Montag, 13. April 2015

#boston2015: Sechster langer Lauf (27 km in 5:10/km)

Garmin Connect



Sechster und letzter langer Lauf - noch sieben Tage!


Heute morgen in aller Frühe machte ich mich auf zu meinem letzten langen Lauf in der Boston-Vorbereitung - exakt eine Woche vor dem Wettkampf. Irgendwie war's eine Qual, aber hinterher fühlte ich mich doch ganz gut..

Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker, und ich begab mich nach einem schnellen Cerealienfrühstück, einer Tasse Kaffee (ohne geht gar nicht!) und einem Glas Orangensaft um 6 Uhr auf die Strecke. Normalerweise sind die langen Läufe in einer Marathonvorbereitung ja immer Sonntags, damit der Körper sich vom Rhythmus her an die außergewöhnlich lange Belastung alle sieben Tage gewöhnt und die Wettkämpfe in der Regel Sonntags stattfinden. Da muss man sich dann nicht so früh auf die Strecke quälen, sondern kann wenigstens ein bisschen ausschlafen.

Der Boston-Marathon ist aber immer am Patriot's Day, und das ist der dritte Montag im April. Daher hatte ich umgeplant und bereits den zweitletzten langen Lauf (35 km) am Ostermontag absolviert - und diesen letzten eben heute. Da musste ich halt in den sauren Apfel beissen und früh los, weil ja die Arbeit hinterher wartete.

Hinter Wellesweiler - Blick auf Bliestal und Ortsweilerhof
Auf den ersten vier-fünf Kilometern wollte sich überhaupt kein "Flow" einstellen. Das Knie zickte ein wenig, seitdem ich die Schmerzmittel, die mir der Doc unmittelbar nach Freiburg verordnet hatte, schon vor Tagen abgesetzt habe, nachdem ich das Training wiederaufgenommen hatte. Und so merke ich nun halt voll, dass so ein geprelltes Knie ein langes Gedächtnis hat. Aber besser so und beim Marathon kein ibuprofen mehr im "System", denn das schadet mehr als das es nützt - falls es überhaupt nützt.

Darüber hinaus bekam ich schlecht Luft, hatte ohnehin schlecht geschlafen und war übelst gelaunt. Selbst als ich mir auf dem sicheren Rad/Fußweg an der Blies und später hinter dem Ochsenwald fernab der Haupstraßen ein wenig Unterhaltung aus der Konserve gönnte (momentan höre ich "Das Känguruh-Manifest"), konnte das meine Laune nicht aufhellen.

Erst ungefähr nach acht Kilometern hatte ich mich richtig "eingelaufen". Das lag vielleicht auch daran, dass ich die bis dahin fast zwanghafte Fixierung auf eine hohe Schrittfrequenz aufgab und einfach lief. Aber auch, weil es nun richtig hell wurde und auch ein wenig wärmer, und sich mir so spektakuläre Blicke boten wie auf dem Foto zu erkennen.

Es ging über Niederbexbach, Limbach und Bayrisch Kohlhof zurück ins Stadtgebiet, und dann entlang des Autobahnzubringers nach Wellesweiler.

Der Schnitt war drei-vier Sekunden schneller als geplant, aber das ist ja noch im Rahmen, es ging jetzt auch wesentlich besser, und kurz nach acht Uhr war ich wieder im Wagwiesental. Die letzten 3,5 km gingen größtenteils nochmal schön bergan, aber das machte mir nun wenig aus, und so beendete ich den letzten langen Lauf besser, als ich ihn begonnen hatte.

Im Vergleich mit dem letzten langen Lauf vor New York 2013 war das hier auch eine wesentlich vielversprechendere Leistung. Schrittfrequenz, vertikale Bewegung und Bodenkontaktzeiten waren alle akzeptabel.

Nun stehen morgen nur noch 60 min. lockeres Jogging in 5:20/km an - das letzte Training auf deutschem Boden. Mittwoch, am Reisetag, ist Ruhetag, und die nächste Einheit danach am Donnerstag (3 * 1,5 km im MRT) mach ich dann schon im Central Park in New York City rund um das Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir, bevor es mit dem Zug nach Boston weitergeht.




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