Spätsommerexpress zum Stockweiher
Mit Roman im D-Zug-Tempo bis fast zum Rhein-Marne-Kanal und zurück
Für heute hatten Roman und ich uns einiges vorgenommen: Eine schöne Runde durch Lothringen und das Albe-Tal mit einem Abstecher nach Munster, dann bis zum Stockweiher und von dort aus den Saarkanal bis Saaralbe "auf Zug" fahren. Den Rest - mal sehen. Ein 200er sollte es aber für mich schon werden (für Roman fraglos mehr, er kam aus Hüttigweiler zum Treffpunkt nach NK).
Roman am Beginn des Anstiegs Saartal - Rouhling |
Dann wurd's schön - und ernst. Hoch nach Rouhling fuhr jeder sein Tempo, da musste ich dann doch abreissen lassen, in solch langen Anstiegen kann ich Roman nicht folgen. Zumindest konnte ich ihn aber noch sehen, als ich in Rouhling ankam, so dass er nicht allzu lange warten musste. Nun ging's über die Höhe in Richtung Cadenbronn / Nouseviller-Saint-Nabor, wo ich einen Vorsprung hatte, wenn auch nur an Wissen - ich zeigte Roman die Nebenstrecke abseits der D81, auf der man Cadenbronn vollasphaltiert umfahren kann und die einen tollen Ausblick bis hin zu den Vogesen bietet.
Ausstellung in der Kirche in Munster |
Die Albe überquerten wir zwischen Nelling und Insming, dann ging's durch Albestroff, über die Rose, und schon waren wir in Munster.
Weithin sichtbares Wahrzeichen der kleinen Gemeinde ist das namengebende „Münster“ – die Stiftskirche Saint-Nicolas aus dem 13. Jahrhundert mit ihren 73 Meter hohen Türmen. Die Kirche wurde im 15. und 18. Jahrhundert modernisiert.
Das besondere an ihr: Die "Cathedral Basilica of the Immaculate Conception" in Denver, Colorado ist eine nahezu vollkommene Kopie dieser Kirche. Der Detroiter Architekt Leon Coquard entwarf nämlich die Kathedrale im französisch-gothischen Stil nach Plänen, die ihm vom Bischof überlassen wurden. Dieser hieß Nicholas Chrysostom Matz und war - na, wer kann sich's denken? - genau: gebürtig aus Münster.
Danach ging's weiter in südwestlicher Richtung, zunächst durch Insviller Richtung Loudrefing. Eine Überraschung gab's: Einige Kilometer "strade bianchi" in Richtung der Gleise des TGV, die wir dann aber zum Glück wieder auf Aspahlt querten. Da hatten wir beide Glück, dass die Dackelschneider heil blieben!
Gravel, baby! |
Nach ca. 80 km kamen wir durch Belles-Fôrets, Roman spannte sich vorn rein und hielt das Tempo hoch. Zum Glück hatte ich keinen "jour sans", sondern recht gute Beine, und kam gerade so mit.
Hier waren wir nun ganz in der Nähe des Étang du Lindre und damit schon fast aus dem Einzugsgebiets der Saar raus - wir kamen durch Fribourg, wo wenige hundert Meter entfernt die Seille entspringt, ein Nebenfluß der Mosel.
Nun ging's aber wieder ostwärts Richtung Étang du Stock! Und nach fast genau 100 km auf meinem Tacho waren wir dann am Saarkanal, wo wir den "Afterburner" zündeten - in weniger als einer Stunde flogen wir den Leinpfad entlang des Kanals runter bis nach Sarrealbe, mit einem 35,8er-Schnitt! Hätten Roman und ich gewußt, dass uns damit bis zur KOM nur knapp 45 Sekunden fehlten, hätten wir mit Sicherheit noch etwas mehr Gas gegeben - so mussten wir dann halt mit den Podestplätzen zufrieden sein ;-).
Kaffeestopp in Sarrealbe |
Danach ging's zurück in Richtung Sarreguemines - wir wählten die Route über Willerwald, Hambach und Neufgrange, denn flach getreten hatten wir nun echt genug.
In Sarreguemines machten wir uns dann auf den Bliestal-Radweg und ließen's von nun an locker ausrollen - nächster und letzter Stopp war dann das "Rumpelfass" in Limbach.
Danach war schon fast "Cooldown" angesagt - die letzten zehn Kilometer strampelten wir wirklich locker runter. Roman begleitete mich noch bis nach Hause, ehe er den 15 km langen Heimweg nach Hüttigweiler antrat - nach Studium seiner Strava-Aufzeichnung weiß ich jetzt auch, dass er sich den nötigen Brennstoff im Bäckerhaus Ecker geschnappt hat ;-).
War eine richtig klasse Runde!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen