Sonntag, 11. Dezember 2016

115 km mit Staatskanzlei und viel Lothringen




Nach zwei Tagen Pause machte ich mich heute an einen Versuch meines ersten 100-km-Gran Fondo seit fast vier Monaten, als ich im Italien-Urlaub am Monte Baldo unterwegs war.

Der Fischbach in Saarbrücken-Rußhütte
Die Wettervorhersage war so la-la, aber soviel vorweg: Ich hatte Glück. Bis auf einen ganz kurzen Schauer, den ich kaum spürte, blieb mir Regen erspart, gegen Ende zeigte sich sogar die Sonne.

Kurz vor 10 Uhr ging's los, um 11 Uhr musste ich in Saarbrücken in der Staatskanzlei sein, um Bernhard Walzer, unserem SRB-Bahnfachwart, Vorsitzender der RF Homburg und Vater von Bahn-Olympiasieger Andreas Walzer, zur Verleihung der Sportplakette des Saarlandes zu gratulieren.

Über Elversberg, Bildstock, Quierschied, Fischbach, Saarbrücken-Rußhütte ging's in die Landeshauptstadt zur Staatskanzlei.

Bei der Ehrung mit Sportminister Klaus Boullion, Bernhard
Walzer und Homburgs OB Rüdiger Schneidewind
Ich schaffte es locker pünktlich und konnte nach der Verleihung gegen 11.40 Uhr meine Fahrt fortsetzen.

Über die Forbacher Straße anstatt der Metzer Straße (weniger befahren und am Ende mit einem tollen Kopfsteinpflaster-Part, da fühlte man sich wie bei Paris-Roubaix) ging's über die Bellevue in Richtung Goldene Bremm und dann hoch nach Spicheren. Der Himmel zog zu, und es gab für zwei Minuten einen ganz leichten Niesel, aber als der dann aufhörte, war's das mit Regen.

In Spicheren fuhr ich oben aus dem Ort raus und runter nach Etzing ins Tal des Waeschbachs, einens Nebenbachs des Lixinger Bachs, der direkt neben der Großbliederstroffer Schleuse in die Saar fließt.

Die Spicherer Höhen, Schauplatz der berühmten Schlacht 1870
Dann ging's gleich wieder hoch auf die D31 zwischen Behren-lès-Forbach und Kerbach. Dann kam eine lange Abfahrt runter ins Lixinger Bachtal, ehe eine der längste Auffahrten des Tages kam - da trat ich immerhin im Schnitt fast 300 Watt hoch, das stellte mich ganz zufrieden.

Zwischen Cadenbronn und Nousseviller-Saint-Nabor kreuzte ich die Römerstraße, die oben auf der Höhe zwischen den Tälern des Lixinger Bachs und des Strichbachs verläuft.

Sie war ich schon öfter gefahren, unter anderem beim RAID Sarre-Moselle 2015.

Puttelange-aux-Lacs
Runter nach Metzing, und gleich wieder hoch nach Guebenhouse, ehe es Richtung Autobahn A4 ging und dann unter dieser durch nach Puttelange-aux-Lacs. Nun war klar, was mich erwartete: Fast zehn  Kilometer geradeaus mit einigen Wellen in Richtung Sarrealbe, vorbei an der Ligne Maginot Aquatique.

Ich hatte zwischendrin nach 57,5 km auch Bergfest, aber fühlte jetzt schon, dass ich's mal wieder übertrieben hatte.25,8 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, 200 Watt - definitiv zuviel. So nahm ich erstmal ein wenig Druck vom Pedal.

In Sarrealbe angekommen, probierte ich anstatt der Route am Kanal vorbei mal einen neuen Weg - hoch nach Willerwald und dann rechts über die Rue de Herbitzheim. Kurzes und klares Fazit: Not recommended!

Sarrealbe
Die Straße ist nach der bebauten Ortslage superschlecht und für Rennrad kaum geeignet, bestenfalls teilweise - und auch dann nur bedingt.

Man kommt dann irgendwie unten in Herbitzheim raus, fährt unter der Autobahn durch und ist froh, endlich wieder richtigen Aspahlt unter den Reifen zu haben.

Auf dem Stück vorbei am Kanal zwischen Herbitzheim und Wittring kam ich mit 196 Watt Leistung immerhin auf einen Schnitt von 33,4 km/h.

Auf den Höhen zwischen Saar- und Bliestal
Ich sparte dann aber wieder Energie, denn nun stand die schlimmste Steigung des Tages an - kurz, aber brutal.

Auf 1,1 km auf dem Chemin de Wiesviller überwand ich 83 Höhenmeter - und das mit immerhin schon 75 Kilometern in den Beinen. Das ist im Winter was anderes als im Sommer.

Ich war schon ganz schön müde. Trotzdem schaffte ich das Auf und Ab durch Wiesviller und Woelfling-lès-Sarreguemines hoch auf die Hermeskappel-Höhe, dann ging's in rasender Fahrt runter nach Bliesbruck ins Bliestal und dort endlich auf den flachen Radweg.

Ich war ziemlich platt. Zwar hatte ich meine Fahrweise auf der zweiten Hälfte bisher etwas ökonomischer gestaltet, aber trotzdem merkte ich die Müdigkeit.

Der Eschweilerhof in der Nachmittagssonne
Die folgenden 16 km auf dem Bliestal-Radweg bis Blieskastel fuhr ich auf Sparflamme: 30er-Schnitt, 161 Watt.

So hatte ich noch genügend Kraft für die letzten Steigungen hoch nach Kirkel, aus Kirkel raus und durch Eschweilerhof sowie am Ende den Franzosenweg. Der fiel mir trotz allem richtig schwer, die Beine waren ganz schön dick.

Am Ende war ich aber zufrieden: Eine schöne Tour, im Zeitplan geblieben war ich auch, und so kam ich noch ohne Stress aufs Weihnachtskonzert des Verkehrsvereins!

Mit der Fahrt heute habe ich immerhin die 5000-km-Schallmauer (Laufen und Radfahren kombiniert) für 2016 durchbrochen - nach 7.394 (2014), 6.819 (2015) und 5.682 (2013) das vierte Jahr in Folge mit mehr als 5.000 km, wobei bis auf 2014, wo ich im ersten Halbjahr verletzungsbedingt fast gar nicht lief, immer so ca. 1.500 km davon Laufkilometer dabei waren. Da ist also noch ein wenig Luft nach oben im Dezember - hoffentlich gibt es noch ein paar schöne Wochenenden zum Radfahren, vor allem für die Rapha Festive 500!

Die Fahrt als Video



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