Sonntag, 7. Juni 2015

RTF Bike-Bären Niederlinxweiler (113 km)

Garmin Connect



Durch den Westrich und über den Hunsrück



Heute nahm ich vor dem Besuch der letzten Etappe der Trofeo Karlsberg an der RTF der "St. Wendeler Bikebären" von Niederlinxweiler aus teil. Ich fuhr morgens mit dem Auto hin, statt wie üblich den Sternfahrtmodus zu wählen, weil ich hinterher noch zur Trofeo Karlsberg wollte - ein richtiger Radsport-Sonntag also!


Mit am Start waren Udo, Jörg und Rolf aus Ottweiler und Peter aus Neunkirchen, in Niederlinxweiler trafen Jan-Robin und ich dann noch Leander aus St. Ingbert, meinen SRB-Vorstandskollegen, der sich uns anschloss. Wir adoptierten noch den Jugendfahrer Markus aus Hirzweiler, der eigentlich die 75er-Runde fahren wollte und den wir versprachen, bis zur Streckenteilung mitzunehmen. So waren wir eine Achtergruppe - beachtlich! Ich war ein wenig von Verdauungsproblemen geplagt, weshalb ich über jede Unterstützung froh war - und der Tag sollte wirklich recht hart werden, soviel vorab...

von hinten nach vorne: Peter, Rolf, Jörg, Udo, zwei
Mitroller, die Jan-Robin und Markus verdecken, und
ganz vorne Leander. Ohne "n" hieße der Leader - das
beschreibt seine Rolle am heutigen Tag ziemlich genau...
Kurz vor acht ging's los, wir rollten bei angenehmen Temperaturen zusammen über den Spiemont in Richtung Werschweiler, dann ging's gleich über Saal und Bubach hinüber nach Krottelbach ins Ohmbachtal. Jan-Robin und Markus, unsere beiden "Jungspunde", drückten aufs Tempo und ließen sich von Leander nur mühsam in ihrem Kampfesmut zähmen. Wir "Alten" dachten, die würden auch noch ruhiger, wenn die Wärme und der hohe Kilometerstand nachher kämen, aber da hatten wir uns geschnitten - soviel schon mal vorweggenommen. Immerhin konnte ich der Truppe etwas über den "Bischoff von Krottelbach" erzählen - das Wortspiel beschreibt ein Modegeschäft in dem pfälzischen Dörfchen.

Über den Ohmbach ging's durch Bockhof bergauf und dann, an der Quelle des Hodenbachs vorbei (sic!) Richtung Sangerhof, ehe die erste richtig krachende Abfahrt kam, hinunter nach Henschtal, wo die erste Kontrollstelle war und es hernach weiter über die B423 ins Glantal hinunterging.

Eine meiner Lieblingsabfahrten - von der Höhe hinter Bubach
hinunter in Richtung Krottelbach und das Ohmbachtal
Über Quirnbach, Rehweiler und Matzenbach auf dem Glan-Blies-Radweg umfuhren wir Glan-Münchweiler, überquerten bei Gimsbach den Glan und machten uns auf hoch zur ersten richtigen Kletterpartie des Tages auf den Potzberg, den "König des Westrichs". Markus hatte sich entschieden, doch mit uns auf die große Runde zu gehen, und der Junge hatte es echt drauf, also wieso auch nicht. Ich einigte mich mit einigen der "älteren Kollegen" darauf, dass, falls der Bub schwächeln sollte, einer von uns abgestellt würde und ihn direkt zurück nach Niederlinxweiler begleiten würde. Soviel vorab - die Sorge war unbegründet...

So ging's also in voller Achter-Stärke den Potzberg hoch. In der letzten Zeit bin ich hier nicht mehr hingekommen und freute mich auf die Herausforderung, besonders das letzte schwere Stück ab Föckelberg. Vorher kamen wir aber noch durch Neunkirchen - wenn auch nur das am Potzberg. Jan-Robin und Markus rasten mal wieder vorweg, von Leander nur mühsam eingebremst, und warteten oben auf uns.

