Kurz und knackig - der Homestretch des NYC-Marathons
Am Südende des Marcus Garvey Parks |
Aber irgendwie geriet ich in die falsche U-Bahn und war plötzlich mitten in Harlem in der Nähe der 5th Avenue, so dass ich kurzfristig umplante:
2013 war ich den New York Marathon gelaufen, und der "Homestretch", also die letzten fünf bis sieben Kilometer, waren mir noch in guter Erinnerung. Da hatte ich nämlich mein Zwischentief zwischen km 30 und 35 überwunden und war mir trotz der Schmerzen im linken Fuß sicher, anzukommen und die Drei-Stunden-Marke zu knacken - was mir auch gelang.
"Harlem Meer" an der nordöstlichen Ecke des Central Parks |
Der Park im Herzen von Harlem ist nach dem jamaikanischen Politiker und Publizist Marcus Garvey, der als radikaler Panafrikanist und Gründer der Universal Negro Improvement Association (UNIA) bekannt wurde, benannt (er heißt aber auch schon länger und immer noch Mount Morris Park). 1914 gründete er die UNIA, eine schwarze Massenorganisation, die mit Uniformen und Aufmärschen auf sich aufmerksam machte und eine Auswanderung aller Schwarzen nach Afrika propagierte (sie zählte zeitweise nach eigenen Angaben vier Millionen Mitglieder, 1920 sprach Garvey im Madison Square Garden zu 25.000 Delegierten aus der ganzen Welt). Zu diesem Zweck gründete Garvey eine Schifffahrtsgesellschaft, die Black Star Line. Garvey lehnte jede Zusammenarbeit mit den Weißen ab und strebte nach Rassentrennung. Dabei kooperierte er sogar mit dem Ku-Klux-Klan, weil ihm „offene Feinde der Schwarzen lieber seien als vermeintliche Freunde“.
In den 1920er Jahren wurde Garvey die Prophezeiung der Krönung eines schwarzen Königs in Afrika, der die Befreiung der Schwarzen bringen würde, zugeschrieben. Damit trug er wesentlich zur Entstehung der Rastafari-Bewegung in seiner jamaikanischen Heimat bei. Eine interessante Persönlichkeit, aber sicher kein Friedensfürst. In Harlem stand die Unity Hall des UNIA, dort wirkte Garvey lange (Quelle für alles obige: Wikipedia).
Eingang in den Park an der 93. Straße |
Gut war, dass ich auf dem East Drive blieb - abseits der Hauptwege dürfen nämlich zu so früher Stunde die Hunde noch frei laufen, und das war mir an mancher Stelle doch ein wenig zu heiß.
Am "Pond" im Süden des Parks bauten sie schon die Eislaufbahn auf - und heute sollten es 30° C werden!
Vorne der Columbus Circle - Beginn des letzten Kilometers! |
Der letzte Kilometer rief wahre Glücksgefühle in mir hervor. Es war, als könnte ich den Film vom 03.11.2013 in meinem Kopf abspielen. Ich lief Richtung Tavern on the Green und über die damalige Ziellinie und blieb noch einige Minuten, ehe ich langsam nach Hause ging und die Atmosphäre noch ein wenig einsog.
Später lief ich mich dann doch noch aus und startete so frohgemut in einen weiteren, wunderschönen Tag in New York!
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