Mittwoch, 19. Oktober 2016

There and back again - The George Washington Bridge





Atemberaubende Aussichten



Einmal New Jersey und zurück!



Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Bereits gestern wollte ich über die George-Washington-Brücke laufen, und zwar früh morgens, um den Sonnenaufgang genießen zu können. Das klappte nicht so ganz, weil ich die falsche U-Bahn-nahm, aber heute bei gleich herrlichem Wetter stieg ich kurz vor Sonnenaufgang aus der U-Bahn-Station in der 168. Straße ans Tageslicht und lief den Broadway rauf Richtung Brücke.

Blick in der Mitte der Brücke über
den Fahrstreifen nach Norden
Die George-Washington-Brücke ist eine Hängebrücke über den Hudson River, die Manhattan mit New Jersey verbindet. Die Straßenbrücke mit insgesamt vierzehn Fahrspuren gilt als die meistbefahrene Brücke der Welt. Sie ist nach George Washington, dem ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, benannt. Bei ihrer Eröffnung im Jahre 1931 hatte die von Othmar Ammann geplante und gebaute Brücke die größte Spannweite der Welt. Ihre Gesamtlänge beträgt 1451 m (4760 ft), gemessen von einer Verankerung der Tragseile zur anderen. Da die Brücke die Gebiete oberhalb der hohen Steilufer des Hudson River verbindet, waren keine langen Zufahrtsrampen erforderlich und die Fahrbahn auf der Brücke konnte relativ flach gehalten werden. Die kurzen Brückenfelder zwischen den Ufern und den Pylonen (192 m für die New Yorker Seite und 186 m für die New Jersey Seite) erklären, dass die Tragseile außerhalb der Pylone ungewöhnlich steil zu ihren Verankerungen abfallen. Die Brücke hat eine lichte Höhe über dem mittleren Hochwasser des Hudson River von 64,6 m (Quelle: Wikipedia).

Ein richtiger "Wow!"-Moment: Sonnenaufgang
über der George Washington Bridge
Manhattan macht hier oben einen extrem wohlhabenden und feinen Eindruck. Schöne, gepflegte Häuserfassaden, geschäftiges Treiben schon um kurz nach sieben in der Früh, ich bog in die 175. Straße ein und stand kurz davor an der Brücke. Es dauerte ein wenig, bis ich den Nordeingang zum Fußgängerweg gefunden hatte, aber der war dann auch gleich mal abgesperrt, also wieder zurück und den Südeingang gesucht, den ich kurz danach auch fand.

So kam ich noch rechtzeitig vor dem Sonnenaufgang auf die Brücke. Nach kurzer Zeit der erste Blick zurück - atemberaubend!

So beeindruckend bereits die ersten Blicke über den mächtigen Hudson, das imposante Bauwerk selbst, die südlich von mir erkennbare Manhattan-Landzunge und die goldgelb schimmernden Felsen auf der New-Jersey-Seite, die die Sonne bereits küsste, waren - als sie hinter mir aufging und sichtbar wurde, war ich richtig platt!

Kurz vor der ersten Aussichtsplattform
Das mit dem "meistbefahren" schien mir schlüssig - Auto an Auto, viel Gehupe, stockender Verkehr. Kein Wunder - war halt "Rush Hour". Auf dem Fuß- und Radweg war nicht viel weniger los. Vor allem Radfahrer nutzen die Brücke intensiv, und es schienen mir alles routinierte, geübte und vor allem schnelle Nutzer zu sein. Da musste man schon vorsichtig laufen.

Auch wenn an den Umläufen der Pfeiler Hinweisschilder standen, wonach Fußgängern Vorrang einzuräumen sei, verlässt man sich als solcher darauf besser nicht - die Ideallinie wird dort von der Radfraktion gnadenlos gesucht und ausgenutzt!

Ich lief, von dem Gigantismus der Brücke, des Hudson und der Weite wie euphorisiert in Richtung New Jersey,  wie es nach der Brücke gleich links in den Palisades Interstate Park bzw. den Fort Lee Historic Park ging. Dort läuft man erstmal bergan und dann durch einen kleinen Wald, ehe man die verschiedenen Aussichtsplattformen erreicht, von denen aus sich wirklich beeindruckende Panoramen eröffnen.

Sonnenaufgang, Hudson, Brücke, Manhattan: Grandios!
Ich bekam den Mund nicht zu. Die Sonne war gerade erst soweit aufgegangen, dass sie in voller Größe zu sehen war: Wie ein Feuerball stand sie am Himmel und von Minute zu Minute wurde der Blick klarer, man konnte kilometerweit nach Norden und nach Süden schauen, von der Freiheitsstatue im Süden bis Yonkers im Norden.

Why so serious?
Ich genoss die Aussichten und war einfach nur glücklich. Ich hatte es mir schön vorgestellt, aber nicht so schön.

Schließlich raffte ich mich auf und machte mich auf den Rückweg, durch den Park zurück in Richtung Brücke.

Da erst fiel mir das riesige Gebäude an der Straßenecke auf: Das war das Farbenlager und die Werkstatt der Brückenmaler. Die Brücke wird ständig gestrichen, das ganze Jahr. Kein Wunder bei so einem gigantischen Bauwerk.

Auf dem Rückweg gab ich dann mal so richtig Gas, weil ich es wollte, und weil ich es auch konnte.

Manhattan im Hintergrund
Ich wusste, dass man ja eigentlich nach einem Marathon wochenlang kein hartes Tempotraining machen soll.

Aber ich hatte einfach Riesenlust und beschleunigte immer weiter bis auf ein Tempo von 3:40/km, die gesamte Brücke lief ich in 6:26, das ist ein Tempo von 3:50/km im Schnitt, immerhin gut für Platz 11 von 1102 Strava-Leistungen.

Der Rest war Auslaufen bis zur U-Bahn-Station an der 175. Straße.

Den Lauf über die George-Washington-Brücke kann ich nur jedem empfehlen, der in New York ist und echt laufend was erleben will. Ein absolutes Erlebnis, vor allem zum Sonnenaufgang!



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