Mittwoch, 24. Dezember 2014

Brunnenpfad am Heiligmorgen









Das Laufjahr geht so langsam zu Ende, und da die ganzen Weihnachtsvorbereitungen bei uns zuhause schon abgeschlossen sind (na ja, fast...) blieb mir heute morgen noch mal Zeit für eine ganz besondere Laufunternehmung: Der ausgezeichnete Premiumwanderweg "Hangarder Brunnenpfad" war mein Ziel.

Kurz nach halb elf ging's los!
Gewandert war ich diesen Weg schon mehrfach. Von daher wusste ich, was mich erwartete: Jede Menge Trails, weicher Boden, aber immer top in Schuss dank der Wanderpaten-Truppe rund um Valentin Peter, die den Weg immer in Ordnung hält (danke dafür!). Trotzdem: Einige heftige Anstiege und ob des Winters sicher auch tiefes Geläuf und jede Menge rutschiger Schlamm unter dem zahlreichen Laub gemahnten mich zur Vorsicht.

Es ging auch schon gleich gut los: Erstmal die Jean-Mathieu-Straße in Hangard hoch, Richtung Sportplatz und dem Saubach entgegen, gleich auf den ersten 500m 25 Höhenmeter. Aber danach wurd's ja flacher, ehe es nach der Querung des (Hangarder) Saubachs ab auf den ersten Waldtrail in Richtung Kameradschaftsbrunnen ging.

Von dort ging's erstmal ca. 800m bergab ins Ostertal, dorthin, wo der Schönbach in die Oster einmündet. Aber auch hier: Glitschig, rutschig, also vorsichtig laufen. Unten nahm ich dann den Hochwasserpfad entlang der eigentlichen Route parallel zum Schönbach, denn dafür war es klar zu feucht. Auch die Hochwasserumfahrt, obwohl neu gemacht nach dem Ende der Waldernte, war tief.

Am "Teufelsgraben"
Nun kam ich schon zur Mündung des zweiten "Saubachs" an diesem Tag, diesmal war es der Münchwieser Saubach, der sich in den Schönbach ergießt. Es ging nun immer steiler bergan, hoch zum "Teufelsgraben", wo in den Saubach noch ein kleiner Nebenbach einfließt. Danach fing die Steigung richtig an: Über Wiesenwege führte der Brunnenpfad mich hoch in die Münchwieser Ortslage, ans Ende der Kohlwies, aber bevor man sich an Asphalt gewöhnen könnte, ging's gleich wieder runter ins Saubachtal. Den namensgebenden Bach überquerte ich, nachdem nunmehr knapp 5 km absolviert waren, und bereitete mich seelisch-moralisch auf den härtesten Teil dieses Laufs vor: Die Himmelsleiter.

Auf 600 m erklimmt man hier fast 70 Höhenmeter in kleinen Serpentinen auf tiefem Waldboden, also eine durchschnittliche - und gleichmäßige - Steigung von fast 12%. Wiewohl ich versuchte, mich einzuteilen, ging mir hier der Puls bis auf 173 hoch - das sollte auch der Maximalpuls für diesen Tag sein. Oben an der Schutzhütte "Heiligenwiese" genoss ich dafür den Blick auf Münchwies und machte eine kurze Foto-, aber auch Ruhepause.

Kurz danach die "Himmelsleiter" - in
Münchwies ist's ein kurzer Weg von
ganz unten nach ganz oben... ;-)
Nach fünf Minuten ging's dann aber weiter, vorbei am "Steinernen Mann" (ein römisches Relikt eines Viergöttersteins) und weiter Richtung oberes Bexbachtal. Nachdem man die beiden "Waldhauptstraßen" aus Richtung Hangard nach Frankenholz und auch die aus Richtung Lichtenkopf gequert hat, geht's nämlich ganz scharf links runter in Richtung Frankenbrunnen, der den Fluß, der unserer Nachbarstadt ihren Namen gibt, mit speist. Entlang des jungen Bexbachs wurde die Route des Brunnenpfads leicht verändert, was mich zwar überraschte, aber vor keinerlei Probleme stellte, weil sie wie immer toll ausgeschildert war.

Dann ging's wieder hoch: Karlsbrunnen, Steinberg-Hütte (mit schönem Blick auf Bexbach), hoch zum Hollerbrunnen und hinein in den finalen Anstieg über den Bergrücken wieder in Richtung Hangard, der an Schwierigkeit der Himmelsleiter nicht viel zu konzidieren hat. Mit 413m über N.N. liegt hier der höchste Punkt des Wegs.

Entgegen meiner ursprünglichen Absicht, recht locker zu laufen, stand ich dann doch ganz schön unter Dampf: 151er Puls im Schnitt, und ich fühlte mich, wenn auch nicht am Limit, dann doch ziemlich nah dran. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man "Waldautobahnen" läuft oder so richtige Trails wie auf diesem Premiumwanderweg, wo man öfter dem Wurzelwerk ausweichen, Pfützen und Schlammlöcher überspringen oder ganz einfach aufpassen muss, dass man nicht gegen einen Baum läuft ;-).

Blick auf Hangard
Noch einmal ging's ein wenig runter an den Bruderbrunnen, dann zum letzten Mal bergan Richtung Lichtenkopf. Ein letztes Mal kurz die Aussicht genießen, und gleich runter in den langen Ablauf, vorbei an einem historischen bayerisch-preussischen Grenzstein, drei kleinen ehemaligen Steinbrüchen (u.a. den Kaninchenfels) runter ins Dietzloch und dann hinein in den Schluchtenpfad, wo es über Stege, Treppen und Brücken vorbei an einem wilden Bachlauf und am Zimmermannsfels, einer natürlichen Steinpforte, hinunter ins Ostertal geht.

Das Video vermittelt einen ganz guten Eindruck, wenn es auch arg verwackelt ist, aber während des Laufens mit iphone in der Hand geht's halt nicht besser...

Unten im Ostertal angekommen, ging's vorbei an der kleinen Dietzlochquelle zurück in die bebaute Ortslage. Zwei kleine, kurze Anstiege noch, dann war ich nach netto 1:20 und brutto 1:40 (Fotos machen und posten kostet halt ein bisschen Zeit, und eine kurze Ruhepause hab ich mir ja auch gegönnt) wieder am Startpunkt.

Eins ist klar: Das nächste Mal wird der Brunnenpfad wieder gewandert, am besten im Frühjahr! Aber auch laufend kann man diesen tollen Wanderweg sehr intensiv erleben. Lohnt sich! Frohe Weihnachten!

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