Trinken ging nicht mehr, weil der Flascheninhalt ein einziger Eisblock war - sowas ist mir noch nie passiert. Bis heute!
Gut vermummt - solange man's noch darf! |
Nach der Schockfrost-Tour gestern konnte ich mir eigentlich kaum vorstellen, dass man noch bei kälteren Temperaturen Rad fahren könnte. Schon kurz nach dem Start wurde ich eines besseren belehrt.
Die Auffahrt hoch zur Spieser Höhe fiel mir schwer wie nie, und in den kurzen Zwischenabfahrten drang die Kälte in jede Ritze - trotz doppelter Langhose, Neoprenüberschuhen und Doppelbestrumpfung, zwei langen Funktionsunterhemden unter einem Windbreaker und einer Winterjacke sowie Doppelbehandschuhung und Balaclava mit Mütze.
Außerdem hatte ich vorne und hinten richtig gut profilierte Randonneursreifen drauf - "Winterreifen" quasi. In den letzten Tagen hatte ich das immer schon mal vor, aber nie die Zeit zur Montage gefunden, gestern zumindest mal den Vorderreifen gemacht - nun beide. Das gab mir bedeutend Sicherheit.
An der Quelle des Saarbachs bei Ommersheim |
Die Landschaften, durch die ich fuhr, waren irgendwie surreal, die Sonne schaffte es nie, durchzudringen, selbst an den höchsten Punkten nicht.
Entsprechend kalt war es auch: -5°C im Schnitt, wenn man die "Eingewöhungszeit" von ca. 15 Minuten abzieht, die der Garmin Edge 1000 braucht, bis er nach dem Start seine Wohlfühl-Zimmertemperaturreste an die Umgebung verloren hat. Die Kälte wirkt sich natürlich aufs Leistungsvermögen und die Durchschnittsgeschwindigkeit aus.
Oben im Langentalergraben unterhalb von Biesingen |
Abfahrten nimmt man ob der Frostgefahr ohnehin langsam, bergauf kostet jede Bewegung mehr Kraft als üblich, weil die "Kleidungsrüstung", in der man steckt, um den Preis der Wärme eben auch Widerstand bietet.
Ich passte mich aber an, wiewohl ich anfängliche Pläne, eventuell etwas zu verlängern und in Richtung 530-540 km zu fahren, gleich begrub.
Knapp über die 500er-Marke zwischen dem 24.12. und dem heutigen Tag zu springen, sollte für heute und dieses Jahr genügen - höhenmetermäßig habe ich meine Leistung von letztem Jahr eh locker überboten (fast 7.000 hm, also nahezu 1.000 je Aktivität gegenüber 5.500 und damit "nur" 785 pro Fahrt letztes Jahr).
Die Kirkeler Burg im Winterkleid, wenn auch ohne Schnee... |
Wie kalt war es? Wie oben bereits erwähnt: Als ich kurz vor Kirkel die letzten 0,3 Liter meines Isogetränkes aus der Flasche saugen wollte, kam - nichts.
Das Zeug war zu einem einzigen Eisblock gefroren. So musste ich die letzten 10 km durstig absolvieren...
Immerhin: Mein VO²-Max-Wert ist in den letzten beiden Wochen beim Radfahren auf beachtliche 54 gewachsen. Soviel hatte ich noch nie zuvor gemessen (gehabt vielleicht schon, aber dann ohne es zu wissen)!
Brücke über die A8 - 2016 204 mal gequert. See you in 2017! |
Also: Ein mäßiges Sportjahr geht dann doch noch gut zu Ende! In den nächsten Tagen fass ich es mal in einem Post zusammen...
Aber jetzt bin ich erstmal erledigt. Die Akkus sind leer, und Lust hab ich auch keine mehr.
Nach sieben Tagen Dauerradfahren, vor das noch ein Lauf geschaltet war, mach ich jetzt also erst mal zwei bis drei Tage Pause.
Die hab ich mir auch verdient! So! Guten Rutsch Euch allen!
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