Montag, 6. April 2015

#boston2015: Fünfter langer Lauf - 35 km in 5:05/km, letzte 10 km in 4:30/km

Garmin Connect

Ab Schönecken die Nims hinab


Der längste Lauf der Boston-Vorbereitung führte mich vom Heimatort meiner Frau zum Wohnort meiner Schwägerin - 35 km die schöne Nims hinab. Mehr Trail als gedacht, vor allem gegen Ende. Aber sehr schön war's - teilweise begleitet von Marc-Uwe Kling und einem kommunistischen Känguruh...


Der traditionelle Ostermontagsbesuch bei der Familie meiner Frau Doris in Schönecken ist normalerweise immer verknüpft mit dem Besuch der Schönecker Eierlage.

Bei Nimsreuland: Im Vordergrund
die Nims, im Hintergrund die L5
Diesmal nicht für mich: Während die Familie zum sportlichen Duell von Läufer und Raffer strebte, lief ich selbst, und zwar die Nims hinunter in Richtung Messerich. Die Nims ist 61 km lang, ich begleitete sie also auf gut der Hälfte ihrer Wegstrecke.

Die Strecke verlief zum Großteil entlang der L5 (bis Rittersdorf), auch abseits der Hauptstraße, dabei zum Teil, vor allem zwischen Lasel und Nimsreuland, mit welligem, trailigem Profil, aber insgesamt ging's doch netto über 200 hm bergab.

Die ersten drei Kilometer innerorts bzw. aus Schönecken heraus lief ich etwas zu schnell, eh ich mich kurz vor Nimsreuland  auf ein 5:05er-Tempo einbremste.

Dann ging's auch schon weg von der Haupstraße und auf die andere Seite der Nims, an ein paar Häusern vorbei und dann ein wenig hoch und runter über einen vorspringenden Bergrücken wieder auf Flußniveau, ehe es kurz vor Lasel nochmal schön hoch ging.

Zwischen Nimsreuland und Lasel
An den Streckenteilen, die nicht an der Hauptstraße vorbei liefen und wo ich keine Sicherheitsbedenken hatte, gönnte ich mir auch mal was auf die Ohren: Zur Zeit höre ich mir "Die Känguruh-Chroniken" von Marc-Uwe Kling an. Köstlich! Ein paar Mal musste ich fast anhalten vor Lachen. Sehr zu empfehlen!

Über die Nimshuscheider Mühle, Seffern und unter der 781m langen Nimstalbrücke hindurch, die die A60 über das Nimstal führt, ging es nach Bickendorf, wo ich die Hauptstraße verließ und einige schöne Radwege entdeckte, die ich bisher noch nicht kannte.

Gut zu wissen für die nächste Tour nach Schönecken. Wiewohl die L5 für Rennradfahrer eigentlich problemlos zu bewältigen ist, bieten diese schönen Wege abseits des Autoverkehrs eine sicherere und gleichwohl gut rollende Alternative.

Eine saure Note: Wenn man so an der L5 entlangläuft, sieht man vieles, was man im Auto gar nicht und mit dem Rad kaum wahrnimmt. Zum Beispiel Bier- und Coladosen. Ich machte mir mal einen Spass und zählte nur die Dosen (meist Bitburger, klar), auf denen ich auch das Einweg-Pfandsymbol erkennen konnte. Zwischen Schönecken und Nimsreuland: 14. Zwischen Lasel und Bickendorf: 67. Das Geld liegt buchstäblich an der Straße, in dem Fall über 20,- €.

Mittlerweile hatte ich die Halbmarathondistanz schon hinter mir, es war kälter, als ich gedacht hatte, und ich war ein wenig dünn an. Ich schwächelte ein bisschen und dachte schon ans Abbrechen, aber dann rettete mich die Sonne, die sich den Weg durch die Wolken bahnte. Sofort war es angenehmer! Und weiter ging's...

Bei km 24 war ich in Rittersdorf
Bei km 24 war ich in Rittersdorf angelangt, dem Heimatdorf von Edgar Schmitt, Fußballfans als "Euro-Eddy" bekannt.

Hier lohnt sich ein Besuch in der Wasserburg, die ein tolles Restaurant mit fantastischem Ambiente beherbergt: Das Restaurant Hermann's.

Weiter ging's die Nims hinab, nun auf schönen, flachen Wegen immer am Fluss entlang (einzige Ausnahme: der Wisselbach-Steg, aber der ist schnell überwunden) in Richtung Bitburg-Stahl.

Hier wurde es wieder etwas profilierter, und ich war auch schon auf den letzten 10 km mit einem höheren Tempo von 4:30/km, was mir einiges abverlangte, aber im großen und ganzen konnte ich das Tempo laufen, trotz welligen Profils.

Am Ortseingang von Bitburg-Stahl: Vorne Pferde, hinten
die alte Bitburger-Brauerei im Süden der Stadt, errichtet 1970.
Durch den kleinen Stadtteil Bitburg-Stahl mit vielen neuen Häusern, ansonsten aber wenig Auffallendem ging's zum wiederholten Male über die Nims und dann durch die Straße "Im Nimstal" Richtung "Backesmühle".

Überraschung: Hier endete der Asphaltweg, es blieb ein gut erkennbarer Trail, aber der war tief, schlammig und rutschig - und kaum geeignet, auf den letzten 5 km eines 35-km-Laufs 4:30/km zu laufen. Ich nahm also etwas Tempo raus und lief entlang der mäandernden Nims mal auf Flußniveau, mal etwas höher (wo's auch trockener war) in Richtung Birtlingen.

Kurz vor Birtlingen ging's nochmal steil, ehe ich oberhalb des Ortes endlich wieder Asphalt unter die Füße bekam und bergab in Richtung Ortsmitte lief.
Die letzten fünf km hatten es nochmal in sich...

Ich überquerte ein letztes Mal die Nims, zum mittlerweile elften Mal, und machte mich auf die letzten beiden Kilometer.

In Messerich, meinem Zielort, angekommen, musste ich noch einen kleinen Anstieg bewältigen, dann hatte ich es aber in netto knapp unter drei Stunden (2:51:46) geschafft.

Ein wunderschöner Lauf, abwechselungsreich, pitoresk und trotz einiger Anstiege zwischendrin und der "Trail-Überraschung" am Ende nicht allzu fordernd. Eine gute Vorbereitung auf Boston war es in jedem Fall!

Morgen steht lockeres 70-min-Jogging und am Mittwoch noch mal ein flotter 10-km-Lauf in 4:20/km an, ehe der nächste Ruhetag folgt. Es geht auf die Zielgerade!










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