Ein Granfondo am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Schnell gelernt - wenn man hier im Juli Rad fährt, dann früh!
Noch ganz geflasht von der schönen Radtour am Vortag hatte ich mich bereits am Abend derselben gleich an den Laptop gesetzt und die Route für die heutige Tour geplant: Am Anfang gleich, also erstmal ab nach Süden in Richtung Faliraki, dann aber weiter zur Mündung des Loutanis und dann diesen hoch. In den Bergen wollte ich dann in Richtung des höchsten Bergs von Rhodos, des Attyvaros, fahren, dann die Westküste ansteuern, um dann ähnlich wie am Vortag an der wieder hochzufahren. 117 km sollten es werden, jawoll, und 1.650 hm!
Faliraki am frühen Morgen |
We're on the road to Archipolis... |
Jetzt wurde es ab und an auch ein wenig steiler, bis ich, mich vom Bett der Lourmanis entfernend, eine kleine Hügelkette überwunden hatte. Belohnt wurde ich mit einer schönen Abfahrt in Richtung Archipolis, wo ich nach etwas mehr als einer Stunde ankam, vorbei an der wunderschönen Kirche Agios Nectarios. Eineinhalb Kilometer später traf ich im Ort auf die Straße, über die ich gestern schon gekommen war, und die nächsten knapp vier Kilometer war mir die Strecke von der Tour gestern bekannt - ehe ich in Eleousa im Gegensatz zu gestern nach links auf die Südseite des zweithöchsten Gebirgszugs von Rhodos, des Profitis Illias, abbog.
Kurz vor Eleousa wurde es nochmal richtig steil |
Kurz vor Apollona wurde ich fündig. Und wie! Nicht nur, dass dort in einer Kurve ein kleiner Wald toll Schatten bot und eine Quelle für das Auffüllen meiner Trinkflasche entsprang - nein, zwei zuckersüsse Labradorwelpen begrüssten mich freudig und wollten mich gar nicht mehr gehen lassen. Sie jaulten, spielten, knabberten an meinen Radschuhen und sprangen an mir hoch - sowas Goldiges hatte ich selten gesehen!
Blick auf den Attyvaros, den höchsten Berg von Rhodos |
Aber irgendwann musste ich dann doch weiter. Ich hoffte auf ein Wiedersehen, welches es auch einen Tag später gab, denn als ich nach meiner Heimkehr Frau und Tochter von den beiden erzählte, stand die Route für die Tour mit dem Leihauto schon fest...
Zunächst aber fuhr ich nach Apollona, und weiter ging's rund um den Profitis Illias. Der mächtige Attyvaros, Luftlinie vielleicht sieben Kilometer entfernt, kam immer besser in den Blick.
Meine beiden neuen Freunde! |
Ein Moment der Schwäche, und zack! - war ich in der Abfahrt und genoss den Fahrtwind. Auch so würde ich über 100 km zusammenbekommen, und ich hatte einfach keine Lust mehr auf noch mehr Sägezahnprofil. Durch Kapi und Salakos ging's beständig bergab in Richtung Meer, und ich tat auch was für meinen Schnitt.
Als ich dann in Kalavarda ankam, hatte ich wie gestern das Glück der Unterstützung durch einen schönen Rückenwind. Die nächsten fünf Kilometer kannte ich noch nicht, aber dann kam von rechts die Straße aus dem Landesinneren, über die ich gestern schon gekommen war, und nun ging's mit beständig über 30 km/h durch Theologos weiter nach Nordosten.
Hier entschied ich mich dann fürs Abfahren... |
Es ging also über Kato Kalomanas und Damatria - in der Gegend ist Besiedlung nachgewiesen, die über 3.000 Jahre zurückliegt! Ich folgte einem kleinen Fluß stromaufwärts und kam, einen kleinen Exkurs nehmend, in den schönen Ort Maritsa, dessen Ortskern ich umrundete und dann wieder zurück in Richtung Aerolimenas, vorbei an dem alten Flughafen von Rhodos, fuhr.
Dann ging's durch Pastida, immer weiter bergan, und langsam machte mir die Hitze echt zu schaffen. Aber es war ja nun nicht mehr so weit. Am Ende verfuhr ich mich aber nochmal und landete schon wieder auf der Schnellstraße, die ich dann erstmal verließ, aber am Ende nochmal kurz nehmen musste, um, dann von Süden kommend, die Abfahrt Koskinou zu erwischen.
Durch die "Obstebene"... |
Ganz komfortabel gestaltete sich die Rückgabe des Rades - ich musste es nur vor dem Hotel abschließen und den Schlüssel an der Rezeption abgeben, um den Rest kümmerte sich Zois und das Team von Rodos Cycling!
Eine tolle, eindrucksvolle und Lust auf mehr machende Tour, genau wie die gestern. Wenn ich wieder mal auf diese Insel kommen sollte, sind die Grundlagen für weitere schöne Ausfahrten gelegt! Es gibt noch viele Wege zu entdecken!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen