Total glücklich und zufrieden!
Lt. Vorbereitungsplan sollte ich an diesem Sonntag einen 10er in 38:30 laufen. Eigentlich wollte ich ja heute am Zweibrücker Cross-Duathlon teilnehmen, ich habe aber in der Hektik der letzten Wochen den Meldeschluss versäumt und mir dann - wie im Plan vorgesehen - einen 10er gesucht.
Fündig wurde ich in der Geburtsstadt der größten deutschen Tennisspielerin aller Zeiten. Der Heini-Langlotz-Lauf, benannt nach dem "Vater der Brühler Leichtathletik" und Träger des Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland, ist eine flache, abwechslungsreiche 10km-Runde durch die Rheinauen, ca. 70% asphaltierte Wege, 30% Schotterwege.
Mit der ganzen Familie reiste ich zeitig an, trabte mich 2 km ein und stand kurz vor 12 Uhr erwartungsfroh am Start, ein leichter Regen fiel, 10°C, sehr angenehmes Laufwetter. Ich hatte mir vorgenommen, mich auf dem ersten km vom Sog der schnelleren Läufer ein wenig mitziehen zu lassen und dann ab km 2 meinen Rhythmus mit 3:51er-Kilometerzeiten zu finden, um so um oder sogar knapp unter der 38:30er-Marke zu "landen". Das klappte prima, ich wurde nach der "Findungsphase" der Spitzengruppe auch während des ganzen Rennens von keinem Läufer überholt, konnte aber selbst zahlreiche Konkurrenten "schlucken", die sich augenscheinlich das Rennen nicht so gut eingeteilt hatten.
Jeder Läufer, der öfter an Wettkämpfen teilnimmt, weiß, wie gut es tut, nicht überholt zu werden, sondern selbst zu überholen. Das gibt jedesmal Sicherheit und einen kleinen Adrenalinschub, und so ging es mir auch. Ich bremste mich ab km 2 bewußt, wenn die Beine schneller wollten als der Kopf, und so ab km 6 wurde ich dann immer schneller, als ich merkte, daß ich sehr gute Beine und genügend Ausdauer hatte (die relativ hohen Zeiten bei km 8 und 9 sind zwei-drei Spitzkehren geschuldet, wo man runterbremsen musste).
Kurz vor dem Ziel |
Das war das Beste am ganzen Rennen: Ich hatte jederzeit das Gefühl, daß ich, wenn ich gewollt hätte, noch schneller hätte laufen können.
Und ich lief sehr gleichmäßig, ab km 2 immer knapp unter bzw. genau auf meiner Zielzeit, bis zum Schluss hin, als ich wie erwähnt noch zulegen konnte. Ich lief die zweite Hälfte ca. 5 sec. schneller als die erste.
Übrigens: wer sich die km-Zeiten in der Aufzeichnung ansieht, sollte am besten zu jedem km eine Sekunde draufschlagen - der Garmin hat 10,06 km gemessen und daher 12 sec. mehr "auf der Rechnung, also ca. 1,2 sec/km. Das sind dann die letzten 0,06 km in "Runde 11" ;-).
So unterbot ich meine persönliche Bestzeit vom Neunkircher City-Lauf 2010 (38:45) gleich um 49 sec., und das, wie gesagt, ohne am Anschlag gelaufen zu sein (Pulswerte: 162 im Schnitt, 172 maximal - Neunkirchen 2010 war 171/179). Mit 37:56 war ich im Endklassement unter immerhin 558 Startern 30. und 5. in der M40.
Das konsequente Training hat sich also gelohnt, und die Leistung gibt Selbstvertrauen.
In 14 Tagen starte ich beim Halbmarathon in Freiburg. Dort lief ich 2011 mit 1:27:27 persönliche Bestzeit, diesmal peile ich 1:25:00 an. Und drei Wochen danach ist's auch schon soweit, Marathon in Bonn...
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