Samstag, 24. Januar 2015

Gutenbrunnen, Bierbach, Sieben Fichten





Rund um Bierbach und den Pirminswald


Mein heutiger Lauf hatte eigentlich den Sinn, mein gestern bei der MTB-Tour verlorenes Rücklicht wiederzufinden. Das misslang leider, aber dafür habe ich ansonsten viel gefunden, vor allem herausgefunden - vor allem über Bierbach, das Grohbachtal und insgesamt meine "Kopfkarte" für künftige Lauf- und MTB-Touren.

Start und Ziel wählte ich am Parkplatz vor dem Gutenbrunnen, den ich somit in den letzten vier Tagen zum dritten Mal sah.

Von dort aus ging's vorbei an der Wallpurgiskapelle zu dem Pfad hoch über das Tal, wo ich gestern einmal, wenn auch glimpflich, gestürzt war: Ein fetter Bluterguss am Oberschenkel und ein verlorenes Sigma-Rücklicht waren die vermeintliche Folge. Meine Hoffnung, dort mein Rücklicht zu finden, war leider vergebens - oder sonstwer fand es vor mir, der Weg ist beliebt und wird augenscheinlich oft begangen bzw. mit Mountainbikes befahren.

Oben auf dem Hechlerberg
Oben angekommen, machte ich mich gleich auf ins Hechlertal nach Bierbach. Kurz nachdem ich losgelaufen war, hatte es zu schneien begonnen, und schon nach knapp 2 km Lauf war die Landschaft wie mit Puderzucker bestäubt.

Ich lief hinunter in die Ortslage von Bierbach und gleich wieder links ins Hechlertal hinein Richtung Sportplatz, dann rechts an diesem vorbei nochmal bergan an die Stelle, von der ich meinen Ablauf begonnen hatte.

Der Weg zurück auf den Berg war extrem steil, ich wäre fast vom Laufen ins Gehen verfallen, allein mein doofer Stolz verhinderte das. 6:39/km und trotzdem ein Spitzenpuls von 169 im Anstieg zeigen, dass ich hier echt am Anschlag war.

Auf der Höhe zwischen Hechlertal
und Grohbachtal mit Blick in letzteres
Das war dann aber die letzte harte Prüfung. Der anschließende Ablauf hinunter nach Bierbach war dann sehr erholsam, bot darüber hinaus auch einen tollen Blick auf das gesamte Grohbachtal.

Unten zum zweiten Mal in Bierbach angekommen, nahm ich die Eckstraße und folgte dem langsam ansteigenden Weg bis an die Gabelung zwischen Grohbachtal und Schweitzertal, wo der Webenheimer Böschbach entspringt und an eben jener Gabelung mit dem Bierbach (der Name "Grohbachtal" ist wohl eine volkstümliche Abkürzung für "großer Bierbach") zusammenfließt. Live konnte ich dabei den Abriss des alten Wasserwerks verfolgen, mit dem ein Bagger kurzen Prozess machte...

Kurz danach kommt man an einer sehr schönen Stelle vorbei: Wo von rechts der Muhlbach in den Bierbach einfließt und ein kleines Nebental formt, erblickt man eine imposante Sandsteinformation, die sogenannte "Kanzel". Hier soll der Legende nach bei der Christianisierung der Gegend der heilige Pirminius gepredigt und die Menschen zum Christentum bekehrt haben.

Der Sturmvogelbrunnen kurz vor der Höhe bei den sieben Fichten
speist einen Nebenbach des Grohbachs
Sein Bildnis zierte bis zur Eingemeindung nach Blieskastel das Wappen der eigenständigen Gemeinde Bierbach, deren Namen nach einer Erklärung aus der Zeit stammt, als Pirminius in Hornbach wirkte und der Wald des Tals "Pirminswald" genannt wurde. Durch die im Volk übliche Zusammenziehung und Abkürzung ist aus „Groß-Pirminsbach“ dann „Groß-Birbach“ geworden.

Der Ort, der am „Groß-Birbach“ entstand, wurde dann von den Nachbargemeinden „Birbach“ genannt, woraus dann später der heutige Name „Bierbach“ wurde (eine andere Erklärung leitet den Ortsnamen von dem althochdeutschn Wort "bûr" (Gebäude) ab, da die Ortschaft wohl auf Resten römischer Bauten errichtet wurde - nach dieser Erklärung wurde der Bach von den germanischen Erstsiedlern nach römischen Häusern oder ihren Überresten „Bûribach“ genannt).

Wie heißt bloß dieses Denkmal? Weiß das einer?
Belehrung erwünscht!
Genug der Etymologie: An der Stelle des Tals, wo sich der Weg wieder emporschwingt in Richtung Höhenzug, bog ich nach rechts ab und lief entlang des, in einer 180°-Kurve dann über den Orberwaldbach hoch Richtung "Sieben Fichten". Ich lief vorbei am Sturmvogelbrunnen und war kurz danach am höchsten Punkt der Strecke. Danach ging es zurück Richtung Start. Leider war mein Pulsmesser ausgefallen, was offenbar an den niedrigen Temperaturen und der schwachen Batterie lag. Ich kam kurz vor dem Ende noch an einem Denkmal vorbei, dessen Namen ich wirklich gern wissen würde. Vielleicht kann mir da jemand helfen...

In jedem Fall ein sehr schöner Lauf. Und ich konnte es kaum glauben: Seit Äonen mal ein Track, den ich exakt absolvierte wie geplant, ohne mich auch nur ansatzweise zu verlaufen ;-)
























Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen