Samstag, 3. Januar 2015

Erster Lauf in 2015


Vigny - Us - Santeuil - Marines - Us - Vigny

 Mein erster Lauf im neuen Jahr führte mich durch das Tal der Viosne und das geheimnisumwobene "Vallée d'Orémus" bis nach Marines, dem Heimatort meines Brieffreundes aus Jugendtagen, und wieder zurück über Us nach Vigny. Mit 21,5 km war er länger als all meine Läufe im abgelaufenen Jahr!

Blick über die Chaussée Jules César nach Us
Gleich am Neujahrstag, wenn auch ob der langen Nacht bzw. des frühen Morgens in Paris recht spät, machte ich mich auf zu meinem ersten Lauf im neuen Jahr - gute Vorsätze soll man gleich angehen.

Mein Plan war, aus Vigny durch das Viosne-Tal nach Marines und zurück zu laufen. Marines, im regionalen Naturpark Vexin français gelegen, ist ein Ort mit etwas mehr als 3.000 Einwohnern, in dem ich Teile mehrerer Sommer meiner Jugend bei meinem Brieffreund verbrachte, der mich dann im Gegenzug in Schwarzenholz besuchte. Für meine Französischkenntnisse waren diese Aufenthalte unschätzbar wertvoll.



Teilweise war's ziemlich lehmig...
Die Route insgesamt sollte etwas über 21 km lang sein, länger als ein Halbmarathon, und auch ein bisschen Trail enthalten. Ich wollte in Us durchs Flußtal der Viosne und dann eine waldige Strecke nehmen, um über Santeuil nach Marines zu gelangen. Die Viosne ist ein 29 km langer rechter Nebenfluß der Oise - interessant, denn die ein Tal nebenan in Vigny verlaufende Aubette fließt im Gegensatz zu ihr direkt in die Seine.

Wohin es mich verschlug, war superinteressant: Das "Vallée d’Orémus", welches ich nach einer kurzen Steigung und einem darauffolgenden steilen Ablauf erreichte, ist mysthisch: Hier entspringt ein kleiner, nur 1,5 km langer Nebenbach der Viosne, die Quelle trägt den Namen "La Marie Fontaine". Seit prähistorischen Zeiten, spätestens aber seit der Gallier- und der Römerzeit, entwickelte sich ein Kult um das dort entspringende Wasser, das als besonders rein galt. Frauen mit unerfüllten Kinderwünschen, Kranke und Betende reisten dorthin - und tun es bis heute. Das Tälchen liegt auch nahe an der "Chaussée Jules César", einem alten Römerweg, der Lutetia (Paris) mit Rotomagus (Rouen) und Juliobona (Lillebonne) verband.

Noch ganz beeindruckt lief ich wieder hoch zu den am höchsten gelegenen Ausläufern des Dorfes Santeuil, um gleich wieder über einige Äcker mit sehr hohem Lehmanteil die Straße nach Marines zu erreichen.

Dorfzentrum von Marines - Kirche Saint-Rémi und Mairie direkt nebeneinander
Da kamen dann auch gleich Erinnerungen hoch - ich durchlief einige mir bekannte Straßen und dann auch wieder gleich zurück Richtung Us. Tempomäßig legte ich ein wenig zu, die Sonne war rausgekommen, ich fühlte mich richtig gut und war schnurstracks wieder auf der Hauptstraße nach Vigny. Trotz zwischenzeitlichen Anstiegs lief ich die letzten 10 Kilometer konstant unter 5:00/km.

Ein schöner Einstieg ins Boston-Marathon-Jahr 2015!

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