Sonntag, 17. August 2014

Rohrbach (D)-Saarkanal-Saar-Isch-Eichel-Rohrbach (F)-Bickenalb-Blies

Rohrbach (D)-Saarkanal-Saar-Isch-Eichel-Rohrbach (F)-Bickenalb-Blies von joaum bei Garmin Connect – Details


Länger war noch nie...

Eigentlich sollte es eine 200-km-Tour mit 4 bis 5 Mann werden. Es kam anders: Wir starteten zu viert, zwei, darunter mein Sohn, wollten aber nur 120 fahren, einer die 200 mitgehen, aber dem war die Tour nach 110 km zu bergig, also fuhr ich von da an allein weiter. Am Ende waren es 230,08 km - 80 Meter mehr als bei meiner bisher längsten Radfahrt, dem Tannheimer-Tal-Marathon 2010. Vor allem aber war es ein wunderschöner Tag!


Die Mechanikercrew bei der Arbeit:
Mark, Jan-Robin, Peter
Am Morgen, kurz nach 8 Uhr, waren wir zunächst mal froh, dass das Wetter hielt und wir Jan-Robins überraschenden Platten noch schnell behoben bekamen. Es regnete zwar nicht, aber es war durchaus verhangen und kühl, und wir bangten schon ein bißchen trotz der vielversprechenden Wettervorhersage.

In, wie sich später herausstellen sollte, zu hohem Anfangstempo ging's über Spiesen, Sankt Ingbert, Scheidt und Schafbrücke nach Brebach und schließlich bei Güdingen an die Saar Richtug Sarreguemines.

So waren wir nach ca. 70 Minuten am Beginn des Saarkanals. Wir wollten diesmal aber nicht eben jenen wie sonst entlangfahren - zumindest nicht von Anfang an - sondern fuhren in Rémelfing bergan Richtung Siltzheim.

Diese relativ gerade Verbindung nach Saint-Michel bei Herbitzheim spart gegenüber dem mäandernden Verlauf der Saar bzw. des dort noch exakt parallel verlaufenden Kanals über Zetting und Wittring doch so ca. 8 km.

Es ist ein wenig wellig, aber durchaus reizvoll und auch mal eine Abwechselung. In Saint-Michel stößt man dann nach einer langen Abfahrt wieder an den Kanal, wenige Meter beovr dieser seine bis dahin bestehende Selbstständigkeit beendet und ab Herbitzheim bis zum Ende parallel zum Mutterfluß Saar geführt wird.

Abschied in Sarralbe: Peter links, Jan-Robin und Mark
schon rechts des Kanals (Marks leuchtend-gelbe Jacke
ist ganz gut zu erkennen, Jan-Robin fährt vor ihm)
Überhaupt hatten vor allem Peter und ich uns vorgenommen, diesmal nicht nur immer am Kanal entlangzugondeln. Mark und Jan-Robin wollten ohnehin nur bis Sarralbe mit und dann dort, nach knapp 50 km, Richtung Puttelange-aux-Lacs und wieder über Sarreguemines und die Blies bzw. Gräfinthal heim.

So fuhren wir noch gemeinsam bis zur Albe-Mündung in die Saar (in Sarralbe trifft die Saar erstmals auf den nach ihr bekannten Kanal und begleitet ihn dann, wie gesagt, ab Herbitzheim endgültig bis zum Ende), dann bogen die beiden ab auf die D656 und Peter und ich fuhren - mit angepasstem Tempo - weiter Richtung Rhein-Marne-Kanal.

Peter hatte einige harte Trainingseinheiten in den Beinen, während ich mich unter der Woche doch geschont hatte. Das merkte man: Wir mussten uns erst ein bisschen aufeinander einstellen, dann ging's aber ganz gut mit dem Abwechseln und dem Vorankommen.

Bonnefontaine links des Saarkanals
Eigentlich wollten wir bei Bissert den Kanal verlassen und über Harskirchen entlang des Weiherbachs durch den Wald fahren, aber irgendwie landeten wir doch wieder am Kanal und fuhren erst bei Bonnefontaine ab und die Waldstrecke - eine schöne und lohnende Alternative zur üblichen "Gondelei", die auf Dauer auch langweilig werden kann.

Bei Mittersheim bzw. ab der D39 waren wir aber wieder am Kanal und passierten sowohl den Mittersheimer Weiher wie auch den Stockweiher.

Auf dem Weg dahin muss man in immer dichterer Abfolge noch 11 Schleusenauffahrten "erklimmen", ehe der Kanal bei der "Ecluse No. 1" bei Diane-Capelle das Niveau des Rhein-Marne-Kanals erreicht.

Panoramafoto des "Étang du Stock" mit dem Kanal im Vordergrund
Kurz danach war der Saarkanal auch schon zu Ende, an der Einmündung in den Rhein-Marne-Kanal muss man eine Fußgängerbrücke überwinden, das Rad kann man in einer Rinne schieben. Etwas mühsam und rhythmusbrechend, die Alternative ist das Verlassen des Kanals 1,6 km nach der "Écluse No. 1" (oder auch gleich an dieser) und die Fahrt durch Diane-Capelle auf der D155X, dann rechts auf die D955 und dann nach ca. 1 km rechts ab Richtung Gondrexange. So bleibt man zwar auf der Straße, verpasst aber die Mündung.

