Samstag, 12. August 2017

Verdun 2017 Samstag


Altherrentour 2017, Teil eins


Schlimm, aber lehrreich - Le Champ de Bataille de Verdun


Zur traditionellen Fritz-Decker-Radtour 2017 reiste ich im Gegensatz zum Vorjahr diesmal, wenn auch um einen Tag verspätet, an. Aber am Freitag hatte das Musicalprojekt Neunkirchen mit "The Producers" Premiere, und da meine älteste Tochter dort erstmals zum  Ensemble gehörte, war natürlich klar, dass ich an diesem Abend dabei sein musste.

Fritz erklärt, alle hören zu
So packte ich in aller Herrgottsfrühe das Rad ein und machte mich auf den Weg in die Stadt, die wie keine andere für die Schrecken der "modernen" Kriegsführung zu Beginn des Industriezeitalters steht.

"Knochenmühle", "Blutpumpe" oder schlicht "die Hölle" - die Schlacht um Verdun steht exemplarisch für den Spruch "Homo homini lupus est" (Der Mensch ist des Menschen Wolf).

Mit ca. 20 Mann starteten wir morgens am "Hôtel du Tigre", das im ersten Weltkrieg als Feldlazarett diente und nach dem früheren französischen Ministerpräsidenten Georges Clémenceau, der hier des öfteren abstieg, benannt ist.

Es ging zunächst hinunter entlang der Scance, eines kleinen Nebenbachs der Maas (Meuse), und dann ins Maas- (Meuse-)tal, ehe wir uns über einen ca. einen Kilometer langen Anstieg hoch auf die Höhen über der Stadt, wo die Schlacht um Verdun getobt hatte, schwangen.

Im Fort de Vaux
Unter der fachkundigen Führung von Alt-OB Fritz Decker besichtigen wir in den nächsten Stunden das Fort de Vaux, das Fort Douaumont, das verschwundene Dorf Douaumont (buchstäblich bis zu zehn Meter unter die Erde dauerbombardiert!) und das Ossuaire de Douaumont.

Der Schwermut, das Leid und die Schmerzen, die der erste Weltkrieg hervorrief, sind an diesen geschichtsträchtigen Orten förmlich mit Händen zu greifen, man schmeckt all das in der Luft, es bedrückt und beeindruckt zugleich.

Lehrreich und wichtig für jeden jungen und alten Europäer!

Danach ging's runter in die Woëvre-Ebene, wo wir noch ein wenig umherradelten, und dann über einen letzten Gebirgszug ("Grnd et Petit Ravigny") zurück in die Maas-Ebene.

Das Ossuiare de Douaumont
Wir stoppten noch auf ein Kaltgetränk in Sommedieue und fuhren dann den Ruisseau de Dieue hinab bis Dieue-sur-Meuse und zurück Richtung Verdun.

Den geplanten Abschlussbesuch in der Ouvrage de la Falouse, das noch heute hervorragend erhalten ist, weil es in dem Werk nicht mehr zu Kämpfen kam, musste leider ausfallen, weil wir schon zu spät waren.

Aber immerhin entkamen wir dem nahenden Regen noch und konnten einen schönen Tag trocken beschließen!

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