"Ey, Alda, aach schunn doo?"
Markus, Jan-Robin und Leander auf dem "Col du Potzberg"
Eine rasende Abfahrt später (als Auffahrt ist der nördliche Teil von Mühlbach am Glan aus richtig fordernd, ein echter Hammer, zum Glück ging's heute andersherum) waren wir wieder im Glantal und fuhren über Theisbergstegen und Haschbach am wunderschönen Remigiusberg rüber ins Kuselbachtal nach Kusel.

Dort suchten wir die im Plan ausgezeichnete zweite Kontroll- und Verpflegungsstelle, die wir leider nicht fanden - die kam erst einige Kilometer später. Peter verließ uns hier, er hatte gestern schon Koppeltraining mit 12 km Laufen und 70 km MTB, und machte sich daher vor den folgenden Bergen lieber auf in Richtung Ostertal und nach Hause.

Wir hingegen durchquerten Blaubach, fuhren das Blaubachtal hoch und näherten uns Thallichtenberg mit seiner beeindruckenden Burg von der Rückseite - hier war ich noch nie gefahren! Über Mayweilerhof, Oberalben, wo die zweite Kontrollstelle dann doch war, Dennweiler-Frohnbach und Körborn kamen wir dann an der Burg vorbei und fuhren hinunter in den Ort. Hier verfranste sich die Hälfte der Gruppe, so dass man sich erst später wieder traf: Leider ohne Rolf, dem der Rahmen riss und der daher ausscheiden musste - zum Glück nichts Schlimmes, seine Frau holte ihn ab.

Die Burg Thallichtenberg
Ich war mit Leander und Markus vorne, Jan-Robin, der sich auch verfranst hatte, kam hinterher - so ging es die knackige Steigung aus Thallichtenberg heraus hoch zum mit 526 m über N.N. höchsten Punkt der Runde. Danach ging's über Mettweiler und Fohren-Linden hinunter ins Tal des Unnerbachs, ein Nebenbach des Heimbachs, der kurz nach der Mündung des Unnerbachs in diesen in die Nahe einfließt.

Markus drückte unentwegt aufs Tempo, er wollte wohl seine Truppe, die uns schon in Bubach überholt hatte, nicht allzu lange warten lassen. Ich bat Leander also, ihn zu begleiten und schon mal vorzufahren, während wir auf die Nachzügler warteten, um die Kondition des Jungen machte ich mir keine Sorgen, der fuhr wie ein aufgezogener Dynamo. Großes Kino!

So blieben wir also zu viert übrig und meisterten den Anstieg das Rohrbachtal hinauf nach Rohrbach und Rückweiler, ehe wir Freisen erreichten. Hier waren wir fast so hoch wie hinter Thallichtenberg, auf 520 m über N.N., und wussten, dass es nun leichter werden würde - nach der Ortsdurchfahrt fuhren wir eine Zeitlang über die L123 entlang der Wasserscheide zwischen Rhein und Saar bzw. Nahe/Glan und Blies, ehe wir in Schwarzerden den letzten heftigen Stich hoch zum Sportplatz erklommen und hernach die lange Abfahrt hinunter ins Ostertal beginnen konnten. Keinen Moment zu früh! Unsere Akkus gingen, gerade in der immer stärker werdenden Hitze, doch langsam zur Neige.

In Herchweiler stärkten wir uns ein letztes Mal, ehe es über Osterbrücken, Niederkirchen und Werschweiler das Ostertal hinunterging. Dann kämpften wir unseren finalen Kampf den Spiemont hoch, auf derselben Strecke, auf der wir morgens unsere Tour begonnen hatten. Kurz danach waren wir zurück in Niederlinxweiler.

Es war eine schöne RTF, wenn auch recht anstrengend. Danach ging's noch zur Trofeo Karlsberg, den Gesamtsieg des deutschen Juniors Patrick Haller bewundern. Der hatte heute mit 99,3 km nicht annähernd meine Distanz - aber mit 38,4 gegenüber 24,6 einen leicht besseren Schnitt... ;-)










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