Montag, 1. Mai 2017

Itzenplitzer Irrungen und Wirrungen



Herz-und-Nieren-Test der Navigationsfunktionen meiner Garmin Fēnix 3 HR Saphir - oder: Adventures with running gadgets

Heute morgen Bauchweh, und dazu Regen - da ließ ich die RTF-Teilnahme in Homburg besser aus, zumal ich gestern 120 km gefahren war. Das Bauchweh besserte sich, der Regen ließ nach: Gegen 13 Uhr entschied ich mich, doch noch was zu tun, und um 14 Uhr ging's am vom Feiervolk belagerten Itzenplitzer Weiher los.

Modisch fragwürdig, aber zweckmäßig - mein Garmin-Buff
Seit etwas mehr als einer Woche bin ich stolzer Besitzer einer Garmin Fēnix 3 HR Saphir, und ich erspare mir jetzt aufzuzählen, was das Ding so alles kann.

Jedenfalls danke ich meiner Frau recht schön für das verfrühte Geburtstagsgeschenk, das beim Hamburg-Marathon seine Premiere feierte und mir gleich mal klarmachte, dass ich eine Dysbalance zwischen linkem und rechtem Bein habe. Und jede Menge andere Informationen, die für Hobbyläufer wie mich zwar wenig bringen bzw. aussagen - aber ich bin nun mal ein Geek, was solche Dinge angeht.

Was es aber auch kann, und was auch meine Vor-Vorgängeruhr von Garmin, der Forerunner 405CX, schon konnte und sein Nachfolger, der Forerunner 620, leider nicht: Navigieren und routen. Ein schönes Feature, wenn man in unbekanntem Terrain läuft.

Oben im Erkersbachtal
Das ist für mich zwar rund um Neunkirchen fast nicht mehr möglich, aber: Kommt man aber mal in eine fremde Stadt oder ein anderes Land und kennt sich nicht so aus, ist es komfortabel, sich vorher einige Laufstrecken bequem am PC basteln zu können und diese dann auf die Uhr zu übertragen.

Das wollte ich heute testen, am besten in einem Terrain, wo ich nicht so oft laufe und mich daher auch nicht auskenne: Der Wald oberhalb des Itzenplitzer Weihers zwischen Bildstock, Merchweiler, Wemmetsweiler und Heiligenwald sollte mein Testgebiet sein.

Das Übertragen der .gpx-Datei auf die Uhr ging super einfach, das war schon mal schwieriger mit der alten Forerunner.

Erste Abweichung - plötzlich war ich auf der L112
Um 14 Uhr ging's also los. Ich wollte schon sportlich laufen, es aber nicht übertreiben. Irgendwas zwischen 5:00/km und 5:30/km. Schließlich war die Strecke auch ein bisschen profiliert!

In der Theorie ist das immer alles ganz toll. Man probiert die Uhr aus, erforscht die Menüs, das Navigieren durch dieselben mit vier bis fünf Knöpfen, und meint dann, man könne es. Dann läuft man los.

Ich hatte mir die Strecke ja gebastelt und von daher eine ungefähre Ahnung, wo's lang geht. Trotzdem schaut man natürlich immer auf die Uhr, um zu sehen, wie's aussieht und ob's stimmt. Und da war ich von Anfang an total unsicher.

Kurz vor Wemmetsweiler und dem Schwambachtal
Der Richtungszeiger wechselte ständig, Hinweise gab's nur bei Abweichungen. Machte mich nicht gerade sicher. Aber ich lief mal das Tal des Erkersbachs hoch (jetzt weiß ich auch, wo der Name der Höhe herkommt), da konnte ich nicht viel falsch machen.

Trotzdem: Alles recht umständlich, viel zu viele Optionen und Fenster, und das Zoomen während das Laufens gestaltete sich als ziemlich schwierig. Ich verlor mich in den Menüs und Optionen und verpasste gleich mal den ersten richtigen Trail, landete stattdessen auf der L112.

Nicht schlimm, auf Richtung Erkershöhe, kurz danach ging's dann wieder zurück in den Wald und ein, zwei Irrungen und Wirrungen danach hatte ich die Strecke wieder. Ich kam an Alt Steigershaus vorbei und lief dann wieder in den Wald, immer dem Pfeil nach.

Der Tafelbrunnen kurz vor Heiligenwald
Das klappte nun ganz gut bis Ortseingang Merchweiler. Aber als ich nach Querung der L129 die Bildstockstraße entlanglief, war es mehr oder weniger Glücksache, dass ich den Eingang runter auf den Waldweg fand. Dann der GAU: Irgendwie war ich auf einen falschen Knopf gekommen, der Track war weg. Frust.

Es dauerte ca. eine Minute, bis ich ihn wieder hatte und den "Verlaufer" korrigiert hatte. Auch ärgerlich: Ungefragt verläßt die Anzeige die Karte und zeigt Rundenzeit oder ein anderes Feld an, und man musste wieder x-mal drücken, bis die Karte wieder kam, nur um kurz danach wieder zu verschwinden. Die Lösung für dieses Problem fand ich erst später...

Dann ging's Richtung Wemmetsweiler und runter ins Schwambachtal (der Schwambach ist ein Nebenbach des Schiffweiler Mühlbachs und durchfließt etwas weiter bei Schiffweiler an der "Graulheck" noch einen Teich, bevor er in den Mühlbach mündet), nach Querung des Bachs wieder hoch.

Der kleine rote Pfeil weißt die Richtung - aha!
Nächster Fehler: Wegegabelung mit drei Optionen, welche nehmen? Die Karte, viel zu klein, gab keinen rechten Aufschluss. Hmm, also gut, den mittleren. 100 m danach in der steilen Steigung: Piiiep - Streckenabweichung. Ich lief trotzdem hoch bis zur L296, die kannte ich und wußte, wie ich wieder auf den Weg komme.

Ich überquerte letztmals eine Hauptstraße, zum zweiten mal die L129, und war wieder im Wald. Jetzt hatte ich es auch verstanden: Springt die Uhr von der Karte aus um, zeigt ein roter Pfeil am Rand trotzdem die Richtung weiter an. Aha!

Mit diesem Wissen ausgestattet, war der Rest der Runde kein Problem mehr. Ich verlief mich zwar noch dreimal, aber immer nur kurz und konnte daher entsprechend schnell umdrehen. Der letzte Trail, den die Karte auswies, war in der Realität nicht zu sehen.

Kurz vorm Ziel ging's nochmal steil bergab
Egal, ich lief schon eine Zeit oberhalb des Weihers und wußte, wo ich hinmusste. Am Ende des Trails lief ich diesen nochmal ein Stück hoch, aber überlegte es mir dann und drehte um. Genug für heute!

Kurz danach war ich wieder am Auto. Puh! Das Gelände ist ja eh schon profiliert und teilweise richtig trailig, und wenn man dann noch dauernd an der Uhr rumspielt, wird das stressig. Aber das nächste Mal klappt das besser!

Abends zuhause am Computer fand ich auch noch raus, dass mit Garmin Connect erstellte Trails offenbar Abbiegehinweise geben. Praktisch! Das Problem, wie ich mit gpsies.com erstellte TCX-Wegmarkedateien auf die Uhr kriege, löse ich bestimmt auch noch irgendwann - ich hab sogar schon eine Ahnung wie. Vielleicht hilft mir mein Garmin Edge 1000 ein bißchen dabei...




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