Sonntag, 2. Oktober 2016

#chicago2016 #49 - Fünfter und letzter langer Lauf (27 km in 5:20/km)

#chicago2016 #49 - Fünfter und letzter langer Lauf (27 km in 5:20/km)






Fünfter und letzter langer Lauf - ab jetzt wird getapert!


Eine Woche vor dem Start in Chicago nochmal durchs Bliestal



Hatten heute Premiere: Meine neuen Saucony München
Grid Pro 2 - bei der Schuhauswahl bin ich nicht sehr
experimentell veranlagt. Never change a winning team!
Langsam werde ich mir selbst ein wenig unheimlich. Das ist jetzt meine neunte  Marathonvorbereitung (die "Vorbereitung" auf New York 2012 zähle ich aus zwei Gründen nicht - zum einen wäre ich aus der Remission gelaufen, Berlin war nur wenige Wochen vorher, und außerdem fiel der Marathon ja wegen "Sandy" aus). Zwei musste ich verletzungsbedingt abbrechen, Berlin 2010 wegen Schlüsselbeinbruchs und Bonn 2012 wegen eines Muskelfaserrisses. Bleiben - außer der aktuellen - sechs Vorbereitungen auf dann auch tatsächlich gelaufene Marathons.

In jeder, wirklich jeder, hatte ich in irgendeiner Art und Weise gesundheitliche Hürden zu überwinden. Verhärtungen hier, Verspannungen dort, heftige Erkältungen, die mich zu Pausen zwangen, Stürze bei Rennen, die Folgen hatten, Schmerzen in Knie, Fuß, Hüfte - irgendwas wirklich Doofes war immer dabei. Zwar hat mich der Physiotherapeut meines Vertrauens, Jörg Hüther-Funk, immer irgendwie zusammengetapet und -geflickt, aber völlig rund lief's nie.

Start und Ziel in Kohlhof bei Kaiserwetter
Diesmal schon. Eine Woche vor dem siebten Marathon meines Lebens kann ich nur sagen: Es lief nahezu reibungslos. Dabei hab ich im Gegensatz zu sonst überhaupt kein Ergänzungstraining im Studio gemacht, sondern an den Ruhetagen auch Ruhe gehalten (vielleicht war das das Geheimnis). Ich hab's nicht übertrieben, auch wenn ich gut drauf war, und an Tagen, an denen ich eben keine Beine hatte, auch mal abgebrochen bzw. rausgenommen, anstatt es zu zwingen. Erfahrungen eben, wer aus denen nicht lernt, ist selbst schuld.

Gut, in den ersten sieben Wochen kam ich nicht richtig auf Tempo, die Testläufe waren allesamt langsamer als der Plan es verlangte, aber ich war zumindest in der Nähe der geforderten Leistungen und merke in den letzten drei Wochen da auch nochmal einen Schub. Die Einheiten im Marathontempo in der letzten Zeit laufen aber wie geschmiert, und darauf kommt's an. Trotzdem traue ich mir mittlerweile auch wieder schnelle kurze Läufe zu - ich wäre nur allzu gern heute nach Saarlouis gefahren, um die Saarlandmeisterschaften über 10 km zu bestreiten, in meiner AK wäre da schon ein Podiumsplatz im Bereich des Möglichen gewesen. Aber egal - ein Plan ist dazu da, dass man sich dran hält. Alle Konzentration gilt dem Marathon!

Schattenselfie...
Mein Optimismus ist aber auch aus einem anderen Grund groß: In den letzten beiden Wochen habe ich auch gewichtsmäßig nochmal eine Schippe, nein, nicht draufgelegt, sondern eher das Gegenteil. Bis Ende der siebten Woche war ich immer um die 79-80 kg unterwegs. Mein Zielgewicht für den Marathon war 78 kg, das Training begann ich mit 83 kg, momentan sind's sogar nur 77 kg. In der letzten Woche kommt aber bestimmt noch eins drauf, wenn ich weniger laufe und mir die Kohlehydratspeicher vollesse, aber dann passt's ja.

Und das ohne Wundermittel und irgendwelche Diäten aus Illustrierten: Ich hab einfach trainiert, Süßigkeiten und Alkohol so gut es geht gemieden (ohne mich aber zu kasteien!) und im Zweifel etwas weniger gegessen, dafür viel Obst, Gemüse und ausreichend Mineralwasser getrunken, wenn ich dann doch mal Hunger hatte.

Wenn man weiß, dass jedes Kilogramm bis zu 2,5 sec/km ausmacht, ist das schon 'ne Hausnummer.


und ein ganz profanes...
Heute machte der letzte "Lange" richtig Spass. Ich lief die erste Hälfte (1:12:14) kontrolliert/verhalten in 5:17/km, Puls im Schnitt 127, fast nie über 132, nach der "Wende" legte ich eine Schippe drauf (1:09:23) und wurde gegen Ende mit 5:05/km und den letzten sogar unter 5:00/km immer schneller. Darauf habe ich mich in den letzten Einheiten besonders konzentriert, so soll das diesmal auch im Rennen laufen.

Ich traf auch einige Freunde, teils laufend (Sebastian), teils fahrradfahrend (Elmar), auf den Ohren hatte ich Springsteen und die Red Hot Chili Peppers, so verging die Zeit wie im Flug.

Morgen dann "nur" 11 km (60 Minuten Jogging in 5:30/km), am Dienstag Ruhetag, Mittwoch die letzten ganz kurzen Intervalle (3 * 1,5 km im Marathontempo), Donnerstag 8 km Dauerlauf (5:30/km) mit Steigerungen, Freitag Reise- und Ruhetag, Samstag (schon in Chicago) 5 km locker einlaufen. Dann gilt's!

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