Schmackofatz! Peter beim wohlverdienten, wenn
auch etwas kärglichen Mittagsmahl
Ab Gondrexange fuhren wir Richtung Sarrebourg, über Hertzing, Héming und Xouxange, durch die Nutzung der Nebenstraßen mussten wir nur ca. 3,5 km entlang der schnurgeraden, viel befahrenen D955, was nicht so schön ist.

In Sarrebourg suchten wir uns was zu essen und wurden in einer kleinen Boulangerie kurz vorm Ortsausgang Richtung Sarraltroff schließlich fündig.

Da war es schon 12:30 Uhr, jeder pfiff sich zwei Schokocroissants rein und weiter ging's auf dem "Chemin Rural vers Sarraltroff". Der ist prima mit dem Rennrad zu fahren, lediglich gegen Ende bei der Unterführung der Bahnstrecke wird's für 200m etwas holprig, aber das ist machbar, wenn man nicht gerade superweiche Rennslicks drauf hat - und wird bestimmt in nächster Zeit noch verdichtet bzw. gewalzt, so daß der Schotter dann noch besser befahrbar sein wird.

Die Isch, ein 27 km langer Saar-Nebenfluß, in Hirschland
In Sarraltroff verabschiedete sich Peter von mir, dem die geplante Strecke, die nun wellig bzw. bergig werden sollte, in Anbetracht seiner Tagesform zu profiliert war. Ich fuhr also von Saaraltroff aus allein weiter in Richtung des Tals der Isch hoch (Runde 2), während Peter sich in Richtung D43/D8 zurück Richtung Saarkanal orientierte.

Hier wurde die Strecke zwar anspruchsvoller, dafür aber auch richtig schön. Durch Goerlingen und Rauwiller gelangt man schließlich ins Tal der Isch. Besonders Hirschland, wo die Isch mitten durch den Ort fließt, ist sehr pitoresk - aber auch das übrige obere Ischtal (die Isch mündet nach 27 km knapp hinter Niederstinzel in die Saar) ist eine Wohltat fürs Auge. Oberhalb von Hirschland überfährt man dann die A4, ehe es dem Lauf der Isch folgend gemäßigt ansteigend in Richtung Drulingen geht.

Die Steigung ortsausgangs Rahling in Richtung Bining
Hinter Drulingen wird's dann nochmal etwas steiler, man überwindet die Wasserscheide des Einzugsbereichs von Isch und Eichel. Ab Asswiller ging's aber wieder bergab, ich bewegte ich mich nun wieder auf bekannten Pfaden und fuhr durch Durstel und Mackwiller und ab dort entlang der Eichel durch Diemeringen bis Lorentzen, wo ich rechts abbog und so das Eichteltal verliess.

Ab hier ging's das Tal des Petersbachs bzw. des französischen Rohrbachs durch Rahling (mit einer fetten Steigung am Ortsausgang, die ich nach mittlerweile 150 km aber noch recht gut meisterte) hoch nach Rohrbach-lés-Bitche. Hier erwischte mich fast der erste Regenschauer des Tages, aber ich hatte Glück - es gab nur ein paar Tropfen, der Straße nach zu urteilen musste es wenige Minuten vorher heftigst geschauert haben (auch ca. 20 km später im Bickenalbtal blieb ich abgesehen von einigen Tropfen von Schlimmerem verschont).

Bierbach aus Blickrichtung B423
Schon kurz danach war ich in Petit-Réderching und fuhr das Bickenalbtal hinab, ich konnte richtig gut drücken und schraubte meinen Schnitt über wenige Stunden vorher nicht mehr für möglich gehaltene 28 km/h - es ging ja aber auch beständig bergab. Eigentlich wollte ich in Altheim Richtung Böckweiler abbiegen und über Blieskastel heim, aber die Niedhammerstraße war, was ich zu spät bemerkte, gesperrt. Also weiter das Bickenalbtal hinab Richtung Mittelbach und Zweibrücken bis zur Mündung der Bickenalb in den Hornbach.

Auf dem Weg entschloss ich mich, da ich wirklich gute Beine hatte und auch sonst alles passte, vor allem das Wetter, ein paar Kilometer draufzupacken und meine bisher längste Fahrt - 230 km beim Radmarathon Tannheimer Tal 2010 - längenmäßig zu überbieten. Also nochmal ab Richtung Webenheim und dann nach Blieskastel. Dort machte ich eine letzte Pause und genoss ein Eis, ehe es auf dem Bliestal-Radweg in Richtung Homburg ging.

Letzte Pause und vorgezogene Belohnung in Blieskastel...
Nach nun über 200 km merkte ich nun doch, daß der Akku langsam zu Ende ging. Ich rechnete daher ziemlich genau, wie ich fahren musste, um die 230 km, wenn auch nur knapp, zu überbieten. Maßarbeit - nach einer Extrarunde über Altstadt, Niederbexbach, Kohlhof, Ludwigsthal, Wellesweiler, die Innenstadt samt Pläddchesdohle, die Ring- und Brunnenstraße kam ich nach genau 230,08 km zuhause an.

Außer, daß die Füße und der Rücken ein bisschen weh taten, merkte ich kaum was. Ausgiebig Dehngymnastik und eine schöne Dusche halfen da auch dem Schlimmsten ab. Die Generalprobe für die geplanten Alpentouren und den SURM am 21.09. darf ich also getrost als geglückt bezeichnen...

http://veloviewer.com/activities/181012277







1 Kommentar:

  1. Der SURM ist einer der schönsten Radmarathons in Deutschland. Super Strecke/Orga/ Verpflegung und trotz der vielen Höhenmeter schnell - wir haben das Ding damals in 8:40h abgerollt...

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