Vive le Tour, Teil 2
Den Startbereich in Megève und die Abfahrt, wo Froome stürzte, erkundet
Nach der superspannenden Etappe gestern mit dem Sieg von Romain Bardet war das Renngeschehen natürlich Tischgespräch beim gestrigen "Répas" im Chalet L'Aiglon, unserer Bleibe während der Tour-Tage, gewesen.
Kims "Goldschuss" vom Tag zuvor |
Er hatte z.B. den schlimmen Sturz von Pierre Rolland bei Tempo 80 in der Abfahrt nach der Montée Bisanne aus nächster Nähe gesehen und sogar das offizielle Pressefoto geschossen, das morgens in allen Gazetten - auch unserer -zu sehen war.
Wir hatten Rolland im Schlußanstieg leiden sehen, mit total zerfetzter Trikotage, und uns gewundert, wie das passiert war. Nun wußten wir es...
Auch ansonsten war die Runde sehr illuster, Slowenen, Belgier, Südafrikaner, Franzosen, Niederländer, Deutsche - echt spannend und interessant.
Ein Superpanorama hinunter ins Tal der Arve von der "Route de Megève" |
Dann wollte ich die Abfahrt der gestrigen Etappe über Combloux und Domancy fahren, die auch gleichzeitig einen großen Teil des Bergzeitfahrens vom Donnerstag beinhaltete, um dann im Tal der Arve den "normalen" Anstieg hoch zurück nach Saint-Gervain-Les-Bains, den wir auch mit dem Auto gefahren waren, als wir kamen, zu nehmen.
In Demi-Quartier zwischen den Tälern der Arve und Arly. |
Relativ fix war ich in Megève und folgte einfach den Hinweisschildern in Richtung Startbereich. Kurz zuvor war ich am Teamhotel des Teams "Sky" vorbeigekommen - beeindruckend die Armada aus Bussen, Transportern und Kleinwagen, die alle perfekt sauber in der Morgensonne glänzten.
Das Team ist dafür bekannt, akribisch zu arbeiten und nichts dem Zufall zu überlassen - wie ihr Leader, der Patron der Tour. Das sieht man schon an solch kleinen Dingen...
Es war recht kühl, 14-16°C, und ich ließ meine Windjacke während der ganzen Fahrt an.
Die Armada des Teams "Sky" |
Es ist echt faszinierend, sich mal anzusehen, wie binnen weniger Stunden ein komplettes "Startdorf" entsteht, dann intensiv genutzt wird und direkt danach wieder verschwindet, um kurz darauf an einem anderen Ort wieder zu erstehen - eine logistische Meisterleistung!
Dann ging's weiter zurück nach Demi-Quartier, einem Ortsteil von Megève an der Wasserscheide zwischen Arve und Arly. Mitten auf der langen Geraden ist der Knick, der die beiden Täler trennt.
Ich spürte meine Schultern schon, die Fahrerei in den Bergen mit viel Wiegetritt und Kraft aus dem Oberkörper ist schon was anderes, als 3 Stunden lang an Saar und Blies entlangzufahren.
Links geht's auf die D199 (Route Bernard Hinault), rechts die D1212 von Sallanches nach Combloux |
Die Abfahrt da runter war steil, kurvenreich und schwierig - ich mußte richtig gut aufpassen.
Die Stelle, wo Froome und Nibali stürzten, passierte ich glücklicherweise problemlos.
Wieder zurück in Saint-Gervais-les-Bains |
Der Anstieg machte Spaß, nun, da die Schultern etwas wärmer waren.
Gegen 07.50 Uhr, nach knapp eineinhalb Stunden Fahrt, war ich wieder zuhause.
Nach einem leckeren Frühstück brachen Doris und ich dann auf, um uns die letzte Bergetappe der diesjährigen Tour am Col de la Jour Plane anzusehen...
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