Samstag, 9. Dezember 2017

Eiskaltes Blies- und Mandelbachtal


Bergauf hatte ich immer warm...


GPS und Zehen eingefroren, 500m zu Fuß wegen geschlossener Eisdecke - sonst war's schön!


Als mittags die Sonne rauskam und mein Gast Marc aus Mantes-La-Ville mit dem Partnerschaftsverein unterwegs nach Sankt Wendel zum Weihnachtsmarkt war,  hatte ich Lust - und auch Zeit, der erste Termin stand erst um 17 Uhr an - auf 'ne Runde Rennrad. Ich wollte mal zwei Wege erkunden, die man als Rennradfahrer eigentlich kennen muss, die ich aber warum auch immer noch nie gefahren war: Der Weg aus Erfweiler-Ehlingens Mühlenweg parallel zur B423 direkt nach Wittersheim und der aus Bliesmengen-Bolchen hoch nach Ormesheim vorbei an der Naturbühne Gräfinthal parallel zur L238. Der erste war eine Herausforderung, aber kein Problem. Der zweite war unlösbar - jedenfalls heute...

Vorab - es war kalt, Baby! Auch wenn ab und an die Sonne rauskam. Ich war wirklich dick eingepackt, so dass ich mich in meiner mehrschichtigen Radfunktionskleidung kaum bewegen konnte, aber für die Kurbel- und Lenkbewegungen, die in den nächsten zweieinhalb Stunden nötig sein sollten, sollte es reichen, dachte ich mir.

Der Bliestalradweg war frei - jedenfalls größtenteils...
Trotzdem - die Kälte kam doch irgendwie durch. Meine ersten Erfolge beim Abnehmen, um besser in Form zu kommen für die Marathonvorbereitung, zeigten hier ihre fiese Seite - mit weniger Körperfett ist man einfach auch kälteempfindlicher. Außerdem war spätestens auf dem Bliestalradweg ab Blieskastel besonders auf Brücken und Übergängen auch Vorsicht geboten, weil die Flächen oft noch vereist waren (auf Hauptstraßen ging das prima).

Ab Bliesdalheim fror dann auch irgendwie mein GPS ein - man sieht's an der erratischen Aufzeichnung. Ab Rubenheim schaltete ich daher auf das "einfache" GPS zurück, das klappte dann. Der Anstieg in Richtung Erfweiler-Ehlingen sorgte für etwas Wärme - die zusätzlich produzierten Watt (291, also 100 mehr als im Schnitt) wirkten nebenbei als Heizung.

In Erfweiler-Ehlingen ging's am Bergleute-Denkmal links in den Mühlenweg, über den Mandelbach und ab da parallel zur B423 in Richtung Wittersheim. Auch hier galt es vorsichtig zu sein - der asphaltierte Feldweg war nicht gestreut und wenig befahren, also noch voller "Belag" - ich rollte sehr defensiv und mit lediglich 27 km/h im Schnitt daher, wo sonst locker 35-40 drin gewesen wären.

Dann ging's das Mandelbachtal runter, in Bebelsheim dann nochmal über den Bach, der ab da links von mir floß, runter nach Habkirchen - der vierte Ortsteil der Gemeinde Mandelbachtal, den ich heute durchquerte. Man konnte die ersten französischen Schilder schon sehen, ich bog aber nach links ab und blieb auf der deutschen Seite in Richtung Bliesmengen-Bolchen auf der Grenzlandstraße (L105).

Das Blieswehr bei Herbitzheim
In Bliesmengen-Bolchen, im Ortsteil Nr. 5 von Mandelbachtal, ging's - für mich neu - die Eschringer Straße hoch in Richtung Gräfinthal, vorbei an der Klosterkirche, dem berühmten Gräfinthaler Hof, dem tollen Restaurant von  Jörg Künzer & Team, es  wurde in der neuen Ausgabe des Guide Michelin 2018 erneut mit einem BIB GOURMAND ausgezeichnet.

Hier hätte ich auf die Hauptstraße (L238) wechseln können, tat das aber nicht, weil ich unbedingt mal die Steigung entlang der Naturbühne Gräfinthal hoch wollte. Ich hätte eine Lehre aus den Erfahrungen des Tages ziehen sollen - die anspruchsvolle Steigung war zunächst kein Problem, aber an der steilen Stelle kurz vor der Höhe begann das Drama. Ich sah vor mir nur noch eine einzige Eisplatte, keine Chance mehr zum Absteigen, also legte ich mich "kontrolliert hin" (war kein Problem, tat auch nicht weh) und schob von da an mein Rad auf dem Randstreifen mehrere hundert Meter bis fast an die Hauptstraße hoch zum Heidenkopf. Schade, aber wie gesagt - hätte ich mir denken können.

"Von nun an nur noch Hauptverkehrsstraßen" - dachte ich mir und hielt mich auch durch Ormesheim, Ortsteil Nr. 6 der Gemeinde Mandelbachtal, dran - anstatt wie gewohnt an der Strudelpeterkapelle die Höhenstraße zu nehmen, fuhr ich durch die Ortslage. Außer Ommersheim und Heckendalheim hatte ich sie damit alle!

Über Aßweiler, Seelbach, Niederwürzbach, Hassel, Rohrbach und Spiesen ging's dann nach Hause. Zum Glück hatte ich die Lampen dabei, so kam ich sicher auch durch die Dämmerung zuhause an. Auf der abschließenden "Spieser Hohl" ließ ich mir mal richtig Zeit - fast fünf Minuten und damit ca. 90 sec. langsamer als normal. Trotzdem war's anstrengend.

Rennradfahren bei Minustemperaturen ist einfach nix. Dann doch lieber MTB!


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