Sonntag, 4. Dezember 2016

40. Neunkircher Volksbank Straßenlauf




Mit einem eiskalten Berg-und-Tal-Lauf beim Heimverein endete meine Laufsaison 2016 - jedenfalls was Wettkämpfe angeht.

Am Start mit Rainer Augustin (49 , meinem langjährigen
Sportfreund - er wurde Gesamtzweiter. Glückwunsch!
Foto: Hansmartin Schweitzer (http://www.1000-fotos.de)
Dass es zu keinem tollen Lauf reichen würde, war mir eigentlich klar nach den Trainingsergebnissen der letzten Wochen. Irgendwie war ich aus dem Leistungsloch, in das ich nach dem Chicago-Marathon am 09.10. und der leicht verzögerten, aber notwendigerweise folgenden Pause gefallen war, nie so richtig rausgekrabbelt. Bester Indikator war mein VO²-Max-Wert, dieser Indikator der maximalen Sauerstoffkapazität, der, in (ml O2/min)/kg bemessen, die maximale Sauerstoffaufnahme, die man pro Minute und pro Kilogramm Körpergewicht bei maximaler Leistung verwerten kann, anzeigt.

In Chicago beim Marathon noch bei 59, war er zwischenzeitlich auf 49 abgefallen (14.11.) und bis heute gerade mal wieder auf 51 geklettert - ich hatte zwar ordentlich trainiert, aber ein Fortschritt war nicht so richtig feststellbar, obwohl ich mich gar nicht so schlecht fühlte.

Hinzu kam: Mein rechter Oberschenkel fühlte sich in den letzten Tagen nicht so super an, leichte Verhärtungen deuteten sich an. Trotzdem war ich verhalten optimistisch, wenigstens in Richtung 4:00/km laufen zu können, was auf dieser Strecke einer Endzeit von 39-40 Minuten entspräche.

Kurz nach dem Start auf der Brücke über die L287
(Foto: http://wochenspiegelonline.de)
Die Hoffnung zerstob am Morgen: Es war bitterkalt, und das mögen meine Bronchien gar nicht. Trotzdem begab ich mich tapfer nach Furpach an und in die Hirschberghalle, in dem festen Willen, wenigstens einen vernünftigen Trainingslauf hinzubekommen. Vor dem Start traf ich mit Timo Leidinger und Thomas Blug zwei Sportkameraden, die mir eventuell Orientierung geben könnten - Timo wollte so in Richtung 4:00/km laufen, aber ich vermutete schon, dass er schneller unterwegs sein würde. Trotzdem wollte ich mal optimistisch starten und schauen, was geht.

Auch wenn mir die Motivation ein wenig fehlte, gar nicht vergleichbar mit der Euphorie und Anspannung, die mich z.B. vor acht Wochen in Chicago kurz vor dem Start ergriffen hatte: Vom Start weg lief es gar nicht mal so schlecht, der erste Kilometer sogar in 3:49/km, aber spätestens an der Ecke Limbacher Str. / Niederbexbacher Str. war die Kälte endgültig in meinen Lungen angekommen, die Bronchien gingen zu. Ich versuchte in der Steigung Richtung Friedhof nochmal ein wenig draufzupacken, aber da ging nichts, und außerdem meldete sich der Oberschenkel mit leichtem Klopfen.

So wie ich hier aussah (km 5),
fühlte ich mich auch.
Foto: Hansmartin Schweitzer
(http://www.1000-fotos.de)

Ich dachte schon ans Aufgeben, als mich Thomas Blug auflief und mir kollegialerweise anbot, mich ein wenig zu ziehen. Ich wußte aber, dass ich ihn so nur zurückhalten würde, und lehnte dankend ab.

Ich nahm mir vor, wenigstens mal bis hoch an den Arno-Spengler-Platz ein mir angenehmes Tempo zu suchen, aber dann einen Entschluß zu treffen, ob ich, falls der Oberschenkel weiter zicken würde, nicht sogar abbrechen würde. Kilometer zwei in 4:11, dann nahm ich raus - von da an maß der Garmin auch nicht mehr genau, er ging ein wenig nach.

Oben an der Sebachstraße hatte ich mich dann aber doch auf ein vernünftiges Tempo eingelaufen, und der Oberschenkel gab auch Ruhe. Nun konnte ich mich auf dem Ablauf nach Ludwigsthal ein wenig erholen, und so ab Kilometer vier ging es dann auch. Ich hatte ein erträgliches Tempo gefunden und schaltete mehr oder weniger auf Autopilot.

Ich war meist allein unterwegs, die erste Runde, also Kilometer fünf, komplettierte ich in 21:07, einem Schnitt von 4:13/km. Die zweite Runde würde ein wenig langsamer werden, aber das war mir jetzt auch egal.

Ich wollte einfach nach Möglichkeit meine Position halten, was bis auf zwei Kollegen, die mich bei Kilometer sieben einkassierten, auch gelang. Trotzdem musste ich auch auf der zweiten Runde kämpfen, ich bekam wirklich schlecht Luft, das wurde nur ganz langsam besser, aber nie richtig gut.

Bei der Siegerehrung mit AK-Sieger Laurent Boessinger
Aber selbst so wäre ich kurz vor dem Ziel fast noch auf den Radsportkameraden Gisbert Drumm aus Zweibrücken  aufgelaufen, doch im letzten Anstieg aus Ludwigsthal heraus, als ich nochmal alles in die Schale warf, meldete sich der Oberschenkel nochmal und mahnte mich zur Zurückhaltung.

So akzeptierte ich meine Position und lief wenigstens noch einigermaßen locker ins Ziel. Thomas Blug war am Ende eine, Timo Leidinger sogar vier Minuten vor mir - soviel zur "Orientierung"...

Trotzdem - insgesamt betrachtet war das gar nicht mal so schlecht: 21. insgesamt von 98 Männern und 29 Frauen im Hauptlauf und sogar noch der zweite Platz in der AK M45. Der Sieger dort hieß Laurent Boessinger und kam aus Freyming-Merlebach, er lief eine hohe 36, das wäre ohnehin für mich absolut utopisch gewesen.

Also - war doch ganz manierlich! Aber nach diesem Lauf steht die Entscheidung fest: Das war's mit Wettkämpfen in diesem Jahr. Um beispielsweise in Ottweiler nächste Woche oder in Saarbrücken an Silvester in Richtung Sub-40 zu laufen, reicht es momentan nicht, und außerdem fehlt mir ehrlich gesagt eh auch die Motivation. Es müssen ja nicht immer die Teilnahme an Wettkämpfen sein, um Spaß am Laufen zu haben.

Im Rest des Dezembers wird also nur noch locker gelaufen, die restlichen 57 Kilometer, die mir noch fehlen, um die 1.500 für das ganze Jahr zusammenzubekommen, sammele ich dabei sicher noch ein. Und vielleicht erstrampele ich mir auch noch ein paar Radkilometer - falls das Wetter mitspielt.

Ansonsten denke ich daran, im Januar noch einen lockeren Halbmarathon zur Standortbestimmung zu laufen, eventuell in Saarbrücken - ab Mitte Februar startet ohnehin meine Vorbereitung auf den Haspa-Marathon in Hamburg am 23.04.2017. 

Danke an meinen Heimatverein, den VfA Neunkirchen, für die wieder mal tolle Organisation dieses Traditionslaufs, zu dem trotz bitterer Kälte 127 Starter im Hauptlauf, 26 im Schnupperlauf und 77 Schülerläufer kamen - insgesamt 230 Starter, die toll bewirtet und vielfältig ausgezeichnet wurden.




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