissenheit - Absage.

Dann halt eben mal wieder aufs Rad, dachte ich am nächsten Tag, fuhr zum ersten Mal überhaupt zum Herrenwalderhof - und mir den Kopf frei.

Ich blieb aber dran und lief weiter regelmäßig - am Ende 21 Laufeinheiten in den 31 Tagen des März.


April - Juni:

 


In den beiden folgenden Monaten war ich aktiv wie lange nicht mehr. Der Sport half mir in dieser Zeit besonders gut, mit den täglich wechselnden Herausforderungen als Chef einer Verwaltung klarzukommen, weil ich halt immer mal ein-zwei Stunden abschalten und den Kopf freiblasen konnte. Meist wanderten die Gedanken zwar doch wieder zu COVID-19, Verordnungen, Verfügungen und Erklärungen - aber beim Sport hab ich sowieso immer die besten Ideen. So war's auch diesmal!

Julian kennt jetzt die Bedeutung von "Graad selääds!"

Im April lief ich soviele Kilometer wie noch nie zuvor in einem Monat: 435,4 genau
. Highlight dabei war der "Grad-selääds-Marathon", den ich an dem Tag, an dem eigentlich London hätte stattfinden sollen, zur Hälfte allein, auf dem Rückweg gemeinsam mit Julian Lange lief, der mich pushte, so dass ich mein Ziel, klar unter 3:30h zu finishen, erreichen konnte.

Im Mai wechselte ich dann hauptsächlich aufs Rennrad und schrubbte bis Anfang Juni mehr als 1.500 km runter - darunter waren Highlights wie eine schöne Rennradtour in die Eifel zu Schwiegermutter (160 km), die wiederholte Erkundung des Hunsrücks mit einer Tour NK-Erbeskopf-NK sowie einigen Entdeckerfahrten über den "Hunsbuckel", u.a. von Nohfelden aus erst in Richtung, dann endgültig auf den Idarkopf.

So hätte es weitergehen können - aber am 03. Juni hatte ein Reh was dagegen. Sturz, Hüftbruch, Pause. So schnell kann's gehen!

Juli - September:

 

Ab Mitte Juli (nach 47 Tagen Pause, guter Reha und Muskelaufbau auf dem stationären Rad) konnte ich wieder Radfahren, unter anderem die RTF in Bliesransbach, einen Granfondo (Tour über 100 km) zu den Quellen der Nied und einige andere schöne Touren. Aber genauso wie der Blitz zweimal einschlagen kann, kann man auch zweimal auf die Hüfte stürzen. So ging's mir. Am letzten Julitag passierte es in Sankt Wendel. Eine kleine Unachtsamkeit, ein Fahrfehler, und schon lag ich genauso da wie knapp zwei Monate vorher. Diesmal hatte ich aber Glück: Eine heftige Prellung, keine Re-Fraktur.

So fuhr ich im August erstmal mit der Familie in Urlaub und ließ es darüber hinaus sehr ruhig angehen. Ende August fing ich wieder an, zunächst nur auf der Rolle, ab und an mal ein kleines Läufchen und mit dem Rad zur Arbeit. 



Fahren auf der Rolle?
Alles eine Frage der Technik!

Oktober - Dezember: 



Erst Anfang Oktober, am zehnten, fuhr ich erstmals wieder draußen Rennrad, und ab da auch eher kurze Touren (nur einen einzigen Granfondo die Blies runter und die Saar rauf) bzw. MTB. Laufen tat ich nur noch sporadisch. Das war für meine Hüfte eindeutig das beste. Hinzu kam, dass ich die Ruhe auch nutzte, um eine seit drei Jahren anstehende Leisten-OP kurz vor der zweiten Corona-Welle noch durchführen zu lassen. Die lief super und problemlos, aber bedingte natürlich auch sportliche Enthaltsamkeit in den ersten beiden Novemberwochen.


Mit dem Laufen begann ich erst im Dezember wieder, aber da ich am 05. Dezember endlich auch mein neues Gravelbike bekam (wieviele Räder braucht man? Die Gleichung ist simpel: n=n+1), fuhr ich natürlich zunächst mal oft und lange mit diesem wunderschönen Teil. So blieb es bei lediglich fünf Laufeinheiten im letzten Monat des Jahres, und aufgrund einer notwendigen Quarantäne (ich selbst blieb glücklicherweise von COVID-19 verschont) ab dem 23.12. war auch Outdoor-Radfahren plötzlich unmöglich geworden. Also kam das Beste eben zum Schluß - und von der Rolle: Vom 24.-28.12. fuhr ich im Schnitt 101 km am Tag auf meinem alten, aber bezahlten TACX Fortius mit dem Rennrad und absolvierte so die RAPHA Festive 500. Am 31.12. ging ich dann nochmal auf die Rolle und fuhr die Runde Col du Télégraphe - Col du Galibier - L'Alpe d'Huez. 88,8 km mit jeder Menge Höhenmetern.

 

 

Zusammenfassung:


Trotz aller Unwägbarkeiten und Hürden war es ein gutes Sportjahr für mich. Ich hab mal beim Zähler der "sportlichen Aktivitäten" die ab diesem Jahr in meinen Verwaltungstools extra erfassten Dienstfahrten mit dem Rad rausgelassen (sonst ist die Zahl nicht vergleichbar mit den Vorjahren), aber die Kilometer (immerhin 370) in der Gesamtbilanz mitgezählt.

194mal (nach 115mal in 2019) war ich übers Jahr sportlich aktiv mit 5.590 km - das war dann doch mal 'ne signifikante Steigerung mit 2.300 km mehr als in 2019.


Die üblichen Ausreisser in südlichere Gefilde
oder gar andere Kontinente fehlen diesmal...


Die Kilometer verteilten sich wie folgt: 1.207 (+707) beim Laufen, 4.244 (+1.456) beim Radfahren - alles in Europa (selbsterklärend, oder?) und in “nur” drei Ländern (Deutschland, Frankreich, Niederlande). Und (diesmal schreib ich sie nur so dabei) 12 km beim Schwimmen!

Verbrannt habe ich dabei schätzungsweise knapp 208.000 (+95.000) kcal, an Höhenmetern überwand ich ca. 65.000 (+25.000), und bei einer Durchschnittsherzfrequenz von 121 (-13, das zeigt, dass ich es trotz der höheren Kilometerzahl echt hab ruhig angehen lassen bei besserer Fitness) schlug mein Herz demnach während sportlicher Aktivität etwas über 2.312.000 (+974.000) mal...

Trotz aller Unwägbarkeiten geh ich aus 2019 besser raus, als ich reingegangen bin. Wäre der Dezember (immer mein Schwächemonat) nicht gewesen, könnte ich glatt 8 kg Gewichtsverlust vermelden, so bleiben immerhin vier. Da ist also noch Luft!

Auf ein gesundes 2021, in jeder Hinsicht!




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