Freitag, 14. Oktober 2016

Soldier Field und Columbus Drive

Soldier Field und Columbus Drive





Goodbye Chicago!

Nochmal entlang der "Küste" und den Columbus Drive runter

 

Mein (vorerst!) letzter Lauf in Chicago führte mich nochmal südlich - kurz vor Sonnenaufgang lief ich los, entlang des Lakefront Trails nach Süden - wenn auch nur zu einem kleinen Teil:

Lake Point Tower und Navy Pier beim Sonnenaufgang
Der gesamte Chicago Lakefront Trail (abgekürzt LFT) ist ein 29 km langer Lauf- und Radweg entlang des Ufers des Lake Michigan, er verbindet einige Strände und Erholungszentren entlang des Seeufers und dient auch als "Radautobahn" für viele Menschen, die die Stadt vertikal mit dem Rad durchqueren.

Er bleibt innerhalb der Stadtgrenzen und geht von der 7100 South/2560 East bis zur 5800 North/1000 West.Von Norden nach Süden führt er durch folgende Parks: Lincoln Park, Grant Park, Burnham Park, und Jackson Park.

Es gibt nur wenige Unterbrechungen, diese sind aber nicht ungefährlich. Ich blieb hingegen komplett im "sicheren Bereich" - neben der aufgehenden Sonne herlaufend passierte ich den Navy Pier, vorbei am Lake Point Tower und lief am Hafen entlang in Richtung "Museum Campus".

Der Chicago Harbour in der aufgehenden Sonne
Der Lake Point Tower ist eine interessante Landmarke - das einzige Hochhaus der ganzen Stadt, das östlich des Lake Shore Drives steht. Möglich machte dies den Erbauern John Heinrich und George Schipporeit, beide Schüler des genialen Bauhaus-Architekten Mies van der Rohe, das geschickte Ausnutzen einer Gesetzeslücke: Ein Gesetz verbot den Bau von Hochhäusern auf Boden östlich des Lake Shore Drives, um die Küste zu schonen und nicht zu verbauen.

Aber - haha! - das Haus wurde auf nicht natürlich entstandenem Boden, sondern auf einer Aufschüttung gebaut - daher fand das Gesetz keine Anwendung, und die Stadt musste den Bau zulassen. Danach wurde das Gesetz geändert (heute: 1973 Lakefront Protection Ordinance), so dass es das einzige solche Gebäude bleiben wird.

Schattenselfie am Lakefront Trail
So hat es uns jedenfalls der Fremdenführer auf der Bootstour über den Chicago River erklärt. Schöne Story, könnte aber auch einen Räuberpistole sein.

Am Museum Campus lief ich ums Shedd Aquarium und das Adler Planetarium herum bis ans Ende des Wegs auf dem "Northern Island", dann über die Wiese in Richtung Burnham Park Yacht Club und von dort in Richtung Soldier Field.

 Nachdem ich dort vergeblich eine Unterführung suchte, ging's vorbei am Field Museum zurück zum Columbus Drive, der Start wie Ziel des Marathons ist. Ich lief ihn nochmal runter, da kamen ganz frische Erinnerungen hoch - herrlich!

Die Skyline vom Adler Planetarium aus betrachtet
Besonders der Startbereich zwischen dem Butler Field, Teil des Grant Parks, und dem Art Institute of Chicago war für mich ein ganz besonderer Streckenteil.

Jetzt erst fiel mir die wunderschön geschwungene Fußgängerbrücke auf, wie fast alles in Chicago von privater Hand zumindest cofinanziert und entsprechend benamt: Über die BP Pedestrian Bridge gelangt man vom Millennium Park zur nordöstlichen Ecke des Grant Park zum Maggie Daley Park.

Die Sehenswürdigkeiten hier sind: Gärten, Sommer- und Winter-Eislaufbahnen, Tennisplätze, Schachtische, Kletterwände und ganz viele Spielplätze - ein wunderschöner Erlebnispark für die Bürger der Stadt, benannt nach der 2011 verstorbenen Ehefrau des ehemaligen Bürgermeisters Richard J. Daley (1902 – 1976).

Die BP Pedestrian Bridge am South Columbus Drive
Ich lief nochmals unter der Unterführung durch, die ca. 500m lang ist und von der Randolph Street bis zum Lower Wacker Drive führt - hier sieht man aber auch das "andere" Chicago, das nicht so sehr glitzert und blinkt: Mindestens 50 Obdachlose schliefen entlang der Abtrennung von der Straße auf der Fußgängerseite.

Danach ging's über den Chicago River und auf den letzten Kilometer vorbei am Sheraton Chicago und dem NBC Tower, ehe der Columbus Drive in den North Fairbanks Court übergeht, den ich dann komplett durchlief bis zur Chicago Avenue und die letzten Meter durch den North DeWitt Place bis hin zu unserer Unterkunft zurücklegte.

Mittlerweile war die Sonne richtig schön aufgegangen und schien über Chicago. Es war toll in dieser Stadt, und wir werden bestimmt wiederkommen - hier gibt es noch so viel zu sehen, was wir noch nicht mal ansatzweise geniessen konnten:

Come on, Baby don't you wanna go, back to that same old place, sweet home Chicago!










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